August 2023

22. August 2023

Gerade habe ich nochmal den Gartenschlauch angeschlossen und die Pflanzen auf dem Balkon gewässert. Ich gehe davon aus, es war das letzte Mal diese Saison. Am Donnerstag kommt Regen, ab Samstag gehen die Temperaturen runter und dann ist der Scheiß für dieses Jahr durch. Ich werde ab dem 1. September unfassbar gute Laune haben, 9 Monate lang, die gute Laune wird noch viel unerträglicher sein als meine 3-Monate-Sommerlaune.

Kurz dachte ich, ich würde das Gießen heute schon einstellen. Der Adapter für den Schlauch war nämlich verschwunden, ich hatte den Schlauch für die Katzensitterin angeschossen gelassen – er wird statt des Duschschlauchs montiert – bei Rückkehr aus dem Urlaub mussten wir aber alle sofort noch nachts duschen und da habe ich den Adapter eben irgendwo hingelegt. Länger vor dem Urlaub lag es immer in einer kleinen Schildkrötenschale, zusammen mit tausend Krempelitems von M, kurz vor dem Urlaub, sehr kurz vorher, hatte ich aber angekündigt, dass ich diese Schale jetzt wieder für mich haben möchte. Also wurde sie ausgeräumt und lief einmal durch die Spülmaschine, der Adapter war zu dem Zeitpunkt noch mit Schlauch an der Duscharmatur und nach dem Urlaub, nachts irgendwann, habe ich ihn abgedreht und, tja. Weil ich logisch denke, habe ich ihn natürlich auch in dieser Ausnahmesituation nach hundert Stunden Tourbusfahrt mit Frau Herzbruch auf dem Bock genau in das Kästchen gelegt, wo ich, ok, ich gebe es zu, intuitiv nicht als erstes aber als zweites nachschauen würde. Ein bisschen Spannung muss ja sein.

Also jetzt zum letzten Mal dieses Saison die Blumen gewässert. Der Schlauch ist jetzt im 6. Jahr, er hatte 3 Jahre Garantie, an dem Teil, so man ihn hält und, meine Güte, mir fehlt das gesamte Gartenschlauchvokabular, also da, wo man ein Plastikteil an den Griff drückt, damit das Wasser kommt, hat sich ein Plastikteil vom Schlauch gelöst, das die Stelle verdeckte, wo der flexible Schlauchteil in den metallenen Griff übergeht. Die Funktion beeinträchtigt das derzeit nicht. Aber was ist nächstes Jahr? Sollte ich vorsorglich und antizyklisch jetzt schon einmal einen neuen Schlauch kaufen, für den Fall, dass der jetzige bis nächstes Jahr weiter auseinandergefallen ist?

Ich glaube nicht. Bis nächstes Jahr kann viel passieren, vielleicht gießt man dann gar keine Pflanzen mehr mit Trinkwasser, was weiß ich.

Gerade in diesem Moment erinnere ich mich daran, dass ich diese tägliche Contentvorschlagliste habe. Heute steht da als Themenvorschlag: „Was tun gegen übergriffige Kolleginnen, die ungefragt den Schreibtisch aufräumen und Deko entsorgen?“

Ich sehe diese Situation nicht so richtig vor meinem inneren Auge. Wie kann sie überhaupt entstehen? Ich bin bekanntlich keine Freundin von Deko aber noch weniger bin ich Freundin von übergriffigen Menschen. Ich gehe davon aus, die entsprechenden Kolleginnen sind bekannt, sonst wüsste man ja nicht, dass es Kolleginnen sind. Ich würde sie vermutlich eingeleitet von der Frage „Was IST mit euch??“ anbrüllen, die meisten Leute haben dann keinen Bock auf Wiederholung des Ablaufs. Falls doch, wird man sie mittelfristig durch kluge Taktik vom Arbeitsplatz entfernen müssen, mit so Leuten kann man ja nicht zusammenarbeiten. Alternative Möglichkeit, man selbst ist irgendwie Messie, hat ein schlimmes Ordnungsproblem, der Schreibtisch behindert andere in Bezug auf Arbeit oder Einhaltung von Hygienestandards. Dann freundlich bedanken und Hilfe suchen. Oder, sollte die Deko fragwürdigen Geschmack demonstrieren, lieber zu Hause aufstellen. Aufgabe am Arbeitsplatz auch, zu anderen ein Verhältnis aufrechtzuerhalten, das Zusammenarbeit ermöglicht. Da ist es einfacher, nicht jede edgy Meinung zwingend genau in diesen 8 Stunden des Tages vor sich hertragen, man hat ja noch andere 16 Stunden dafür Zeit.

