19. August 2023

Fragmente erwähnte neulich, ihr Leben habe sich durch „unverpackt“ Retouren und auch generell durch die Packstation deutlich verbessert. An Lebensverbesserungen bin ich natürlich immer interessiert. Die Packstation nutze ich schon ewig, für mich hatte sie sich neulich durch das Scannen der Sendung mit dem Handy aber eher verschlechtert. Früher war es ja so, dass man das Paket mit dem Sendungscode for einen Scanner hielt und dann öffnete sich ein Fach der Packstation. Nun ist es so, dass man das Handy per Bluetooth mit der Packstation verbindet und dann das Paket mit dem Handy scannt. Dabei habe ich dann immer eine Hand zu wenig. Die wenigsten Pakete kann ich in einer Hand so halten, dass ich sie gleichzeitig mit der anderen Hand scannen kann. Ich muss die Pakete also irgendwo ablegen, Ablagefläche gibt es aber nicht, ich kann sie auf den dreckigen Boden stellen und mich dann runterbeugen zum scannen, das ist alles eher lästig, finde ich. Vorher war es besser. Ich halte es übrigens für in etwa gleich wahrscheinlich, dass eine praktische Ablagemöglichkeit installiert wird, wie dass mir ein dritter Arm wächst.

Deshalb gehe ich jetzt meistens nicht mehr zur Packstation sondern gebe die Pakete in einem DHL-Laden ab, erfreulicherweise haben mehrere in meiner Wohngegend schon morgens um 6 oder bis Mitternacht auf, das hat sich für mich also wirklich verbessert. In einem dieser Läden habe ich heute dann auch gleich die unverpackte Retoure ausprobiert. Ich hatte es mir so vorgestellt, dass auf meine Produktverpackung ein ausgedruckter Code geklebt wird und die Sendung dann in einen größeren Karton oder Beutel für Retouren von mehreren Menschen wandert. Und dass dieser größere Karton/Beutel dann eben irgendwann zugeklebt und abgeschickt wird.

So war es aber nicht. Der DHL-Mensch holte eine neue Versandtasche nur für meine Retoure irgendwo her, sie war noch größer als die, die in der ich die Sendung bekommen hatte und eigentlich ja auch hätte zurückschicken können, wenn ich nicht „unverpackt“ hätte ausprobieren wollen. Es fand also das Gegenteil von unverpackt statt, es wurde doppelt verpackt, einmal auf dem Weg zu mir, einmal auf dem Weg zurück. Ich fragte also nach, ob das der normale Ablauf sei und der DHL-Mensch bestätigte, dass ja. Wo der Sinn sei, dass ich einmal Verpackungsmüll erhalte und dann beim Zurückschicken nochmal neuer Verpackungsmüll erzeugt wird, fragte ich ihn. Er wusste es nicht.

Ich muss nochmal Fragmente fragen, vielleicht wird das an unterschiedlichen Orten unterschiedlich gehandhabt.

Immerhin für eine Sache hat es sich gelohnt, es ist ja Sommer, ich habe schlechte Leute und bin immer auf der Suche nach Streit. Diese Bedürfnis wurde bedient, der DHL-Mensch sagte nämlich noch „Und dann sagt uns unsere Regierung noch dauernd, wir sollen nachhaltig sein!“, worauf ich antwortete „Ich dachte, das sagt uns der gesunde Menschenverstand“ und schon waren wir mitten im schönsten Streit. Der Ausflug hat sich also doch ein bisschen gelohnt.

12 Kommentare zu „19. August 2023“

  1. Das mit der unverpackten Retoure habe ich mir genau so vorgestellt wie Sie, und genau wie Ihre wurde meine Erwartung enttäuscht. Zumindest im Düsseldorfer Süden ist das also auch nicht besser als Sie es erlebt haben, für mich bedeutet das einmal und nie wieder.

    1. Okay, dann hatte ich zumindest keine Einzelerfahrung. Es ist ja wirklich oft woanders anders – zum Beispiel Lieferando, ich gebe immer Trinkgeld über die App und frage die Leute, die das Essen bringen, ob sie das erhalten. Hier sagen mir alle „ja, und ich sehe das auch in meiner App“. Frau H in Düsseldorf hat bei sich auch gefragt und da sagten alle, dass sie es nicht bekommen, dementsprechend gibt sie nur noch bar Trinkgeld. Da kommen die Leute aber wohl auch immer vom Restaurant selbst, das ist hier nicht der Fall, hier sind es immer MA von Lieferando.

  2. Es scheint tatsächlich von der Packstation abzuhängen: die drei von mir genutzten haben alle noch einen Code Leser. Die für mich wirkliche Verbesserung bedeutet, dass diese nun alle einen Etikettdrucker haben. So spare ich mir Ausdruck und Aufkleben des Retourenlabel… dazu ist dann allerdings wieder die zusätzliche Interaktion Handy-Packstation nötig, fällt mir gerade auf….

    1. Ich geh jetzt einfach immer in den einen Laden bei mir um die Ecke, der macht alle Transportdienste außer DPD, aber da DPD-Pakete bei mir sowieso NIE ankommen, muss ich da auch NIE was zurückschicken. Der hat von 6 Uhr bis Mitternacht auf und eine Theke zum Zeug ablegen und der Boden ist sauber.

  3. Late to the party, alles schon gesagt, nur noch nicht von mir: ich sehe für mich auch keine Verbesserung durch unverpackt, da ich die Verpackung bei der retoure ja automatisch mit wieder loswerde, winwin!
    Bei uns bietet jetzt auch rewe
    Retourenannahme an, das ist eine gute Entwicklung, weil Büdchen die Annahmezeiten (zumindest am alten Wohnort) schon wieder eingegrenzt haben.
    Jedes dhl Auto nimmt aber auch Retouren an, falls das noch nicht bekannt sein sollte, das hilft mir ebenfalls.

  4. Kurz zur Aufklärung warum Unverpackt nicht so funktioniert wie hier vorgestellt: Sendungen ohne Verpackung gehen spätestens bei der Sortierung im Service Center an der Bandanlage kaputt ODER beschädigen die Anlage selbst. Beides nicht wünschenswert und daher nicht umsetzbar.

    In einem Sack / einer Kiste wären die Geräte des Weiteren nicht ausreichend voreinander geschützt, sprich man bräuchte mindestens eine Art Zwischenverpackung die die Geräte davor schützen von einem anderen beschädigt zu werden, z.B. wenn der Kurierfahrer scharf bremst oder schwungvoll durch die Kurve fährt.

    Das Angebot Unverpackt ist vor allem an diejenigen Kunden gerichtet, die keine Verpackung zur Hand haben und daher in diesem Rahmen eine erhalten. Für alle anderen bleibt es sinnvoll, einfach die bereits vorhandene wiederzuverwenden.

    Der Diskussion oben entnehme ich, dass das Ganze nur nicht ausreichend kommuniziert wurde 🙂

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