6. Januar 2024
So ein Tag ist echt kurz, wenn man fast bis mittags schläft. Ich habe aber nach hinten raus Glück, gegen 1:30 Uhr werde ich M und zwei andere zum Bahnhof fahren, weil sie heute Nacht verreisen und die Zubringer-S-Bahnen um diese Uhrzeit zu unzuverlässig sind.
Ich sah einen Tag voll mit munterem Geräume vor mir, unterbrochen von kleinen Snacks, denn der Kühlschrank ist voll mit Dingen, die ich noch essen möchte. Keine Ahnung, wo die Zeit hin ist. Was habe ich gemacht? 4 Waschladungen sind durch, der Schreibtisch gesichtet, Nachtrag zur Steuererklärung erledigt und der RSS-Reader ist durchsortiert. Ich habe ein bisschen gelesen und beschlossen, dass mir das Buch nicht gefällt, Victory City von Salman Rushdie war es, ich wollte es gerne lesen und mögen aber es ist einfach nicht meins, ich war unfassbar gelangweilt, las dieselben Kapitel immer wieder, weil ich mir nicht merken konnte, wer wer war und was geschah und bei 25 % gab ich jetzt auf. Ich habe momentan große Lust, zu lesen, aber dieses Buch und ich, wir kommen einfach zusammen nicht weiter. Ich probiere mich jetzt an „Die Gäste“ von Katharina Hacker.
Das mit dem Essen hat auch nicht geklappt. Ich habe immer noch diese Teephase, wenn ich fünf Mal am Tag eine 400 ml Weihnachtsmanntasse mit Tee in mich hineinkippe, ist ja gar keine Zeit für die Snacks. Ich habe gefrühstückt, zwischendrin ein paar Maroni (aus der Packung, fertig gegart und geschält) gegessen und gleich gibt es Linsensuppe, die ist schon seit einiger Zeit fertig, aber ich war beschäftigt. Wenn ich nur wüsste, womit! Mit dem Kater habe ich gespielt, immer wieder eine Decke über ihn geworfen, mit der hat der dann gekämpft, hatte er sie abgeschüttelt, stand er vor mir, damit ich sie wieder werfe. Ein paar Dinge zum Verschenken habe ich in eine Tüte gepackt – Filly-Pferdchen, die noch von M von vor zig Jahren in meinem Büro lagerten, ein paar Deko-Artikel, die mir zu Weihnachten geschenkt wurden, ein paar Bücher.
Ahja, mit Violinista habe ich noch telefoniert. Aber ich glaube, das war nicht so lang. Später – nicht im Telefonat sondern im Chat – schickte sie einen Link und fragte, ob ih ein Sauna-Diplom machen wolle. Das reizt mich in seiner Absurdität. Ich könnte diplomiert Sauna doof finden. Und einen Batteriekoffer habe ich bestellt! Also, ein Aufbewahrungsdings, in dem man geordnet Batterien aufbewahrt. Ich kaufe Batterien in Folie und lagere sie in einem Schuhkarton, sobald ich die Folie aufreiße, fallen sie durcheinander, ich weiß nie, wie viele ich von welcher Sorte habe und oft ist irgendwas, eine läuft aus, alles nervt mich in Bezug auf die Batterien. Jetzt wird es bald so sein, dass ich einen Batteriekoffer besitzte, darin eingeordnet Batterien, immer der volle Überblick, nie zu viele, nie zu wenige, alle funktionieren, denn ein Prüfgerät ist integriert und, das ist das allerbeste, eines Tages wird jemand bei mir zu Besuch sein und nach einer Knopfzelle fragen, ganz nonchalant sage ich, während ich in der Bolognese rühre oder gerade Zimtschnecken forme „ja, geh mal gerade ins Gästezimmer, im Schrank rechts neben der Tür ist der Batteriekoffer, schwarz“ und die Person wird das tun, meinen Batteriekoffer öffnen und von mir und meiner Haushaltsorganisation schwer beeindruckt sein, vermutlich darüber auf Social Media posten oder es in der nächsten größeren Gesprächsrunde einbringen. Das wird grandios. Und ich dachte, heute wäre nichts los gewesen. Meine Güte.