August 2024

31. August 2024

Ich bräuchte ein neues Wochenende und zwar eins, das bei höchstens 23 Grad stattfindet. Die Nacht war schon mäßig wegen zu warm und der Kater hatte Durchfall und ich muss endlich aufhören, diesen Astronauten-Podcast beim Einschlafen zu hören, es bringt sowieso nichts, ich bin noch nicht eine Minute weitergekommen aber jede Nacht träume ich von der Raumfahrt, das ist sehr lästig. Ich habe den Podcast jetzt bestimmt schon 20 Mal durchgehört, allerdings immer im Schlaf, sicher ist er irgendwo in meinem Gehirn und manifestiert sich langsam zu einer angenommenen neuen Realität in meinem Kopf und unter Folter könnte ich die ganzen 9 Stunden bestimmt schon wortwörtlich aufsagen. Nur foltert mich niemand und daher weiß ich weiterhin nicht, was der Inhalt des Gesprächs ist. Tja.

Als ich wach war, schrieb ich per SMS einer Mitarbeiterin, dass ich wach bin. Sie war gestern nicht im Büro und hatte gegen 16 Uhr per SMS um ein Gespräch gebeten, das hatte ich wiederum nicht gesehen, ich schaue halt während der Arbeit nicht aufs Handy, sah die Nachricht also erst um 18:30 in der Bahn und konnte ihr da nur noch eine Lücke zwischen zu Hause Katzen versorgen, Weg zum Chor und Start Chorprobe, nämlich zwischen 19:35 und 19:45 anbieten oder alternativ halt der Samstag. Sie entschied sich für den Samstag, wir machten ab, uns gegenseitig zu schreiben, wenn wir ausgeschlafen sind, das war dann der Fall und wir telefonierten sehr intensiv für 45 Minuten.

Dann buk ich im neuen Ofen meinen Standard-Käsekuchen um zu schauen, wie das Gerät sich beim Backen verhält: 200 Grad sind beim neuen Ofen heißer als beim alten und die Umluft macht trockener als beim alten, das Backergebnis ist sehr schön gleichmäßig. Weiß ich das also auch und kann mich entsprechend einrichten.

Danach begann ich mit der Aufgabe, mit der ich offenbar unbewusst beschlossen hatte, den halben Tag zu verbringen, nämlich: mich um den Kater zu sorgen. Mit dem einen Teil des Gehirns sorgte ich mich also höchst beflissen, der Kater ist ja auch relativ frisch diagnostizierter Diabetiker und bekommt Insulin, so konnte ich mich hervorragend sorgen, ob durch den Durchfall der Blutzucker zu schnell sinkt oder ob, weil das störrische Tier sein (magenschonendes) Fleisch nicht fressen wollte und nur Trockenfutter, der Blutzucker andererseits vielleicht zu sehr steigt, ob er – er ist noch recht schlapp – es rechtzeitig zum Klo schafft, wenn er doch vorher aufs Sofa gekrabbelt ist und da jetzt schläft, ob er denn ausreichend trinkt und wie das alles ist, wenn ich morgen den ganzen Tag nicht da bin. Zeitgleich wusste der andere Teil meines Gehirns, dass es dem Kater gerade sehr gut geht, er gefressen und getrunken hat und der Blutzucker im Rahmen ist und gerade neben mir auf dem Sofa kuschelt und seit 8 Uhr morgens keinen Klogang mehr gemacht hatte. Beides lief absolut zeitgleich ab, resultierte darin, dass ich reglos im Sessel saß und immer erst die eine Variante dachte und dann die andere und dann die eine wieder und dann die andere, und so weiter, während mir die Verrücktheit dieser Vorgehensweise jederzeit komplett bewusst war. Immerhin konnte ich mir selbst mit Gelassenheit begegnen, offensichtlich hatte irgendwas in mir beschlossen, dass ich heute im Sessel sitze und vor mich hinstarre, es wird schon seinen Grund haben. Ist ja auch nicht so, dass ich bei 32 Grad Außentemperatur irgendwelche anderen Pläne hätte umsetzen können, selbst wenn ich welche gehabt hätte.

Am Mittag wurde mir das dann aber doch langweilig und ich setzte mich an den Schreibtisch, um die Steuererklärungen abzuschicken, dabei fiel mir dann das Elster-Passwort nicht mehr ein, of all things und ich fragte mich wirklich, warum ich das Zertifikat an allen möglichen Stellen gespeichert hatte aber das Passwort nirgendwo notiert? Es ging so weit, dass ich den alten, ausrangierten PC nochmal hochfuhr, in dem ist das Passwort nämlich gespeichert, in der halben Stunde, die das Gerät um Hochfahren brauchte, fiel mir aber auch ein, in meinem Passwortmanager zu schauen und dort war es, hurra, allerdings weiß ich jetzt auch, warum ich es nirgendwo aufgeschrieben habe: es ist völlig einleuchtend. Einige wichtige Passwörter haben bei mir eine Logik, das Elster-Passwort gehört dazu. Nur leider hatte ich das vergessen.

Als der alte PC endlich hochgefahren war habe ich ihn sofort komplett gelöscht. Also was heißt sofort. Ich habe es sofort dem System in Auftrag gegeben, wir sind jetzt, um 22:31 Uhr, bei 84 %.

Ich schaute Ms neue Snapchats, redete ein bisschen auf Cucinacasalinga ein und fasste den Beschluss, Herrn Habeck zu schreiben aber jetzt ist es mir dafür zu warm, das mache ich, ein andermal. Ich räumte statt dessen ein wenig herum und bereitet abends im Backofen Gemüse zu, auf dem Blech, dabei konnte ich die Einstellunge Ober-/Unterhitze kennenlernen und abschließend noch den Grill. Jetzt fühle ich mich gut über das neue Gerät informiert.

