17. März 2024
Ein Tag des Erledigtseins, nicht der Erledigungen. Sehr ungewohnt, Ursache unbekannt. Es begann schon gestern Abend, gegen 22:30 schaffte ich gerade noch den Weg ins Bett, schlief dort traumlos bis 8 Uhr und fühlte mich dann fit. Nach Gesangsstunde und Frühstück allerdings nicht mehr, es folgte ein 3-Stunden-Schläfchen, danach Kreislauf und halbherzige Handgriffe hier und da, sogar ein Spaziergang brachte den Kreislauf nicht nennenswert in Schwung. Ich denke, ich gehe gleich einfach wieder schlafen. Momentan kann ich mir nicht vorstellen, dass ich jemals wieder Lust habe, das Haus zu verlassen, habe diese Woche aber gleich zwei Abendverabredungen. Wir werden sehen.
Frage heute in der täglichen Contentvorschlagliste: „Erleben Sie in Ihrem Umfeld noch Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen?“
Keine Ahnung. Ich erlebe Unterschiede zwischen Menschen, meistens frage ich sie nicht danach, wo sie geboren wurden. Ich weiß auch nicht so genau, was für Unterschiede ich zwischen Ost- und Westdeutschen in meinem Umfeld konkret wahrnehmen könnte. Der Mauerfall ist jetzt über 30 Jahre her, da kommt ja nun niemand mehr mit dem Trabi vorgefahren oder staunt über Südfrüchte im Supermarkt.
Ganz generell bin ich unsicher, ob es hilfreich ist, mich nach der Herkunft von Personen zu erkundigen, mit denen ich nicht wirklich eng verbunden bin, also so eng, dass ich sie gut als Mensch kennenlerne. Wir hatten innerfamiliär einen kleinen Running Gag – Sie wissen ja, wir leben in Offenbach, 41 % der Menschen hier haben keine deutsche Staatsangehörigkeit und zusätzlich noch 24 % der Menschen einen Migrationshintergrund, wir sprechen also von rund 65 %, die vermutlich keinen vertrauten deutschen Vornamen haben. Hier im Innenstadtbereich, wo M zur Kita und Schule gegangen ist, natürlich noch einmal mehr. Und wenn M von ihren Freund*innen erzählt hat, bei den Großeltern zum Beispiel, kam immer mal die Frage „Ah, wo kommt Zelalem/Hiba/Quong/Nenad denn her?“ und M hat immer „aus Offenbach“ geantwortet – erst, weil sie (im Kindergartenalter) den Hintergrund der Frage nicht verstanden hat, später, weil es halt so ist, die gehen in Offenbach zur Schule, also kommen sie jetzt aktuell zunächst einmal aus Offenbach. Bei allen Informationen darüber hinaus ist absehbar, dass bei den Zuhörenden sofort irgendwelche Schubladen im Kopf aufgehen und selten führt es zu zutreffenden Erkenntnissen, die jeweiligen Kinder da einzuordnen. Wenn man sich näher kennenlernt, natürlich, dann ist es interessant und für das gegenseitige Verständnis auch wichtig, die Geschichte einer Person kennenzulernen. Ganz sicher aber nicht, wenn es nur darum geht, zu erzählen, wer mit wem auf einer Party getanzt hat oder wer im Bus beim Schulausflug neben wem saß.
Mit dieser Vorrede: in meinem erweiterten Freundeskreis sind ein paar Personen, die in Ostdeutschland geboren wurden. Ich nehme an ihnen keine Unterschiede wahr, die ich auf diesen Umstand zurückführen würde.