Allgemein

17. Oktober 2025 – Im Auge des Sturms II

Ich wachte auf ohne Schmerzen und mit minimaler Schwellung. Heute war es immerhin erlaubt, einen Ausflug zu machen – und zwar zur Kontrolle zur Zahnärztin. Ich spürte ja schon, dass alles gut war und hoffte, eine verkürzte Rekonvaleszenzzeit herausschlagen zu können. So sagte ich gleich, dass wir von meiner Seite aus das Thema jetzt einfach wegignorieren könnten, bis der nächste Termin ansteht, ich könnte gut aus dem Sessel wieder aufstehen und weitermachen.

„Nee“, sagte die Zahnärztin.

Nunja. Ich habe es medizinisch erklärt bekommen, in den ersten drei Tagen findet vor allen Dingen Wundheilung statt, die Schraube im Knochen hält nur durch das Drehmoment und durch nichts anderes, insofern lassen wir den Körper jetzt bei der Wundheilung seine Arbeit tun und dann wird er Zeit finden, die Schraube in den Knochen zu integrieren. In den ersten drei Tagen ist jeder Druck, jede Erschütterung, jeder Blutdruckanstieg kontraproduktiv, in den folgenden zwei Wochen alles, was ich als „körperlich anstrengend“ wahrnehme und danach darf wegignoriert werden.

Ich kehrte also in den Sessel zurück beziehungsweise erstmal an den Herd, weil: immer noch unglaublicher Hunger. Ich frühstückte Möhren-Kartoffel-Stampf mit Apfelkompott und als Dessert gab es Kaiserschmarrn, dazwischen lag eine Online-Italienischstunde und als ich kurz vergaß, dass ich nicht unter Tische kriechen soll, setzte ich das Homeoffice-Equipment, das jetzt so grob ein Jahr brach lag, wieder in Gang um da morgen oder übermorgen ein paar Dinge zu erledigen, die ich am Montag nicht vor der Brust haben will.

Am Nachmittag kehrte der Nachbar zurück und ich konnte die Spülmaschine ausprobieren – alles dicht, kein Wasser aus seiner Decke. Seitdem laufen Wasch- und Spülmaschine mit immer nur sehr kurzen Unterbrechungen. Die Flaschenpost kam, eine Kuckucksuhr kam, ein Paket für Herrn N kam, so ging die Zeit herum. Morgen darf ich einkaufen gehen!

16. Oktober 2025 – Im Auge des Sturms I

Mitten im Chaos nun zwei Tage Füße hochlegen, den Strudel um mich herum toben und den Wind heulen lassen, dabei einfach nichts tun. Alles nimmt immer mehr Fahrt auf, geht weiter, ich sitze im Sessel. Das fällt mir nicht leicht.

Frau Herzbruch fuhr mich morgens zur Zahnärztin. Um 10 Uhr war ich da, um 10:30 begann die OP und um 11 Uhr stand ich wieder vor der Tür. Es lief alles einen Tick besser als nach Plan, die Zahnärztin fand ihre bisherige Arbeit (und meine Einheilung) nämlich so gelungen, dass sie zwei Schritte in einem abwickelte und wir damit einen weiteren kleinen Eingriff in einigen Wochen sparen. Bedeutet aber eben auch, dass jetzt wirklich nochmal 2-3 Tage Schonung folgen und nicht, wie ich gehofft hatte, ein Nachmittag Sofa und dann wieder Alltag.

Ich fuhr per Uber nach Hause, schon als ich im Auto saß, war die Betäubung abgeklungen und dabei war noch zweimal nachgespritzt worden. Zu viel Adrenalin halt. Das war dann aber wohl auch abgebaut, denn schon im Uber schlief ich zweimal kurz ein und als ich mich später in den Sessel setzte, mit dem Plan, ein Buch zu lesen und gelegentlich die Wange zu kühlen, verfiel ich sofort in Tiefschlaf .Und als ich wieder aufwachte, hatte ich riesigen Hunger, auf alles mögliche, dass ich in den nächsten Tagen nicht essen darf: Rohmilchkäse, Vollkornbrot, dergleichen.

Den Rest des Tages geschah auch nicht mehr viel. Ich schlief immer mal wieder ein, langweilte mich zwischendrin, weil mein Gehirn eigentlich etwas längeres Beginnen wollte wie zum Beispiel etwas Leckeres und Zahngeeignetes kochen, der Körper wollte sich aber keinesfalls aus dem Sessel erheben, noch nichtmal ein e-Book wollte er in den Händen halten. An Wäsche waschen war nicht zu denken, auch wenn das ja wieder möglich (und relativ dringend) war

Die Katze fand die Situation gut. Sie lag im Sessel neben mir und führte mir vor, wie man genussvoll immer wieder wegdämmert, dabei nur minimal die Position ändert, immer auf einer kuschligen Wärmflasche gebettet.

