10. Februar 2025
Der Arbeitstag begann heute mit Arbeitsverweigerung, und zwar meiner. Mein Raum war nämlich schmutziggeputzt worden, also: dreckiger, als ich ihn hinterlassen hatte. Ob durch falsches Putzmittel oder durch dreckige Lappen weiß ich nicht, aber Sie kennen das vielleicht noch aus der Schule, wenn der Tafelschwamm nicht richtig sauber war und überall Streifen hinterlässt? So war das. Auf Schreibtisch, Besuchstisch, Sideboard und so weiter. Ich habe dunkle Büromöbel. Keine Ahnung, wie man das übersehen konnte, eventuell wurde im Dunkeln geputzt, anders ist es eigentlich nicht erklärbar. Ich wollte es aber sowieso nicht erklärt haben sondern entfernt und ließ daher den Vorarbeiter kommen und beheben.
Später am Tag brachte ich dem Chef etwas in sein Büro und seine Tische sahen genauso aus. Er hatte auch schon ganz weißliche Sakkoärmel. „Meine Güte, wieso sagen Sie denn nichts?!“, fragte ich und er sagte jammernd-resiginiert „Ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, wem!“. „Mir, immer mir, sagen Sie alles mir!“, erwiderte ich. Er seufzte nur. Was ist mit den Leuten?!
Dafür auch gute Nachricht: M geht es deutlich besser. Die kombinierten Grippe-Corona-RSV-Tests kamen heute an, sie hat das aber alles nicht – oder es war heute, 4 Tage nach Krankheitsbeginn, nicht mehr nachweisbar. Warum auch immer, ist ja egal, Hauptsache nichts mehr da.
Dann schrieb mir noch die Stadtsparkasse wegen meines Online-Zugangs für das Konto vom Chor. Den konnte ich ja nicht einrichten, weil ich die Angelegenheit verschludert hatte und dann das Einmalpasswort abgelaufen war, weshalb ich um Zusendung eines neuen Einmalpasswortes bat. Sie schrieben mir im ersten Versuch, ich sollte doch einfach in der Filiale vorbekommen und dann wären sie mir bei der Einrichtung der App auf meinem Mobiltelefon behilflich. Ich antwortete, ich käme natürlich sehr gern, allerdings nur, wenn sie mir zusichern, dass sie dann auch vor Ort das Einmalpasswort neu generieren können, denn ansonsten ist es ja nicht möglich, die App einzurichten, und da die Stadtsparkasse nur während meiner eigenen Arbeitszeiten geöffnet hat, wäre es für mich und damit auch für alle anderen Beteiligten sehr unschön, wenn ich umsonst käme. So antworteten sie im zweiten Anlauf, ich bekäme per Post ein neues Einmalkennwort zugestellt und könne, falls es noch Probleme gäbe, jederzeit gerne kommen. Sehr freundlich.
Abends hatte ich noch eine Verabredung mit zwei Frauen aus der Weiterbildung. Wir schilderten uns gegenseitig bizarre und für uns unbegreifliche Situationen und versuchten, gemeinsam zu verstehen, wie sie entstehen und wie sie vielleicht aufgelöst werden können. Für die Situation, die ich schilderte, lautete die Hypothese „zu viel Freiheit“. Ich drehe ja durch, wenn mir jemand sagt, was ich und wie ich es tun soll. Andere drehen durch, wenn man ihnen nicht sagt, was sie wie tun sollen. Ich werde diese Hypothese in den nächsten Wochen einem Test unterziehen!