Zwischendrin immer wieder hitzebedingte Kreislaufbeschwerden, die ich mit kalten Arm- und Fußduschen, Wasser über den Kopf und Salzstangen bekämpfte. Aber hey, 31. August, damit ist der letzte Scheiß-Sommermonat jetzt rum, und good riddance!

Frage der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Sind Sie inzwischen bei Mastodon „angekommen“? Was fehlt Ihnen von Twitter?“

Ja, ich denke schon, dass ich dort angekommen bin, gleichzeitig fehlt mir von Twitter alles. Ich finde Mastodon immer noch umständlich und teilweise wenig intuitiv, mir fehlt auch die Vernetzung mit Unternehmen und Institutionen. Stand jetzt würde ich – wenn es Twitter noch gäbe – beide Plattformen nutzen oder vielleicht auch nicht und wenn es nur eine wäre, wäre es dann Twitter.

Es ist aber ja müßig, darüber zu reflektieren, denn Twitter ist weg und ob ich dort – auch wenn es jetzt nicht X hieße und Elon Musk gehörte – noch die Leichtigkeit und den Spaß finden würde, der mir auf Mastodon fehlt, ist sowieso zweifelhaft. Ich umgebe mich ja im Wesentlichen mit denselben Leuten wie vorher, vielleicht ist denen Leichtigkeit und Spaß auch irgendwie abhanden gekommen in den letzten Jahren.

29. August 2024

Nachdem ich eine gute Woche Emotional Support Animal in eine Büroraum gespielt habe, zog ich heute weiter in einen anderen Raum für zwei Tage und ab nächsten Mittwoch werde ich in einem dritten Bereich sein, da aber weniger als Emotional Support sondern mehr als Gatekeeper. Die Situation mit der Baustelle (oder: den Baustellen) ist nämlich eskaliert und die Person, die für Eskalation zuständig ist, hat Urlaub. Die verbleibenden zwei sind nette Menschen, nett passt jetzt gerade aber nicht. Immer, wenn ich mich bei irgendwem mit in den Raum oder Bereich setze, gibt es erst einmal eine Vielzahl an technischen Dingen geradezurücken und danach eine kleinere Menge an Abläufen und dann gibt es viele Fragen und viele Antworten. Hinterher haben ich dann ein besseres Verständnis von der Arbeit im jeweiligen Bereich und der jeweilige Bereich hat ein besseres Verständnis von meiner Arbeit.

Also mache ich das jetzt noch bis Mitte September, dann beginnt auch schon die Budgetplanung für 2025, so geht das Jahr dahin. Das einzige derzeitige Problem an der Sache: es ist in all diesen Räumen zu warm. Bei mir im Büro ist es – aus völlig unerklärlichen Gründen – immer zwei oder drei Grad kälter als irgendwo sonst.

Morgens war Räumungsübung, die hatte ich aber geschwänzt. Ich war extra etwas später losgegangen und als ich am Turm ankam, waren die Aufzüge gerade gesperrt worden, so dass ich guten Gewissens mit einer Mitarbeiterin, die in der selben S-Bahn war wie ich, zu einem Kaffeeladen weitergehen konnte. Die Räumung ging schnell, innerhalb von einer halben Stunde war alles erledigt und das Gebäude konnte wieder betreten werden.

Ansonsten nichts. Wie üblich bei so grauenhaftem Wetter. Denke nicht, dass ich morgen zum Chor gehen und zwei Stunden mit 50 anderen warmen Körpern in einem Raum verbringen möchte. Und morgen muss ich irgendwann Zucker kaufen, es gibt keinen mehr in diesem Haushalt, ich wollte aber für das bevorstehende weitere an die Hitze verlorene Wochenende einen Kuchen backen.

Frage in der unverbindlichen Contentvorschlagliste heute: „Haben Sie, als sehr humorbegabter Mensch, sowas wie einen Lieblingswitz?“

Nee, ich finde Witze selten so richtig lustig und mir fällt jetzt gerade überhaupt keiner ein.

28. August 2024

Ich lüge nicht: ich stand heute in der Bahn, bei ca. 34 Grad draußen und drinnen in der Bahn einer versagenden Klimatisierung, und neben mir stand eine Frau in Jeans, Stiefeletten, Wollmantel und Schal. Ich gehe sehr davon aus, die hat irgendwer dahin geschickt um mich zu dissen. Ich bin sehr unzufrieden. Unzufrieden bin ich auch, weil die für Samstag prognostizierte Tageshöchsttemperatur sich von 27 Grad auf 33 Grad erhöht hat. Ich kontrolliere das mehrmals täglich, in Erinnerung an den Sommer 2003, als ich das noch per Videotext tat und nach 6 Wochen Hitze in Folge morgens so spektakuläre Wutanfälle bekam, dass die Nachbarn an die Tür klopften und sich nach meinem Wohlergehen erkundigten. Alles am Sommer ist hassenswert. Sowieso bin ich auch der festen Überzeugung, dass den Leuten mit jedem steigenden Grad Temperatur auch ein bisschen Gehirn wegschmilzt, vermutlich unwiderbringlich. Anders kann ich mir meine Erlebnisse alle gar nicht erklären.

Was gut war: ich war lethargisch genug, 57 Minuten in der Warteschleife einer Versicherung zu verbringen und konnte so die Kfz-Versicherung so umstellen, dass sie deutlich billiger wird. Eine „Junge Fahrerin“ mit anmelden ist nämlich insgesamt ein teurer Spaß. Ich habe nun also diese Woche die Steuererklärung gemacht und Versicherungen umgestellt und mich letzte Woche mit der Beschaffung der neuen Backofen-Herd-Kombi befasst, ich denke, nächste Woche wage ich einen neuen Vorstoß beim Installateur und in der Woche drauf rufe ich Matteo dann nochmal an, ich hatte ihn nämlich gefragt, ob er als separaten Auftrag auch Dinge mit Lampen tun würde und er hat mir seine Handynummer aufgeschrieben.