15. Oktober 2025 – Tag 3 der Chaostage

An Tag 3 meiner persönlichen Chaostage drehte das Büro einmal komplett durch. Es war gut gemeint. Der Chef benötigte kurzfristig einen Pitch und jemand hatte woanders was ganz tolles gesehen und wollte das jetzt auch so machen, als tolle Überraschung für den Chef. Zum einen war ein Foto-Shooting involviert und zum zweiten sollten Dinge gedruckt und in einer ganz bestimmten Art und Weise gebunden werden, natürlich wegen Vertraulichkeit intern, keinesfalls extern. Nun haben wir nicht nur für die Art, wie die Bindung gewünscht war, weder Material und Gerät, auch schon für die gewünschte Art des Drucks, randlos nämlich, keine Maschinen haben.

Ich hatte die Situation unterschätzt, meiner Annahme nach hätten die beteiligten Personen die Möglichkeiten geprüft, die Unmöglichkeit einer kurzfristigen Umsetzung festgestellt und das entsprechend rückgemeldet. So kam es jedoch nicht. Die beteiligten Personen versuchten sich an Workarounds und ich schritt ein, als sie A3-Drucke mit manuellen Schneidemaschinen auf A4 zurechtschneiden wollten. Ich habe Basteln immer schon gehasst, auch beim Zusehen.

Es war dann auch alles gar kein Problem, wie gesagt – was alle aus den Augen verloren hatten – sollte es ja nur eine Überraschung sein. Wird der Chef eben nicht überrascht. Meiner Erfahrung nach ist er sowieso kein Freund von Überraschungen.

Als wieder Ruhe eingekehrt war, hatte ich noch drei Termine, es riefen verschiedene Handwerker wegen des Wasserschadens an und dass sie den Tag über vorbeikommen würden und dann konnte mich dann meinem Budget widmen. Ich kam fast so weit, wie ich beim ursprünglichen Plan Mittwochabend sein wollte, nur vier Unterkonten fehlen noch, die sind etwas komplexer, so dass ich sie mir der Restkonzentration nicht mehr zutraute. Lieber verteilte ich noch ein paar Aufgaben für während meiner Abwesenheit und brach dann pünktlich auf, um vor dem Gebäude in das Auto von Frau Herzbruch einzusteigen.

Es war natürlich Schienenersatzverkehr, Berufsverkehr, Baustellen und alles und doch trafen wir exakt so zu Hause ein, dass ich die Nachbarin an der Mülltonne traf, die mir vom Besuch der Rohrfirma berichtete. Der Bericht war etwas komplizierter, lief aber darauf hinaus, dass jetzt alles gut ist und wir alles wieder benutzen können, nächste Woche kommt nochmal jemand, um Feuchtigkeit zu messen, ansonsten ist das Thema abgeschlosssen. Die Nachbarin bat mich nur, Bescheid zu sagen, wenn ich Waschmaschine/Spülmaschine wieder das erste Mal wieder benutzt, damit sie das ein bisschen im Auge behalten kann. Das sagte ich natürlich zu.

Dann hatten Frau Herzbruch und ich noch eine halbe Stunde, um uns konzertfein zu machen (was in meinem Fall allerdings nur in „Panda-Augen nochmal beseitigen“ bestand und dann kam schon Fragmente und wir fuhren los zum Konzert von Suzanne Vega. Sehr schön war das, gut, dass die Karten noch wiedergefunden wurden!

14. Oktober 2025 – Tag 2 der Chaostage

Gleich vorweg: mein Plan geht bisher nicht auf, ich werde einen neuen fassen. Heute habe ich noch nicht einmal das Tool für die Budget-Eingaben öffnen können, denn es kam alles anders. Nämlich: Gehaltszahlungen gingen nicht ein. Die passieren eigentlich am 10., gut, das war ein Freitag, da kann man dann nochmal bis Montag warten, Dienstag sollte das dann aber auf den Konten sein. Nunja. Gehaltszahlungen an eine größere Anzahl Personen werden natürlich nicht alle einzeln manuell gemacht sondern gehen über ein Abrechnungsprogramm als Batch raus und nun ist ja die EU-Verordnung 2024/886 am 9.10. verbindlich geworden und enthält eben den Abgleich von IBAN und Empfänger*innen-Name – und wenn nun jemand in dem Batch vier Vornamen hat und nicht alle wurden angegeben oder bei der Bank den Doktortitel führt und das nicht mit angegeben hat, dann geht das Batch nicht raus und die Suche geht los. Auch das wieder: misslich.

