Meine Güte was für ein Tag. Am Vormittag befasste ich mich mit Trump. Immerhin nicht mit ihm persönlich, nur mit den Auswirkungen seiner Politik, das reicht mir aber auch schon. Konkret mit dem Schaffen von diversen Plänen B für Personen, die eigentlich in den nächsten Monaten mit einem OPT-Visum eine Arbeit in den USA aufnehmen wollen und sollen und es ist gerade unklar, ob das dann möglich sein wird. Ich schaffe also eine Art „Auffangbecken“, damit wir Personen mit passender Nationalität hier bei uns beschäftigen können, bis sich das alles klärt oder eben möglicherweise auch darüber hinaus. Das klingt jetzt erst einmal wenig aufwändig, wir sprechen aber von ungefähr 1/3 der aktuellen Belegschaft, die nochmal ganz kurzfristig hinzukommen würde, das muss man erstmal räumlich und organisatorisch aufstellen und dann aber eben auch mit möglichst geringem finanziellen Aufwand vorher, denn es kann ja auch gut sein, dass das alles überhaupt nicht stattfindet.
Mittags gab es ein sehr kurzes Intermezzo mit Hausverwaltung/Vermieter, ich kann dazu nur sagen, dass ich noch nicht entbockt bin. Es wird mir auch nicht leicht gemacht. Wir hatten uns, um eine transparente Gesprächsgrundlage zu haben, darauf geeinigt, die aktuellen Missstände in einer Tabelle zu erfassen und die Hausverwaltung möchte die von mir gewünschte Spalte „Letzte Bearbeitung am“ nicht aufnehmen. Das halten sie für entbehrlich, sagen sie, was sowieso schon gelogen ist, denn wenn man etwas für entbehrlich hält und die anderen halten es für wichtig, dann nimmt man es eben einfach auf, es ist ja nichts dabei. Korrekt wäre es also gewesen, zu sagen, „wir wollen diese Spalte nicht“, für mich ist sie allerdings tatsächlich ein Dealbreaker, was ich natürlich nicht sagte, man kann es den anderen nicht allzu einfach machen, den Deal zu breaken. Statt dessen sagte ich, nachdem ich „wir halten diese Spalte für entbehrlich und verzichten im Sinne einer ökonomischen und übersichtlichen Darstellung darauf“ gehört hatte nur „Sie nehmen die Spalte auf und können statt dessen die anderen zwei rausnehmen, die sie aus mir nicht schlüssigen Gründen eh doppelt drin haben, dann ist für die Ökonomie viel getan“. Nein, das war noch keine entspannte, offen-zugewandte Reaktion. Bestimmt klappt das Montag besser.
Am Nachmittag geschah etwas ganz Tolles, nämlich kam eine Anordnung für eine Steuerprüfung und zwar mit einem Fokus auf Themen, zu denen ich trotz aller Mühe in den letzten Jahren noch keinen Zugriff erhalten habe, also wirklich vertrauliches Zeug. Die deutsche Steuerberaterin war nervlich etwas angefasst, als wir telefonierten, weil sie in diese Abläufe nicht involviert ist, das wird in den USA gemacht. Nun wird aber halt in Deutschland geprüft und auf Deutsch und ganz sicher wird da, bei aller internen Koordination, nichts nach extern gegeben, was nicht über meinen Schreibtisch und den der Steuerberaterin gegangen ist und hurra, wir kriegen jetzt diese ganzen spannenden Infos! „Aber die werden sie uns nicht geben, das wird ein riesiger Kampf!“, sorgte sich die Steuerberaterin und ich sagte „aber wir werden ihn gewinnen, denn wir können sagen ‚we have German formellen Verwaltungsakt‘ und dann wissen wir alles und werden dafür auch noch bezahlt!“ Ich freue mich wirklich. Die Steuerberaterin sagte, sie wolle nochmal darüber nachdenken und vielleicht nach dem Wochenende, nach dem ersten Schrecken, versuchen sich zu freuen.
In der täglichen Contentvorschlagliste eine letzte Frage: „wie geht man am besten vor wenn man das erste Mal in Aktien investieren möchte?“
Kann ich nicht sagen, ich kann aus beruflichen Gründen nicht in Aktien investieren – bzw. ich kann schon, aber es ist mit einem Umweg verbunden, ich muss Käufe/Verkäufe vorab prüfen und freigeben lassen, das ist mir zu mühsam. Ich glaube, ich würde halt erstmal ein Depot eröffnen, damit ich überhaupt handlungsfähig bin und mich dann informieren, von welchen Aktien ich mir das verspreche, was ich suche.