M beklagt in Japan derweil, dass die koffeinhaltigen Getränke dort viel zu wenig Koffein enthalten. Ist das so oder ist das der Jetlag? Heute war sie tagsüber bei einer „Ninja Experience“, später auf einem Turm und abends beim Karaoke mit einer Tokyoterin, die meine Schwester – die ja in Schottland lebt – online kennengelernt hat und meine Schwester hat die beiden dann gestern vernetzt. Das finde ich toll, dass es diese Möglichkeit gibt über drei Länder hinweg und mit einer Altersspanne der Beteiligten von 19 bis 63 Jahren, und dass alle diese Möglichkeit nutzen. Es ist bestimmt spannend, in einer so fremden Kultur die Möglichkeit zu haben, auch Dinge mit einer Einheimischen zu erleben.

Von Frau Herzbruch habe ich gerade die Rechnung für den letzten Urlaub erhalten, passend dazu habe ich mir für den nächsten Urlaub von Violinista eine Hinfahrt erschlichen, indem ich sie für den Abend vor Abreise in ein Theater in Frankfurt eingeladen habe. Für die Rückfahrt muss ich mir noch etwas überlegen, Violinista selbst warf schon Karaoke in den Raum, das ganze ist aber erst im Oktober. Keinesfalls möchte ich 500 km selbst und allein Autofahren, ich würde eingehen vor Langeweile. Ich möchte lieber Beifahrerin sein, wenn die Fahrerin will, können wir ganz viel reden und wenn sie nicht reden will, kann ich Handyzeit machen.

Vorher muss ich aber die nächsten X Tage mit grotesken Temperaturen überstehen, ohne inhaftiert zu werden, wer weiß, ob das dann bis Oktober alles erledigt ist, die Mühlen der Justiz mahlen bekanntlich langsam.

Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Wie bringt man Menschen dazu, ihre Bedürfnisse zu äußern (oder geht mit deren schlechter Laune um, wenn nicht geäußerte, aber existierende Bedürfnisse nicht befriedigt werden)?“

Was ist das denn für eine komische Frage? Erstens müssen Sie selbst, also die Person, die das gefragt hat, verstehen, dass Sie mit der schlechten Laune anderer ja gar nichts zu tun haben. Das ist deren Angelegenheit. Grenzen Sie sich davon immer und kompromisslos ab. Zusätzlich, wenn diese Person auch noch ihre schlechte Laune selbst verursacht, indem sie nicht durch Maßnahmen (wie geordnet zu kommunizieren, z.B. Bedürfnisse zu äußern), verlassen Sie die Person oder zumindest die Situation. Das ist doch eine Zumutung und wie um alles in der Welt kommen Sie darauf, dass SIE sich irgendwie darum kümmern sollten? Haben Sie ein Helfer(innen)syndrom? Sie treffen sich doch nicht mit Leuten, um von denen schlechte Laune angereicht zu bekommen. Treffen Sie sich mit wem anders oder lesen Sie ein gutes Buch.

27. August 2024

Ich muss neu kochen lernen, ich habe nämlich seit heute Nachmittag einen neuen Herd und zwar mit Induktion. Jetzt müssen wir alle aufpassen, dass hier niemand in der Familie einen Herzschrittmacher braucht. Zur Einweihung habe ich heute Pfannkuchen gemacht und gelernt, dass a) das Kochfeld ein bisschen anders positioniert ist als zuvor (es ist auch angedeutet, mein Körpergedächtnis hat aber zumindest bei diesem ersten Kochversuch meine optische Wahrnehmung gecancelt) und ich habe sonst immer quasi die Hälfte der Zeit mit Restwärme gekocht, was jetzt in diesem Umfang natürlich nicht mehr geht, weil nur der Topf Restwärme hat und nicht die Platte. Das muss ich mich umstellen.

Insgesamt ging alles außerordentlich reibungslos. Der alte Backofen hatte ein neues Geräusch gemacht, ein sehr hohes, röchelndes „iiiiiiiiiiiiiirhrhrhrhrhrhrhriiiii“, es klang wie ein Metalllüfter, der an einem Metallgehäuse schabt. Das Umlufträdchen drehte sich aber munter, so dass ich die Brötchen noch fertig buk, also damals, vor dem Urlaub, bevor es so heiß war. Dann durfte man den Backofen hier ja wegen Temperatur sowieso nicht mehr verwenden und dann war Urlaub und dann kam ich zurück und ging zum Elektriker meines Vertrauens, der aber wegen Personalmangel überhaupt nicht weiß, wann er wieder handlungsfähig ist und fragte, ob er mich zu einem Kollegen schicken dürfe, mit dem er sehr eng zusammenarbeitet. Natürlich gern. Ich fuhr mit dem Rad weiter zum Kollegen, wurde da sehr kompetent und individuell beraten, kaufte ein Gerät und auf „dann bringen wir das morgen, ok?“ sage ich „neinneinnein, ich hatte gerade Urlaub und muss morgen erstmal arbeiten, und übermorgen können Sie es auch nicht bringen, weil ich ja gar keine Töpfe für Induktion habe, Sie müssen jetzt warten, bis Amazon die liefert“. So vereinbarten wir einen Termin für heute, 16 Uhr. Um 16 Uhr kam Matteo mit seinem Vater, der Vater kam allerdings erst 20 Minuten nach Matteo die Treppe hoch, obwohl Matteo das Gerät getragen hatte, setzte sich an meinen Küchentisch, bekam von mir Wasser und ein Pflaster für einen aufgerissenen Finger und dann erklärte er Matteo detailreich und auf Italienisch, was er nun zu tun habe. Der Papa war ein Greis, Matteo war etwa in meinem Alter und wirkte durchaus kompetent in seinem Beruf, der Papa ließ es sich aber dennoch nicht nehmen, ihn genau an- und zurechtzuweisen. Den Zeitpunkt, zu offenbaren, dass ich jedes Wort verstehe, hatte ich schon versäumt, als der Papa zur Tür hineinkam und auf Italienisch über Matteos Mama schimpfte, die ihm keinen neuen Herd erlaubt, obwohl der alte keine 300 Grad kann für die Pizza, nicht wie dieser hier und so schön mit Induktion dass der Caffè morgens nur 90 Sekunden braucht, da hatte ich völlig perplex nichts gesagt und dann war es natürlich zu spät.

