7. September 2024

7. September 2024

Heute habe ich den Sommer verabschiedet. Ich bin zur Mittagszeit in der Sonne einkaufen gegangen und habe es nochmal so richtig schön gehasst, dann habe ich zu Hause – zur Sicherheit nochmal kurz den Wetterbericht geprüft und dann – die Verdunklung und Verrammelung der Fenster und Türen aufgehoben und Wärme reingelassen. Morgen hier 24 Grad und regnerisch, übermorgen 21 Grad, Mittwoch runter auf 14. Hehe. Alles wird gut!

Dann schlief ich hitzeerschöpft (von draußen, nicht von der Wohnung, die heizt so schnell nicht auf) im Sessel ein, wachte ein paar Mal auf aber konnte meinen Kreislauf nicht ausreichend aktivieren, um den Oberkörper aufrecht zu lagern und rutschte wieder in Schlaf, nach einigen Anläufen gelang es mir, mit dem Arm eine Wasserflasche zu angeln und ein bisschen über das Gesicht zu kippen, dann ging es. Meine Güte.

Dementsprechend fand sonst nichts statt, außer einer Verwertung von vier kleinen braunen Bananen in einem Curry mit Vollkornreis. Das war sehr lecker, das Gemüse noch etwas knusprig, ich habe das mit dem „mit Resthitze garen“ bzw. eben nicht bzw. einen guten Default für „sanftes Köcheln“ mit der Induktion noch nicht so ganz verinnerlicht. Vollkornreis dauert übrigens auch im Reiskocher unfassbar lang, ich war sehr froh, den nicht auf einer Herdplatte zu haben, ständig nachschauen zu müssen, wie weiter er denn wohl ist und dabei angedampft zu werden. Das Curry war sehr lecker. Sah genauso aus wie früher das „Vollwert-Stammgericht“ in der Mensa aber schmeckte deutlich feiner.

Dann Event mit Frau Herzbruch, wir lästerten über das gesamte Internet und wurden dann zu Snapchat-Freundinnen.

Frage in der täglichen Contentvorschlagliste: „Haben Sie die im November gekaufte Paillettenkleidungsstücke je getragen und wenn ja, zu welcher Gelegenheit/in welchem Umfeld?“ Der Link, der dazu angereicht wird, führt glaube ich zu einem anderen Post, habe ihn aber nur überflogen (war nicht ganz so interessant), evtl. steht doch was über Pailletten drin.

Ich erinnere mich aber noch. Ich habe eine schwarze Paillettenhose und einen Pullover mit Pailletten gekauft. Die Hose war leider vermutlich ein Fehlkauf. Ich wollte sie Silvester tragen, hatte dann aber Sorge, sie könnte durch irgendeinen Funkenflug in Flammen aufgehen (ist ja mit viel Plastik), außerdem eignet sie sich nicht zum vielen Sitzen, da die Pailletten sich dann, wenn die Beine sich berühren, ineinander verhaken, dasselbe beim Gehen. Es ist eine Stehhose. Und auch keine für warmes Wetter, weil sie ja mit Plastikzeugs ist. Es ist kompliziert. Vielleicht findet ich noch eine Gelegenheit.

Den Pullover habe ich ein paar Mal getragen, nun trage ich allerdings so gut wie nie Pullover, weil mir ja immer warm ist, also jedenfalls in Räumen, bei denen andere Leute über die Temperatur bestimmen. 23 Grad oder so. Da trage ich keinen Pullover, ächz. In der Kirche beim Singen hatte ich ihn ein paarmal an, Kirchen werden ja nicht so aufgeheizt. Irgendwo noch, habe aber vergessen wo. Wenn ich länger draußen bin im Winter, also z.B. auf dem Weihnachtsmarkt, trage ich Pullover aber dann mit Jacke drüber, da sind Pailletten dann also Quatsch. Wobei ich ihn dann vielleicht trotzdem tragen werde, es ist nämlich der einzige Pullover, den ich besitze. Die Frau, die zu einer winterlichen Wanderung durch Eis und Schnee unter dem Mantel einen Paillettenpulli trägt, bin dann also ich.