Wie gesagt, die genaue Situation entzieht sich meiner inneren Vorstellungskraft und auch meiner Kenntnis, ich hatte in der Liste zwar schon vor Monaten nachgefragt aber keine Antwort bekommen. 1:0 für mich also würde ich sagen.

19. August 2023

Fragmente erwähnte neulich, ihr Leben habe sich durch „unverpackt“ Retouren und auch generell durch die Packstation deutlich verbessert. An Lebensverbesserungen bin ich natürlich immer interessiert. Die Packstation nutze ich schon ewig, für mich hatte sie sich neulich durch das Scannen der Sendung mit dem Handy aber eher verschlechtert. Früher war es ja so, dass man das Paket mit dem Sendungscode for einen Scanner hielt und dann öffnete sich ein Fach der Packstation. Nun ist es so, dass man das Handy per Bluetooth mit der Packstation verbindet und dann das Paket mit dem Handy scannt. Dabei habe ich dann immer eine Hand zu wenig. Die wenigsten Pakete kann ich in einer Hand so halten, dass ich sie gleichzeitig mit der anderen Hand scannen kann. Ich muss die Pakete also irgendwo ablegen, Ablagefläche gibt es aber nicht, ich kann sie auf den dreckigen Boden stellen und mich dann runterbeugen zum scannen, das ist alles eher lästig, finde ich. Vorher war es besser. Ich halte es übrigens für in etwa gleich wahrscheinlich, dass eine praktische Ablagemöglichkeit installiert wird, wie dass mir ein dritter Arm wächst.

Deshalb gehe ich jetzt meistens nicht mehr zur Packstation sondern gebe die Pakete in einem DHL-Laden ab, erfreulicherweise haben mehrere in meiner Wohngegend schon morgens um 6 oder bis Mitternacht auf, das hat sich für mich also wirklich verbessert. In einem dieser Läden habe ich heute dann auch gleich die unverpackte Retoure ausprobiert. Ich hatte es mir so vorgestellt, dass auf meine Produktverpackung ein ausgedruckter Code geklebt wird und die Sendung dann in einen größeren Karton oder Beutel für Retouren von mehreren Menschen wandert. Und dass dieser größere Karton/Beutel dann eben irgendwann zugeklebt und abgeschickt wird.

So war es aber nicht. Der DHL-Mensch holte eine neue Versandtasche nur für meine Retoure irgendwo her, sie war noch größer als die, die in der ich die Sendung bekommen hatte und eigentlich ja auch hätte zurückschicken können, wenn ich nicht „unverpackt“ hätte ausprobieren wollen. Es fand also das Gegenteil von unverpackt statt, es wurde doppelt verpackt, einmal auf dem Weg zu mir, einmal auf dem Weg zurück. Ich fragte also nach, ob das der normale Ablauf sei und der DHL-Mensch bestätigte, dass ja. Wo der Sinn sei, dass ich einmal Verpackungsmüll erhalte und dann beim Zurückschicken nochmal neuer Verpackungsmüll erzeugt wird, fragte ich ihn. Er wusste es nicht.

Ich muss nochmal Fragmente fragen, vielleicht wird das an unterschiedlichen Orten unterschiedlich gehandhabt.

Immerhin für eine Sache hat es sich gelohnt, es ist ja Sommer, ich habe schlechte Leute und bin immer auf der Suche nach Streit. Diese Bedürfnis wurde bedient, der DHL-Mensch sagte nämlich noch „Und dann sagt uns unsere Regierung noch dauernd, wir sollen nachhaltig sein!“, worauf ich antwortete „Ich dachte, das sagt uns der gesunde Menschenverstand“ und schon waren wir mitten im schönsten Streit. Der Ausflug hat sich also doch ein bisschen gelohnt.

17. August 2023

Es gibt Dinge, die sind besser geworden. Eins davon ist die Behebung von Internetstörungen.

Früher, also zum Beispiel 2012, war der Ablauf ja folgendermaßen:

5. Januar ging das Internet kaputt

Bis zum 9. Januar telefonierte ich quasi ununterbrochen mit der Hotline.

