Blogging November 5/24 (WmdedgT)

(Alles zu WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen)

Ich hatte einen richtig super Tag, von morgens dem Aufstehen an, ich hatte super geschlafen und war erholt und hatte Bock auf alles, das heute anstand. Die Haare saßen gut, die Kleidung, die ich wünschte, war gewaschen und getrocknet, das Wetter bereitete mir Freude. Alles war perfekt bis zu dem Moment, als ich die Schuhe angezogen hatte, um das Haus zu verlassen, denn in diesem Moment kotzte der Kater. Das ist bei Diabetikern, die man gerade gespritzt hat, doof. Ich ging also zu M, um ihr das zu sagen, ich wusste, dass sie erst mittags zur Uni muss und dort ihren ersten Test der Unikarriere schreibt, so konnte sie vorher ein Auge auf den Kater haben und später nochmal füttern. Also sagte ich „Du, der Kater hat gekotzt“ und sie antwortete wimmernd „Ich bin total krank!“

Ja, so war das also. Den Kater ließ ich erstmal Kater sein, um M zu beruhigen, den genauen Gesundheitszustand festzustellen und einen Plan zu machen, was die beste Vorgehensweise ist. Derweil kotzte der Kater erneut. Als das Kind stabilisiert war also Konversation mit der Tierärztin, die sagte, erstmal abwarten und immer wieder Fressen anbieten und Blutzucker messen, so lange das Tier guter Dinge ist (und das war er, er verfolgte die Katze, kletterte herum, wirkte nur etwas unruhig), droht keine unmittelbare Gefahr. Am Nachmittag sollte ich mich wieder melden und berichten, wie die Lage ist.

Ich loggte mich also in den Arbeitslaptop ein, sehr unkonzentriert und fahrig und alle Leute mit allen Problemen und allen Plänen schienen gerade heute anzurufen und mit mir sprechen zu wollen, es war grauenhaft, bei jedem einzelnen Anrufe dachte ich „ach das müssen wir doch jetzt nicht auch noch machen, wir können doch erstmal Kind und Kater wieder hinkriegen!!“ aber nun, so ist es halt, die Welt dreht sich weiter, auch wenn Kind und Kater krank sind.

Über Mittag verschlechterte sich dann alles, mir schien, als habe der Kater Schmerzen, so dass wir am Nachmittag bei der Tierärztin waren. Sie tastete ab, sagte „ach du scheiße“, verschwand mit dem Tier beim Roentgen und sagte dann „Notfall, Tierklinik“, rief auch sofort in einer Klinik an, zu der sie uns dann schickte, als ich fuhr den Wagen vor, M (die es sich nicht hatte nehmen lassen, mitzukommen), packte den Kater wieder ein und nahm Instruktionen entgegen und dann fuhren wir zur Tierklinik, kamen 15 Minuten später an und – das war viel besser als in jeder Menschenklinik in der ich je war, möglicherweise wegen Datenschutz? – die vollständige Akte war schon von der Tierärztin an die Klinik übermittelt, also alle Bilder, Laborwerte, Diagnosen, Therapien und Befunde der letzten Jahre vorhanden.

Der Kater hat die Harnröhre voller Steine und einen Harnverhalt, die Blase war übervoll, er wurde sofort narkotisiert und bekam einen Katheter. Das hat bis dahin gut geklappt, was bei so kleinen Tierchen mit Vorerkrankungen ja nicht selbstverständlich ist, aber, wie die Klinikärztin sagte: „Natürlich bestehen Risiken, aber wir machen das ja nicht zum ersten Mal, das ist unser Job.“ Nun muss er zunächst einmal dort bleiben, zur Ultraschallkontrolle, Warten auf die Laborergebnisse und natürlich Überwachung des Blutzuckers und morgen sehen wir weiter, ob man das so hinkriegt oder ob er möglicherweise operiert werden muss. Die ganz akute Notsituation ist aber erst einmal vorbei und sie sorgen dafür, dass er keine Schmerzen hat, das ist erst einmal das wichtigste.

Die Katze daheim ist derzeit entspannt, sie schaute – in meiner Interpretation – etwas irritiert, dass wir ohne Tasche zurückkehren aber hat bereits gefressen und sitzt nun neben mir im Sessel und putzt sich.

Und: ich habe es bisher geschafft, nichts zu googeln. Bringen Sie das nicht durch unbedachte Kommentare ins Wackeln.

Und ich ziehe die Schuhe jetzt wieder aus, in der Hoffnung, dass der super Tag sich so bald wieder neu herbeilocken lässt.