WmdedgT 12/2024

Alles zu WmdedT wie immer bei Frau Brüllen.

Ich bin nicht gut in der Zeit gerade. Darauf, dass der 5. ist, wäre ich nie gekommen, hätte ich es nicht gerade irgendwo gelesen. Dabei habe ich vorhin in der Bahn noch darüber sinniert, dass morgen der 6. ist, also Nikolaus, das hatte ich auch nicht au dem Schirm. Der gedanklich Sprung dazu, dass dann wohl heute der 5. ist, wäre nicht allzu weit gewesen. Ich bin aber nicht gesprungen.

Morgens wachte ich aus wilden Träumen auf, die ich alle schon wieder vergessen habe, sie waren nicht schlimm aber es war viel los. Ich träume seit einigen Tagen wieder mehr, weil ich auch wieder mit weniger Unterbrechungen schlafe. Ich glaube, das tut mir gut.

Im Büro habe ich erst einen Videotermin, weil ich mich gerade über Employee Assistance Programme informiere. Sehr unterschiedliche Anbieter, sehr unterschiedliche Leistungsspektren, sehr unterschiedliche Kosten. Das heute war eher am unteren Ende der Skala dessen, was ich bisher erfahren habe. Anschließend Besichtigung von Räumlichkeiten – der Umbau in einem weiteren Stockwerk ist in der heißen Phase und ich schaute nach dem Stand der Arbeiten. Bislang alles gut, Anfang nächster Woche sollten wir fertig werden.

Anschließend ein skurriler Anruf vom Chef. Stellen Sie sich mal so grob vor, ich hätte vor einiger Zeit gesagt, dass ich 100 Äpfel benötige, der Chef hätte gesagt nee, das ist viel zu viel, 50 sollten doch wohl reichen, ich hätte gesagt, dass 100 solide kalkuliert sind und ich sie halt brauche, der Chef hätte gesagt, es täte ihm furchtbar leid, aber mehr als 80 könnte er nicht möglich machen, beim allerbesten Willen, worauf ich geantwortet hätte, dass ich dann mal optimistisch anfange und schaue, wie weit ich mit 80 komme, manchmal ergeben sich Wege ja auch erst beim Gehen. Heute rief er also an, ob ich kurz vorbeikommen könnte, wir müssten an der Apfelsache noch was machen, ich kam also und bekomme nun 150 Äpfel, er hätte da nochmal nachgedacht und die Sache beobachtet und sei zu dem Schluss gekommen, dass es für alles insgesamt besser sei, wenn ich 150 Äpfel hätte, egal wenn dann andere Dinge nicht mehr funktionieren wegen Apfelmangel. Ich wiederholte noch einmal, dass die 100 Äpfel solide kalkuliert waren, ich benötige keine 150, 100 ist völlig okay. Er ließ sich aber nicht beirren. Okay, von mir aus. Ich nutzte die Gunst der Stunde und fragte, ob ich eventuell auch das Käsebaguette und den Linsensalat noch haben könnte, die noch vom Termin mit Catering vorher in seinem Raum standen und offensichtlich übrig geblieben waren. Den Obstsalat bekam ich dann auch noch dazu. Ein erfolgreicher Tag.

Den Rest des Nachmittags mit meinem aktuellen Schwerpunktthema verbracht, nämlich Personen klarzumachen, dass ich vollständige Arbeitsprodukte zurückbekommen möchte bzw. falls das nicht möglich ist konkrete Rückfragen, für „ich versteh das alles überhaupt gar nicht mimimi“ sind wir zu gut bezahlt.

Abends war der erste Team-Weihnachtsmarkttermin des Jahres. Heute in kleiner Runde, es war nieselregnerisch und war ausnahmsweise mal durchgefroren bis auf die Knochen. Drei Bestellungen gab ich am Feuerzangenbowlestand auf, dreimal wurde mir ein komplett falscher Endbetrag genannt (zweimal davon über 20 Euro zu hoch, einmal gut 10 Euro zu niedrig), ich korrigierte jedes Mal geduldig. Es ist eigentlich nicht so schwierig, wenn ein Getränk mit Tassenpfand 9,50 Euro kostet. Vielleicht waren die Bedienungen (es waren drei verschiedene) alle betrunken. Ich nicht, ich korrigierte jedes Mal geduldig und blieb bei Kinderpunsch, zumal ich nichts essen mochte. Ich hatte vor zwei Wochen eine Magensache und es ist zwar alles wieder okay, mein Appetit ist aber noch verändert und weder besonders fettig noch besonders zuckrig sprechen mich gerade an. Speisen, die nicht in eine dieser Kategorien gehören, waren nicht in Sicht.

In der Bahn nach Hause fiel mir auf, dass morgen Nikolaus ist und ich noch nichts für die Stiefelbefüllung eingekauft habe. Ich möchte immer Kinderschokolade in meinem Stiefel haben, Orangen oder Mandarinen und Nüsse. Die Crowdfarming-Lieferung mit Orangen kam letzte Woche, dieser Punkt war also schon einmal abgedeckt, der Rest war schnell gekauft, im Treppenhaus verteilte ich noch in die Stiefel der Nachbarschaft, die schon bereitstanden.

Jetzt Sessel, Decke, Wärmeflasche, Käsebrot.