Damit befasste ich mich von 8 – 10 Uhr, also mit der Veranlassung der Lösungsfindung, ich finde nicht selbst Lösungen, dafür habe ich keine Zeit. Ich hatte einen Termin mit Arbeitssicherheitsfachkraft und Betriebsärztin und meine Güte, wie langsam können Menschen sein? Alles, was in dem Meeting besprochen wurde, könnte man auf einer halben Seite zusammenfassen – das Protokoll wird aber mindestens 5 Seiten haben, das weiß ich jetzt schon. Kurz merkte ich nur auf, als der Arbeitssicherheitler sagte „Arbeitsschutz sticht Datenschutz!“ Ich würde hier ja zumindest die Verhältnismäßigkeit in den Raum stellen, doch das Thema an sich war so langweilig, dass ich nicht die Energie aufbringen konnte, die Lippen zu bewegen. Es ging um das Heftchen zum Verbandskasten, Verbandbuch heißt es, in das Unfälle, Verletzungen und Erste-Hilfe-Leistungen eingetragen werden sollen und – so sagte die Betriebsärztin – das perforierte Seiten haben soll bzw. muss, damit man die Blätter heraustrennen kann und die Daten geschützt sind. Der Arbeitssicherheitler fand das einen zu vernachlässigenden Punkt. Darüber stritten sie ungefähr ein halbes Leben lang. Als ob das irgendwie wichtig wäre! Als ob man nicht auch unperforierte Seiten ausreißen könnte! Und sowieso war das Buch – als sie es dann nach unendlichem Gerede endlich aufschlugen – perforiert!

Fast zwei Stunden dauerte diese Veranstaltung. Dann bekam ich endlich die Grippeimpfung und verbrachte meine Mittagspause zur Coronaimpfung in der BCRT-Reiseimpfpraxis. Während ich dort war, geschah etwas weiteres Unerwartetes: Unsere Reisestellenkreditkarte war ausgemaxt. Das ist überhaupt noch nie passiert, wir sprechen hier über einen sowieso schon absurd hohen Betrag, der monatlich zur Verfügung steht. Und ja, der Chef reist viel, aber – nunja. Es ließ sich – offen gesagt zu meiner eigenen Verblüffung – telefonisch regeln, dass das Limit ab sofort verdoppelt wird und schon eine halbe Stunde später konnte wieder gebucht werden.

Gegen 14:30 Uhr war ich zurück und telefonierte die Liste ab, die sich den Vormittag über angesammelt hatte und als das erledigt war, gegen 15:30 Uhr, hatte ich das Gefühl, es lohnt sich nicht mehr, mit den Zahlen anzufangen. Statt dessen machte ich noch eine Runde Arbeitsverträge, Arbeitszeugnisse, Rechnungsfreigabe, Geldwäscheprüfung, Zugangsfreigaben für Bauarbeiten/Mängelbearbeitung – andere müssen ja nicht aufgehalten werden, nur weil meine Zeit knapp ist.

Ab 16:30 Uhr hatte ich noch zwei Termine, gegen 19 Uhr stolperte ich in den Schienenersatzverkehr. Morgens hatte ich mich schon gewundert, dass Fahrradreisegruppen das Leid des Berufsverkehrs auf sich nehmen, statt ihre Tour ein wenig anders zu gestalten. Heute waren auf der Rückfahrt im völlig überfüllten Zug zwei kleine Personengruppen mit Leinwandbildern in ca. 2×2 Metern Größe. Gut, in einen normalen PKW hätten diese Bilder natürlich auch nicht gepasst und wenn sie unbedingt am frühen Abend noch in eine andere Stadt müssen, wäre mir auf Anhieb auch keine bessere Lösung eingefallen. Außer vielleicht einen Van anmieten. Wobei Kunst natürlich auf dem Weg zum großen Ruhm ein eher prekäres Geschäft ist. Und die Bilder sahen noch nicht nach dem großen Ruhm aus, naja, nicht, dass ich das beurteilen könnte, ich habe kein Auge für Bilder, noch kürzlich in Rostock erzählte mir die Frühstücksrunde am Tisch von dem auffälligen großen Gemälde, das auf der Toilette hängt und ich war dann später dort und kam zurück, ohne das Gemälde wahrgenommen zu haben. Vielleicht stand ich an die Picassos von morgen gepresst und habe nichts geahnt.

Zu Hause war die Leckortungsfirma dagewesen, hatte aber, wenn ich es richtig verstehe, noch kein Leck geortet. Die Hausverwaltung wird sich morgen melden. Ich bin weiterhin gespannt.

Morgen dann Budget. Das muss dann halt alles an einem Tag gehen. Oder ich bin Freitag vielleicht einfach nicht krank.

13. Oktober 2025 – Tag 1 der Chaostage

Zum Wasserschaden gibt es eine Ticketnummer. Mehr ist, soweit ich weiß, noch nicht passiert. Ich bin noch entspannt. Zum Wäschewaschen hätte ich sowieso keine Zeit, Dusche und Toilette funktionieren ja und ob ich mir über einer Schüssel die Hände wasche und Zähne putze oder über einem Becken ist mir eigentlich egal. Nur Kochen ist nicht ganz so freudvoll. Heute hat Herr N. gekocht.

