Also jetzt ein neues Jahr, ich freue mich. An einen großen Teil von 2024 kann ich mich nicht richtig erinnern, ab April ging alles unter in einer dunklen Welle aus Chaos, Stress und Sorge mit kleinen Pausen zwischendrin zum Luft schnappen – nicht empfehlenswert. Jetzt ist ein neues Jahr natürlich nur eine ganz willkürliche Grenze, aber ein paar wirklich neue Dinge gibt es da ja schon immer, zum Beispiel neue Urlaubstage, neue Steuererklärung – najagut – neue Kalender finde ich auch immer schön, keine durchgestrichenen gescheiterten Pläne mehr, alles frisch. Ich habe wirklich noch einen Papierkalender in der Küche hängen, für die Familie, damit alle über größere/längere Termine Bescheid wissen. Das Frischegefühl könnte ich mir natürlich auch unterjährig ganz ohne Jahreswechsel verschaffen, in dem ich einfach jetzt schon mehrere Küchenkalender für 2025 kaufe, warum nicht, auch 2025 können wir besoffen an Selbstwirksamkeit weitermachen. Ich schaue mal im Ausverkauf, vielleicht.
A propros Kalender, im Kurznachrichtendienst hatte ich vor ein paar Wochen nach Abreißkalendern gefragt, weil ich die schön finde: jeden Tag eine Freude, wie beim Adventskalender. Nur war ich in der Vergangenheit dann ab spätestens März jeden Tag genervt, habe nicht weiter abgerissen, bei Sprachkalendern war es so, dass ich irgendwann mal wegen Reisen oder Sonstigem mehrere Tage verpasst hatte und dann „aufarbeiten musste“, aufarbeiten müssen bockt mich so rein gar nicht, damit waren die Kalender tot. Ähnlich bei anderen Bildungsdingen wie Literaturkalender, Geschichtskalender und so weiter. Philosophische Kalender kamen immer irgendwann – also spätestens im März – mit einem Spruch um die Ecke, den ich so banal oder auch so falsch fand, dass ich jeden Funken Respekt vor, Interesse an und Vertrauen zu dem Kalender verlor. Und einmal hatte ich große, enorme Hoffnungen in einen Aufräumkalender gesetzt, da waren aber schon im Januar völlig groteske Tipps drin, irgendeinen Krempel sollte man da aufbewahren, um etwas daraus zu basteln, worin man dann wiederum andere Dinge aufbewahren könnte – das ist das Gegenteil von Aufräumen, ich räumte daher angewidert sofort den ganzen Kalender weg, in den Müll.
Ich habe viele Tipps bekommen, keiner passte so zu 100%, die Tipps brachten mich aber auf Ideen und so habe ich zwei Kalender selbst gekauft, einen, der täglich Tipps zum Überstehen von Extremsituationen gibt (wenn man z.B. in flüssigem Beton zu versinken droht), mit diesem Kalender fühle ich mich gut abgeholt, und einer, der überbordende Gedankengänge in Charts darstellt, mit diesem Kalender fühle ich mich gut abgebildet. Wir werden sehen, wie weit ich damit komme.
Und neben den Tipps und den zwei Käufen ist noch etwas passiert, ich habe nämlich gleich drei Kalender geschenkt bekommen, das war sehr unerwartet. Einer hat niedliche Bilder, bei einem reißt man Papier ab und es kommt etwas Schönes dabei zum Vorschein, der dritte ist der Raben-Kalender, den hatte ich vor vielen Jahren schon einmal und mir ist tatsächlich nicht mehr gegenwärtig, warum ich den nicht bis zum Ende abgerissen hatte. Vielleicht fällt es mir im Verlauf des Jahres wieder ein. Bleiben Sie dran, falls es hier etwas gibt, wo Sie dranbleiben könnten, ich will da nicht zu viel versprechen.
Worauf ich eigentlich aber noch hinauswollte: ganz neulich – welcher Wochentag es war, welcher Wochentag heute ist, das ist ja derzeit alles sehr unklar, konkreter kann ich deshalb nicht werden – war ich bei Freundin Schanuf zum Mittagessen und sie hatte einen ganz fürchterlichen Kalender mit Sinnsprüchen der übergriffigen, belehrenden und simplifizierenden Art auf ihrem Tisch liegen, der – wenn ich richtig verstanden habe, ich wollte nicht nachfragen – vor mehreren Jahre aus einem Geburtstagsgeschenkkonvolut an sie kam, an dem ich irgendwie sogar finanziell beteiligt war, sehr unangenehm. Diesen Kalender hat sie auch nicht wie vorgesehen verwendet, er liegt aber auf ihrem Tisch, weil die Rückseite der Kalenderblätter sich hervorrragend als Notiz- oder Einkaufszettel eignet. Da gehe ich sofort mit. Ich hoffe, alle Kalender, die ich diese Jahr habe (sowas ist wirklich noch nie passiert!!) haben eine freie Rückseite, so dass ich sie, wenn alle Stricke reißen – auf Schnanuf-Weise verwenden kann!
