Januar 2025

30. Januar 2025 – Urlaub zu Hause Tag 11

Ich hatte beschlossen, heute mal nicht so früh aufzustehen wie in diesem Urlaub bisher (immer so gegen 7 Uhr). Schlafen kann ich ja immer, wenn ich mich dazu entschließe. So schlief ich insgesamt 9 Stunden und stand gegen 9:30 Uhr auf. Das war aber recht langweilig und fühlte sich auch nicht besser an als 7 Stunden Schlaf, nur mehr Zeit verloren. Das werde ich nicht wiederholen. Wecker aus und dann halt aufstehen, wenn ich sowieso aufwache, ist besser für mich.

Den Vormittag verbrachte ich mit Mailverkehr, ich schrieb diejenigen in der SPD, die gestern nicht mit abgestimmt hatten, an und fragte warum. Außerdem fragte ich noch bei Herrn Wanderwitz nach, aus persönlichem Interesse und ich bedankte mich bei Frau Tillmann für ihre Haltung. Von den sieben SPD-Abgeordneten, die nicht mit abgestiimmt haben, waren 2 verhindert wegen familiärer Themen, 1 langfristig krank, 1 gerade jetzt krank, 1 hatte eine Fehlentscheidung getroffen. Zwei Antworten stehen noch aus, auch die von Herrn Wanderwitz.

Achso, in einem Nachklapp schrieb ich auch noch dem CDU-Abgeordneten Offenbach Stadt, was ich von seiner „Ja“-Stimme halte.

Dann war auch schon Mittag. Good News, der Dinkel ist jetzt gut essbar, so, wie ich ihn in Erinnerung habe. 3 Tage dauert das also. Normal plane ich mein Essen nicht so langfristig. Was kann ich denn noch mit den Körnern machen?

Heute wollte ich noch ein paar private Dinge am Schreibtisch erledigen. Alles dauerte viel länger als erwartet, natürlich nicht meinetwegen sondern wegen nicht funktionierender Apps, nicht vorhandener Downloadmöglichkeiten, Medienbrüchen und so weiter. Alles sehr sehr lästig. Ich werde, wenn es alles länger dauert, immer ganz unruhig und muss mir selbst versichern, dass überhaupt gar nichts passiert, wenn diese Dinge nicht unmittelbar geschehen. Niemand leidet darunter, es wartet noch nicht einmal jemand darauf. Es ist völlig egal, wie lange es dauert. Ich kann mir Zeit lassen und Spaß dabei haben, herauszufinden, wie ich mich durch die Systeme manövriere. Es ist ein Rätselspiel, so ähnlich wie in Escape Room, auch da passiert nämlich überhaupt nichts, wenn man nicht rechtzeitig fertig ist. Die Tür geht dennoch auf und man kann einfach nochmal wieder kommen. Oder auch nicht.

Ich weiß nicht, woher diese innere Unruhe beim Erledigen privater Dinge kommt (beruflich spüre ich das nie). Ich weiß aber, dass ich mir das unbedingt wieder abgewöhnen muss.

29. Januar 2025 – Urlaub zu Hause Tag 10

Was ich nicht verstehe: ich habe verschiedene Kommentare, auch z.B. in der Tagesschau, gelesen, die besagen, dass die CDU/CSU mit ihren Antrag, die Grundpfeiler des Schengen-Abkommens einzureißen und Schutzsuchende zu gefährden, richtig gehandelt hat, weil man den „Radikalen nicht das Feld überlassen“ soll. Ich sehe das anders. Das rechtradikale Gedankengut sollte man, finde ich, unbedingt den Rechtsradikalen überlassen. Das Gedankengut wird nicht weniger rechtsradikal, nur wenn jemand anders es vertritt. Es ist andersherum. Wer rechtsradikales Gedankengut vertritt, ist rechtsradikal.

Ansonsten: ich war heute Morgen schwimmen und habe dabei drei Dinge festgestellt.

Erstens: ich kann nicht vor der Arbeit schwimmen gehen, das geht sich zeitlich ganz sicher nicht aus. Das Schwimmbad öffnet um 8 Uhr, selbst, wenn ich dann vor der Tür stehe, benötigt der Ablauf von Umziehen-Schwimmen-Duschen-Umziehen-Bürotauglichkeit-herstellen-Arbeitsweg ca. 2,5 Stunden. Vom erforderlichen Gepäck mal ganz abgesehen. Es wird also – abseits von Urlaub – bei Abenden bleiben müssen.

Zweitens: ich kann beim Kraulschwimmen nicht gut nach links atmen. Nach rechts gar kein Problem. Nach links geht meine Schulter viel zu weit aus dem Wasser, die Wasserlage wird instabil, ich bekomme auch Wasser ins Ohr, verschlucke mich etc. Das ist doof, denn wenn ich nur nach recht atme, kann ich ja nur entweder alle 6, alle 4 oder alle 2 Atemzüge atmen. Alle sechs ist mir zu lang, alle 2 finde ich einen Tick hektisch und alle 4 ist okay, aber manchmal brauche ich mehr Luft, etwas dazwischen zu haben wäre gut. Ich werde das üben.

Drittens: der Moment, in dem man aus dem Wasser steigt und die Schwerkraft wieder voll einsetzt, ist echt mies.