Am 10. Januar kamen Techniker zur Reparatur, aber waren dann doch nicht zuständig.

Ab dem 11. Januar wollte die Hotline nicht mehr mit mir sprechen.

Am 21. Januar kam der Techniker nicht.

27. Januar fing ich einen Techniker auf der Straße ein und der löste das Problem.

Dieses Mal hingegen war es so: Am 15. August meldete M nach dem Ausschlafen (also gegen Mittag) telefonisch die Internetstörung, es gab dabei keine Wartezeit bei der Hotline. Es kam sofort eine Bestätigung der Meldung mit Ticketnummer und Link zum Einsehen des Tickets per SMS. Am selben Abend kam ein Link, mit dem ich den Termin für den Besuch einer Fachperson vereinbaren konnte, Termine waren ab dem nächsten Kalendertag um 14 Uhr möglich. Wir wählten diesen Termin aus, also 16. August 14 – 18 Uhr, es kam wieder eine Bestätigung und am 16. August um 14 Uhr kam eine SMS, die an den Besuch erinnerte und ihn für ca. 15 Uhr ankündigte. Um 15:03 Uhr kam eine SMS, die Person käme in ca. 5 Minuten und so war es auch. Das Problem wurde behoben, die Person ging, leider funktionierte 10 Minuten später wieder plötzlich nichts, das war kurz stressig. M ging dann aber auf die Straße, um der Fachperson am Fahrzeug aufzulauern (das gesamte Haus und einige Nachbarhäuser hatten nach dem Gewitter kein Internet mehr), lief ihr quasi in die Arme, weil sie schon auf dem Rückweg zu uns war – sie hatte bei Abschluss des Auftrags im Auto festgestellt, dass wir offline waren und wollte sich erkundigen, ob das denn jetzt seine Richtigkeit hat. Also nochmal 45 Minuten Reparaturarbeiten und seitdem ist alles stabil.

Wahnsinn. gerade ca. 30 Stunden nach Meldung des Schadens.

15. August 2023

Letzte Nacht knallte es gegen 5 Uhr morgens sehr laut, mit plötzlichem Hagelregen und Lichtspiel am Himmel. Es klang, als wäre das Haus gegenüber in zwei Teile gespalten worden. Die Katzen versteckten sich im Kleiderschrank, die Menschen wankten desorientiert durch die Wohnung, um Fenster und Balkontür zu schließen. Seit diesem Zeitpunkt sind Internet, Telefon und Fernsehen tot. Glücklicherweise nicht nur im Haushalt sondern im ganzen Haus und im Nebenhaus auch bei einer Familie, es scheint sich also zumindest schon einmal nicht um einen Schaden zu handeln, zu dessen Behebung man „in der Häuslichkeit“ verbleiben muss um den Besuch einer Technikperson hoffend abzuwarten.

Kümmern musste ich selbst mich um dieses Problem bisher nicht. Hier wohnt ja eine junge Erwachsene, die gerade Sommerferien hat und es nicht akzeptabel findet, diese ohne Internet zu verbringen. Ich ging also ganz normal ins Büro und schon um 10 Uhr waren alle Haushalte in der Nähe befragt, die Hotline informiert, ein Ticket eröffnet. Ich hoffe das beste, habe aber zur Entspannung der Lage abends einen mobilen Router aus dem Büro mitgebracht. Auch, wenn sich unser übliches Streaming-Verhalten darüber nicht abbilden lässt, ist eine Internet-Notversorgung wohl gegeben, Sie müssen sich also (vorerst) nicht um mich sorgen.

Ansonsten habe ich heute unerwartet eine neue Dessertvariante für mich entdeckt. Ich liebe Desserts, rührte mir daher im Büro gerade in der Küche einen kleinen Bananenquark zusammen, als eine andere Person mit einer Espressotasse in der Hand stolperte, ich fing sie auf aber ein Schluck Espresso schwappte in meinen Bananenquark. Ich rührte um, probierte und hui! Das ist lecker! Ich glaube, das mache ich jetzt immer so.

Und morgen ist Mittwoch, die neue Gemüsekiste kommt und – große Freude – die Putzhilfe kommt aus ihrem dreiwöchigen Urlaub zurück. Eine Woche davon waren wir selbst weg, in der zweiten hatte ich frei und konnte auf Sauberkeit achten, jetzt ist aber Woche drei um. Ein Glück, dass sie zurückkommt!

