In der Nacht, um 4:10 Uhr, saß ich plötzlich kerzengerade im Bett mit der Erkenntnis, dass Herr Schäfer eine ganz andere Person ist, als wir bisher dachten und nicht derjenige, den wir gestern im Auto sahen. Also vermutlich. Ganz genau wissen wir es nicht. Ich las den Brief in der Vorratsschublade nochmal, nachts um 4:15 Uhr, konnte ihm keine weiteren Erkenntnisse entnehmen. Es bliebt alles im vagen. Ich schlief sofort und tief wieder ein.
Dann geschah gleich schon gegen 11 Uhr beim Frühstück auf der Terrasse ein Unglück. Nämlich: ich stieß mir den Zeh an einem hölzernen Liegestuhl.
So verwarfen wir den Plan, am Vormittag den Weg hinten raus durch den Garten und zum Schloss zu erkunden, immerhin etwa 300 Meter. Vielleicht machen wir das am Wochenende, wenn es kühler ist und mein Fuß wieder in geschlossene Schuhe mag.
Statt dessen fuhren wir die Herren ins Fitnessstudio und dann selbst, also Frau Herzbruch und ich, zu einer Seifenmanufaktur. Wir unterhielten uns gut mit der Besitzerin, bekamen noch einen Tipp für einen weiteren kleinen Laden, verifzierten, dass wir mit dem für den Spätnachmittag geplanten Ausflug nicht völlig daneben liegen und erfuhren unter anderem, dass der Ort, in dem wir wohnen, ein ganz anderer ist, als wir bisher annahmen. Vielleicht konnten wir uns deshalb den Namen nicht merken und sagen immer „Dingens“.
In der Seifenmanufaktur erwarben wir für einen dreistelligen Betrag Seife. Und das war gar nicht ein ganzer Kofferraum voll – die Seife war schlicht teuer.
Es blieb danach kaum Zeit, die Herren wieder einzusammeln und uns im Ferienhaus noch einmal neu zu arrangieren, dann ging es schon los zur Spätnachmittagsaktivität. Wir fuhren 40 km durch Nichts in einen kleinen Ort mit viel Fachwerk und ansonsten eher wenig. Ein Eiscafé mit okayem Eis, ein paar mittelmäßige Postkarten, eine etwas hübsche Kirche und zum Abschluss ein leicht unterdurchschnittliches Abendessen in einem historischen Gebäude. Wir hatten bei der Reservierung angegeben, dass es sich um einen Geburtstag handelt. Das mache ich neuerdings immer so, weil mich interessiert, warum das überhaupt gefragt wird, also: was es bewirkt. Heute bewirkte es nichts, außer, dass wir selbst einfach mal „Happy Birthday“ sangen, für unseren Tisch.
Ich machte ein Foto am Nachmittag.
Auf dem Heimweg setzte schon die Dämmerung ein, wir wurden leicht nervös, wo ist die Erholung, wenn man so furchbar lange auf Achse ist? Jetzt sind wir zurück, Frau Herzbruch ist gleich schlafen geganngen, Ona Herzbruch schläft schon seit mittags und wir anderen lassen den Tag auf der Terrasse ausklingen.
Wir hatten im Gasthaus zur Feier der Firmung für 23 Personen reserviert, den Grund aber nicht extra angegeben. Ich ging davon aus, dass man in dem kleinen Ort weiß, wann Firmungen sind, wir waren auch nicht die einzigen an diesem Tag in diesem Gasthaus. Weil ich das nicht extra angemeldet hatte, bekamen wir blanke (alte) Holztische ohne Tischdecke, ohne Servietten, nicht eingedeckt. Damit hatte ich nicht gerechnet, dass für eine solch große Gruppe nichts vorbereitet ist. Also immerhin macht Ihr Gasthaus das richtig und fragt nach dem Grund.
Ihre Art mit dem Leben/ den Zuständen umzugehen gefällt mir sehr👌
Traumwelt Salbe auf den Zeh, und der Schmerz wird sehr schnell verschwinden.
Das muss natürlich Traumeel Salbe heißen!