Später ging ich noch im Einkaufszentrum verloren. In dem, mit dem Supermarkt des Grauens – dort ging ich auch schon mit Frau Herzbruch verloren und auch schon mit M. Mehrfach. Ich war dort, weil ich drei Sachen brauchte und nicht drei Orte anfahren wollte: eine Hermes-Abgabestelle, einen Briefkasten und geschroteten schwarzen Pfeffer. All das gibt es in diesem Einkaufszentrum. Ich wurde verschluckt und kam eine knappe Stunde später wieder heraus mit einer Tüte, Inhalt Waren für ca. 70 Euro. Okay, 1/7 davon für Pfeffer und Nachfüllpacks und weitere 3/7 davon für Sushi und Vorräte an Sojasoße. Mir war nicht bewusst, dass es einen Unterschied zwischen japanischer und chinesischer Sojasoße gibt. Und mir war auch nicht bewusst, was für Scheiß manche Firmen in ihre Sojasoße packen. Ich wählte eine ganz simple, klassische mit vier Zutaten, nämlich Wasser, Soja, Weizen und Salz. Das sollte ja wohl ausreichen. Wahnsinn, was andere Firmen da noch hineinpacken. Ich glaube, allein 40 Minuten lang spazierte ich zwischen zwei Regalen mit Sojasoßen umher, las Zutatenlisten und rechnete Literpreise aus. Wie gesagt, ich gehe immer verloren in diesem Supermarkt

Zu Hause dann Frühstück gegen 13 Uhr und anschließend Mittagsschlaf. Ein richtiger Urlaubstag also.

28. Januar 2025 – Urlaub zu Hause Tag 9

Das mit dem Dinkelfrühstück hat nicht geklappt, er war morgens immer noch ziemlich hart. Jetzt darf er nochmal 24 Stunden quellen und morgen dann, dann gibt es ihn zum Frühstück!

Die Zeit geht wirklich immer rum wie nix, ich habe mich noch keine Sekunde gelangweilt. Der Lunchtermin war auch nicht langweilig, ich involvierte den Gast, der gerade durch unsere weltweiten Büros tourt, zum Thema „Konferenzgebäck“. Ich möchte uns da modernisieren. Interessant: in unserem Büro in Tokio muss man für Getränke und Snacks im Konferenzraum bezahlen. In LA hingegen gab es die größte Menge an Snacks, die er je irgendwo auf einem Haufen gesehen hat. In New York – in diesen Genuss kam ich selbst schon – ist eine Küche mit im Haus und es werden ganz frisch gebackene Cookies serviert, die noch warm sind. Ich werde weiter darüber nachdenken.

Auf dem Rückweg sah ich plötzlich ein Bild von einem Kuchen mit Haselnuss-Schokoboden, Preiselbeergelee und Schlagsahne vor meinem inneren Auge. Ich kaufte dafür ein und buk dann ungefähr drei Stunden lang diesen Kuchen, obwohl das gar nicht so lange dauert. Parallel verpackte ich aber noch die Weihnachtstassen wieder in ihrem Karton, räumte drei ganz andere Kisten um, packte das neue Waffeleisen aus, schaute nach dem Nachbarskind, das erstmalig eine längere Zeit (1,5 h) allein zu Hause verbrachte, verräumte Wäsche, sortierte Papiermüll aus und bestückte die „Zu Verschenken“-Schachtel im Treppenhaus neu, denn: alle Glitzer-OP-Masken, Haarspray, Kalender und komische Aufkleber waren schon mitgenommen worden. Nur noch zwei Bücher übrig, eine Packung OP-Masken ohne Glitzer und ein kleiner Taschenspiegel. Jetzt ist aufgestockt mit Backblechen, Proteinpulver und Halloween-Dekoration.

Abends war eine meiner Leserunden, am heutigen Termin mit neuem Konzept, dass sich für mich nicht bewährt hat, mir war ein wenig langweilig. Freude habe ich aber immer daran, dass in dieser Runde – glaube ich, also jedenfalls meiner Internetrecherchen nach – eine Hochstaplerin ist, die dann auch noch immer wirklich völlig intelligenzfreie Dinge sagt. Das ist sehr amüsant.

27. Januar 2025 – Urlaub zu Hause Tag 8

Unerwartet viel gearbeitet heute, nunja, und morgen lasse ich mich bei einem Mittagstermin sehen. Danach sollten die Urlaubsunterbrechungen sich aber wieder reduzieren. Schlimm fand ich das heute nicht, ich hing sowieso etwas durch und fand weder in ein Buch noch hatte ich Lust rauszugehen, auf Schreibtischkram erst recht nicht und auf Aussortieren auch nicht so wirklich, zumal noch ein kleiner Entsorgungsstau besteht. 4

So tat ich von allem irgendwie ein bisschen. Die private Inbox ist jetzt aufgeräumt, die Küchenschubladen auch. Das alte Waffeleisen habe ich verschenkt, ich habe nämlich häufig Appetit auf Waffeln, aber nie Lust, dieses Waffeleisen zu verwenden. Es ist sperrig, jedes Mal stößt es mir schmerzhaft gegen irgendein Körperteil, wenn ich es aus seiner Verpackung hole, schwer ist es auch, total unhandlich und schwer zu reinigen. Ein rundum unsympathisches Gerät, das ich mir mal aufschwatzen ließ, weil es qualitativ besonders hochwertig ist und angeblich super Waffeln macht. Wovon ich nichts habe, denn dazu kommt es bei mir ja nicht, ich will es gar nicht anfassen, die Waffeln, die ich damit ein paar Mal gemacht habe, waren völlig solide aber jetzt verwende ich es halt nicht, also gibt es auch keine Waffeln, die gut oder schlecht sein könnten.

