Februar 2025

6. Februar 2025

Puh, langer Tag. Ich kann mich schon gar nicht mehr an den Anfang erinnern. Aber an die Mitte, da stellte ich nämlich fest, dass ein berufliches Projekt, das von Anfang an völlig aussichtslos erschien aber doch irgendwie so weit wie es eben mit Ach und Krach gehen könnte, vorangetrieben werden sollte bzw. musste, wohl in ein paar Wochen komplett abgeschlossen sein wird. Ich bin selbst ganz überrascht. Nur 9 Monate lang muss man reden und reden und reden und reden und hartnäckig immer wieder nachfragen und erklären und reden und nachfragen und erklären und schon kippen die Dominosteine und alles wird gut. Ich habe es noch niemandem so richtig gesagt, wir sind jetzt bei ca. 95 %, ich warte die übrigen 5 % lieber noch ab, so wenig kann ich das glauben. Aber hey: Schampus!

Der Ausklang des Arbeitstages fand in einem Lokal statt – außer uns waren fast nur Männer anwesend. Sehr eigenartig. Ich habe grob durchgezählt. Rund 120 Personen, davon maximal 20 Frauen (wir 6 davon). Wie kommt das denn? Immerhin gab es dadurch keine Schlangen an den Toiletten. Als wir gegen 22 Uhr das Lokal verließen, piepsten meine Ohren von dem Stimmengewirr, das im Raum geherrscht hatte, und mir fiel auf, dass ich heute Abend wohl zum ersten Mal seit Corona in einer solchen Menschenansammlung in einem geschlossenen Raum nicht an Corona gedacht habe.

Der Heimweg war eigenartig: es kam eine S-Bahn, die gar nicht im Fahrplan stand, auch nicht in der App und sie war blitzsauber, sah eigentlich aus wie komplett neu und roch auch so. Und sie war ganz leer. Mitten in der Frankfurter Innenstadt. Das habe ich noch nie erlebt, ich wäre gerne noch länger gefahren, freute mich aber auch auf zu Hause, so dass ich dann doch wie geplant ausstieg.

Zum Glück: die Katze war nämlich beinahe schon verhungert, im Napf war nur noch unzumutbares Trockenfutter vom Morgen.

5. Februar 2025 – WmdedgT

Alles zu WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen.

Der Tag begann mäßig gegen 3 Uhr: ich wachte mit migräneartigen Kopfschmerzen auf, nahm alles dafür Verfügbare ein (und erfreute mich kurz am perfekt aufgeräumten Badezimmer- und Medikamentenschank) und legte mich wieder ins Bett. Nächstes Aufwachen um 20 vor 7 mit dumpfen Kopfbrummen, relativ ignorierbar. Also das normale Morgenprogramm inklusive noch ein paar Sachen verräumen (Schwimmbrille, Kurzflossen, Badeschuhe, die mit mir geduscht hatten, damit der Chlorgeruch aus ihnen verschwindet sowie 11 kg minus 2 Stück Orangen, die noch im Karton auf dem Küchentisch standen), denn heute kam die Putzhilfe. Heute kam sie später als gewöhnlich, wobei ich das eigentlich ja gar nicht weiß, ich bin sonst sowieso immer schon weg, wenn sie kommt, also vielleicht kommt sie auch immer um diese Zeit und hat das nicht gesagt, weil es ja auch völlig egal ist, wenn sowieso niemand hier ist. Ich war nur kurz in der Zeit verwirrt, ich hatte nämlich im Kopf „um 9 kommt sie und dann ziehe ich Schuhe an etc. und gehe los“, nur kam sie halt nicht um 9 und so saß ich um 20 nach 9 noch am Rechner und arbeitete, dann wurde es etwas hektisch mit Schuhe anziehen etc. Dennoch brachte ich noch mit der neuen Tragehilfe ein Paket in den Keller, das wollte ich unbedingt machen. Die Gemüsekiste, die schon unten im Hausflur stand, konnte ich dann aber nicht mehr nach oben bringen und nochmal neu losgehen, das hätte nicht funktioniert.

