Zu-Hause-Urlaub Tag 3

Spontane Erlebnisse sind die besten – während ich heute Vormittag einer Gefälligkeit innerhalb der Familie nachkam, schreib mir Violinista, sie sei auf Durchreise und ob ich Lust auf Singen habe. Hatte ich natürlich, die Kommunikation gestaltete sich im Fortlauf etwas schwierig, weil sie nicht ans Telefon ging, ich aber im Auto war und daher nur die Diktierfunktion nutzen konnte, die aber immer die Navigationsansagen mitdiktierte. So kam es zu Nachrichten wie „ich weiß nicht ob die andere Nachricht eben durch kam aber ich habe vergessen dass ich um 19 Uhr ein Videocall habe dem Streckenverlauf anderthalb Kilometer folgen“.

Irgendwie kamen wir zusammen. Meine Gefälligkeit, zu der ich übrigens ohne Kaffee, ohne Frühstück, gerade mal geduscht und nur mit Jeans, T-Shirt, Schuhen (und Unterwäsche) bekleidet aufgebrochen war, verzögerte sich, ich hatte zu Hause eigentlich gar keine Zeit mehr, nahm mir sie aber noch, um mich nochmal trocken anzuziehen und kam dann mit einer Viertelstunde Verspätung, heftigem Unterzucker, dem Schirm in der Bahn liegenlassen aber immerhin beim Bäcker ein Käsebrötchen gekauft beim Karaoke an.

Dass ich den Schirm in der Bahn vergessen habe, war ungeplant aber macht mich froh. Er ist nämlich seit langem ein bisschen kaputt, nicht so kaputt, dass ich ihn wegwerfe aber so kaputt, dass ich mir häufig die Finger daran klemme, was mich dezent nervt. Das unabsichtliche Vergessen ist eine elegante Lösung.

Beim Karaoke ärgerte ich mich kurz darüber, dass das Tablet zur Songauswahl blöd an der Wand befestigt ist und dass es auf den Toiletten keine Papierhandtücher sondern Luftdinger gibt, dann erinnerte ich mich aber, dass mir Karaoke Spaß macht und dass gerade kein scheiß Sommer ist und ich hatte sofort wieder hervorragende Laune. Und noch mehr, als ich feststellte, dass einige Songs, die ich als Recommendations geflaggt hatte, hinzugefügt wurden (d.h man kann sie jetzt da singen).

Um 15:45 Uhr war unsere Zeit um. Zu Hause erwartete mich ein großes Paket mit Socken. Vor mehreren Jahren hat mir Joriste einmal Socken geschenkt, als Gastgeschenk. Seitdem sind das meine Lieblingssocken, ich hatte damals, vor Jahren, mal geschaut, ob ich mir noch mehr bestellen möchte aber eigentlich brauchte ich keine und für „ich brauche keine“ waren sie mir damals zu teuer. Das entsprechende Sockenpaar hatte ich im Urlaub in Dänemark dabei und stellte beim Anziehen mit Bedauern fest, dass es an der Ferse dünn wird. Ein weiteres Leben ohne diese Socken erschien mir unerfreulich. Den Preis hatte ich mittlerweile vergessen, schaute also nochmal nach und siehe da, es gab ganz viele Exemplare im Sonderangebot (3,90 pro Paar) und dann gab es noch genau an diesem Tag eine 30-%-Aktion. Ich kaufte sehr viele Socken, ich kaufte auch Socken für Ms Adventskalender, immerhin ist ja schon August und heute kamen diese Socken nun alle an.

Ich bin sehr glücklich.

3 Kommentare zu „Zu-Hause-Urlaub Tag 3“

  1. Ich bin beeindruckt, dass Socken mehrere Jahre getragen werden können. Ich habe Sockenkillerfüße und schaffe Socken jedweder Qualität binnen Jahresfrist zu zerstören. Tatsächlich kaufe ich schon seit geraumer Zeit nur noch einfarbig schwarze, damit ich bei Löchrigkeit über ein gewisses Maß hinaus die Socke wegwerfen und mit einer anderen einsamen kombinieren kann.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Datenschutzbestimmungen akzeptieren.