14. August 2023

Vielen Dank für die ganzen Tipps zum alten Brot. Ich freue mich, dass ich eine alte Technik ganz für mich selbst neu erfunden habe! Gestern Abend, naja, gegen Mitternacht, habe ich noch aus zwei Scheiben Arme Ritter gemacht. Das schmeckte, sagen wir, wie Arme Ritter aus altem Dinkelbrot. Wenn ich für weitere Experimente bereit bin, werde ich andere Tipps ausprobieren. Für Croutons habe ich die Scheiben zu dick geschnitten, glaube ich, und Semmelbrösel mahlen ist mir zu viel Sauerei, das kenne ich von zu Hause.

Was mir noch eingefallen ist: wir hatten früher immer eine Tüte mit „Entenbrot“ – ja, zum Verfüttern an die Enten im Park, wir wussten es ja nicht besser damals. Ich habe oft aus der Entenbrottüte altes, hartes Brot für mich selbst genommen, zum Knabbern. Ich mochte das gern. Manchmal habe ich es auch in warme Milch gestippt. Vielleicht komme ich wieder auf den Geschmack.

Heute machte ich die erste Kürbissuppe der Saison! Ich tue alles, um den Herbst heranzuwinken, die letzte Nacht zum Beispiel war doof, es war zu warm und zu feucht, mein Kissen fühlte sich vor Feuchtigkeit klumpig an.

Den Abend verbrachte ich mit der Auswahl von Hörbüchern. Ich möchte nämlich mein Audible-Abo kündigen bzw. habe das schon getan und ich hatte noch 6 Guthaben. Und ich höre ja gar keine Hörbücher. Nicht aus Prinzip oder so, ich finde Hörbücher super. Aber ich kann sie nicht hören und etwas nebenbei machen, dann vergesse ich, zuzuhören. Und ich kann sie auch nicht einfach nur hören, ohne etwas nebenbei zu machen, dann schlafe ich sofort ein. Ich höre also entweder nicht zu oder schlafe ein, das ist nicht gut. Eine einzige Situation gibt es, in der ich Hörbücher hören kann: als Fahrerin im Auto. Ich will aber ja überhaupt nie Fahrerin im Auto sein und finde immer bessere Wege, das zu vermeiden. Also höre ich immer weniger Hörbücher, bzw. eigentlich fange ich jeden Abend an, zu hören, aber ich komme nicht weit. Ich stelle den Timer auf 15 Minuten und bemerke nie, wenn er endet, kann mich auch normalerweise an rein gar nichts erinnern. Das Hörbuch, das ich aktuell höre, habe ich gekauft, als ich Corona hatte, also vor ziemlich genau einem Jahr. Ich bin in Kapitel 4. Von 48. Es ist völlig absurd.

Jedenfalls habe ich bis auf ein Guthaben nun alle verbraucht, also sechs Hörbücher (zwei waren halber Preis) gekauft, ein siebtes suche ich in den nächsten Wochen noch aus und das Abo ist gekündigt, was gut ist, denn vermutlich reichen mir diese sieben Hörbücher ja für immer.

13. August 2023

Frau Herzbruch ist gerade wieder abgereist, sie blieb heute extra lang, vermutlich, weil sie ungewohnt viel Sprechanteil hatte. Meine Stimme ist nämlich weg. Sehenden Auges weg, sage ich gleich dazu, sie war ja gestern Vormittag schon weg, kehrte dann mit „Maßnahmen“ zu 80% zurück und dann habe ich halt 4,5 Stunden Karaoke gemacht ohne Rücksicht auf irgendwas. Jetzt ist sie ganz weg. Naja, sie wird zurückkehren – so, wie ich die Situation einschätze, könnte das allerdings ein wenig dauern. Egal, der Abend war es wert.