Das Kaminrohr für die Heizung wurde heute gezogen, sagte mir die Hausmeisterin, als sie mich durch das Hoftor ließ, weil ich meinen Schlüssel nicht finden konnte. Ich kann in letzter Zeit häufiger meinen Schlüssel nicht finden, wenn ich vor dem Tor stehe; der Brandgeruch vom Nachbarhaus zieht mir bei der Suche in die Nase und macht mich ganz wirr. Ich nehme mir jetzt vor, den Schlüssel zukünftig schon auf der anderen Straßenseite herauszunehmen, das funktioniert bestimmt besser. Jedenfalls, ob die Heizung jetzt geht oder nicht, weiß ich nicht. Die Hausmeisterin war gerade auf dem Weg in den Keller, um es herauszufinden, das wartete ich aber nicht ab, denn es ist mir egal. Ich denke nicht, dass sie funktioniert. Zwar höre ich ein leises Rauschen, das ist glaube ich der Lüfter von Herrn Ns Laptop. Funktionierte sie, würde es ab und an leise knacken. Natürlich könnte ich auch einfach ein Heizungsrohr anfassen, um die Funktionsfähigkeit festzustellen, aber wo ist das der Spaß!

Im Büro befasste ich mich heute mit dem Budget, auch fast ausschließlich, denn bei meiner ersten noch recht kursorischen Befassung stellte ich fest, dass die Deadline nicht, wie ich dachte, Thanksgiving ist, sondern nächsten Freitag. Thanksgiving ist die Deadline für die Gehaltsverhandlungen. Wobei ich es unlogisch finde, diesen Teil erstmal zu schätzen, dann zu verhandeln und dann neu einzutragen. Ich finde so einiges unlogisch, das sich anderen leichter zu erschließen scheint. Wir denken wohl unterschiedlich, das ist in Ordnung.

Von den zwei Wochen, die für die Budgeterstellung vorgesehen sind, bleiben mir nun unglücklicherweise nur 4 oder 5 Tage. Denn zwei Tage sind ja für die Zahn-OP geplant, zwei für die Reise nach London, einer für die Beerdigung und einer möglicherweise für Brüssel. So eine Situation nennen wir bei uns im Büro „misslich“. Was bei uns bedeutet: es ist eine verdammte Scheiße aber davon lassen wir uns ganz sicher nicht aufhalten. Also habe ich heute von 8:30 Uhr bis 17 Uhr ununterbrochen Zahlen gestrickt. Der Headcount ist durch, Capex ist durch, der Gehalts-/Sozialabgabenteil von Opex ist durch. Das ist ganz gut, ich würde sagen, damit sind ungefähr 25 % erledigt und ich bin theoretisch gut in der Zeit. Nur praktisch leider nicht, denn morgen kommen Arbeitssicherheitsbeauftragter und Betriebsärztin zu einem Halbjahresgespräch, das kostet immer viel Zeit und später am Nachmittag sind lauter Koordinationscalls mit verschiedenen US-Abteilungen, meine Güte, warum schicken die nicht einfach alle E-Mails. Mittwoch habe ich dann nochmal einen ganzen Tag, das ist gut, ich hoffe, dann grob fertig zu werden. Dann kann alles sacken, ich kann verschiedene Budget-Teile in verschiedene Richtungen schicken und dann am Montag, nach Zahn-OP, quasi die Ernte meiner ausgesäten Fragen einfachen, einarbeiten, eine Nacht drüber schlafen, Dienstag alles fertigmachen und final abschicken. Und dann tiefenentspannt nach London, Brüssel und Stuttgart reisen, so, wie man entspannt im Schulhof herumlungern konnte, wenn man eine Klassenarbeit nch der Hälfte der Zeit abgegeben hat. Und niemand anders durfte dann mehr aufs Klo. Das ist ja jetzt beruflich zum Glück nicht so.

Um 17 Uhr wollte ich dann eigentlich noch in paar andere Dinge tun doch stellte zu meiner Verblüffung fest, dass das nicht mehr möglich war, jedenfalls nicht in der angestrebten Qualität. Also aß ich einen Obstsalat, den ich morgens eingekauft und dann vergessen hatte, und ging dann nach Hause.

Unterwegs wollte mir eine Frau aus einem neu geöffneten Kiosk einen Mini-Muffin aufdrängen. Ich wollte den Muffin keinesfalls haben, man sah ihm seine Industrie- und Plastikbeutelherkunft gleich an, die Frau war aber sehr hartnäckig, also nahm ich den Muffin und gab ihn an der nächsten Straßenecke einem Wegelagerer von World Vision weiter, der eigentlich mit mir sprechen wollte, ich wollte nun aber den Muffin loswerden und dieses Mal war ich sehr hartnäckig. Er steckte ihn sich ganz in den Mund und bevor er wieder sprechen konnte, war ich im U-Bahnhof verschwunden.

Aufgabe für den Rest des Abends: Runterkommen.

12. Oktober 2025 – ruhiger Sonntag

Ausgeschlafen, immerhin, das war gegen 8:30 Uhr der Fall. Ich hatte gedacht, dass ich gleich nach dem Aufstehen Lust haben würde, Schreibtischdinge zu erledigen. So ganz hatte ich mich auch nicht geirrt, doch standen zunächst andere Dinge an, nämlich Absprachen zur Trauerfeier für die Tante demnächst und zum Online-Banking von Papa N (bald keine TAN per SMS mehr sondern nur noch per App, er hat aber ja gar kein Smartphone) mit meiner Schwester.

