7. September 2025 – Wahrheiten

Ich habe Geister gerufen. Die Fenster in Wohnzimmer, Küche und Hälfte vom Schlafzimmer sind jetzt wunderschön. Bevor es weitergehen kann, muss ich erst die Lappen gründlich waschen, ausspülen reicht bei dem aktuellen Verschmutzungsgrad nicht aus. Jedenfalls, als ich im Schlafzimmer gerade vorhin auf dem Bett lag, im Internet herumscrollte und den Roboter bei seiner Arbeit supervisionierte, fiel mir auf, dass die Vorhänge neben dem bereits glänzenden Fenster vergleichweise blass wirkten. Dunkel erinnere ich mich, dass ich irgendwann einmal Vorhänge gewaschen habe. Es ist lange her. Ich könnte keinen Zeitpunkt benennen.

Als ich mich seufzend vom Bett erhob, um die Vorhänge zu betrachten, sie kritisch zur Seite zog, sah ich eine verdächtige hellgraue Stelle an den Lamellen des Rolladens. Ich fuhr mit dem feuchten Daumen darüber, die helle Stelle ging nicht ab, wurde größer. Nach einigen weiteren Tests muss ich nun davon ausgehen, dass ich hellgraue Rolläden habe und gar nicht, wie ich immer dachte, dunkelgraue. Dem Nervenzusammenbruch nah überprüfte ich noch die Fensterrahmen. Die sind aber definitiv braun und nicht etwa in Wirklichkeit weiß.

Das Fensterputzproblem, das in wenigen Tagen seiner Lösung vollständig zugeführt sein wird, ist nun also ersetzt durch ein Vorhangproblem und ein Rolladenproblem. Warum heißt es Haushalt und nicht Hydra?

Ansonsten stand heute auch viel hinsichtlich Haushaltsführung mit M auf dem Programm, allerdings die administrative Seite. Einen Stromliefervertrag, einen Gasliefervertrag, eine Hausratversicherung und einen Internetvertrag hat sie in meinem Beisein abgeschlossen. Und sich ein weiteres Bankkonto eingerichtet, damit sie ein „ernsthaftes“ hat, von dem alle fixen Kosten abgehen und ein „Taschengeldkonto“. Dann hat sie noch ein Excel-Sheet angelegt, um eine Übersicht über fixe Kosten, fixe Geldeingänge, Lastschriftmandate, Daueraufträge und so weiter zu haben. Sie werden wirklich schnell groß!

Letzte bahnbrechende Neuigkeit: ich war beim Karaoke und konnte plötzlich „Chandelier“ ohne nennenswerte stimmliche Ausfälle singen. Das war schön!