Mit dem Fahrrad zur Therapiestunde, dann von dort aus weiter mit der Bahn ins Büro. Dort viel Irrsinn. Vermutlich war das immer schon so und ich bin nur durch den Urlaub entwöhnt. Und meine Reaktionen sitzen nicht mehr gut. So brach ich, als mir jemand den Case vortrug, der Arbeitgeber solle doch im Sinne des Umweltschutzes den Mitarbeitenden kostenlose E-Ladeplätze für PKW zur Verfügung stellen (an einem Arbeitsplatz mitten in der Innenstadt mit allen möglichen Verkehrsmitteln angebunden – und das Deutschlandticket wird komplett gezahlt), in schallendes Gelächter aus und ging einfach weg. Und antwortet auf eine Mail, in der ein neues Programm angekündigt wurde inklusive Trainings dafür, alle irgendwann am Nachmittag New Yorker Zeit (also bei uns deutlich nach der üblichen Arbeitszeit) und ich auf meine Rückfrage, ob es wohl auch Slots a.m. New Yorker Zeit gäbe die Antwort „the vendor provides the training and they only offer p.m. sessions“ bekam, sehr schnippisch: Thanks, very disappointing for Europe. Ich kenne es ja sowieso so, dass Dienstleister das anbieten, wofür man sie bezahlt. Vielleicht ist das in den USA (jetzt) anders.

Wo wir bei Politik sind: der Bundestagsabgeordnete bzw. sein Büro haben nicht mehr geantwortet. Auch very disappointing.

Zwischendrin noch ein paar Telefonate mit dem Pflegedienst von Papa N, eins mit M, die nicht wusste, was sie auf ihrem Stipendiati*innendinner anziehen soll und an einem Brief an Papa Ns Hausverwaltung gefeilt. Feierabend um 18:30, zurück mit der Bahn zum Rad, noch in den Supermarkt auf frische Tulpen, Hagelzucker, Speisequark und Bagels, zu Hause stand unten im Hausflur immer noch die Gemüsekiste plus ein weiteres Paket plus Sachen im Briefkasten und das plus Arbeitstasche und Einkaufstasche machte mir echt megaschlechte Laune, es gibt, wenig, dass ich mehr hasse, als Dinge zu schleppen. Immerhin hatte ich ja noch die Transporthilfe in der Handtasche.

Zu Hause erst noch eine Wäsche gestartet mit den Putzlappen und Artverwandtem, dann gingen die Telefonate weiter mit Schwester N, die über die Angelegenheiten von Papa N. informiert wurde, währenddessen kochte Herr N und servierte mir im Sessel ofengebackenen Blumenkohl in Dal-Soße und gebackene Kartoffelscheiben, getoppt mit Babyspinat und Joghurt. Das versöhnte mich ein wenig.

Die Katze forderte vehement Bürsten mit der Haarbürste ein und grunzte und schnaufte-schnurrte dabei wie eine ganz andere Tierart, ich stelle mir ein Trüffelschwein akustisch ungefähr so vor.

Jetzt gleich hänge ich die Wäsche auf und dann, naja, gehe ich schlafen, denke ich.

4. Februar 2025

Es war eine Nacht des Quiekens. Herr N quiekte wegen eines Krampfes im Bein, die Katze quiekte aus unbekanntem Grund, zwischendurch hatte ich Alptäume von Frau Herzbruch. Um kurz nach 6 stand ich genervt auf. So war ausreichend Zeit, Orangensaft frisch zu pressen, es ist nämlich eine neue Kiste mit Orangen angekommen. Ich esse jeden Tag ungefähr 5 Stück: eine kleingeschnitten im Müsli, zwei geschält und in Stücken einfach so und zwei als Saft gepresst. Das ist jetzt die letzte Lieferung (von dreien mit jeweils 11 kg), ich werde sie vermissen. Also das denke ich jetzt. Wenn ich die jetzige Lieferung aufgegessen habe, ist es erfahrungsgemäß auch mal genug. Ich esse die nämlich allein, M mag sie zwar, ist aber zu faul zur Zubereitung und isst sie nur, wenn ich serviere, das findet maximal an einem Wochenendtag statt. Und Herr N steht nicht auf Obst.

Im Büro war es weiterhin ruhig, mittags gab es einen Vortrag mit frappierend schlechtem Catering, am Nachmittag erinnerte man sich plötzlich wieder an mich und wollte sich mit Anliegen an mich wenden, da war ich aber schon mit Fragmente zum Schwimmen verabredet und ich verließ den Turm schon um 16:30 Uhr. Das angedachte Schwimmbad hat allerdings Dienstags zu, ich habe das gerade gegoogelt und da machen sie Grundreinigung. Weshalb wir da demnächst am Mittwoch hingehen werden, grundgereinigte Schwimmbäder sind mir sympatisch.