Ich stellte das Waffeleisen mit „zu Verschenken“-Zettel vor die Wohnungstür, wenige Minuten später war es schon mitgenommen worden. In der Zwischenzeit hattee ich ein neues, einfacheres, kleineres und leichteres Gerät bestellt. Bald gibt es hier wieder Waffeln, juchhu!

Die Weihnachtstassen und -teller sind jetzt auch wieder aus den Schränken heraus und in ihrer Kiste, nur müssen die Kisten noch in den Keller getragen werden, das mag ich nicht, ich hasse es, Kisten zu transportieren. Nun habe ich mir einen speziellen Gurt dafür bestellt, vielleicht ist dieses Problem dann auch gelöst. Mal sehen.

Dann noch erstaunt erfahren, dass andere Leute ganz andere Dinge im Gefrierschrank haben als ich. Das Thema entspann sich an der Frage, wozu man eine bestimmte Sorte Aufkleber gebrauche könne, die in meiner Küchenschublade waren. Sie dienen dazu, Gefriergut zu kennzeichnen. Mein Gefriergut ist allerdings immer so schon ganz zweifelsfrei identifizierbar, ich habe im Gefrierschrank ziemlich viel Brot, ziemlich viel Obst und Gemüse (in ihren jeweiligen Umverpackungen), ein wenig Lachs, ein wenig Speiseis, einen großen Beutel Eiswürfel und ein paar Tiefkühlpizzen. Das muss ich alles nicht bekleben. Andere Leute frieren selbst gekoches fertiges Essen ein oder rohes Fleisch. Ich finde solche Unterschiede spannend. Ich habe gerade sieben unterschiedliche geöffnete Marmeladen im Kühlschrank und drei Sorten Nussmus, das ist in anderen Haushalten vermutlich auch anders.

Neu entdeckt beim Schrank-Aufräumen: Dinkelkörner. Die habe ich mal gekauft, weil ich Dinkelschrot brauchte, das gab es aber nirgendwo und ich dachte mir, ich nähere mich dem benötigten Produkt schon einmal irgendwie an. Dieser Plan ging nicht auf, offensichtlich, aber die Dinkelkörner waren mottendicht verpackt und rochen noch gut, also habe ich eine Handvoll eingeweicht und kann sie morgen dann mit Joghurt und Orangen essen, ich bin schon sehr vorfreudig!

26. Januar 2025 – Urlaub Tag 7

Auf einen Aufräumtag folgt erfahrungsgemäß kein weiterer Aufräumtag. So saß ich heute vormittags zunächst einmal im Sessel und las ein Buch. Das mit dem Buch ist eine sehr, sehr lustige Geschichte. Fragmente hatte mich nämlich gefragt, ob ich nicht mal ein Buch lesen wollte, das ihr selbst besonders gut gefällt, wir können dann darüber sprechen. Sie schickte es mir sogar per Mail zu.

Na klar, dann lese ich das Buch und spreche mit Fragmente darüber, dachte ich mir. Begann es, war etwas verwundert, dass es doch sehr „explicit“ ist und war auch schon gespannt, welche Wendungen unser folgendes Gespräch dann nehmen würde aber was weiß man, besonders weit war ich auch noch nicht, so eine Geschichte kann ja immer noch einen ganz anderen, diskussionswürdigen Verlauf nehmen. Im Schwimmbad fragte Fragmente, wie weit ich denn sei. Amüsiert berichtete ich, der eine Protagonist sei gerade in anderer Identität in einer Gay Bar gewesen, die Szene hatte mir gut gefallen. Fragmente konnte ich aber überhaupt nicht an dieses Szene erinnern. Ob die beiden denn schon zusammengefunden hätten, fragte sie, und ich antwortete „nein, er weiß ja noch nicht, dass sie es war, er weiß nur, dass sein Gedächtnis gelöscht wurde“. Auch dieser Umstand war Fragmente völlig unbekannt. Im Auto öffnete ich dann die Lese-App, um den vollständigen Titel des Buches, das ich lese, herauszufinden und er begann genau so wie der des Buches, das ich EIGENTLICH mit Fragmente lesen sollte bzw. wollte, endete nur halt völlig anders. Ich lese also ein ganz anderes Buch. Fragmente muss das jetzt auch lesen, fair’s fair.

Den Nachmittag verbrachte ich mit Schanuf und Dackel auf einem Berg. Mit Wanderschuhen. Ganze 130 Meter über Normalnull! Es war der Gailenberg, den wir erklommen hatten, wobei der das völlig unbemerkt geschah, ich hätte schwören können, das Gelände sei ganz flach. Der Gailenberg fühlte sich für mich merkwürdig an, nach einem alten Ort. Wobei ja alle Orte auf der Erde gleich alt sind. Aber hier fühlt es sich für mich so an, als sei da mal „etwas“ gewesen. Was dieses etwas sein soll, kann ich nicht sagen. Heute sind dort Streuobstwiesen, sehr schön gepflegt und sogar mit einem ausgehängten Newsletter, Insektenhotels und Schaukästen dazu. Und eine siebenstämmige Eiche. Sehr schön ist es da!