6. September 2024

Ich habe eine weitere Nutzungsmöglichkeit für das lobende Armbändchen gefunden, ich kann nämlich im Chor den Bleistift zwischen Armband und Arm stecken, das hält gut. Sonst hätte ich ihn immer gern hinter dem Ohr (eigentlich ja über dem Ohr, warum sagt man hinter dem Ohr?) gehabt, aber das hält nicht, daher hatte ich ihn immer in der hinteren Hosentasche und das piekst dann manchmal. Jetzt bitte nicht irgendwas mit Notenständern klugscheißen. Ich fahren von immer mal woanders her zum Chor und ich habe keine Lust, schon ab morgens um 7 einen Notenständer mit mir herumzutransportieren, ich bin ja keine Autofahrerin. Natürlich könnte der Chor Notenständer für alle stellen, da ich ja die Buchhaltung mache würde ich sogar sagen: ja, finanziell ist das drin. Vielleicht hat man aber auch andere Pläne mit den Mitteln.

Der Arbeitstag heute war entspannt, wir hatten einige lustige Ereignisse in meinem neuen Bereich. So erfuhr ich, dass man sich generell gegenseitig keinen Kaffee mitbringt, wenn man selbst einen holen geht. Denn dann könnten Erwartungen entstehen. Weil mir also heute niemand Kaffee mitbrachte sondern ich ihn selbst holen ging, fiel mir auf, dass der Bereich komplett andere Milch hat als der Rest des Standortes, ich fragte erst sehr nebenher, wie das wohl kommt, als es dann aber geschäftiges Schweigen gab wurde ich neugierig und bat um Antwort nach der Mittagspause. Die kam dann nicht von selbst (die Antwort), ich musste tatsächlich nochmal nachfragen und dann war die Antwort „Der Karton wurde falsch geliefert, ist uns aber erst aufgefallen, als der Lieferant schon weg war. Wir dachten, wir brauchen die halt hier unten auf und verursachen daher kein Durcheinander in den anderen Stockwerken, schließlich haben wir ja einen allgemeinen Standard.“ Eine gute Antwort, wie ich finde, ich war zufrieden!

Am Nachmittag traf ich mich mit Fragmente, eigentlich auf Eis, ich hatte aber schon hervorragenden (und reichlichen) Kuchen bekommen und sah keine weitere Süßspeise meine Lippen passieren. Fragmente war dann mehr nach Gebäck, wir gingen in ein Café und ich saß direkt unter der Klimaanlage, das war wunderbar.

Die tägliche Contentvorschlagliste fragt heute: „Wie haben Sie Ihre drei Lesekreise gefunden, wie sind Sie dazu gekommen?“

Na. Im Internet natürlich. Wie denn sonst. Eine damalige Twitter-Bekanntschaft, Rebekka, fragte, wer zu sowas Lust hätte, ich hatte Lust, einige andere auch, so hatten wir das erste Lesedings. Irgendwann gab es im Kreis der Teilnehmerinnen Differenzen – habe vergessen, was für welche – so dass es ein Spin-Off gab. Da ich mit niemandem irgendwelche Issues hatte und mir der Zeitraum bis zum nächsten Buch sowieso immer zu lang war, blieb ich in beiden Teilen und habe so die doppelte Anzahl Bücher und weniger Leerlaufe. Auf den dritten Lesezirkel machte mich ebenfalls Rebekka aufmerksam, das war während Corona und ein Angebot des Literaturhauses Hannover, mit Moderatorin und Teilnahmegebühr. Da machte ich zwei oder drei Runden mit, dann wurde das Projekt eingestellt. Uns Teilnehmerinnen hatte es aber viel Spaß gemacht und wir wollten gerne weitermachen, die Moderatorin auch, daher organisierten wir uns privat, die Moderatorin ist nun eine der Teilnehmerinnen und wir moderieren reihum.