Perplex war ich, weil die beiden das Gerät die gesamte Zeit lobten. Das kenne ich von Handwerkspersonen nicht, normal kommen die zu mir und sagen, wie schlecht alles ist, der Altbau, die Leitungen, die Qualität von allem Möglichen, alles sehr schwierig, denke nicht, dass das klappt, mal sehen, ob man da überhaupt noch was machen kann oder das ganze Haus, evtl. alle Häuser in der Straße, abreißen muss. Bei Matteo und dem Papa war das anders, „alles ganz einfach, super, da haben wir es ja schon, tolles Gerät, den haben Sie gut ausgesucht, da werden Sie Freude dran haben, sieht gut aus! Und super, dass Sie sofort reagiert haben, der alte lief ja noch aber schauen Sie mal, hinten ist es etwas verschmort, das wäre nicht mehr lang gut gegangen, das haben Sie gut gemacht!“ Lernen Sie hier: wenn der Backofen iiiiiiiiiiiiiirhrhrhrhrhrhrhriiiii ruft, obwohl der im Gerät sichtbare Lüfter sich dreht, dann ist das vermutlich die Gehäusekühlung, die da gerade versagt, und wenn das Gehäuse nicht mehr gekühlt wird, wird es zu heiß, und so weiter.

Fast in Ohnmacht fiel ich, als Matteo sagte, der neue Backofen müsse jetzt bei 300 Grad eine Stunde „ausbrennen“. Bei einer Milliarde Grad draußen! Aber auch da hab ich was gelernt: ein Gerät heute ist besser gedämmt als vor 20 Jahren. Es war gar nicht schlimm. Wir können jetzt auch im Sommer backen!

In der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Verdacht auf Legasthenie bei Kind 2. Klasse – möglichst schnell austesten oder abwarten? Wäre sehr dankbar für zusätzliche Gedanken dazu.“

Dazu kann ich nichts sagen, ich kenne mich mit Legasthenie nicht aus. Spricht denn irgendwas gegen das schnelle Austesten und dann – ggf. schnelle Unterstützen?

26. August 2025

Ich habe jetzt Snapchat – gut, ich bin da keine early adoptress, ich habe es, weil M ihre Japanreise dort vervloggt und sie hat mich eingeladen, ihr zu folgen. Da mache ich das natürlich gern. Bisher scheinen die beiden eine super Zeit zu haben, sie laufen unendlich viel in Tokio herum, probieren Getränke (und finden sie bisher alle scheußlich) und vegetarisch zu essen ist in Japan gar nicht so einfach. Das hätte ich nicht gedacht, ich dachte, es gäbe an jeder Ecke Algensalat und Reis der Nudelsuppen mit Gemüse, doch es scheint wenn kein Schwein drin ist immer Fisch oder zumindest Fischsoße drin zu sein. Sie nehmen es gelassen, heute gab es ein Video mit drei Speisen, die als „keine Ahnung, was mit Lachs und nochmal keine Ahnung“ bezeichnet wurden.

Bei mir gab es heute Käsebrote, die mag ich aber ja gern, nur Weichkäse muss nach dem täglichen Camembert-Baguette im Urlaub momentan nicht sein. Mittagspause oder dergleichen fiel aus, weil mir der Tag schon um 10 Uhr morgens in die Inbox explodierte und wie ich das jetzt tippe erinnere ich mich, dass eine Mail nicht beantwortet habe, die aber wichtig war, nicht sachlich wichtig aber wenn man Zeit investiert hat, eine schwer zugängliche Person zu knacken und die schickt dann eine Mail ohne konkretes Anliegen aber mit dem Bestreben von Beziehungsaufbau, dann ist es sehr dumm, nicht zu antworten. Dumm will ich natürlich nicht sein, deshalb habe ich das gerade noch schnell gemacht.

Derweil hat Frau Herzbruch sich für einen Fitness-Kurs angemeldet, den ich ihr vorgeschlagen habe, weil sie im Urlaub nichts vom Boden aufgehoben hat. Wegen Rücken. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie sich anmeldet und ich glaube, die Erwartung ist, dass ich jetzt nachziehe. Das mache ich, wenn man keine Gegenstände (Matte oder so Zeug) dazu anschaffen muss, aber erst, wenn die nächsten Scheißsommertage durch sind. Das soll wohl am Freitag der Fall sein, naja, wenn man 28 Grad nicht als Scheißsommer ansieht, also doch wohl eher nicht. Mal sehen. Man 5 Mnate oder so, um den Kurs zu absolvieren Frau H fühlt sich bereits gegängelt, sie fühlt sich von Vorgaben jeder Art gegängelt und deshalb möchte ich da ein bisschen die Dynamik herausnehmen und Frau Herzbruch zurufen: der Zeitraum ist nur relevant, wenn du die Kursgebühr erstattet bekommen willst, der Kurs kostet 99 Euro, es ist komplett belanglos, ob dir den wer erstattet oder nicht. Und wenn du öfter als einmal pro Woche trainieren willst (was der Kurs nicht erlaubt) dann kaufst du dir halt noch eine zweiten.

Lache mich allerdings schlapp, wenn ich den Kurs in der vorgegebenen Frist absolviere und Frau H nicht, weil ich nämlich noch die Sommertage abgewartet habe. Hehe.