Anschließend, wie es sich nach einer ordentlichen Bergwanderung gehört, kehrten wir ein. In das Lokal, in dem mir neulich von der Ganz so grauenhaft übel geworden war. Heute schmeckte mir dort alles erstaunlich neutral. Der Kaffee nach so gut wie nichts, das Essen ebenfalls, die Himberlimonade ganz dezent schmeckbar. Vielleicht ist der Erst-bestimmt-Staubschnupfen-dann-bestimmt-Chlorschnupfen doch eine Erkältung? Schanuf sagte aber, jedenfalls Kaffee und Essen würden auch bei ihr nicht nach besonders viel schmecken. Schauen wir mal. Ob ich eine Erkältung bekomme oder ob mir wieder übel wird von dem Essen dort oder ob alles doch irgendwie anders ist, ich bin halbwegs gespannt, wobei mir die ereignislose Variante die Liebste ist.

Jetzt lese ich das Buch weiter.

25. Januar 2025 – Urlaub zu Hause Tag 6

Swooosh – ich wurde mitgerissen. Also von dieser Urlaubssache. Schultern waren am nächsten Tag wieder gut, den ganzen Freitag war ich unterwegs, heute war mir plötzlich total nach Aufräumen. Dazu gibt es hier ausreichend Gelegenheit! Schon lange stört mich das Gerümpel im Vorratsschrank im Gästebad, manchmal fällt einem aus diesem Schrank sogar etwas auf den Kopf. Die Coronamasken im Bücherregal im Flur störten mich auch, ebenso das Durcheinander in meiner Reisekulturtasche, weshalb ich die schon vor ein paar Wochen in eine große Schüssel ausgekippt hatte, die so herumstand und auf das Sortieren wartete. Mein eigener Teil des Badezimmerschrankes ist ordentlich aber der allgemeine Teil mit Medikamenten, Verbandszeug und so weiter nicht.

Auf all das fiel heute mein kritischer Blick. Zunächst räumte ich alles aus – 7 Wäschekörbe voller Zeug. Achja, zu den Wäschekörben wollte ich noch etwas erzählen. Ich war in letzter Zeit immer etwas gestresst in Bezug auf Wäsche, weil ich zum Sortieren nie ausreichend Körbe hatte, die Körbe sammeln sich nämlich in Ms Zimmer, dort gibt es immer einen kleinen Verarbeitungsstau. Wenn ich dann Körbe brauchte, legte M die Wäsche vorübergehend auf ihr Bett, wollte dann aber schlafen und legte sie auf den Boden, sie vermischte sich wieder mit schmutziger Wäsche, so jedenfalls meine Befürchtung – alles kein guter Ablauf. Auf das Naheliegende kam ich erst letzte Woche: ich kaufte vier weitere Wäschekörbe. Vorher hatten wir schon vier, pro Person einen und einen weiteren für Haushaltswäsche. Jetzt haben wir acht, fünf davon für M, das sollte ausreichen. Und heute waren die alle frei, also packte ich den Badezimmerkram da hinein.

Im Ergebnis steht im Bücherregal jetzt nur noch eine Packung mit FFP2-Masken (vorher: insgesamt 240 FFP2 und ca. 200 OP-Masken). Der Rest ist im Vorratsschrank, in dem Platz ist, weil lauter altes Zeug rausgeflogen ist. Kinderschminke, alte Fleckentferner, angesammelte Zahnbürsten haushaltsfremder Personen und deren vergessene Shampoos. Bei dem Medikamenten war einiges abgelaufen, da freue ich ich dann immer, weil es ja bedeutet, dass wir die Krankheiten, für die die Medikamente sind, schonmal nicht hatten. Super! Auch flogen alte Haarbürsten raus, alte verklebte Kulturbeutel, Ersatzteile für Dinge, die hier schon gar nicht mehr vorhanden sind, Pflegeprodukte mit schlimmem Duft, die mal als Geschenk hier gelandet sind und von denen ich immer dachte, naja, vielleicht brauche ich sie irgendwann einmal dringend – nevermore! Ein großer Müllsack Krempel ist entsorgt, eine kleinere Kiste steht „zum Verschenken“ im Treppenhaus und meine Schränke sind hübsch. Alles ist ganz hervorragend!

Vielleicht kommen morgen die Küchenschubladen dran.

23. Januar 2024 – Urlaub zu Hause Tag 4

Da plantschte ich gestern im Schwimmbecken neben Fragmente herum (ich glaube, eigentlich saßen wir da schon wieder im Auto, aber das Bild mit dem Schwimmbecken ist schöner) und sagte, dass ich ja ständig und regelmäßig blogge und Fragmente konnte das nicht richtig nachvollziehen. So unterschiedlich sind die Auffassungen. Für mich sind drei Tage hintereinander schon eine Regelmäßigkeit und Routine, für Fragmente noch eine Ausnahme.

Gestern ging es dann gleich schon einmal nicht, als ich nämlich gerade in Position war (Körper im Sessel, Decke darüber, Getränk an der Seite, Laptop auf dem Schoß) bekam ich einen Krampf im kompletten Schultergürtel. Hatte ich auch noch nie vorher, kann gern, die die Auster neulich, das einzige Erlebnis dieser Art in meinem Leben sein. Ob es vom Kraulschwimmen kam (ich war vor gestern länger nicht mehr im Schwimmbad) oder die ständige latente Schulteranspannung wegen der Frau-Herzbruch-Sache weiß ich nicht, vielleicht eine Kombination aus allem und ein bisscchen fröstelig war mir auch, normal finde ich die 18-19 Grad bei uns ja angenehm (sonst würde ich das ändern) aber gestern nach dem Schwimmen war mir nicht ganz so warm und die Decke geht halt auch nicht über die Schultern.

