29. Januar 2025 – Urlaub zu Hause Tag 10
Was ich nicht verstehe: ich habe verschiedene Kommentare, auch z.B. in der Tagesschau, gelesen, die besagen, dass die CDU/CSU mit ihren Antrag, die Grundpfeiler des Schengen-Abkommens einzureißen und Schutzsuchende zu gefährden, richtig gehandelt hat, weil man den „Radikalen nicht das Feld überlassen“ soll. Ich sehe das anders. Das rechtradikale Gedankengut sollte man, finde ich, unbedingt den Rechtsradikalen überlassen. Das Gedankengut wird nicht weniger rechtsradikal, nur wenn jemand anders es vertritt. Es ist andersherum. Wer rechtsradikales Gedankengut vertritt, ist rechtsradikal.
Ansonsten: ich war heute Morgen schwimmen und habe dabei drei Dinge festgestellt.
Erstens: ich kann nicht vor der Arbeit schwimmen gehen, das geht sich zeitlich ganz sicher nicht aus. Das Schwimmbad öffnet um 8 Uhr, selbst, wenn ich dann vor der Tür stehe, benötigt der Ablauf von Umziehen-Schwimmen-Duschen-Umziehen-Bürotauglichkeit-herstellen-Arbeitsweg ca. 2,5 Stunden. Vom erforderlichen Gepäck mal ganz abgesehen. Es wird also – abseits von Urlaub – bei Abenden bleiben müssen.
Zweitens: ich kann beim Kraulschwimmen nicht gut nach links atmen. Nach rechts gar kein Problem. Nach links geht meine Schulter viel zu weit aus dem Wasser, die Wasserlage wird instabil, ich bekomme auch Wasser ins Ohr, verschlucke mich etc. Das ist doof, denn wenn ich nur nach recht atme, kann ich ja nur entweder alle 6, alle 4 oder alle 2 Atemzüge atmen. Alle sechs ist mir zu lang, alle 2 finde ich einen Tick hektisch und alle 4 ist okay, aber manchmal brauche ich mehr Luft, etwas dazwischen zu haben wäre gut. Ich werde das üben.
Drittens: der Moment, in dem man aus dem Wasser steigt und die Schwerkraft wieder voll einsetzt, ist echt mies.
Später ging ich noch im Einkaufszentrum verloren. In dem, mit dem Supermarkt des Grauens – dort ging ich auch schon mit Frau Herzbruch verloren und auch schon mit M. Mehrfach. Ich war dort, weil ich drei Sachen brauchte und nicht drei Orte anfahren wollte: eine Hermes-Abgabestelle, einen Briefkasten und geschroteten schwarzen Pfeffer. All das gibt es in diesem Einkaufszentrum. Ich wurde verschluckt und kam eine knappe Stunde später wieder heraus mit einer Tüte, Inhalt Waren für ca. 70 Euro. Okay, 1/7 davon für Pfeffer und Nachfüllpacks und weitere 3/7 davon für Sushi und Vorräte an Sojasoße. Mir war nicht bewusst, dass es einen Unterschied zwischen japanischer und chinesischer Sojasoße gibt. Und mir war auch nicht bewusst, was für Scheiß manche Firmen in ihre Sojasoße packen. Ich wählte eine ganz simple, klassische mit vier Zutaten, nämlich Wasser, Soja, Weizen und Salz. Das sollte ja wohl ausreichen. Wahnsinn, was andere Firmen da noch hineinpacken. Ich glaube, allein 40 Minuten lang spazierte ich zwischen zwei Regalen mit Sojasoßen umher, las Zutatenlisten und rechnete Literpreise aus. Wie gesagt, ich gehe immer verloren in diesem Supermarkt
Zu Hause dann Frühstück gegen 13 Uhr und anschließend Mittagsschlaf. Ein richtiger Urlaubstag also.