Wie geplant habe ich heute das Anwesen nicht verlassen. Hurra!
Es geschah folglich den ganzen Tag nichts und doch ganz viel. So ein Tag ist auch einfach verdammt schnell um. Schon vor dem Frühstück hatte ich die Post durchgesehen und Rechnungen bezahlt, dann kam – mit den Brötchen – die Lebensmittellierferung, bis das verräumt und dann gefrühstückt war, war schon Mittag. Nebenher lief kontinuierlich die Waschmaschine, immer mal wieder aufhängen, Gesangsstunde, ein längeres Telefonat und länger darüber nachdenken, ein Videomeet mit Cucinacasalinga, die ich seit ungefähr drei Wochen nicht live gesprochen hatte, um uns auf den aktuellen Stand zu bringen, nebenher etwas Kalenderpflege, M sortierte ihr Zimmer komplett durch und daraus gingen einige Dinge hervor, um die ich mich dann wiederum kümmern musste, so ging die Zeit dahin, wir färbten auch noch ein paar Kleidungsstücke (absichtlich, mit Textilfarbe) und fanden zwei unerklärliche Dinge in der Wohnung: Einmal einen schwarzen Fahrradponcho, der niemandem hier gehört und den wir nicht zuordnen können. Er lag auf der Kiste mit den Schals, ich würde sagen, er ist während meines Urlaubs dort aufgetaucht, daher ging ich davon aus, dass er M oder irgendwem aus ihrem Bekanntenkreis gehört. Es findet sich jedoch niemand.
Bei der zweiten Sache ist nicht nur Besitzer bzw. Besitzerin unbekannt sondern auch Name und Verwendungszweck des Gegenstandes. Es ist ein Gurt, mit Polster, also so ähnlich wie ein Schultergurt einer Tasche. An beiden Enden befindet sich ein Karabinerhaken und an einem dieser Haken hing ein Ding, eingepackt in Plastikfolie, das aussah, wie eine kleine Frisbee-Scheibe. Nach Entfernen des Plastiks wurde klar, dass man die Scheibe ausstülpen kann, so dass sie ungefähr die Form einer kleinen Müslischale bekommt. Mit Karabinerhaken im Rand. Sehr merkwürdig. Auch hier hat niemand Ahnung, wie der Gegenstand in die Wohnung gelangt ist. Ich entdeckte ihn im Korb mit dem Fahrradzubehör, als ich den schwarzen Regenponcho hineinlegte.
Ansonsten organisierte ich mich selbst einmal komplett um. Ich habe zu Hause ein Notizbuch mit einer Liste der Dinge, die mal erledigt werden müssen. Zusätzlich habe ich manche Dinge dann aber auch im Kalender stehen, weil sie bis zu einem bestimmten Termin erledigt werden müssen. Dann habe ich teilweise Notizen auf Zettelchen (meist Post-its) und überwiegend Notizen digital, aber an unterschiedlichen Orten. Das war alles zu kompliziert. Ich habe nun eine neue Organisationsform eingerichtet, die komplett in einer Excel-Tabelle liegt, dann auch gleich zusammen mit dem Kopfschmerztagebuch. Alles in einem, mal sehen, ob sich das bewährt oder für den guten Überblicck dann doch zu komplex ist. Mein Ziel ist, einfach nur ein einziges Dings zu benötigen, nicht verschiedene Apps, Dateien, Zettel etc.
Die Katze war den ganzen Tag hypernervös. Vielleicht dachte sie, das Herumräumen bedeutet, dass schon wieder Koffer gepackt werden. Mehrfach kam sie zu mir, schrie mich an und führte mich zum Sessel, auf dass ich darin sitzen möge, so dass sie neben mir schlafen kann. Seit ungefähr einer Stunde ist diese Situation jetzt herbeigeführt, sie schläft tief und fest und wirkt nun zufrieden.
Die lästigen Beinschmerzen von gestern sind nicht verschwunden, jetzt aber ganz klar als Muskelkater erkennbar. Vielleicht vom Koffer herumschleppen. Genau wie die Katze möchte ich jetzt erst einmal nichts mehr mit Koffern zu tun haben.
Im Moment des Postens ist mir klar geworden, um was für einen Gegenstand es sich handelt! Faltbare Schüssel und Gurt sind nicht für die gemeinschaftliche Verwendung gedacht, gehören aber zu einem selben dritten Gegenstand, nämlich: der Katzen-Transporttasche, die auch für kleine Hunde geeignet ist. Der Gurt ist der Schultergurt für die Tasche, falls man so einen verwenden möchte. Die Schüssel ist ein Trinknapf, der zusammengefaltet in die Seitentasche der Transporttasche passt.