Dann war schon 11 Uhr und Zeit für die Gesangsstunde, dann war schon 12 Uhr und Zeit für Frühstück, dann kam M und wir gingen einmal den Haushalt durch um zu schauen, welche Dinge sie sinnvollerweise jetzt mitnimmt, welche sie später mitnimmt, welche überraschenderweise niemand von uns beiden haben möchte und die den Haushalt auf anderem Wege verlassen dürfen und so weiter. Zwischendrin ließ ich die restlichen Fenster und die Balkontür vom Fensterroboter reinigen. Nur Ms Fenster ist jetzt noch dreckig, dazu brauche ich erst einmal saubere Wischlappen und da ich ja momentan die Waschmaschine nicht betreiben kann, muss das noch warten.

Da ich ja auch die Spülmaschine nicht betreiben kann, gab es zwischendrin immer Zeugs sauber zu machen. Löffel, Tassen, Teller, Messer, was man so hat. Ein paar Mal hatte ich tagsüber Hunger, entschied mich dann aber, nichts zu essen,weil mir die folgenden Spülarbeiten zu aufwändig waren.

Ansonsten holte ich Bettzeug und die Schals und Handschuhe aus ihren Ausweichquartieren – Bettzeug, weil M ihres ja mitnimmt, aber zum Beispiel schon am Donnerstag und am Wochenende wieder hier übernachten möchte, weil sie Verabredungen hat. Und Schals und Handschuhe aus offensichtlichen Gründen. Ich hatte es nicht erwähnt, weil für mich nicht so relevant: die Heizung funktioniert auch derzeit nicht. Das ist planmäßig, es muss ein Ersatzteil eingebaut werden, was am Montag geschehen soll. Ich hätte vermutlich sowieso noch nicht geheizt. Dennoch: dass ich auch nicht heizen könnte, wenn ich wollte, und zusätzlich die halbe Wasserversorgung nicht nutzbar ist, finde ich zu viel der Unannahmlichkeiten. Ich hoffe, das wird alles in der kommenden Woche geregelt.

Was ich sonst gemacht habe, weiß ich schon gar nicht mehr. Mein Körper fühlt sich an, als sei ich wirklich viel herumgelaufen, dabei war ich (bis auf einen Spaziergang zu Bobbys Kiosk, um ein Paket mit Bassetti-Decken abzuholen (die ich jetzt nicht benutzen kann, weil ich sie ja nicht waschen kann), nur in der Wohnung unterwegs. Und auf der Treppe natürlich, um Ms Auto zu beladen.

Das war vorerst der letzte ruhige Tag. Morgen beginnt der Budget-Irrsinn im Büro.

11. Oktober 2025 – viel los!

Ich glaube, ich kann ohne Übertreibung sagen: es ist viel los hier.

Der ganze Oktober ist voll, voll, voll. Heute hatten zwei wichtige Menschen Geburtstag, nämlich Fragmente und Violinista. Ich war aber in Düsseldorf, bei Papa N., denn er brauchte eine neue Brille und einen Haarschnitt. Die nächsten Wochen sehen so aus:

Am Dienstag habe ich Grippeimpung und vielleicht Coronaimpfung. Am Mittwoch gehe ich mit Frau Herzbruch auf ein Konzert – vielleicht übernachtet Familie Herzbruch hier, vielleicht auch nicht, ich habe die genauen Reisepläne aus dem Auge verloren. Wie auch immer, am Donnerstag habe ich dann die letzte Zahn-OP, die zu der Zahnsache gehört, die ich im Mai begonnen und für die ich bereits 16 Termine – also seit Mai! – wahrgenommen habe. Vermutlich folgen darauf zwei Tage Krankschreibung.

Dann ist Wochenende, hurra. In der Folgewoche fliege ich für 2 Tage nach London, beruflich. Donnerstagabend komme ich aus London zurück, Freitag kommt Besuch aus Berlin, am Wochenende fahre ich zu Papa N., denn er hat einen weiteren Termin. Am Montag darauf geht es für mich Stuttgart zu einer Beerdigung. Vielleicht fahre ich Dienstag dann nach Brüssel, beruflich, das ist aber noch unsicher. Sicher ist, dass ich Freitagabend dann nach Hamburg reise, zum Kraulschwimmkurs Samstag/Sonntag. Dann ist dieser Irrsinnsmonat vorbei.

Nebenher hat die Putzhilfe Urlaub, im Büro ist Budgetphase (muss bis Thanksgiving fertig sein), M bezieht gerade ihre erste eigene Wohnung, was natürlich mit Um- und Herumräumen hier bei uns einhergeht und, ganz neue Info, wenn bei uns die Waschmaschine läuft oder das Handwaschbecken benutzt wird, tropft es bei den Nachbarn unten drunter ins Bad. Das ist sehr ungünstig. Ich habe alle Waschbecken/Geräte, die an diesem Abwasserstrang hängen, stillgelegt, zum Glück sind Toilette, Dusche und Waschbecken im Gäste-WC nicht betroffen, es ist ja auch so schon schlecht genug.