Der Krampf ließ sich erst nach ca. 20 Minuten lösen, dann tat immer noch alles so weh, dass ich dachte, ich kotze jeden Moment, also tat sich, was man dann so tut: Schmerzmittel, durchbewegen und ins warme Bett. Ich schlief durch bis M gegen 5 nach Hause kam, dann nochmal zwei Stündchen Bonusschlaf und jetzt ist alles wie neu, also fast, ein bisschen Kribbeln ist noch da, ich denke, heute lege ich mir Tuch um, das finde ich auch immer ein super gemütliches Bild mit so einem Tuch, wie eine nette Omi aus einem alten Film, die total gut Süßspeisen am Herd anrühren kann. In echt ist so ein Tuch immer beim Bewegen hinderlich, häufig bekomme ich durch so ein Tuch erst Verspannungen, weil die Arme dann nicht ganz frei sind, ich mich weniger bewege, damit es nicht immer rutscht etc etc, okay, vielleicht lege ich es dann auch heute sehr schnell wieder ab.

In diesem Zusammenhang: ich habe den Fußwärmer gebändigt. Hatte ich vom Fußwärmer erzählt? Manchmal sitze ich ja zu Hause am Schreibtisch und dann bekomme ich trotz Socken kalte Füße. Deshalb habe ich mir einen elektrischen Fußwärmer gekauft, sieht aus wie ein riesiger Stiefel und man steckt die Füße rein schaltet an und die Füße werden warm. So hatte ich mir das vorgestellt. In der Realität war „Füße reinstecken“ nicht so einfach, da der Riesenstiefel aus weichem Stoff ist, ein Innenfutter hat und noch eine Innenmatte, wenn man auf einem auf Parkett rollendem Schreibtischstuhl sitzt, kriegt man die Füße da nicht ohne weiteres rein, jedenfalls nicht ohne Hände. Das fand ich doof, weil ich ja nie länger als 20 Minuten am Stück da sitze, ohne dass mir irgendwas einfällt und ich aufspringe. Dann jedes Mal reinraus mit Händen in verschiedene Stofflagen ist lästig. Neulich habe ich dann den Stiefel genauer untersucht und alles bis auf die Hülle entfernt, ich brauche das Innenzeugs nicht, weil ich ja sowieso auch nochmal Socken darin trage und lieber die Füße herumbewege als sie nochmal in Kuschelzeug gewickelt habe. Also alles Innenleben entfernt, jetzt ist der Riesenstiefel perfekt, ich bin sehr zufrieden mit dem Kauf. (jetzt gerade kurz über elektrischen Schulterwärmer nachgedacht, gibt es sicher auch, ist für mich aber Quatsch, wenn mir schon ein leichtes Tuch zu viel Hindernis ist, dann ist ein schwereres Dings, am Ende noch kabelgebunden, erst recht nichts.

22. Januar 2025 – Urlaub zu Hause Tag 3

Ich habe was Neues, und zwar hatte ich ja die ganzen Sachen, die ich erledigen muss und die, die ich evtl. erledigen will, aufgeschrieben, der besseren Übersicht halber in ein Büchlein. Vorn eine Liste der Dinge, die jederzeit stattfinden können, dann je eine Doppelseite pro Tag mit den Dingen, die an diesem Tag stattfinden müssen, links die Auflistung, rechts Platz für Notizen. Das verwende ich jetzt an Tag 3 und vermutlich wegen der ganzen kurzen Notizen kommt es mir so vor, als hätte ich jeden Tag superviel erlebt, randvolle Urlaubstage, dabei war eigentlich – naja, nix. Was ja auch total okay ist.

Gestern war ich zum Beispiel nicht mehr am Briefkasten, obwohl ich das Formular sofort gefunden und schon Schuhe angezogen hatte. Dann traf ich im Flur M, die auch Schuhe anzog um noch zu einem Freund zu gehen und sie bot an, meine Post mitzunehmen. So ging diese Sache also aus.

Heute kam morgens die Putzhilfe, da war ich aber schon 2,5 Stunden wach und hatte die Wäsche verräumt und noch einiges andere, damit Platz zum Putzen ist, die tägliche Textration der VG Wort gemeldet und herausgefunden, dass die Flaschenpost in Düsseldorf kein Altbier mehr liefert (keine Preiseinigung möglich gewesen). Dann kam eine gute Nachricht, M hatte nämlich gestern ihre Geldbörse zwischen Uni und zu Hause verloren. Wie sich herausstellte, direkt auf dem Parkplatz an der Uni und ein kluger und netter Mensch hat sie gefunden, nämlich einer, der sie zurückgeben wollte und durch Nachdenken herausfand, wie die Mailadressen an der Uni sich zusammensetzen, so konnte er M eine Mail schicken und noch vor 11 Uhr morgens hatte sie ihre Sachen zurück (und ein Angebot, ins Leichtathletik-Training einzusteigen, der Finder ist im Team-Management des DLV tätig).