Thema in der unverbindlichen Contentvorschlagliste heute: „Lieblingsschokolade“. Ich esse gar nicht so supergern Schokolade. Früher schon, aber seit ungefähr 20 Jahren nicht mehr. Also ich habe nichts gegen Schokolade aber ich kannsie auch gut liegen lassen, meine Schwäche sind Gummibärchen. Die einzige Schokolade, die mich gelegentlich wirklich reizen kann sind sehr gute Pralinen (u.a. Champagnertrüffel) und Kinderschokolade.

25. August 2024

Ich dachte, ich hätte mit der Steuererklärung noch bis Ende September Zeit, erfuhr aber heute beim Frühstück mit Schanuf, dass die Abgabefrist am 1. September ist (oder am 2. wegen Wochenende halt, egal). Also machte ich die einfach heute am Nachmittag fertig und die von Papa N gleich mit. Eine Bescheinigung fehlt mir noch, auf die warte ich noch bis Freitag und wenn sie dann nicht da ist, geht es ohne raus. Ich freue mich übrigens jedes Jahr wieder darüber, dass ausgerechnet ein von den deutschen Steuerverwaltungen herausgegebenes Tool „Elster“ heißt, mir kann niemand weismachen, das sei nicht volle Absicht, es wäre ja nicht zwingend notwendig gewesen, ein Apronym zu verwenden.

So war der Tag relativ ungeplant plötzlich voller Aktivität und dann auch schnell rum.

Zum Abendessen Reste, einmal von der Bolognese gestern. Die war ein Test. Ich esse die meisten Fleischsorten und -arten noch nie gern und seit ein oder zwei Jahren von dem, das ich mag, zunehmende weniger, weil es zunehmend weniger gut schmeckt. Übrig geblieben sind nur noch das Gulasch zu Weihnachten (an Rotkraut und Klößen), ungefähr jedes Quartal Spaghetti Bolognese und alle 1-2 Monate Steak mit Fragmente. Letzteres ist glaube ich vorbei, bei unserem Besuch im Steakhaus neulich war das Steak nicht so gut wie sonst. Also: es war nicht schlecht, es war völlig in Ordnung, aber eben kein Genuss für mich. Wenn ich jemanden aufesse, soll es doch zumindest ein Genuss sein. Nein, moment, das klingt auch irgendwie creepy. Ich glaube, ich kriege keine Formulierung hin, die es okay erscheinen lässt, jemanden ohne anders unlösbare Not aufzufressen. Lassen wir das mal ruhen. Jedenfalls: Steak ist glaube ich durch, ohje, die Formulierungen werden immer schwieriger, ich esse – aß – Steak ja medium. Fragmente nimmt medium-rare. Ich sehe derzeit in meiner Zukunft kein Steak mehr. Deshalb war ich interessiert, wie es sich mit Bolognese verhält, ich hatte bisher – genau wie auf Steak – eben alle paar Wochen bis Monate einen richtigen Jieper. So auch gestern, und tatsächlich: Bolognese geht noch, also generell, da ich sie gestern und heute hatte, jetzt auch erst einmal nicht. Mal sehen, was zuerst wieder kommt, Bolognese-Jieper oder Weihnachtsgulasch.

Frage in der unverbindlichen Contentvorschlagliste: „Weil mich das Thema sehr beschäftigt: Sprechen Sie manchmal mit Leuten außerhalb ihres engsten Kreises über das Thema Israel/Palästina und alles, was damit einhergeht (Antisemitismus, Hamas-Gräuel, Netanjahu, zerstörtes, ausgehungertes Gaza, Siedler-Gewalt, junge linke Postkolonialisten, rechte Philosemiten, Cancel Culture?)“

Nein, ich spreche überhaupt nie mit irgendwelchen Leuten über dieses Thema. Das liegt daran, dass ich darüber unfassbar schlecht informiert bin. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, das mit „Lesen“ nicht mehr aufarbeiten zu können, es ist alles zu viel, zu komplex, zu lang. Als der Überfall der Hamas auf Israel stattfand, habe ich eine Zeit lang versucht, mich auf Stand zu bringen. Wie gesagt, erst mit Lesen, das erschien mir aussichtslos, als zweites habe ich unterschiedliche Personen, von denen ich wusste, dass sie gut im Thema sind und die ich für klug halte, angesprochen und um Erklärung und Hilfe gebeten – durchaus Personen mit differierenden Ansichten. Aus den allerunterschiedlichsten Gründen scheiterten alle Termine, die wir dazu ausgemacht hatten, dann aber jeweils. Am Leben sozusagen. Und dann ging es bei mir unter und die Zeit vorbei und so weiter und ich weiß immer noch nicht mehr als vorher.

24. August 2024

M ist heute zu ihrer Reise nach Japan aufgebrochen und ich habe auch etwas sehr Aufregendes gemacht, ich war nämlich zum allerersten Mal in meinem Leben allein bei IKEA.

Wie kann das sein, fragt man sich vielleicht? Nunja, Sie wissen, ich hasse das Steuern von Autos, ohne Auto zu IKEA ist in den meisten Fällen mit viel Schleppen verbunden, das hasse ich auch. Also habe ich mich bisher immer von irgendwem mitnehmen lassen. Oder es gab innerhalb der Familie etwas zu kaufen, dann habe ich Familienmitglieder mitgenommen, oder es gab, daran erinnere ich mich auch noch, das große Bedürfnis, mal ohne kleine Kinder mit Freundinnen Kaffee zu trinken und da sind wir gemeinsam hingegangen und haben die Kinder im Småland abgegeben und uns ins Restaurant gesetzt. Das war schön.