Auf der Positivseite: wenn ich so viel unterwegs bin, habe ich wenig mit den (wegen der Wassersache) vermutlich bald stattfindenden Bauarbeiten zu Hause zu tun. Und Wäsche waschen kann ich in Ms neuer Wohnung, diese Option hätte es ja vor einem Montag noch gar nicht gegeben!

Ach ja, und die DKMS hat eine andere Spendeperson gefunden, die sich besser eignet als ich, das ist mir sehr recht, denn auch, wenn der Termin an sich nur einen Tag (plus evtl. einen Tag Erholung) gedauert hätte, soll man sich ab rund eine Woche vorher besonders vor Infekten schützen, also eher nicht viel unter Menschen gehen und ich hätte nicht so richtig gewusst, wie das bei dem geplanten Programm abzubilden ist. Und sowieso ist es für die erkrankte Person ja viel besser, Stammzellen zu bekommen, die nicht schon ü50 sind!

5. Oktober 2025 – WmdedgT

(Alles zu WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen)

Aufgewacht in Rostock, zum Glück, Violinista hatte nachts versucht, mich mit irgendwelchen Stofftüchern oder Kleidungsstücken im Bett zu ersticken. Immer wieder warf sie sie auf mein Gesicht, und wenn ich sie wegschob, drückte sie sie zurück. Im Schlaf natürlich. Angeblich.

Gegen halb 8 stand ich auf und freute mich über die schöne Aussicht der Ferienunterkunft. Und freute mich, dass es mir gelang, nur mit Tasse, Kaffeepulver, Besteck und einem Papierfilter eine leckere Tasse Kaffee zu produzieren. Das hatte Violinista am Samstagmorgen schon geschafft, ich hatte aber nicht aufgepasst, wie, also musste ich das Rad heute noch einmal selbst erfinden, sie schlief nämlich noch. Ich vertrieb mir die Zeit mit Aus-den-Fenstern-schauen und lokale Radiosender ausprobieren, später telefonierte ich noch mit meiner Schwester. Unsere Tante ist nämlich gestorben und der Zeitpunkt der Beerdigun steht nun fest, meine Schwester ist im Urlaub, ich werde aber hinfahren können. Es hat sich in den letzten Jahren so ergeben, dass ich die Beerdigungsreisende der Familie bin. Zur Onkelbeerdigung fuhr ich letztes Jahr auch, zur Schwagerbeerdigung flog ich. Das ist für mich ok (also das Reisen – das Sterben finde ich traurig), ich bin, glaube ich, auch die reiseversierteste Person der Familie.

Ich dachte über eine zweite Tasse Kaffee nach, es war aber doch recht aufwändig, am Ende würde Violinista dann auch noch Kaffee wollen und, weil sie ihn gestern gemacht hatte, wäre es nicht unlogisch, wenn sie erwartet, dass ich einen mache, also schaute ich noch weiter aus dem Fenster bis es kurz vor Weckerlingeln war, ging dann ins Schlafzimmer und bot Violinista in freundlich-melodischer Stimme eine Tasse Kaffee an. Sie erschrak fürchterlich, fiel fast aus dem Bett, wollte auch keinen Kaffee. Gut, gut.

Der Wecker für Violinista hatte 40 Minuten vor Aufbruchzeit geklingelt und während sie alles tat, was vor einem Aufbruch erledigt werden muss, probierte ich auf dem Balkon die Temperatur aus, wechselte mehrfach zwischen zwei Paar Schuhen (einmal wasserfest, einmal bequemer) und zwischen „mit Schal“ und „ohne Schal“, zupfte störende Härchen von neben der Augenbraue weg, putzte Brille und Sonnenbrille. Ich blieb bei den bequemen Schuhen und ohne Schal.

Dann brachen wir auf, Violinista übernahm die Navigation und wir trafen Hafensonne und Fischköppi in einem nahegelegenen Lokal zum Frühstück/Mittagessen/Zwischenmahlzeit. Ich aß Eggs Benedict, fast immer, wenn ich die Möglichkeit habe, esse ich Eggs Benedict. Die heute spielten nicht in der allerobersten Liga doch waren solide gut. Dafür vermutlich die preiswertesten, die ich je hatte. Ich würde sie wieder bestellen.