Mittags hatte ich dann selbst einen Termin, nämlich: Pediküre. Ich war vor ca. 2 Jahren das letzte Mal da, hatte dann keine Lust mehr, obwohl die Anbieterin sehr gut und hygienisch arbeitet. Ich fand es irgendwie überflüssig und war von den Besuchen auch etwas angestrengt, denn die Dame neigt zur Problemsuche. Ich habe ja z.B. überhaupt keinerlei Schmerzen an Füßen oder Beinen und keine mir bekannten Probleme, dennoch endete der Besuch auch heute dann mit dem Hinweis dass „der Nagel an diesem einen Zeh an der einen Seite ein wenig dicker ist als an der anderen und es könnte sein, dass das von einem Schuh kommt, der etwas drückt, ich empfehle Ihnen, mal eine Schablone anzufertigen und zu überprüfen, ob der Schuh tatsächlich mindestens 18 Millimeter…“ (und da ging mein Gehirn dann offline). Irgendwas war noch mit Mandelöl. Wenn ich irgendwas in meinem Leben nicht benötige, sind das weitere Tätigkeitsaufforderungen.

Die Füße sind aber zweifellos schön ich habe einen weiteren Termin für den 6. März gemacht, mal sehen, was ich am 6. März von dieser Idee halte.

Wo ich schon einmal mit Verschönerungen dabei war, anschließend Augenbrauen zupfen (und Färben), dann Einkauf – alles bekommen außer Butterbrottüten. Im Pennymarkt war es gerade ganz leer, der Kassierer wollte mir eine App schmackhaft machen, mit der man aber nicht auch gleichzeitig bezahlen kann und die auch irgendwie anstrengend ist: es sind zig Coupons darin, die man aber einzeln aktivieren muss, um sie nutzen zu können. Was denken sich die Leute? Dass ich mir Zeit nehme, Apps mit Coupons zu studieren und dann im richtige Moment die richtigen zu aktivieren? Wieso sind die nicht standardmäßig alle aktiviert? Kommt mir ein bisschen vor wie die Arbeiten auf meiner virtuellen Farm, nur dass es eben kein Computerspiel ist sondern die App eines Supermarktes, der Geld von mir nimmt. In der Zeit, in der ich mir Coupons in einer App anschaue, kann ich mehr Geld verdienen, als ich durch 10 % auf Toastbrot für 1,99 einspare. App sofort wieder gelöscht. Ich brauche wirklich, wirklich keine weiteren Tätigkeitsaufforderungen, auch keine durch Apps. Meine Güte.

Zu Hause weiter Problemlösung, zu Papa N kommt jetzt anstelle der Flaschenpost das Biertaxi, die haben auch Altbier (und Milch und Wasser) und sagen, sie kriegen es unkompliziert hin, die Rechnung an mich zu mailen. Schauen wir gespannt auf den Freitagmittag.

Abends waren junge Erwachsene da zum Lernen, es wurde für den Medizintest gelernt, für ein Psychologiestudium, für die Ausbildung zur Tanzlehrerin (klassische duale Berufsausbildung übrigens, das wusste ich noch nicht!) und Lineare Algebra für Physikerinnen. Essen wollte niemand was, ach, ach, ich bin jetzt so eine Mutter, die ständig Essen anbietet, es war aber nichts gewünscht nur Schuhe durfte ich ausleihen, weil es gleich weiter zum Sport gehen sollte und eine der Freundinnen keine Sportschuhe dabei hatte.

Planung des gemeinsamen Wochenendes mit Violinista im Februar, Nachrichten zu Essensideen für die Reise mit Schanuf im April und fast halbstündiges Telefonat mit Frau Herzbruch („Du darfst mich wirklich, wirklich NICHT ZUM LACHEN BRINGEN!“), bis ihr das Sprechen zu mühsam wurde.

Ach und ganz besonders aufregend: die Mülltonnen wurden heute geleert! Ich kann weiter aussortieren, ohne Rückstau im Flur zu haben!

21. Januar 2025 – Urlaub zu Hause Tag 2

Heute ging es ruhiger zu als gestern, keine großen Kleiderschrankaktionen. Nur den Stapel Kleidung, bei der ich gestern unentschlossen war, ging ich heute durch. Unentschlossen war ich, weil ich die Kleidungsstücke eigentlich mochte aber in Erinnerung hatte, das „irgendwas war“, also dass ich jedes mindestens einmal angezogen und dann wieder abgelegt hatte wegen Missfallens. Heute, bei der konzentrierten Anprobe, konnte ich bei etwa der Hälfte der Sachen keine Probleme feststellen. Die andere Hälfte war irgendwie in der Form verzogen, an Stellen zu groß und an anderen Stellen zu klein und zwei Oberteile, daran erinnerte ich mich dann auch, waren speckig-schwarz. Speckig-schwarz steht mir nicht, ich bin matt-schwarz Typ. Habe ich das also auch für mich erkannt.

In der Küche gab es wieder braune Bananen. Ich esse gern Bananen, weiß wirklich nicht, warum die ständig braun werden, bevor ich sie esse, das muss ich mal besser beobachten. In der Gemüsekiste sind keine riesigen Mengen an Bananen, ich denke immer so 4 oder 5 Stück, ich esse die gern im Müsli im Büro, manchmal vergesse ich, eine von zu Hause mitzunehmen und kaufe sie dann unterwegs ein, vielleicht ist das der Punkt. Dass ich in Wirklichkeit an 4-5 Tagen irgendwo eine Ersatzbanane kaufe und die zu Hause werden braun. Das könnte sein. Die braunen Bananen habe ich längere Zeit in Scheiben eingefroren zur Verwertung als Eiscreme, habe die gefroreren Scheiben dann nach Monaten ungenutzt weggeworfen. Dann die Taktik geändert und Bananenbrot gebacken, gab es eine Zeit lang fast wöchentlich, M isst das gern und es eignet sich ja auch gut zu Mitnehmen und man kann es sogar im Reiskocher zubereiten. Wir sind aber ein wenig übersättigt an Bananenbrot und ich selbst bin sowieso kein absoluter Fan, finde, es schmeckt etwas flach.

