19. September 2024
Ich habe dazugelernt, ja, das ist möglich. Ich habe dieses Mal nur ein halbes Jahr gewartet, bis ich das Fahrrad erneut inspizieren, pflegen, ölen, aufpumpen und so weiter ließ. Es fuhr noch ganz gut. Jetzt fährt es wieder brillant. Ich weiß nicht, was die da machen, immer, wenn es versorgt wurde, fühlt sich das Fahren wie Fliegen an. Ich sollte öfters hinfahren, vielleicht jedes Vierteljahr. Nehme es mir für die Weihnachtszeit nochmal vor. Dieses Mal wurden sogar neue Handgriffe und ein neues Schloss spendiert!
Ich war also etwas später im Büro und ging dann etwas früher, weil der Kater zur Kontrolle zur Tierärztin sollte, um 16 Uhr. Schon ab mittags hatte ich Schnappatmung. Tierpraxis und Zahnpraxis sind Dinge, mit denen mein Kopf nicht gut klarkommt, bei Tierpraxis stellt er sich vor, dass das Tier aus der Transporttasche gehoben wird und schon in diesem Moment „nee, das wird nix mehr, müssen wir jetzt sofort einschläfern, warum sind Sie nicht früher gekommen???“ gesagt wird und bei Zahnpraxis analog „nee, das wird nix mehr, müssen wir sofort alle ziehen, warum sind Sie nicht früher gekommen???“ Nicht davon war je der Fall, jedes Mal, wenn ich rausgehe denke ich „ach das war eigentlich ganz nett, vielleicht geh ich schon vor dem vereinbarten Termin wieder hin, einfach weil es so nett war!“ und dann habe ich doch wieder flache Atmung und Schwindel und die Füße fühlen sich beim Gehen an, als steckten sie in Morast. Ich betrachte das mit einem klaren Kopf, der sich belustigt. An der somatischen Reaktion ändert es nichts. Es ist völlig absurd, aber auch völlig irrelevant.
Dann ist mir vermutlich noch beim Radfahren ein Insekt gegen die Stirn geflogen und hat mich da gestochen. Es ist noch nichts rot oder dick aber wenn ich die Stelle berühre, ist sie schmerzhaft, als steckte ein kleiner Stachel darin. Nur eine winzige Stelle an der Stirn. Mysteriös. Vielleicht tickt auch ein Nerv aus. Das haben Papa N und ich manchmal, irgendwelche Nerven am Kopf, die aufmucken, dann müssen wir ein paar Tage Mütze tragen. Das zieht aber meist irgendwo rüber, über ein Auge oder in den Nacken oder in ein Ohr, es ist eine Bahn und keine Stelle. Niemand sonst ind er Familie hat das. Die Mütze hilft zuverlässig. Ich hoffe, ich muss bei 25 Grad die nächsten Tage keine Mütze tragen.
Die tägliche Contentvorschlagliste fragt heute: „Sie ertragen Hitze schlecht, wohnen aber in einer der wärmsten Gegenden Deutschlands und anscheinend in einer nicht klimatisierten Wohnung. Mal über einen Umzug nachgedacht?“
Ich überlege das jetzt sofort, seien Sie live dabei. Mir ist ja nicht ein oder zwei Grad zu warm, so dass ein Umzug zum Beispiel an die deutsche Nordseeküste mir nichts bringen würde, mal abgesehen davon, dass ich nirgendwo weniger gern wohnen würde als an der deutschen Nordseeküste, alles schlimm da. Ich habe ChatGPT befragt, in welchem Land nie mehr als 18 Grad werden und mir wurden Island und die Falkland-Inseln vorgeschlagen, auch Südgeorgien oder die Südlichen Sandwichinseln, Patagonien, Feuerland sowie Neuseelands subantarktische Inseln. Sehe ich alles nicht für mich. Da habe ich keinen Arbeitsplatz und ich halte ja nichts von der Arbeit von zu Hause aus. Außerdem bin ich Städterin, ich möchte in einem Ballungsgebiet wohnen, nicht in Natur.
Vielleicht meinten Sie aber ja, ob ich in eine andere Wohnung in derselben Gegend umziehen würde. Das hilft mir natürlich nicht, wenn ich das Haus verlassen will aber ja immerhin die 10 Stunden am Tag, die ich zu Hause verbringe, 7 davon schlafend, natürlich könnte ich für diese Stunden in eine andere Wohnung umziehen. In eine mit sehr dicken Wänden, also noch dickere, als die Altbauwände hier und mit kleinen Fenstern, das ist wichtig, ich habe türgroße Fenster, was bei Sonne nicht so gut ist. Ich könnte also in ein Souterrain ziehen. Finde ich leider grauenhaft, ich möchte helle Wohnräume und ich möchte keinesfalls niedriger als 2. Etage wohnen, ich möchte die Fenster ja in der Nacht geöffnet lassen und im Erdgeschoss würde ich mich dann über Leute, die hineinschauen oder evtl. auch hineinkommen, sorgen. Naja gut, ich könnte noch Gitter vor den Fenstern anbringen, das würde gehen. Bin unsicher, ob das zu meinem Wohlgefinden beitragen würde.
Ich denke, früher oder später lasse ich in meine Altbauwohnung, in der ich sehr gern wohne und die – wenn ich im Sommer die Fenster geschlossen und die Jalousien unten lasse, was ich halt alles hasse – nicht wärmer als 26 Grad wird, eine Klimaanlage einbauen. Klimaanlagen hasse ich auch, sie machen komische Luft und andauernde Geräusche, zusätzlich verachte ich Klimaanlagen, weil sie nur existieren, weil der scheiß Sommer existiert und ein bisschen verachte ich auch Leute, die Klimaanlagen haben, weil sie dem Sommer nachgegeben haben. Also derzeit noch, wenn es dann bei mir soweit ist, dass ich eine einbauen lasse, werde ich eine zuträglichere Haltung dazu gefunden haben. Fragen Sie in 5 Jahren nochmal.