Der Abend endete um 3:20 Uhr zu Hause, die letzten – ich will nicht übertreiben – 2,5 Stunden davon haben wir mit Angelegenheiten rund um das Fahrzeug verbracht. Zunächst einmal konnte man es nicht mehr ohne weiteres aus dem Parkhaus abholen. Der übliche Zugang war zu, wenn man einmal davor stand, gab es auch kein Netz mehr, um herauszufinden was wohl nachts der korrekte Zugang wäre. Wir liefen die Straße entlang, trafen auf zwei Frauen mit demselben Problem, sie kamen aber, der Kleidung nach zu urteilen, aus einer anderen Veranstaltung als wir, einer sehr viel schickeren, die eine trug schon ihre Schuhe in der Hand. Gemeinsam liefen wir die Einfahrt zum Parkhaus zu Fuß hinunter, öffneten dabei Türen in der Hoffnung, die würden in ein Treppenhaus führen, bis Frau H eine öffnete, die in einen völlig ungesicherten tiefen Schacht führte. Danach liefen wir einfach nur noch die Auffahrt hinunter bis -1, stiegen dort in den Aufzug zu -4, wollten dort das Parken bezahlen aber beide Automaten waren defekt, fuhren zurück in -3 und zahlten dort, dann konnten wir das Parkhaus verlassen. Das war war die erste halbe Stunde.

Die nächsten 2 Stunden vergingen damit, das Fahrzeug zu laden. Naja, nicht ganz, eine halbe Stunde standen wir auch in der Durchfahrt von McDrive, weil ich meine Stimmbänder als 1. Hilfe mit Eis versorgen wollte. Dafür hatten wir aber am frühen Abend schon ein etwa halbstündiges Ladeerlebnis gehabt, der eigentliche Plan war nämlich, im Parkhaus zu laden, dort gibt es aber nur ganze 2 Ladeparkplätze pro teurer Parkebene und auf den billigen Parkebenen gar keine. Also fuhren wir, warum auch nicht, eine halbe Stunde zum Parkplatz eines abgelegenen Stadions in der Erwartung, dort würde schnell geladen, was aber nicht der Fall war. Bei den Apps gibt es evtl. noch Verbesserungsbedarf. Jedenfalls musste das Laden abgebrochen und später fortgesetzt werden, Karaoke war ja für 19:30 Uhr gebucht und der Rückweg in die Innenstadt dauerte eben. All das geht in der Erinnerung schon in einen leicht wirren unerklärlichen nervigen Traum über, jedenfalls fuhren wir gegen 2 Uhr nachts wieder zu einem vermeintlichen Schnellader, dieses Mal auf dem engen Parkplatz eines Autohauses in einer dunklen Sackgasse. Das Ladegerät verkündete, das Logbuch sei voll, also fuhren wir auch dort wieder unverrichteter Dinge weg und fanden schließlich eine Tankstelle mit Schnelladesäulen.

Das hat mich als Konzept sofort überzeugt. Die Tankstelleninfrastruktur ist ja hervorragend, ich sehe gar keinen anderen Weg, als an alle Tankstellen auch e-Ladesäulen zu stellen und zwar erstmal ein paar („unsere“ Tankstelle – ich sage das so, weil ich vorhersehe, dass der Besuch dieser Tankstelle ein festes Ritual mit Frau Herzbruch wird) hatte vier Säulen, davon waren nachts um 2 mit uns drei Säulen belegt) und dann, wenn die e-Fahrzeuge mehr werden, immer mehr, weil man ja den längeren Ladevorgang einkalkulieren muss. Was ich auch schon voraussehe: Ladesäulengespräche. Die zwei Fahrzeuge neben uns, also ihre Betreibenden, waren schon in Kontakt gekommen, Frau Herzbruch stieg nach Einstöpseln schnell wieder ein und ließ die Fensterscheiben nach oben. Ich berichtete ihr von meiner Vorahnung der Ladesäulengespräche, ähnlich wie unter Personen, die Hunde ausführen. Frau Herzbruch – große Anhängerin der e-Fahrzeuge – wollte vehement abstreiten, erinnerte sich aber dann, selbst schon mit einem Tesla-Fahrer an einer Ladesäule in ein Gespräch über Autos verwickelt worden zu sein.

Was mir an der Ladesäule auffiel: es wurde kein Preis angezeigt. Was mir auch auffiel: Man soll diese Akkus ja nur bis 80 % laden, halt wie andere Akkus auch, am Handy, am Laptop etc und ich frage mich wirklich warum zum Teufel es uns notwendig gemacht wird, uns damit zu befassen. Das kann der Hersteller doch wohl softwareseitig so einrichten, dass bei 80 % Schluss ist, also 80 % 100 % sind und wenn man, warum auch immer, akkuschädigend vorgehen und mehr laden möchte, gibt man das extra frei. Warum ist zur Vernunft immer noch ein Extraschritt nötig? Das geht mir unglaublich auf die Nerven. Der sinnvolle Weg muss leicht gemacht werden, das ist doch wirklich soziologisches Grundwissen.