Im Frühjahr machte ich dann mal Muffins mit Banane, Haferflocken, Apfel, ich erinnere mich, weil ich mich sehr über das Rezept echauffierte, „schnelles Frühstück“ stand da, diese völlig fehleitete Einschätzung der Zubereitung unterschiedlicher Frühstücksvarianten brachte mich auf. Und sowieso hasse ich es, Muffinformen zu reinigen, sehr schlechte Haptik, macht mir immer ein bisschen Druck im Kopf.

Was ich eigentlich nur sagen wollte, ich habe das mit den Bananen, Haferflocken, Apfel, Karotte heute dann als Kuchen in der Kastenform gemacht, er kam gerade aus dem Ofen und duftet hervorragend, leider bin ich schon ganz satt, weil Herr N nämlich ebenfalls hervorragendes Rosenkohl-Kartoffelgratin gemacht hat, das ergab sich dann mit dem Backofen auch alles ganz wunderbar.

Ansonsten Schreibtischzeugs, es gab einige termingebundene Erledigungen für heute und wieder ein gut zweistündiger Mittagsschlaf, ich fühlte mich gar nicht müde aber im Sessel neben mir lag die Katze und schlief, das sah so gemütlich aus, dass ich dachte, ich probiere das auch mal und zapp waren schon zwei Stunden um. Ich hoffe, ich habe bald ausreichend geschlafen, diese Schlaferei ist ein bisschen langweilig auf Dauer.

Die ganze Zeit sitze ich nun hier und überlege, ob ich noch zum Briefkasten gehe, also: heute Abend noch. Dringend notwendig ist es nicht. Vorteile: nochmal frische kalte Luft schnuppern, nochmal die Gelegenheit, irgendwas Interessantes auf der Straße zu sehen und die Möglichkeit, gleichzeitig Bargeld abzuheben, das ich morgen Nachmittag benötige, also auch dann noch holen könnte, aber wenn ich das jetzt mache, muss ich nicht mehr daran genken. Nachteile: Schuhe anziehen, Jacke anziehen, Schlüssel aus der Tasche suchen und ich würde dann neben einer Karte gern noch einen Brief einwerfen, den ich aber noch gar nicht geschrieben habe – es ist nur ein Formular, dauert vermutlich keine 5 Minuten, ich weiß aber nur relativ annähernd, wo das Formular ist, nämlich auf dem Schreibtisch und der ist unordentlich. Ich gebe der Sache jetzt eine Chance – ich schaue flüchtig, ob ich das Formular sofort finde, wenn ja gehe ich zum Briefkasten und wenn nicht, dann erst morgen. Dann würde ich jetzt von Alltagskleidung in Pyjamaartiges wechseln. Superspannend, Cliffhanger, ich sage morgen, wie es ausging!

20. Januar 2025 – Urlaub zu Hause Tag 1

So. Mannmannmann. Ich hatte mir vorgenommen, das Jahr ganz geruhsam zu starten, nachdem das immer stressige letzte Quartal durch ist und alle nach Zwischendenjahren zurück an die Schreibtische gefunden haben – ich schrieb versehentlich kurz Schreitische. Urlaub wenn andere arbeiten, das mag ich sehr. Kann ja keiner ahnen, dass Frau Herzbruch sich auf einem OP-Tisch irgendwie mehr als die geplanten Organe entfernen lässt. Wenn man einmal was nicht selbst macht! Ich habe mehrere Patient*inneverfügungen in der Schublade und in den letzten Jahren auch mehrere davon, als mir lieb war, herausziehen müssen (gut, der Kater hatte keine, für den habe ich unverfügt entschieden), bei der von Frau Herzbruch ging ich aber, als sie das im Dezember anfragte, davon aus, dass ich die zuallerunterst legen kann, ich hatte noch nicht einmal den Umschlag geöffnet (wohl aber alles vorher per Mail gelesen falls etwas unkalr sein sollte). Der Umschlag ist auch immer noch zu, so weit kam es dann doch nicht und in dieser Hinsicht ist die Kuh jetzt auch erst einmal vom Eis, steht aber noch bis zum Hals im Wasser, also wenn wir im Bild bleiben und davon ausgehen, dass die Kuh – was für ein grandios misslungenes Bild. Ich breche das hier ab.

Mittwochvormittag war ich zum letzten Mal am Arbeitsplatz, von Mittwochnachmittag bis Freitagabend auf einer Fortbildung, Samstag wichtige Dinge geregelt und Maßnahmen eingeleitet, Sonntag Papa N besucht, bei dem die Heizung ausgefallen ist, noch 15 Grad im Dachgeschoss bei Draußen minus 3 und fallend, auch da Notfallmaßnahmen eingeleitet.

Heute also zu Hause. Urlaub. Yeah!

