Heute hatte ich ein ungewohntes Bahnreiseerlebnis: ich fuhr mit 4x Umsteigen zu Papa N und alles war auf die Minute pünktlich. Für den Rückweg war schon vor ein paar Wochen die Zugbindung gefallen, da war mir dann also sowieso völlig egal, was wann fährt und ich nahm, was halt vor meinen Füßen gerade anhielt. Es war alles sehr komfortabel. Auf der Hinfahrt frühstückte ich im Zug, zu Hause war es mir zu früh gewesen, die Umsteigezeit reichte nicht für einen Einkauf und am Zielort war eine Unternehmung mit Papa N geplant, die vor 16 Uhr keine Mahlzeit mehr vorsah. Ich war überrascht: das Frühstück im Zug war für EUR 7,50 mehr, als ich überhaupt frühstücke. Kurz dachte ich, das könnte ich öfter mal machen, kann ich aber natürlich nicht, also jedenfalls mich nicht darauf verlassen, da ja in 50 % aller Fälle bei meinen Reisen irgendwas mit der Bordgastronomie ist. Egal, es war schön. Und auf dem Rückweg schlief ich ein wenig, den Schlaf einer Selbstzufriedenen, denn die ganze Zeit brüllte ein Baby und ich freute mich, dass ich nichts damit zu tun habe und mich nicht damit befassen musste.
In der Zeit, in der ich im Zug nicht schlief, las ich und habe das Buch Tomorrow, and Tomorrow, and Tomorrow zu Ende gelesen. Es hat mir außergewöhnlich gut gefallen, auf Anhieb ist mir kein Buch präsent, das ähnlich ist. Bin aber unsicher, ob es für Menschen funktioniert, die keine Computerspielaffinität haben. Nächstes Buch ist dann „Die Heldin reist“ von Doris Dörrie. Einen Podcast mit ihr habe ich neulich auf einer Autofahrt gehört und war angenehm überrascht.
Vom Leih-Ebike entferne ich mich gedanklich mittlerweile immer mehr. Nicht, weil es insgesamt irgendwie schrecklich wäre und die E-Unterstützung ist schon in viele Situationen schön. Insgesamt ist es für mich zu viel „Fahrzeug“ und zu wenig „mal schnell“. In 10 Tagen ist der Testmonat um. Ist ja nicht schlimm, wenn nicht jedes Ausprobieren von Erfolg gekrönt ist. Dafür hat sich der Schwimmkopfhörer bewährt! Ich war letzte Woche wieder in Kassel im Schwimmbad und hörte beim Schwimmen einen Podcast, es war alles sehr entspannt, irgendwann war der Podcast aus und ich hatte keine Lust mehr, verließ das Becken und war etwas erstaunt, dass es stockdunkel war, naja, manchmal geht das ja schnell, ich machte mich in Ruhe wieder stadtfertig und musste dann zu meiner Verblüffung am Ausgang nachzahlen, weil ich statt der gebuchten 1,5 Stunden wohl 3 Stunden herumgeschwommen war. Okay. Mal gut, dass ich keinen Alles-Gesagt-Podcast laufen hatte.
Bei Papa N gab es ein kleines Abenteuer: eine Taube hatte sich ins Treppehaus verflogen! Meine Schwester hasst Tauben, die Nachbarin und ihre Tochter fürchten Tauben, Papa N kann nicht ausreichend laufen, um auf die Jagd zu gehen. Also oblag es mir, das Tier wieder ins Freie zu bringen. Zum Glück war die Taube außerodentlich klug. Als ich ins Treppenhaus kam, saß sie einen Treppenabsatz unter Papa Ns Wohnugnstür, vor dem geschlossenen Fenster. Ich sagte „Warte bitte einen Moment, ich öffne das Fenster“ Die Taube flatterte vom Treppengeländer aus eine halbe Etage höher auf die zum Dachboden. Ich räumte die Fensterbank frei, öffnete und sagte „Bitteschön!“, die Taube flog hinaus. Zugegeben, ein sehr kleines Abenteuer aber ich freute mich, dass das Tier nicht panisch wurde und sich alles stressfrei regeln ließ.
Morgen ist der erste meiner sechs Termine bei der Zahnärztin. Ich freue mich sehr, der Milchzahn geht mir mittlerweile wirklich auf die Nerven und ich habe ein bisschen Sorge, etwas härtere Dinge wie Nüsse oder Brotkanten mit der entsprechenden Stelle zu kauen weil ich befürchte, dass er mir jetzt auf den letzten Metern doch noch durchbricht oder herausfällt und das wäre ungünstig für die Implantationspläne. Morgen wird aber noch nichts Invasives gemacht, nur alles mögliche gemessen und gescannt, damit ein perfekter Fake-Zahn für mich hergestellt werden kann. Auch spannend, denn als ich Milchzahn 1 ersetzen ließ, das war glaube ich 2019, da gab es dieses Verfahren noch nicht und es wurde einfach mit Abdruckmasse gearbeitet. Ich bin neugierig, was jetzt alles anders ist! An allzu viel erinnere ich mich leider gar nicht mehr, nur, dass ich für mein „Knochenmaterial“ gelobt wurde, so ein Kompliment bekommt man ja nicht allzu oft. Ich hoffe, mein Knochenmaterial ist weiterhin positiv erwähnenswert!
Warum hast Du das Buch Tomorrow gleich dreimal gelesen? Tschuldigung, ich gehe schon wieder.