20. März 2024
Ich habe etwas super-aufregendes. Frau Herzbruch hat mir einen Reiskocher empfohlen. „Mein Reiskocher macht Milchreis, sehr guten Asiaimbissstyle-Reis, ist klein und nach einem niedlichen Tier benannt.“ schrieb sie mir.
Ich will schon ganz lange einen Reiskocher, denn außer mir kann in diesem Haushalt niemand Reis so kochen, dass man hinterher nicht den Topf abkratzen muss. Das nervt mich, weil sehr viel Reis gegessen wird. Habe keinen gekauft, weil die, die ich kannte, keinen Milchreis machen konnten und ich esse auch außerordentlich gerne Milchreis und ein Ding kaufen, das nur eine einzige Sache kann und noch nicht einmal ein Kompositum dazu, naja, ich weiß nicht, sogar der Milchaufschäumer kann auch Butter schmelzen und Wasser für Hefe erwärmen, die Waschmaschine und die Spülmaschine können eine Milliarde Programme und vermutlich in Wirklichkeit sogar zum Mond fliegen und sagen sie nichts von der Kaffeemaschine, wenn es nach mir ginge hätten wir nämlich keine. Wo war ich. Reiskocher. Also der Reiskocher von Frau Herzbruch begeisterte mich, Frau Herzbruch schickte einen Link mit und ich saß gerade mit Leuten im Restaurant und dann konnte ich den Reiskocher da auf den Tisch platzieren, auf meinem Handy, also in so einer virtuellen Umwelt. Ich dachte, ich mache das mal kurz heimlich und widme mich dann wieder dem Gespräch, nur stand der Reiskocher falsch, auf meinem Teller mit der Carbonara nämlich, ich rückte ihn zur Seite, dann saß ich zu nah dran, also stand ich auf, ging halb um den Tisch und schaute dabei ins Handy, spätestens ab da fragten sich alle, was ich da eigentlich mache und fragten folglich auch mich. Ich erklärte. Wir schauten alle den Reiskocher an. Little Panda heißt der. Wenn er morgen ausverkauft ist weltweit liegt es daran, dass die ganze in der L’Osteria zur Mittagszeit versammelte Frankfurter Finanzszene den jetzt gekauft hat. Vielleicht gilt das schon als Marktmanipulation. Und ich habe noch nicht einmal bestellt, meine Güte, ich wollte mich erst mit Herrn N und M besprechen, denn hier darf ja niemand ohne Absprache Herumstehdinge in den Haushalt einbringen. Ich werde leer ausgehen, fürchte ich, M. ist noch tanzen, meine Güte, ich habe Puls. Und Hunger. Porridge kann der auch!
In der täglichen Contentvorschlagsliste heute wieder eine verblüffende Frage: „Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Garderobe für den Tag aus?“
Ich dachte, das machen alle Leute halbwegs gleich. Ich überlege mir, was ich an dem Tag so mache. Habe ich Termine, bei denen gute Kleidung wichtig ist? Sitze ich in Verkehrsmitteln, in denen praktische Kleidung mich glücklich macht? Werde ich viel draußen sein und bin der Witterung ausgesetzt? Werde ich abends durch Kneipen ziehen? Besteht Zigarettenrauch- oder Frittierfettrisiko? Besuche ich Leute, bei denen es außerordentlich warm oder kalt ist oder erwarte ich über den Tag aus welchen Gründen auch immer einer größeren Temperaturspanne ausgesetzt zu sein? Werde ich sehr viel laufen (dann keine Schuhe mit Ledersohlen), regnet es (dann keine Chucks)?
Ist das festgestellt, fange ich entweder bei den Schuhen an oder beim Oberteil, und zwar ist das Kriterium dann, worauf ich Lust haben. Also auf welche Schuhe habe ich Lust oder auf welches Oberteil. Daran angepasst folgt der Rest. Ich habe nur Kleidung, die ich mag und die keine Schäden oder offensichtliche Alterungserscheinungen hat, darauf muss ich also nicht achten, ich schaue dann nur noch, dass alles zusammenpasst und ein Bild ergibt, das für mich an dem Tag passt.