Ein gutes 2025 Ihnen allen. Ich glaube wirklich es wird gut. Und werde mein Möglichstes dazu beitragen.
Ich wünsche Ihnen ein rundum hervorragendes Jahr 2025 und interessiere mich für Details des Kalenders mit grotesken Tipps, das könnte in knapp 12 Monaten ein Weihnachtsgeschenk werden. (Noch ist die KI von Google nicht so weit, dass sie auf den Prompt „Kalender mit grotesken Tipps“ oder „Tipps zum Überstehen von Extremsituationen“ Brauchbares liefert.) Danke!
Ich erinnere mich leider nicht mehr an den Namen – habe ihn damals auch geschenkt bekommen, deshalb kann ich nicht nachschauen. Bei der Suche in meinem Amazon-Konto habe ich aber noch einen ganz, ganz schlimmen Kalender gefunden, den ich 2018 auch schon im Januar empört entsorgt habe, und es gibt ihn immer noch (erschreckenderweise): Lifehacks Tagesabreißkalender 2025 – Der hilfreichste Kalender aller Zeiten. Vielleicht ist der etwas?
Danke!
War es vielleicht der hier, meine Damen?
https://www.buecher.de/artikel/kalender/worst-case-scenario-survival-2024-daily-calendar/66774265/
Das ist der neue, von dem erwarte ich natürlich Großes. Ich hatte es so verstanden, dass die Kaltmamsell nach dem grotesken, schlimmen Kalender fragt.
Einen Küchenkalender in Papier gibt es hier für den privaten Überblick auch immer noch, wobei er seit inzwischen an meine Bürowand umgezogen ist. Einen Aufräumkalender in der Müll zu befördern, ist stringent logisch.
Mögen 2025 möglichst wenig müllige Momente haben!
Auch der Kalender mit „überbordenden Gedanken in Charts“ ist mit herkömmlichen Suchmethoden nicht zu finden… helfen Sie mir weiter?
Es ist nämlich so, dass ich solche Grafiken liebe und empörenderweise keinen Kalender unterm Weihnachtsbaum liegen hatte.
Liebe Grüsse Stefanie.
Der heißt A Visual Learner’s Guide to 2025 Day-to-Day Calendar: Daily Charts for Daily Overthinkers
Gutes Neues auch von mir. 🍀🐷🍀.
Und ihr zweiter Kalender von diesem Jahr (also nicht der für die Küche? )
Ich habe auch einen liebgewonnenen Papierkalender. Sandra
Was ist mit dem zweiten Kalender?
Wie heißt er? Gute Nacht ⭐️
Ich bin nicht sicher, ob der mit den niedlichen Bilderrn gemeint ist oder der, bei dem etwas zum Vorschein kommt, weiß allerdings bei beiden nicht, wie sie heißen und kann es auch nicht unkompliziert nachschauen, denn ich habe sie geschenkt bekommen. Vielleicht möchten die Schenkenden – falls sie die Kommentare mitlesen – das sagen?
Ich habe dieses Jahr „Vergessene Wortschätze“ verschenkt. Bin mal auf das Feedback gespannt!
„…in flüssigem beton zu versinken droht…“
herrlich! dankeschön für das bescheren eines herzhaften lachers!
liebste grüße und beste wünsche für´s kommende jahr!
aljoscha
Für mich ist eine leere Rückseite auch das zentrale Feature eines Abreisskalenders, weil ich diese auch für Einkaufszettel etc benutze.
Und ich will morgens in aller Frühe nicht auch noch die Herausforderung meistern, eine Frage oder eine Vokabel richtig sagen zu müssen. Das ist mir viel zu anstrengend. Es ist Erfolgserlebnis genug, dass ich den Weg in die Küche gefunden habe.
Suspekt sind mir bei vielen „unnützes Wissen“- und Lifehack-Kalendern die Quellenangaben. Woher hat der Redakteur seine Informationen?
Da wird die Auswahl schon verdammt dünn.
Freu mich über den Jahresanfangstext. Damit fängt das Jahr erst richtig an )))))