Wie verrückt das manchmal läuft. Ich hatte heute einen komplett vollen Tag, drei längere Besprechungen zu komplexen Themen mit vielen Personen waren angesetzt. Noch bevor ich im Büro eintraf, wurden die aber alle wegen Krankheit der Gäste abgesagt. Der Tag schien komplett leer, ich ließ den Morgen sehr langsam angehen, ging später als üblich los und war sehr gechillt. Letztendlich hatte ich dann noch nicht einmal eine Mittagspause und stolperte erst gegen 20:30 Uhr aus dem Turm, weil alle möglichen Dinge eskalierten.
Dafür bin ich heute zum ersten Mal Uber gefahren. Das gab es längere Zeit in Frankfurt nicht, dann fahre ich sowieso höchst selten Taxi oder dergleichen und wenn doch winke ich meistens ein Fahrzeug heran und steige da ein, also ein Taxi, Ubers erkenne ich ja nicht. Heute also Uber. Sehr unspekatkulär, nur erkannte das Navi des Fahrers nicht, dass hier in der Straße schon seit längerem ein Kreisverkehr gesperrt wurde, da ist jetzt ein Sitzbereich mit Slackline, Gartenkräutern und dergleichen. Neulich hatte das schonmal ein Taxi nicht so im Navi, ich habe echt keine Ahnung warum, in GoogleMaps ist das längst reflektiert.
Etwas sehr lustiges war heute noch, ein Mitarbeiter hatte eigentlich mit mir einen Termin, ich stand schon neben ihm, da fiel ihm ein, dass der noch einen Dienstleister anrufen muss. Einen bestimmten, den ich nicht sonderlich mag, weshalb wir uns so aufgeteilt haben, dass ich immer die Nörglerin bin und der Mitarbeiter quasi der Nette. Ich war etwas genervt, dass ich jetzt warten musste wegen des Telefonats, sagte also „dann mach wenigstens auf Lautsprecher sonst ist mir langweilig“ und so geschah es. Das Gespräch ging fast 10 Minuten und der Dienstleister beklagte sich die meiste Zeit über mich, wie schwierig und anspruchsvoll ich sei und der Mitarbeiter stimmte – er behauptete später ausschließlich zum Zwecke der Verbrüderung – in das Lamento ein, ich gestikulierte wild und empört aber konnte natürlich nichts sagen. Gelangweilt habe ich mich nicht.
Heute wird in der täglichen Contentvorschlagliste gefragt: „Haben Sie schon mal einen Preis gewonnen (also Preis als Auszeichnung, nicht etwa ein Preisausschreiben mit Verlosung)?“
Puh, das muss ich sehr nachdenken. Ich glaube übrigens, ein Preisausschreiben habe ich überhaupt nie gemacht, gibt es sowas heute noch? Egal, das ist ja hier nicht die Frage, es geht um Preise wohl so wie Pokale für ein Pferdchen, das gut hüpft, so verstehe ich das. An zwei kann ich mich erinnern, das ist aber sehr lang her, eins war bei einer Spracholympiade, die Sprache war Russisch, man fuhr irgendwo hin, der Rest verschwimmt im Dunkeln, jedenfalls habe ich gewonnen in irgendeiner Kategorie (Altersklasse? Lernjahr?), ich weiß nicht mehr, was der Preis war. Bücher vielleicht oder Geld/Gutschein für Bücher oder sowas? Es ist viele Jahrzehnte her. Und fast genauso lange her, bei meiner Abschlussprüfung der Ausbildung, war ich unter den besten im entsprechenden Kammerbezirk und dazu gab es dann eine Bildungsreise nach Brüssel. Und Urkunden vermutlich, vielleicht habe ich die noch irgendwo. Von einem „richtigen“ Preis habe ich dann noch ca. ein 560tel, nämlich mit dem Techniktagebuch zusammen, das Autor*innenkollektiv wurde 2016 bei den Golden Bloggern als bestes Techblog ausgezeichnet und bekam 2019 den Grimme Online Award in der Kategorie „Kultur und Unterhaltung“.
„der Mitarbeiter stimmte – er behauptete später ausschließlich zum Zwecke der Verbrüderung – in das Lamento ein“
Well played, unbekannter Mitarbeiter, well played.
„Fiel ihm ein“, jaja, das würde ich auch sagen. 🙂
Ich bekenne mich dazu, Uber klasse zu finden. Wir hatten das zunächst im Ausland genutzt und ich finde es entspannend, vorher zu wissen, was eine Fahrt in einer mir unbekannten Stadt kosten und wie lange sie dauern wird.