21. April 2025 – Vielleicht eine Vase

Der Ostermontag war Erledigungen gewidmet. Ich weiß nicht, was das mit Wohnungen ist, dass sie immer so viel Arbeit mit sich bringen und immer so viel Krempel anziehen. In dem meiner vielen möglichen alternativen Leben, das mich am meisten anzieht, lebe ich völlig allein in einem 1-Zimmer-Appartement. Gern in einem Hochhaus so zwischen 7. und 13. Stockwerk, gern mit kleinem Balkon. Ich hätte ein Bett in einer Nische, eine große Fensterfront, einen Tisch mit 3 Stühlen (die vierte Seite steht an der Wand), zwei Sessel und ein Tischchen dazwischen, einen Kleiderschrank und ein Sideboard. Von einem winzigen Flur, der eigentlich nur zum „Sich-zu-einer-Tür-drehen“ dient, geht noch eine Tür zu einem kleinen Bad (Dusche) und einer kleinen Küchenzeile ab. In dieser Wohnung wären nur sehr wenige Dinge. Eine Pflanze vielleicht. Eine Schale, in der ich aktuelle Post ablegen würde und Schlüssel, wenn ich reinkomme. Vielleicht eine Blumenvase. Ein paar Sachen mehr vielleicht noch, die aber alle immer genau einen Ort hätten, an dem ich sie verwenden möchte und da sind sie auch.

Das mit dem genau einen Ort ist etwas, das ich auch in der Wohnung in meinem tatsächlichen Leben praktizieren möchte, und es kommt mir so vor, als arbeite ich seit Jahrzehnten daran. Einfach ist das nicht, denn Herr N ist Sammler und M ist 20, hat also in den letzten zwei Jahrzehnten diverse, sehr unterschiedliche Phasen, die unterschiedliche Gegenstände erfordern, durchlaufen und nicht immer sind wir uns genau bewusst, ob eine Phase endgültig oder nur vorübergehend beendet ist und bewahren lieber nochmal auf. Zapp, sind fünf Jahre um und sie ist drei Phasen weiter. Ich habe Listen geführt mit Orten in der Wohnung, die einer genauen Inspektion unterzogen werdeń müssen, das ist ein sehr frustrierendes Unterfangen, denn noch bevor man einmal durch ist, kann man von vorn wieder anfangen, das macht keinen Spaß

Deshalb gehe ich jetzt dazu über, statt einer „To Do“ eine „Done“-Liste zu führen, das heißt, ich schreibe mir auf, was ich aussortiert oder entsorgt oder repariert habe. Vielleicht schreibe ich es analog auf, und in einer Zukunft, in der wir alle selbstgenügsam in irgendwelchen Pods leben, die immer hinter uns her schweben, so ähnlich wie Schnecken, dann findet das jemand und denkt sich MEINE GÜTE, WAS WAR MIT DIESEN LEUTEN UND IHREM GANZEN KREMPEL??! Man würde die Aufzeichnung nach dem Finden digitalisieren und das Original sofort vernichten, denn in den Pods ist für sowas natürlich kein Platz. Hachja.

Heute habe ich zwei Schubladen von der Schlafzimmerkommode repariert, die Verbinder hatten sich gelockert, so dass der Boden durchhing. Weggeworfen habe ich einen Duschvorleger, der beim Bleachen von irgendwas (Haaren vermutlich) in Mitleidenschaft gezogen wurde und ein paar Kleidersäcke, die ich im Bettkasten gefunden habe. Dafür sind im Bettkasten jetzt die Wintermäntel, frisch gewaschen und vakuumiert, bis auf zwei, die waren noch nicht trocken.

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