Sie sehen, ich bin vom Stand der Elektromobilität noch nicht ganz überzeugt. Da müssen wir noch ein bisschen dran arbeiten und dabei nicht aus dem Kopf verlieren, dass es zwar die umweltfreundlichere Variante des Autofahrens ist, aber eben auch nur „ere“. Und, ich sagte es heute schon zu Frau Herzbruch: ich möchte auch wirklich nicht an jedem zweiten Parkplatz in der Stadt noch eine Ladesäule rumstehen haben. Was ich eigentlich möchte ist, dass jedes zweite Auto verschwindet. An dieser Stelle fällt mir ein, dass ich neulich auf der Seite der Tagesschau, glaube ich, einen Bericht las, dass die Infrastruktur der Bahn jetzt aber mit deutlich mehr Fahrgästen wirklich nicht vereinbar sei. Jetzt ist aber auch echt mal genug Bahn gefahren, sozusagen. Keine Ahnung, was dazu noch zu sagen ist, vielleicht ist die Botschaft so etwas Ähnliches wie „löscht euch doch einfach“.

Jetzt zu etwas völlig anderem: ich hatte neulich ein halbes Brot, das schon vier oder fünf Tage lag, also nicht mehr eingefroren werden konnte. Es war absehbar, dass wir es in den nächsten Tagen paar Tagen nicht essen könnten und auch, dass es im Brotkasten bald anfangen würde, zu schimmeln. Weder wollte ich das Schimmeln abwarten noch ein noch gutes Brot wegwerfen, also habe ich es in Scheiben geschnitten und (schimmelfrei) trocknen lassen. An dieser Stelle weiß ich jetzt aber nicht weiter, was kann ich denn aus einem halben getrockneten Graubrot in Scheiben machen?

11. August 2023

Ich stellte mir keinen Wecker für diesen Tag, um auf jeden Fall ausreichend Schlaf zur Eliminierung der möglichen Erkrankung zu bekommen. Um 8 Uhr wachte ich auf und fühlte mich gut, schaute dann den Wetterbericht im Handy an und fühlte mich schlecht (30 Grad und Sonne), ich beschloss, die Wohnung nicht zu verlassen. Das heißt, ich arbeitete von zu Hause – ich hasse Sommer tatsächlich noch mehr als von zu Hause arbeiten, wer hätte das gedacht. Außerdem bestellte ich die Lebensmittel, die ich eigentlich einkaufen wollte. Rückkehr des Sommers nicht mit mir.

Der Arbeitstag war tendenziell ereignislos. Ich glaube, ich war in diesem Jahr früher im Urlaub als alle anderen, die sind also jetzt weg und entsprechend bekomme ich weniger Anrufe, Fragen, Anliegen. Ich konnte also weiterhin den Urlaubsberg abtragen, ohne, dass viel Neues hinzukam. Gegen 15 Uhr wurde ich aber wieder müde, machte also Feierabend, um nochmal ein Ründchen zu schlafen.

Zsammenfassend ist meine Unpässlichkeit jetzt definitiv in einem Stadium, indem ich sie komplett ignorieren kann. Das ist angenehm.

Morgen wird ein sehr guter Tag. Am späteren Mittag treffe ich mich mit Besuch aus dem Internet. Ich werde aus dem S-Bahn-Tunnel hervorstoßen direkt am richtigen Eingang, der nur wenige Meter vom Hotel des Besuchs entfernt liegt. Dann werden irgendetwas Wetterkompatibles unternehmen. Vielleicht Barbie im Kino gucken oder Schwarzlichtminigolf, kein Fußweg dabei länger als 5 Minuten im Freien. Dabei werden wir unseren Standort mit Frau Herzbruch teilen und zu gegebener Zeit fährt sie mit einem klimatisierten Fahrzeug vor und wir begeben uns damit zu McDrive und zu einem Supercharger, während das Auto lädt, essen wir im Fahrzeug bei angenehmen Temperaturen, fahren dann in eine Tiefgarage ein und gehen durch das Gebäude zum Karaoke. Dort bleiben wir, bis es dunkel ist und noch länger.