Jedenfalls, heute war ich sowieso am Flughafen und musste ein Fahrzeug steuern, das ist schon der halbe Weg zu IKEA und ich wollte unbedingt Bettwäsche. M war nämlich letzte Woche dort und hat sich Bettwäsche gekauft, die mir unglaublich gut gefällt. Fragen Sie nicht, welche, das sage ich nicht, ich möchte nicht wissen, wenn Sie in der gleichen Bettwäsche schlafen wie ich, das fände ich creepy. Küchenhandtücher brauchte ich auch, ich dachte, ich hätte tausende, weil eine ganze halbe große Schublade voll damit ist, jedoch nur scheinbar. Die Küchenhandtücher sind gerollt, letzte Woche hatte ich einen erhöhten Bedarf der sich unmittelbar an eine Phase des großzügigen Wegwerfens verlumpter Tücher anschloss und bemerkte dann, dass die Putzhilfe hinten in die Schublade einen leeren Karton gestellt hatte, der dem Zweck dient, das Verrutschen der aufgerollten Handtücher zu verhindern, damit alles immer schön ordentlich ist. Sehr sinnvoll. Und da dachte ich, ich hätte eine ganze halbe große Schublade voll mit Küchenhandtüchern, nunja, nicht, ich hatte nur noch 5 Stück. Das reicht nicht. Ich war schon in der Normandie bereit, lokale schöne Küchenhandtücher zu kaufen, in Schottland gibt es sowas mit schottischen Vokabeln drauf oder Vögeln, in der Normandie gab es entweder ikea-like Küchenhandtücher oder welche mit Kriegszeugs drauf, ich war an einem Import daher nicht interessiert.

Also war ich zum ersten Mal allein bei IKEA und sah sofort die Alternative zu meinem jetzigen Leben, mit der ich auch sehr zufrieden wäre und in der ich ja ganz allein in einem Hochhausblock relativ weit oben in einer (maximal-)2-Zimmer-Wohnung mit Balkon wohne in der ich nie wäre außer zum Schlafen, weil ich jeden Abend ausgehe und am Wochenende reise, ich sah mich diese noch leere Wohnung nun komplett mit IKEA-Möbeln einrichten, wie in einem Katalog und ganz genauso aufgeräumt und sauber. Es hätte quasi sofort losgehen können.

Bei der Bettwäsche hatte ich dann ein großes Fragezeichen im Kopf, und zwar, warum ich je irgendwo anders Bettwäsche gekauft und dann hunderte von Euros dafür ausgegeben habe, wenn es doch sehr schöne für 19,99 bei IKEA gibt. Die Antwort ist mir bisher nicht eingefallen. Ich wurde vermutlich schlecht beraten. Cucinacasalinga wandte ein, die IKEA-Bettwäsche sei ihr in der Haptik nicht fein genug, um sich darin zu betten. Mein Körper ist da irgendwie grober, glaube ich. So lange alles Baumwolle ist im Bett, bin ich zufrieden.

Frage in der unverbindlichen Contentvorschlagliste heute: „Haben Sie schon einmal Salzburg besucht? Wenn ja, wie gefällt Ihnen die Stadt?“ – Nein, ich war noch nie in Salzburg.

23. August 2024

Seit zwei Tagen habe ich Beinmuskelkater, allerdings ohne irgendwas Spezielles mit den Beinen gemacht zu haben. Ich bin nur ganz normal herumgegangen. Gut, einmal ein paar Kilometer barfuß durch die Stadt, kann man davon Muskelkater bekommen? Oder ist meine Beinmuskulatur komplett verkümmert, weil wir in dieser Urlaubswoche in der Normandie ja original nirgendwo zu Fuß hingegangen sind, weil das verkehrsstrukturell nicht vorgesehen war, ich glaube, die längsten Wege am Stück haben wir im Supermarkt auf der Suche nach Hafermilch zurückgelegt? Als ich heute nach der Arbeit noch in die Frankfurter Innenstadt spazierte, um M eine PowerBank für ihre Japanreise zu kaufen – weil ich meine im Reisebus, der in Düsseldorf bei Frau Herzbruch verblieb, vergessen hatte und ein Päckchen von Düsseldorf nach Frankfurt zwischen Montag und Freitag nicht ankommt, meine Güte, in der Zeit hätte ich das ZU FUSS bringen können, okay, dann hätte ich auch Beinmuskelkater bekommen – und da dachte ich bei jedem Schritt „boah wie anstrengend“, ok, das kann auch daran gelegen haben, dass die Sonne auf mich herabballerte wie in einem Horror-Science-Fiction-Film, in dem man auf einem unwirtlichen Planeten ist und durch Strahlung aus dem All verglüht, so ist es ja natürlich auch in Wirklichkeit, exakt so.

Seit zwei Tagen gehe ich auch wieder ins Büro (Koinzifenz zum Beinmuskelkater, keine Kausalität, nehme ich zumindest an) und es ist unterhaltsam, mit so ein bisschen neu gewonnenem Abstand noch unterhaltsamer als vor dem Urlaub. Vor dem Urlaub hätte ich mich vielleicht sehr aufgeregt, dass die Trennwandleute in den sanierten WCs keine zwei Kabinen sondern eine große Kabine mit zwei WC-Schüsseln darin gebaut haben, weil das Material es so und nicht anders hergab. Heute musste ich einfach schallend darüber lachen und auch darüber, dass sich dieses Projekt jetzt (durch Bestell- und Liefer- und Montagezeiten) um drei Wochen verzögert, denn ein anderes Projekt, das parallel stattfinden sollte, wurde einfach noch gar nicht begonnen und wäre somit jetzt zeitlich sehr brisant geworden. Jetzt dauern die Toiletten nochmal drei Wochen, da hat das andere Projekt auch noch drei Wochen Zeit. Eine Kabine mit zwei WCs, es ist saulustig, was ist eigentlich daraus geworden, nachzufragen, wenn Dinge unklar oder ungewöhnlich erscheinen? Der Monteur wirkte etwas geknickt während meines Lachanfalls.