Fragmente hatte schon ein anderes Schwimmbad ergoogelt, im Taunus, es stellte sich als Erlebnis heraus. Von außen ein 70er-Jahre-Bau, von innen auch

Das Schöne an dem Schwimmbad war ein Außenpool mit verschiedenen Strudeln, Wirbeln, mit viel Blubber und Licht. Dort konnte man sehr gut baden. Schwimmen war leider nicht so gut möglich, denn das Schwimmbecken drinnen hatte nur 25 Meter von denen ungefähr 5 Meter auch nur 1 m tief waren, dazu gab es nur vier sehr überfüllte Bahnen. Ich konnte aber zwei Frauen und den Herrn, den sie angemietet hatten, um ihnen das Kraulschwimmen beizubringen, beobachten. Das Schwimmtraining der beiden machte mich sehr froh, der Herr sagte nämlich dieselben Dinge, die mir auch auffielen, die Art, wie ich das Kraulschwimmen erlernt habe, scheint nicht irgendeine Einzelerfindung gewesen zu sein. Eine der beiden Frauen hatte einen Schwimmschnorchel. Das schien mir eine super Idee, um auf einzene Bewegungsabläufe besser achten zu können, ohne sich gleichzeitig mit der Atmung zu befassen. Gab es damals in meinem Kraulschwimmkurs nicht, schade!

Danach gab es ein abendliches Telefonat mit Familie Herzbruch, Frau Herzbruch ist in den letzten Tagen ganz unglaublich nett zu mir, ich vermute sehr, sie bekommt wieder die guten Medikamente.

Zu Hause hatte M gekocht. Wie wunderbar ist das denn, wenn man vom Schwimmen nach Hause kommt und es gibt Nudeln mit Tomatensoße! Ich sitze seither im Sessel, habe noch gar nicht geduscht, obwohl mit heftigster Chlorschnupfen plagt (es schien mir, als sei heute mehr Chlor im Wasser gewesen als bei meinen letzten Schwimmbadbesuchen – oder die Unverträglichkeit liegt an der höheren Wassertemperatur). Wobei ich ja gelernt habe, dass man Chlor erst riecht, wenn es mit Bakterien reagiert und Chloramine bildet. Ich freue mich schon auf die Badesee-Saison!

3. Februar 2025

Heute also wieder Büro. Ich wurde schon um kurz nach 6 vom Katzenwecker geweckt, es lohnte sich nicht, nochmal einzuschlafen und mir war sehr kalt in der Wohnung (knapp 16 Grad), so dass ich erst einmal heiß duschen wollte. Danach nochmal schlafen ist ja auch Quatsch. Der Sonnenaufgang war schön, rosa-hellblau pastellig, später eine orangefarbene Kugel über frostbedeckten Wiesen. Mir fiel dabei ein, dass Violinista am Samstag eine Fleecjacke trug, von der man hätte sagen können, sie sei grau-rosa, allerdings hieß die graue Farbe „Delphin“ und grau/rosa ist jetzt in meinem Kopf als Delphin/Shrimp abgespeichert.

Ein Problem, das ich über den Urlaub ganz vergessen hatte: eingefrorene Fahrradgangschaltung. Und schon wieder im ersten Gang. Mein Weg von zu Hause zur Bahn führt sehr leicht bergab, aber ausreichend, um eine Geschwindigkeit zu erreichen, bei der ich im 1. Gang mit dem Treten nicht mehr mitkomme. Die Autofahrenden hinter mir haben sich vermutlich gefragt, wieso die Trulla auf dem Fahrrad so gechillt mit den Beinen baumelt mitten im Berufsverkehr.

Ich war sehr bepackt. Zum einen mit Krempel von zu Hause, den ich im Büro nutzen möchte: restliche Weihnachtskekse, neue Kulis (die im Büro sind mir nicht gut genug), ein Klemmbrett und ein Stapel Papier zum schreddern. Dann die Schwimmtasche, die ich morgen benötige und heute schonmal mitnehmen wollte, haben ist besser als brauchen und wer weiß, wie konfus ich morgen früh bin. Dann musste ich natürlich neue Nahrung ins Büro transportieren, vor dem Urlaub hatte ich alles aufgegessen. Orangen, Äpfel, eine Birne, Joghurt, Käse, Butter, eine neue Müslipackung. Und frische Blumen brauchte ich natürlich auch. Ich hasse es, Sachen zu schleppen.