Außerdem kommt morgen M aus Marseille zurück, da sie erst abends eintrifft, sehe ich sie aber erst übermorgen. Ich freue mich trotzdem sehr.

Und jetzt gehe ich schon wieder schlafen, der Wecker klingelt morgen um 12 Uhr!

10. August 2023

Ich bin beleidigt aber dann auch wieder nicht. Und zwar wurde ich heute am späten Vormittag plötzlich krank.

Was für eine Krankheit es ist, weiß ich nicht. Ich fühle mich einfach nicht gut und muss ab und an niesen, zunehmende fühlte ich mich dann so, als müsse ich umgehend sehr lange schlafen. Also verließ ich mittags das Büro, ging nach Hause, zog mich um, putzte mir die Zähne und legte mich ins Bett und schlief bis 17:30 Uhr. Danach war alles besser, nicht hervorragend gut aber: passabel. Mal sehen, was daraus wird. Der Coronatest war negativ und die Katzen lagen beim Schlafen bei mir, das tun sie bei richtigen Krankheiten normalerweise nicht, insofern kann man vielleicht von einer Unpässlichkeit sprechen, die morgen schon wieder weg ist.

Das letzte Mal war ich im August letzten Jahres krank, für 5 Tage, da hatte ich Corona. Wann ich davor krank war, weiß ich nicht mehr. So beleidigt ich über Krankheit generell bin, wenn schon, dann finde ich es im August ganz passend, denn da ist ja eh Sommer und man verpasst nur Tage, die durch Hitze sowieso verdorben sind. So einer soll ja auch morgen kommen, 30 Grad, da gibt es für mich nichts zu tun, ich bin schon präventiv schlecht gelaunt.

Später am Abend war noch Lesezirkel, aber recht kurz und ich fand das Buch, das wir gelesen hatten, unfassbar schlecht, hatte daher nicht viel dazu zu sagen. Und dann habe ich noch ein Paket mit Strickjacken geöffnet, eigentlich hatte ich keine Lust, aber in den nächsten Tagen wird es ja nicht mehr möglich sein, Strickjacken anzuprobieren und am Ende ist dann die Rücksendefrist abgelaufen, blablabla. Die Jacken sind aber alle super, ich hätte sie also gar nicht heute anprobieren müssen. Und möchte jetzt noch dringender Strickjackenwetter.

Und jetzt gehe ich wieder schlafen und stelle keinen Wecker, damit der Körper mit seiner eigenartigen Anwandlung heute sich holen möge, was er an Schlaf braucht.

9. August 2023

Einen Anschlag auf mein Leben hatte ich gestern unterschlagen bzw. vergessen, obwohl gerade diese Situation doch zu ganz viel anderem führte. Also ich vom Schreibtisch aufstand, um hochwichtigen Angelegenheiten nachzugehen, blieb ich nämlich mit dem Fuß in einem Kabel hängen, was dazu führte, dass ich rückwärts zurück in den Stuhl fiel (soweit unspektakulär), aber es war das Netzwerkkabel vom Telefon, ich riss also das Telefon nach hinten und es knallte gegen einen Bildschirm. Diese Bildschirme sind überhaupt nur Schuld an der ganzen Sache gewesen. Während ich im Urlaub war, wurden meine vorherigen Bildschirme gegen größere getauscht und weil mein Tisch so ein komisches L-förmiges Modell ist, ist er halt eher nicht ganz so breit und die beiden Riesenbildschirme darauf saßen eher knapp und ergaben, dass das Telefon weiter an die Seite gerückt werden muss, der Bodentank ist aber auf der anderen Seite, das Kabel war nicht ausreichend lang und führte also unter Spannung in ca. 40 cm Höhe unter dem Schreibtisch entlang.