Und jetzt ist schon wieder Wochenende. Ich habe für morgen keine Pläne, es wird ja wieder glühende Strahlung aus dem All vorherrschen, also fahre ich nur M klimatisiert zum Flughafen und wieder zurück und setze mich dann entweder in den Sessel oder sortiere Dinge aus. Vorgestern habe ich eine Eismaschine aussortiert, sie wurde schon auf Stufe 1 der Verschenkeskalationsskala (Stufe 1 ist vor meiner Wohnungstür im 2. Stock, Stufe 2 ist unten im Hausflur, Stufe 3 ist vor meiner Haustür und Stufe 4 ist Ebay-Kleinanzeigen) in der Zeit, die ich nach dem Herausstellen brauchte, um Schuhe anzuziehen und die Tasche für einen Ausflug zum Elektriker und in ein Café zu packen, abgeholt. Gestern stellte ich etwa 20 Blumenübertöpfe raus, davon war die Hälfte, die meiner Ansicht nach schönen, nach einem halben Tag weg und die hässlichen – schlimme Geschmacksverirrungen mit Serviettentechnik, nein, nicht von mir angeschafft und schon gar nicht von mir angefertigt – einen halben Tag später. Heute habe ich nichts rausgestellt aber vielleicht morgen wieder, wie gesagt, wenn ich nicht im Sessel sitze.

Sonntag soll es ja kühler sein, da gehe ich frühstücken, wir sind verabredet, eigentlich draußen, vermutlich sind wir dann nicht allein sondern von Wespen umschwirrt, also gehen wir vielleicht auch nach drinnen. Muss man sehen. Ich habe nichts gegen Wespen aber ich möchte keine in den Mund bekommen und auch nicht immer aufpassen.

Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Kennen Sie Fortnite und wenn ja, was denken Sie darüber?“

Ja, klar kenne ich Fortnite, finde ich super. Ich habe es selbst nie wirklich gespielt, ich meide ja Computerspiele und teilweise auch anderes Spiele, weil ich das nicht kontrollieren kann, auch nach dem täglichen Doppelkopfspielen im Urlaub habe ich schon von DoKo-Blättern und -Spielzügen geträumt, es ist grauenhaft, ich hab da keińerlei Filter. Deshalb habe ich Fortnite nicht gespielt, saß aber häufig neben M, wenn sie gespielt hat, sie war ja erst 12/13, als das rauskam. M hat später, als der Kreativmodus rauskam, innerhalb des Spiels viel mit Klassenkameraden gemacht, Hausaufgaben und Vokabeln gelernt und so, ich erinnere mich noch an die Regel, dass wer eine Vokabel nicht wusste, ein Item droppen musste, da haben sich alle echt Mühe gegeben mit dem Vokabellernen. War sehr lustig. Wieso fragen Sie?

20. August 2024

Ich weiß nicht, womit ich verdient habe, dass ausgerechnet an meinem Urlaubstag wegen Fallrohrsanierung morgens um 8:30 Uhr das Wasser abgestellt wird, aber so war es eben. Bzw. nicht, aber das wusste ich nicht. Ich wachte erst einmal um 4 Uhr morgens auf und übergab mich fast vor Schmerz, irgendwie hatte ich mir im Schlaf den Nacken und die Schultern komplett verspannt. Eine halbe Stunde Gymnastik, eine Schmerztablette, dann ging es wieder und um 5 schlief ich wieder. Um 7 klingelte der Wecker zum Duschen und Töpfe und Flaschen mit Wasser befüllen, die Katzen versorgte ich noch, dann legte ich mich nochmal ins Bett und als ich das nächste Mal aufwachte war es 11:30 Uhr. Keine Ahnung, ob in der Zwischenzeit jemand geklingelt oder an die Tür geklopft und irgendwas über das Wasser gesagt hatte. Ich trank erst einmal einen Tee aus meinem abgefüllten Wasser, zog mich an (geduscht war ich ja schon) und ging dann auf Einkaufstour. Im Haus traf ich keine Handwerkspersonen aber sah Zollstücke zwischen Türen liegen, also waren sie wohl noch da.

Nach dem Einkauf, es war nun fast 15 Uhr, traf ich die Nachbarin, in deren Wohnung der für die Reparaturarbeiten ausschlaggebende Wasserschaden entstanden war. Sie sagte mir, heute sei nur die Wand aufgestemmt worden, dann habe man Dinge gesehen, die anderes Material erfordern und die Arbeiten für heute abgebrochen, das Wasser wird erst morgen abgestellt. Okay. Motzgen also das ganze Spiel nochmal, gerne ohne die Sache mit dem verspannten Nacken. Wo ich einmal im Gespräch war, fragte ich, ob ich den Ort des Grauens denn besichtigen dürfte. Die Nachbarin freute sich über mein Interesse an ihrem Leid und zeigte mir ihr Bad, in dem seit Monaten ein 50×50 cm großes Loch, das in die Speisekammer der Nachbarn unten drunter führt, im Fußboden ist. Zudem ist jetzt halt eine Wand aufgestemmt, ich konnte Fallrohr und Versorgungsleitung besichtigen, an der Wand hing auch schon die Skizze, wie das Bad nach der Sanierung dann aussehen soll. Das wird richtig schön!

Als nächstes zog ich mit M los, geplant war Fahrradladen, Apotheke, Drogerie und Elektriker. Auf halbem Weg zum Fahrradladen geschah etwas mit meinem linken Fuß, das sich anfühlte wie ein Krampf auf dem Spann. Gibt es sowas? Weiterlaufen in Ballerinas war völlig undenkbar, barfuß ging es aber so gut wie schmerzfrei. Also ging ich barfuß weiter. Das hatte ich ja letzte Woche in Frankreich hundescheißebedingt schon, dieses Mal warf ich die Schuhe aber nicht gleich weg. Im Fahrradladen lief alles zur Zufriedenheit der Kundin, ebenso in Apotheke und Drogerie (hier wurden ein paar Dinge für eine bevorstehende Fernreise gekauft), nur der Elektriker hat leider während der Ferien abweichende Öffnungszeiten, nämlich nur bis 15 Uhr. Also morgen neuer Versuch.