Die Rostocker Damen boten an, mit uns nach Warnemünde zu fahren. Das hatten wir gestern Morgen noch ausgeschlossen, denn was soll man am Meer, wenn man nicht darin schwimmen kann? Dann waren wir aber ja durch die Stadt gezogen un hatten unter anderem ein Begegnungscafé besucht, in dem uns wirklich sehr nachdrücklich geraten wurde, nach Warnemünde zu fahren. Wir würden sonst etwas verpassen. Gut, es wurde uns auch geraten, in einem Kino einen französischen Film in Originalversion zu schauen und in einem neu eröffneten Schnitzelhaus zu essen, beides schlugen wir in den Wind. Doch das mit Warnemünde klang anders, eindringlicher, es stellte sich leichte FOMO ein, abgesehen davon, dass wir in der Stadt auch vermutlich schon alles gesehen hatten. So ging es nach Warnemünde und es war schön windig und wellig, angenehme Luft, wieder viele neue Dinge zu sehen und Tiere zu beobachten, ein Segler kippte mit seine m Boot um, das war auch interessant und auch auf dem Weg sahen und erfuhren wir Dinge, die Touristinnen sonst eher nicht ins Auge fallen, zum Beispiel, dass man in Rostock von Ost nach West nur über Umwege kommt, wenn man keine Maut/Fähre bezahlen möchte und dass es die Ortsteile Lütten Klein und Groß Klein gibt, das ist aber sprachlich gar kein Witz, denn „Klein“ bezieht sich nicht auf „klein“ sondern wenn ich das jetzt richtig recherchiert habe (spontan kamen wir nicht gleich auf den etymologischen Ursprung) von einem sorbischen Wort „klene“, das Ahorn bezeichnet, also Orte, wo Ahornbäume wachsen. Und dass es Leute gibt, die in Warnemünde an der Mole die Seebestattungen machen (lassen) und dann etwas auf die Steine schreiben, und dann gibt es wiederum andere Leute, denen das nicht gefällt und die das dann übersprühen und wiederum andere Sachen auf die Steine schreiben. Also emotional uninvolvierte Person nicht gut nachvollziehbar.

Dann wurden wir auch noch direkt an der Unterkunft wieder abgesetzt, wie kann man es besser haben als mit Eggs Benedict, guter Gesellschaft, spannenden Informationen und dann auch noch nach Hause bringen? Und einen Tipp für das Abendessen bekamen wir obendrauf, ich reservierte noch von unterwegs.

Allerdings wurde die Reservierung vom Restaurant später storniert, wegen irgendwas mit Wetter. Violinista war froh, die Wohnung nicht nochmal verlassen zu müssen, ich war hin- und hergerissen zwischen der Möglichkeit noch weitere Dinge zu erleben oder aber auf dem Sofa bei Liefer-Essen Rätsel aus dem ZEITmagazin zu lösen. Violinista hat nämlich so ein Buch dabei und mit Rätseln ist es bei mir leider ähnlich wie mit Computerspielen: ich werde binnen kürzester Zeit süchtig. Violinista hat das Buch seit mehreren Jahren und geht (natürlich, sagt sie), der Reihe nach vor, sie hatte 1-10 und 11 halb schon gelöst in den letzten Jahren wir starteten im Zug gemeinsam bei dem Rest von 11 und sind nun bei 13, die ganze Rückfahrt liegt noch vor uns und der heutige Abend ja auch noch!

12. September 2025 – Zähne und Zeichen

Ich habe das Gefühl, unfassbar viele Zähne im Mund zu haben. Ich bin ein Krokodil. Oder Stefan Raab, der sieht auch immer so aus, als habe er mehr Zähne als alle anderen Menschen auf der Welt. Dabei habe ich heute nur die Krone auf ein Implantat bekommen (da, wo vorher der Milchzahn war) und zwei Inlays in Zähne mit alten Amalgamfüllungen. „Wie fühlt es sich an?“, fragte die Zahnärztin? „Sehr viele Zähne!“ nuschelte ich durch die Betäubung.

Zum ersten Mal seit Mai darf ich wieder alles, was ich will auf beiden Mundseiten kauen. Rohe Karotten, Nüsse, Eiswürfel! Es ist grandios!

Eine kleine Stelle an einem Inlay ist wohl optisch nicht perfekt. Man sieht sie, wenn man die Unterlippe nach hinten zieht und dann von schräg hinter mir mit einer Lupe und Lampe den Backenzahn Nr. 47, also den Zahn vor dem Weisheitszahn anschaut. Ich wüsste nicht wer das jemals tun würde außer der Zahnärztin, sagte also „ich denke, das ist Ihr Problem, nicht meines“. Sie antwortete, dass sie ja nicht wisse, wie mein Privatleben aussieht. Seitdem überlege ich, was sie damit meinen könnte.

An die ganzen Zähne im Mund muss ich mich jedenfalls erst einmal gewöhnen. Zumal ich aktuell keine Knirschschiene habe, denn heute war das Internet in der Praxis ausgefallen, was das Scannen von Zähnen und die Datenübermittlung ans Labor unmöglich machte. Normal trage ich nach irgendwelchen Zahnsachen immer gern ganztätig die Knirschschiene, damit ich nicht so viel mit der Zunge herumprobiere und unterschiedliche Arten zu beißen teste. So gewöhne ich mich schneller. Wie gesagt, jetzt nicht, jetzt muss ich mich ohne Hilfsmittel gewöhnen. Aber ich habe gleich in zwei Wochen den nächsten Termin und dann wird auch die Schiene angefertigt, spätestens dann ist alles gut.