Als ich das am Montag sah war mein erster Schrei natürlich „ARBEITSUNFALL INCOMING!!!“ und es wurde Nachbesserung versprochen, Versetzung des Bodentanks, andere Verkabelung, sowieso ist das alles nur vorübergehend, weil ich zum Jahresende eine ganz neue Einrichtung bekomme. Ich hatte dann an den ersten Tagen nach Urlaub auch wirklich keine Lust auf Handwerks- oder Technikpersonen, die in meinem Fußraum herumkriechen, ich schob alle Angebote also auf „etwas später“ und, nunja, gestern trat dann also die vorhergesehene Konsequenz ein. Immerhin kein Personenschaden, der Bildschirm hat aber jetzt eine Macke im Display. Ich wollte keinen Bildschirm mit Macke im Display und verlangte in rechtschaffener Empörung sofortigen Austausch und Behebung der Situation, also wurde dann gestern – neben dem defekten Computer – auch noch ein Bildschirm getauscht, ein Bodentank versetzt und neu verkabelt und dabei fiel mir auf, wie hässlich viele Dinge auf meinem Schreibtisch sind, Stifteköcher zum Beispiel oder Aufbewahrungsding für Büroklammern und merkwürdige angesammelte Gegenstände wie defekte Winkekatzen, von Besuchskindern bemalte Steine, Werbeplüschtiere und hässliche ewige Kalender. Das ultimative Troll-Utensil vermutlich, ein hässlicher ewiger Kalender. Ich warf einfach alles sofort weg, nahm eine Tasse mit Firmenlogo für die Stifte und bestellte eine pinkfarbene Kugel für die Büroklammern, fand die Schreibtischlampe hässlich und ließ sie entfernen und stellte am Ende noch alles, was rechts war nach links und umgekehrt.

Das alles hatte ich zwischenzeitlich, wie gesagt, vergessen und heute Morgen kam ich dann in ein optisch völlig neues Büro. Das war schön!

8. August 2023

Was für ein vogelwilder Tag! Er ging von Aussichten auf Weltherrschaft über alltägliche Petitessen bis hin zu fast verrecken. Zweimal!

Der Anfang war hervorragend. Ich hatte gestern über die Schwierigkeit, ein Schülerinnenticket für M ab September zu bekommen, berichtet. Heute stand ich um 8 Uhr morgens in einer Verkaufsstelle und war charmant, so charmant, dass insgesamt 3 Personen vor Ort und zwei am Telefon das Problem lösten. Es gibt jetzt zwei Chipkarten, eine aktuelle und eine mit Ticket ab 1. September und für ein Jahr, danach muss ich das nie wieder machen, denn dann ist M keine Schülerin mehr.

Im Büro dann der erste Anschlag auf mein Leben. Es war in der Kaffeeküche, ich hatte schon einen randvollen Becher Kaffee in der Hand, wollte noch eine Müslischale aus einem oberen Hängeschrank nehmen und war in Eile – es waren viele Leute in der Küche, alle wollten an irgendwelche Schränke, ich wollte den Kaffee trinken, ich hatte bald eine Videokonferenz und sowieso bin ich im default in Eile, ich glaube nicht an Gelassenheit. Ich öffnete den oberen Hängeschrank mit den Müslischalen schwungvoll. Zu schwungvoll. Mit so viel Schwung, dass die Tür blitzschnell aufschlug, gegen den Anschlag und zurückprallte Richtung meines Kopfes, es war eine Sache von Millisekunden, instinktiv duckte ich mich, immer noch den randvollen Kaffeebecher in der Hand, nicht ein Tropfen ging daneben, die Schranktür war wieder zu. Die vielen Leute in der Küche starrten mich an, der Mund noch zum Schrei geöffnet, in den Augen schon Bewunderung. „30 Jahre Kampfsport“, sagte ich gelassen. Auch, wenn ich nicht an Gelassenheit glaube, ist sie in manchen Situationen passend.

Dann ging mein Computer kaputt, nämlich die Soundkarte. Das ist schlecht für Telefonie und Videokonferenzen, ich hatte eigentlich ein 3,5-stündiges Webinar. Einige andere Sachen hakten auch, ein neues Gerät wurde vorbereitet, es dauert aber eben ein paar Stunden, bis das Image mit allem drum und dran da drauf ist. In dieser Zeit wanderte ich durchs Büro, ließ mich überall mal zum Plaudern nieder und erfuhr viele sehr interessante Dinge.

Am Abend zu Hause dann der zweite Anschlag auf mein Leben: ich verschluckte mich an einer Erbse, sie steckte direkt in der Luftröhre. Da ich aber jetzt schon die neue Fahrkarte und den neuen Computer bekommen hatte und der Schranktür entronnen war, wollte ich mich der Erbse nicht ergeben, ich stand sofort auf, beugte mich vor, atmete so vorsichtig und kontrolliert wie möglich sein (schwierig!), um dann ganz kräftig zu Husten und dann kam die Erbse aus der Nase (!!) heraus. Widerlich.

Ich bin gespannt auf morgen.