Der Arbeitstag war erstaunlich ruhig. Das bestätigt meine These: die Dinge laufen viel besser, wenn jemand lange Urlaub macht statt nur ein paar Tage. Bei ein paar Tagen bleibt alles mögliche liegen, man denkt sich, naja, die Person kommt ja bald zurück, ich schicke ihr das trotz Abwesenheit mal. Und wenn die Person dann zurück kommt, hat sie eine unfassbare Menge kleiner Aufträge, die alle nicht supereilig sind aber jetzt eben doch schon eiliger und es wird echt anstrengend.

Bei knapp drei Wochen hingegen schickt am Anfang niemand etwas, weil es bis zur Rückkehr ja viel zu lange dauern würde und dann später schickt niemand was, weil alle längst vergessen haben, wenn man denn wiederkommt, wie lang das noch ist. Ein oder zwei große Themen kommen natürlich, die in das eigene Spezialgebiet fallen, alles andere wird versucht, anderweitig zu lösen, was auch schön ist, da werden manche bisher ganz unbekannte Kompetenzen entdeckt! Erst ein paar Tage nach Rückkehr, wenn man wieder sichtbar wurde, tröpfeln die Sachen so langsam wieder rein. Insofern gab es heute zwar viel zu reden, zu lesen, zu schauen aber gar nicht allzu viel zu tun. Ein paar Themen wurden mir angereicht, zu denen ich schon vor meinem Urlaub meine Ansicht dargestellt hatte – die hat sich nicht geändert (ganz im Gegenteil – eher verfestigt, es ist überraschend, wie viel klarer Dinge manchmal mit etwas Abstand erscheinen!) und ich bat darum, mit diesen Themen jetzt kein drittes Mal behelligt zu werden.

Am späteren Nachmittag tagte die Taskforce Herzbruch zu einem ersten Termin mit der Anwältin.

Auf der Rückfahrt mit dem Rad waren die Bremsens nicht mehr gefroren, ich plante, das Rad im 3. Gang im Hof für morgen abzustellen. Bin aktuell aber nicht mehr sicher, ob ich das wirklich getan habe. Statt der Bremsen stieg aber mein Handy temperaturbedingt aus, so dass ich fast den Anruf von Frau Herzbruch verpasst hätte. Ging dann aber nochmal gut, Herr Herzbruch und ich berichteten, Frau Herzbruch traf Entscheidungen.

Zum Tagesabschluss noch eine Gesangsstunde, dann Sessel, ich fand eine Mail „meines“ CDU-Wahlkreisabgeordneten bzw. seines Büros vor, in der mir vorgeschlagen wird, nicht weiter per Mail zu diskutieren sondern sich persönlich zu treffen. Zum Beispiel in der Bürgersprechstunde (ich nehme an auch für Bürgerinnen), die aber erst nach der Bundestagswahl wieder stattfinden wird, oder aber am Wahlkampfstand. Also antwortete ich, dass ich mich sehr gerne persönlich treffe und wann der Herr denn am Wahlkampfstand anzutreffen sei. Ich bin gespannt!

2. Februar 2025 – Urlaub zu Hause Tag 14

Das war der letzte Urlaubstag. Das bedrückt mich nicht sonderlich, ich mag meinen Alltag mit Job und allem drum und dran. Allerdings war mir auch nicht eine Sekunde langweilig, ich hätte noch für mehrere Woche weitere Vorhaben und Pläne. Ich möchte öfters Urlaub zu Hause machen, das gefällt mir gut, weiß ich ja auch schon und mache das öfters, nur in den letzten Jahren leider immer völlig falsch geplant, nämlich im Sommer. Im Sommer bin ich bekanntlich permanent schlecht gelaunt und kann sowieso nichts machen, außer dahinvegetieren. Dafür muss ich mir keinen Urlaub nehmen. Ich werde zukünftig immer die Monate Januar/Februar in Auge fassen.

Heute schlief ich nochmal bis zur Mitte des Vormittags, sonderlich lang war es trotzdem nicht, ich war erst gegen 2 Uhr oder später eingeschlafen. Wenn ich nach Hause komme, gehe ich ungern sofort ins Bett, ich möchte ja erst einmal alles Erlebte sacken lassen. Dementsprechend spät wurde es gestern.

