17. April 2025

Ein weiterer skurriler Bürotag. Eine Person (Führungsebene) hatte herumgebrüllt. Bei uns wird nicht herumgebrüllt, also suchte ich das Gespräch, ich wollte verstehen, was passiert war. Die Brüllperson hatte den Eindruck, dass sie nicht gehört wird, es war jedoch kein Lautstärkeproblem (ich habe extra gefragt!). Ich war sehr erstaunt. Wenn ich möchte, dass mir jemand gut und genau zuhört, halte ich es gar nicht für zuträglich, ihn/sie zu erschrecken, Angst ist für Verstehen und für Performance selten förderlich. Das Gespräch endete einvernehmlicher, als ich erwartet hatte.

Dann ein weiterer Sicherheitsvorfall, dann verstopfte Toiletten, dann ließ ich eine Stolperfalle sichern und zwar mit diesen riesigen goldenen Pfeilern mit roten Kordeln, die man sonst für Absperrungen bei Empfängen verwendet, verziert mit rot-weißem Absperrband. Das Thema nervt mich schon länger, es soll jetzt auch andere nerven. Später kam ein Anruf des Vermieters, ob ich eventuell die Hunde zurückpfeifen könnte, sie wären ausreichend zermürbt. Keine Ahnung, wovon die sprechen. Die sind mehr als 20 (wechselnd, es verschwinden ja immer mal welche), wir sind zwei, wie können sie zermürbt sein und außerdem hatten sie ja das Spiel eröffnet. Wir setzen uns am Dienstag mal unter vier Augen zusammen.

Ich bin, wie gesagt, nicht zermürbt aber zerfahren. Ich habe zu viele halb ausgepackte Taschen herumstehen, zu viele angefangene Bücher, zu viele Notizzettel an verschiedenen Stellen der Wohnung, es ist ein Wunder, dass ich immer noch die wesentlichen Dinge wie Schlüssel, Fahrkarte, Zugangskarte zum richtigen Moment bei mir habe, denn ansonsten habe ich den Überblick verloren. Viele Termine, viel Amüsement, seit Wochen (Monaten) kein komplett freier Tag und so gut wie kein Abend zu Hause. Der Karfreitag kommt mir gelegen, das ist ja ein Tag mit wirklich NICHTS. Noch nichtmals einkaufen kann man. Dieser Tag wird mich wieder in Ordnung bringen. Vielleicht putze ich sogar noch Fenster!

Ich glaube, Fragmente hat gestern noch meine Sneaker gedisst. Es sind ganz normale weiße flache Turnschuhe. Fragmente fragte, ob ich sie wegen der Fußverletzung trage, was, nunja, der Fall ist, aber nicht offensichtlich sein sollte. Es sind ganz reguläre Schuhe, nichts Krankhaftes. Ich murmelte etwas von „flachen Schuhen“, worauf Fragmente gleich ihr Bein ausstreckte und – in meinem Nachklang im Ohr triumphierend „Ich trage auch flache Schuhe!“ rief und mir irgendwelche glänzenden Lederbüroschuhe, ich glaube Oxfords, präsentierte. Meine Güte. Dass ich ausgerechnet für meine Schuhe gedisst werde, ist mir wirklich bisher noch nie passiert. Es ist neu. Und unerhört.

3 Kommentare zu „17. April 2025“

    1. Sie griffen die Weißanteile des Jacketts auf und das schwarz der Hose. Aber richtig, die rosafarbenen wären besser gewesen, weil das Jackett prädominant rosa-pink ist, nur haben die am Knöchel gedrückt 😉

      1. schwarze Sneaker vermeide ich generell, ich finde, sie wirken wie „wollte eigentlich richtige Schuhe tragen aber kann nicht, daher halte ich es unauffällig“

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