In der täglichen Contentvorschlagliste wird gefragt, wie meine Erfahrungen mit dem Duolingokurs „Arabisch“ sind. Ich mache nun seit 47 Tagen täglich eine Lektion. Ich begreife rein gar nichts. Ich kann ein paar Schriftzeichen erkennen (ist mir auch auf der Straße neulich an einem Geschäft schon aufgefallen), ich absolviere die Übungen meist fehlerfrei, gleichzeitig habe ich nicht die geringste Ahnung, worum es überhaupt geht. Ich weiß nicht, ob die Zeichenkombinationen, die ich Lauten zuordne, existierende Worte sind oder Buchstabenbezeichnungen oder Phantasie. Eine Zeit lang ging es um Städte. Es kommt erschwerende hinzu, dass die Unterrichtssprache Englisch ist, das heißt ich ordne die Schriftzeichen einer englischen Lautsprache zu, was für mich – als deutsche Muttersprachlerin – halt doch immer noch „once removed“ ist.

Als ich die Schriftzeichen zum ersten Mal sah, dachte ich „kannste vergessen“. Sie wissen: ich bin die Person, die Bildsprache nicht richtig lesen kann, also Symbole, Piktogramme, Emojis nicht einfach erkennt sondern sie lernen muss, wie Vokabeln. Ich sah keine Chance für mich, mittelfristig diese Schriftzeichen identifizieren/wiedererkennen oder ihnen gar eine Bedeutung entnehmen zu können. Andererseits, dachte ich mir, habe ich unsere Schriftzeichen ja auch irgendwann gelernt, sogar in Schreibschrift und Druckschrift und fühle mich in der Verwendung sogar überdurchschnittlich kompetent. Mein Gehirn kann das daher grundsätzlich wohl schon.

Deshalb ließ ich mich entspannt auf das Experiment ein und bin überrascht, dass ich irgendwie doch meist das richtige erkenne und zuordne, auch, wenn es für mich inhaltlich noch völlig bedeutungslos ist.

Ich lasse mich noch überraschen, wo das alles hinführt. Effizient erscheint mir die Vorgehensweise bisher nicht und das ist mir egal, weil ich keinerlei Ziel verfolge. Ich bewege mich eher neugierig staunend umher.

7. September 2025 – Wahrheiten

Ich habe Geister gerufen. Die Fenster in Wohnzimmer, Küche und Hälfte vom Schlafzimmer sind jetzt wunderschön. Bevor es weitergehen kann, muss ich erst die Lappen gründlich waschen, ausspülen reicht bei dem aktuellen Verschmutzungsgrad nicht aus. Jedenfalls, als ich im Schlafzimmer gerade vorhin auf dem Bett lag, im Internet herumscrollte und den Roboter bei seiner Arbeit supervisionierte, fiel mir auf, dass die Vorhänge neben dem bereits glänzenden Fenster vergleichweise blass wirkten. Dunkel erinnere ich mich, dass ich irgendwann einmal Vorhänge gewaschen habe. Es ist lange her. Ich könnte keinen Zeitpunkt benennen.

Als ich mich seufzend vom Bett erhob, um die Vorhänge zu betrachten, sie kritisch zur Seite zog, sah ich eine verdächtige hellgraue Stelle an den Lamellen des Rolladens. Ich fuhr mit dem feuchten Daumen darüber, die helle Stelle ging nicht ab, wurde größer. Nach einigen weiteren Tests muss ich nun davon ausgehen, dass ich hellgraue Rolläden habe und gar nicht, wie ich immer dachte, dunkelgraue. Dem Nervenzusammenbruch nah überprüfte ich noch die Fensterrahmen. Die sind aber definitiv braun und nicht etwa in Wirklichkeit weiß.

Das Fensterputzproblem, das in wenigen Tagen seiner Lösung vollständig zugeführt sein wird, ist nun also ersetzt durch ein Vorhangproblem und ein Rolladenproblem. Warum heißt es Haushalt und nicht Hydra?

Ansonsten stand heute auch viel hinsichtlich Haushaltsführung mit M auf dem Programm, allerdings die administrative Seite. Einen Stromliefervertrag, einen Gasliefervertrag, eine Hausratversicherung und einen Internetvertrag hat sie in meinem Beisein abgeschlossen. Und sich ein weiteres Bankkonto eingerichtet, damit sie ein „ernsthaftes“ hat, von dem alle fixen Kosten abgehen und ein „Taschengeldkonto“. Dann hat sie noch ein Excel-Sheet angelegt, um eine Übersicht über fixe Kosten, fixe Geldeingänge, Lastschriftmandate, Daueraufträge und so weiter zu haben. Sie werden wirklich schnell groß!

Letzte bahnbrechende Neuigkeit: ich war beim Karaoke und konnte plötzlich „Chandelier“ ohne nennenswerte stimmliche Ausfälle singen. Das war schön!