Den Rest des Vormittags und einen Teil des Nachmittags verbrachte ich mit Telefonaten: mit meiner Schwester, mit Violinista, mit Herrn und Frau Herzbruch. Es gibt so viele Dinge zu tun und zu regeln – es ist gut, dass ich nicht mehr so unfassbar erschöpft bin wie im letzten Jahr und, Stand jetzt, wenn ich jeden Tag nur eine einzige Sache mache, bin ich schon Mitte April durch!

Außerdem wurde das neue Waffeleisen ausprobiert und es ist wunderbar: klein, leicht, handlich, einfach zu reinigen, schnell in der Produktion. Gut, dass ich das alte, grauenhafte verschenkt und das neue angeschafft habe! Und Zeit für einen kleinen Spaziergang war noch – schon im Dunkeln aber das macht ja nichts, es war knackig kalt, die Mondsichel scharf gezeichnet am Himmel und viele Sterne.

Jetzt ist alles startklar für die nächste Woche. Die Betten frisch bezogen, sämtliche Wäsche gemacht, der Kühlschrank durchsortiert, die Gemüsekiste bestellt, der Schreibtisch aufgeräumt. Die Schwimmtasche steht gepackt bereit und eine weitere Portion Dinkelkörner weicht im Kühlschrank ein. Kann losgehen, würde ich sagen!

1. Februar 2025 – Urlaub zu Hause Tag 13

Heute war ich mit Violinista beim Skispringen in Willingen. Ich interessiere mich null für Skispringen. Ich interessiere mich aber enorm für Event und Unterhaltung – unter vielen Menschen stehen, Schnee sehen, heiße Getränke trinken, die Stimmung aufsaugen, Personen kompetent durch die Luft segeln sehen – das alles finde ich toll.

Wir waren am 28.1.2017 schon einmal gemeinsam dort, ich hatte aber keine genaue Erinnerung, wusste nur noch, dass ich es kurzweilig fand, es viel zu sehen gab und später waren wir komplett durchgefroren in einem griechischen Lokal. Das war supertoll. Also versuchten wir uns mit den Mitteln, die wir so haben (Bildrecherche, Google-Timeline-Recherche, WhatsApp-Verlauf) zu erinnern und machten dann in diesem Lokal wieder eine Buchung.

Nunja. Dass sich das Lokal acht Jahre gehalten hat ist ja schon einmal gut. Möglicherweise hat sich mein Geschmack verändert oder wir waren nicht so hungrig und durchgefroren wie beim letzten Mal. Es kam jedenfalls bei weitem nicht an meine Erinnerung heran.

Das Skispringen war dafür besser als in meiner Erinnerung. Wir hatten dieses Mal Plätze am Auslauf unten (letztes Mal am Hang), dort stand man sehr komfortabel, hatte genug Platz zum Zappeln um sich herum, auch die Getränkebeschaffung war einfach (die Getränke – es nannte sich „Punsch“ – allerdings sehr eklig, es schmeckte nach lauwarmem Zitronentee aus Granulat mit einem Schuss Rum) und gleichzeitig perfekte Sicht auf die Flugphase.

Und obwohl ich ja in meinem Schrank keinen Pullover oder vergleichbares Kleidungsstück gefunden hatte, war mir nicht zu kalt. Ich trug nämlich – das kam vermutlich auch vor 8 Jahren zum letzten Mal vor – ein Unterhemd. Krasse Sache, wie so ein kleines Stück Stoff als zusätzliche Schicht aufwärmt. Kalte Zehen hatte ich zwischendrin (mir wurden von unserer Rezeptionistin kürzlich noch Heizsohlen als Schuheinlage empfohlen, aber ich die hatte ich natürlich nie gekauft) und kalte Fingerspitzen trotz Handschuhen, beides ging aber recht schnell durch Bewegung wieder weg. Der Trick bei Temperaturen um Null und 4 Stunden Aufenthalt im Freien ist für mich also: Unterhemd.