Der Fuß – beide Füße – bekamen zu Hause dann erstmal ein Fußbad, um den Dreck von 4 km durch die Innenstadt wieder abzubekommen. Dann ein kleiner Stützverband und der Fuß ist noch nicht zu 100% fit aber Wohnung aufräumen inklusive Getränkenkisten und Zubereitung von Bulgurfrikadellen mit Möhrengemüse ging problemlos. Morgen wird alles gut sein. Der Nacken, der Fuß, sogar der Wecker um 7 wird gut sein, dann habe ich viel Zeit, Dinge zu tun.

Die Themen in der täglichen Contentvorschlagliste haben sich herumgeshuffelt und fangen nun heute wieder an. „Dazu ergänzend las ich gerade, dass Sie oben im Turm das heranziehende Wetter sehen. Wie ist es so da oben in der Höhe? Was ist anders als unten?“, steht da heute. Wozu ergänzend ist mir entfallen, ein wenig ist mir auch entfallen, wie das im Büro nochmal genau ist, ich war da jetzt seit über einer Woche nicht mehr. Ich gewöhne mich in Situationen meist recht schnell ein und für alles, was vorher war, gilt dann „aus dem Auge, aus dem Sinn“. Wie war das nochmal im Büro?

Ich mag den weiten Blick. Auch nach den ganzen Jahren ist der immer noch wohltuend – also wenn viel los ist oder auch wenig und ich den Blick hebe und aus dem Fenster schaue, dann ist da nicht gleich die nächste Hauswand oder ein Baum oder irgendwas sondern einfach Himmel und Horizont. Wobei das natürlich darauf ankommt, wo genau der Raum sich befindet, manche haben auch einen anderen Turm vor der Nase. Ich habe Blick in den Taunus, dann kommt kurz die Deutsche Bank dazwischen, dann Blick auf den Hauptbahnhof und dahinter, weit weg am Horizont, der Flughafen. Das mag ich sehr. Nach unten schauen kann man natürlich auch, mache ich auch manchmal, aber deutlich seltener als in die Weite zu schauen. Für den Blick nach Unten sitze ich ein wenig zu hoch, es wird alles sehr klein und Details sind nicht mehr gut zu erkennen. Da wäre glaube alles bis zum ca. 15 Stock spannender, weiter oben wird es sehr abstrakt.

19. August 2024

Immer noch Urlaub aber nicht mehr verreist. Das hatte ich mir so überlegt, dass ich an die Reise noch zwei oder drei (ehrlich gesagt bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ich dachte zwei aber die Kollegin, die heute kurz was brauchte, sagte „bis Donnerstag“ und in meiner Abwesenheitsnotiz steht das auch so, ich muss das morgen mal nachschauen) freie Tage anhänge, damit ich ganz in Ruhe ankommen kann und mich mit nichts stressen muss.

Die Rückreise war für mich sehr entspannt, ich war zunächst Frau Hs Beifahrerin, Frau H machte dann einen Podcast an, so dass ich innerhalb weniger Minuten tief und fest einschlief. Später wechselte ich nach hinten, was die anderen taten, weiß ich nicht, ich las dann noch 4 Stunden lang ein Buch. Noch im Hellen kamen wir in Düsseldorf an, das machte das Umladen entspannt und deutlich vor Mitternacht waren Herr N und ich dann ganz zu Hause.

Heute mäanderte ich dann so durch den Tag. Das geht mir beim Kofferauspacken immer so. Einpacken ist blitzartig, auspacken kann sich endlos ziehen, ich muss da ganz bewusst eine Grenze setzen. Zum Beispiel lege ich die mitgenommene Mehrfachsteckdose in die Schublade, in die sie gehört, sehe dann, dass da nicht mehr bei allen Dingen in der Kiste die Kabel ordentlich aufgewickelt sind, räume die Schublade also ganz aus, entdecke dabei Kabel, deren Verwendung ich nicht kenne, frage Herrn N und M, gerate mit M in ein Gespräch über Fahrradreifen und -schläuche, verlasse mit ihr die Wohnung Richtung Keller und dann Richtung Fahrradladen, bekomme unterwegs Durst und setze mich in ein Café und so weiter. Ganz so arg war es heute nicht, ich möchte aber erwähnen, dass der Balkon eine neue Lichterkette installiert bekam und das alles nur, weil ich eine leere Pfandflasche zurück in den Kasten stellen wollte. So vertrieb ich mir also den Tag, klar war aber, dass ich am Abend alles weggeräumt haben wollte und so ließ ich viele Gelegenheiten liegen und brach immer wieder Tätigkeiten, in die ich entspannt hineingerutscht war, ab. Notierte sie aber alle auf einem Zettel, denen kann ich ja ein andermal nachgehen. Oder den Zettel wegwerfen. Je nachdem.

Was ich am verbleibenden (oder an den verbleibenden zwei) Urlaubstagen noch machen möchte: Ein Elektrikfachgeschäft aufsuchen und einen Elektroherd und Kochfeld kaufen, dem Installateur telefonisch oder persönlich nachstellen, damit endlich die Dinge in den Bädern repariert werden, einen größeren Einkauf per Auto machen, um die Vorräte wieder aufzufüllen, die Steuererklärung machen und generell den Schreibtisch in Ordnung bringen sowie die Wohnung einmal durchputzen (Putzhilfe hat noch zwei Wochen Urlaub). Für einen Tag ein bisschen viel, für zwei Tage recht entspannt. Ich kläre das morgen als allererstes, nein, als allererstes fülle ich alle Töpfe und Flaschen und den Wasserkocher mit Wasser, um 8:30 Uhr wird nämlich das Wasser abgestellt wegen Reparaturen am Fallrohr. Wenn das allzu lange dauert, mache ich gar nichts von den geplanten Sachen sondern begebe mich mit Buch in ein Café und bleibe da, bis alles fertig ist, wie ich allerdings herausfinde, wann das der Fall ist, muss ich mir noch überlegen.