Ich war gespannt, was ich tun würde, Pläne hatte ich nach dem Durcheinander keine. Wohl aber eine kleinen Notizblock in dem ich seit Jahresbeginn immer, wenn mir etwas durch den Kopf schoss, was ich un-be-dingt erledigen müsste, eine Notiz machte. Denn wenn man bald Urlaub hat, kann man dann ja alles erledigen und muss sich nicht nach Feierabend damit stressen. So waren meine letzten zwei Wochen schon entspannter als üblich, der Block füllte sich aber bedenklich. Zum Glück lag das an meiner kurzen Gedächtnisspanne, über 3 Tage reicht sie ungefähr, dann beginne ich, dieselben Sachen immer wieder aufzuschreiben. Umso besser, dass ich mir dieses Verfahren ausgedacht habe, im Normalfall hätte ich mich alle 3 Tage wieder mit irgendwelchen unerledigten Erledigungen gestresst aber mit dem neuen Verfahren habe ich einfach nur alle 3 Tage etwas auf meine Liste geschrieben, gedacht „mache ich im Urlaub“ und hatte wieder einen entspannten Abend.

Heute dann Multioptionsparalyse. Zu viele Dinge auf der Liste. Ich saß erst einmal eine Weile im Sessel, bestellte meine Farm und las ein Buch. Dann sichtete ich nach Tasks mit Frist und verteilte die sinnvoll auf die Urlaubstage, den Rest fasste ich nochmal in einer frischen Liste ohne Mehrfachnennungen zusammen. Das Notwendige war schneller erledigt, erfreulich wäre es noch gewesen, die Wäsche zu machen, ich hatte eine starke Abneigung, dabei war es gar nicht so viel und eigentlich mag ich frische Wäsche, immer so ein frisches Gefühl und so ein frischer Duft! Doof ist es aber, wenn der Kleiderschrank so voll ist, dass darin alles verrutscht und zerknüllt und auch nicht gut auffindbar ist. So eine Situation habe ich. Hatte ich. Ich hatte in den letzten Jahren die Vorstellung, dass es sein könnte, dass möglicherweise auch bunte und gemusterte Dinge tragen möchte, das fand ich schön. Finde ich auch weiterhin schön, ich fühle mich aber nicht wie ich darin und so kam es dazu, dass ich seit einiger Zeit jeden Morgen zwischen den bunten Sachen nach schlichten schwarzen Oberteilen suche, die ich zur schwarzen Jeans tragen und mit irgendeinem farbigen Dings – oder „Signature Piece“, wie Fragmente das nennt, und passenden Schuhen kombinieren kann. Ich war kurz zögerlich, ob heute der richtige Tag ist, diesen Umstand zu beheben. Es braucht ja eine passende Stimmung dazu. Eine entschlossene, keinesfalls zögerliche Stimmung aber auch nicht radikal, sonst steht man hinterher ohne irgendwas da.

Ich befand, meine Stimmung sei passend, im Nachhinein glaube ich, sie tendierte zum Radikalen, jedenfalls ist der Schrank jetzt aufgeräumt und ich habe darin noch 5 Oberteile mit langem Arm und 5 mit kurzem, allerdings ist auch noch ein Teil in der Wäsche, so dass ich davon ausgehe, das wird alles gut aufgehen und ich muss nicht irgendwann Notfallwaschen und Sachen trockenföhnen so wie mit 16, als ich exakt eine Jeans besaß, die ich akzeptabel fand. Nachkaufen werde ich erst einmal nichts, möglicherweise ersetzen, es könnte sein, dass einige der Dinge, die ich mag, sehr in die Jahre gekommen sind. Das merke ich ja dann bald, jetzt, wo ich die Sachen wiederfinden kann.

Im Flur steht jetzt ein Müllsack, ein Paket für die Kleiderstiftung und im Schlafzimmer sind zwei Taschen mit Ware für Violinista, ich hoffe, sie ist weiterhin in der Bunt-und-Muster-Phase.

Das war das große Ereignis heute, ich freue mich sehr. In meinem Kopf fand die Kleiderschrankaktion erst in Woche 2 des Urlaubs statt, dass ich so früh Bock darauf habe, kam sehr überraschend. Aber umso besser, den Rest des Urlaub habe ich keinen Klamottenstress mehr!

Passende frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: Wenn Sie Sachen ausräumen zum Verschenken oder wegwerfen, schmerzt es Sie manchmal, für die Sache eventuell mal Geld ausgegeben zu haben?

Nein, ich kann mich nicht erinnern, dass mich dieser Aspekt schon einmal geschmerzt hat. Was mich eher manchmal traurig macht ist, dass die Sache ja produziert wurde (oder gewachsen ist), da steckt Aufwand drin und ich finde es blöd, wenn das alles umsonst, verschwendet war. Umso mehr freue ich mich, wenn ich die Sachen dann verschenken kann und sie weiterverwendet werden. Aus demselben Grund kaufe ich auch gern Second Hand ein oder nehme Sachen, die andere nicht mehr wollen, wenn ich Verwendung dafür habe. Und manchmal ärgere ich mich, dass ich mir Mühe gemacht hatte, den Gegenstand zu beschaffen und in meinen Bau zu tragen, nur um dann später wieder Energie in seine Entsorgung zu stecken, so eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für mich selbst, als wäre mir sonst den ganzen Tag langweilig, und das nur aus Kurzssichtigkeit. So oft kommt das aber gar nicht vor. Die meisten Dinge, die ich ausräume, hatten ihre Zeit und ihren Nutzen. Kinderspielzeug, Kindersportgeräte, Bücher aus Papier, Stereoanlage und Musik auf Tonträgern, Glühbirnen und so weiter. Das wurde ja alles aus gutem Grund angeschafft, nur ist dieser Grund eben jetzt entfallen und das ist nichts, mit dem ich hadere.