Auf dem Hinweg entdeckte ich schon, dass die Zeugs-zu-Verschenken-Kiste im Hausflur so gut wie leer war, nur noch 3 Bücher und ein Make-up Pinsel darin. Das machte mich sehr froh, vor der Wohnungstür war nämlich fast nichts weggegangen (Inhalt waren mehrere Trinkbecher, Metallschilder, Halloween-Dekoration, Bücher). Unten jetzt aber schon, sehr schön, und als Sahnehäubchen nahm Violinista dann vorhin auf dem Rückweg noch meine Aussortierten Klamotten mit, um zu sichten, ob für sie etwas dabei ist. Wieder eine freie Ecke mehr in der Wohnung, hurra!

31. Januar 2025 – Urlaub zu Hause Tag 12

Heute wurde ich um kurz vor 8 sanft wachgetatzt. Mit einer Katzenpfote, die mein Gesicht immer wieder anstupste. Schon sehr niedlich!

Ich hatte noch einige Dinge einzukaufen, abzuholen, wegzubringen, damit verbrachte ich den Vormittag außer Haus. Ich ging extra mehrfach durch die Fußgängerzone, aber es gab keine Wahlwerbungsstände, an denen ich hätte lästig werden können. Sehr schade. Schöne Tulpen gab es auch keine, vielleicht weil Freitag ist? Bekommen die Blumenläden Samstagmorgen erst ihre Wochenendlieferungen? Ich möchte jetzt häufiger Blumen zu Hause haben, das gefällt mir.

Als ich wieder zurück war und mich mit Frühstück in den Sessel setzte, war die Bundestagsdebatte zum Zustromsbegrenzungskonzept gerade unterbrochen worden. Die Unterbrechung zog sich über Stunden, was meinen Zeitplan ziemlich durcheinander brachte. Irgendwann gingen die Reden weiter, ich hörte sie mir an und war sehr underwhelmed, meine Güte, was für ein Hickhack, ist das wirklich das Beste, das wir zu bieten haben?

So ging der Tag sehr schnell vorbei. Am Nachmittag erledigte ich noch ein paar Punkte von meiner Liste, die ich wirklich mal abgehakt haben wollte: neuen Termin zum Haare schneiden, Urlaube mit Unterkünften in den Kalender eintragen (inklusive Stornofristen), eigentlich wollte ich noch die Papierablage des Stapels des letzten Jahres machen, dazu reichte die Zeit dann aber nicht mehr und ich sortierte nur vor. Vielleicht mache ich das morgen früh schnell in die Ordner, mal sehen.

Am Abend war nämlich noch Chor und M hatte tatsächlich wieder Lust mitzukommen, da sie von da aus dann gleich zur Abendaktivität aufbricht, wollte ich gern, dass es vorher noch essen gibt. Für mich nicht so wichtig, ich kann sonst auch nach dem Chor noch was essen, aber M eben nicht. Es gab Nudeln mit Tomatesoße, das essen wir immer, wenn Herr N außer Haus ist, weil wir das nämlich einfach am Liebsten essen.

Als Chorleitung gab es heute eine Vertretung, die schwierige Passagen vorsang, das macht mich immer etwas wahnsinnig, denn die allermeisten Personen treffen die Töne ja nicht in allen Stimmen ganz exakt und das erzeugt für mich mehr Konfusion als Klärung. Verstehe nicht, warum das dann nicht einfach auf dem Flügel vorgespielt wird, das wäre doch viel einfacher. Ich muss das immer komplett ausblenden, sonst habe ich hinterher falsche Töne im Gehirn. Was vermutlich daran liegt, dass mein Gedächtnis ja am allerbesten akustisch funktioniert, wenn mir jemand also etwas sagt oder vorsingt bleibt bei mir nicht nur die reine Information im Kopf sondern exakt das, was akustisch ankam, mit allen Nebenaspekten, so wie eine Tonaufnahme halt. So wird das bei mir abgespeichert und kann wieder abgerufen werden. Eine super Sache beim Sprachenlernen, eine Katastrophe, wenn jemand ungenau vorsingt.

Das war also der Januar. 925 km Bahn gefahren, 295 km Auto, 37 im zu Fuß gegangen, 18 km Rad. 5x Essen gegangen, 3 sonstige Abendverabredungen, 3x Gesangsstunde, 2x im Hotel übernachtet, 2x Chor, 2x Schwimmen gegangen, 1x Papa N. besucht, 1 Frühstücksverabredung. Durchschnittlich pro Nacht 7 Stunden 9 Minuten geschlafen. 19 Tage um Frau Herzbruch gesorgt.