Bis 9:30 Uhr ausgeschlafen, es regnete in Strömen, sehr entspannt und gemütlich.
Dann geschahen drei, eigentlich vier verdächtige Dinge. Zum einen war mir meine Nase beim Gucken immer im Weg, ich nahm sie ständig in meinem Sichtfeld wahr. Während ich darüber sinnierte, unterhielt ich mich mit Frau Herzbruch, sie sagte etwas zu mir, ich antwortete und wenige Minuten später erinnerte ich mich an das Gespräch, aber nur an die Melodie, nicht mehr an den Inhalt. Alles weg. Ich fragte bei Frau Herzbruch nach, sie sagte mir noch einmal, was wir gesprochen hatten, ja so war es, die Worte passten zur Melodie in meinem Kopf.
Wir stiegen ins Auto ein und ich war unfassbar müde, schlief mehrfach kurz ein, wachte dann auf und war – eine Stunde nach dem ausführlichen Frühstück – unfassbar hungrig. Da machte es dann zum Glück endlich „Klick“ und ich erwischte die Migräne noch bevor überhaupt auch nur der leichteste Kopfschmerz begann. Ganz auslöschen ließ sie sich nicht aber es bleibt bei leichten Sprachproblemen und im Restaurant fielen mir nacheinander erst die Serviette, dann die Gabel, dann das Messer auf den Boden. Aber es geht mir wunderbar. Ich bin nur etwas dümmer und unbeholfener als sonst. So wie der Hund. Den haben aber ja auch alle lieb.
Wir waren heute in Bayeux. Herr H und ich interessierten uns ernsthaft für den Teppich, schafften es aber zeitlich nicht in das entsprechende Museum. Frau H hatte Angst, dass ein Teppich eingekauft würde. Natürlich nicht, man kann aber Nachbildungen auf Amazon bestellen. Es gelang Herrn H und mir, unauffällig Keksdosen mit Motiven des Teppichs in den Souvenireinkauf zu schmuggeln. Frau H hält nichts von Auslegeware.
Der Souvenierladen in Bayeux war ein Stück attraktiver als der in dem liebsten Dorf der Franzosen (und Französinnen) aber meine Güte, ich kaufe jetzt schon seit so vielen Jahren wenn möglich überhaupt nichts, ich bin wirklich für Ladenlokale nicht mehr gemacht. Zu viele Sachen, zu viele Menschen, zu wenig Vergleichsmöglichkeiten und eigentlich brauche ich ja sowieso nichts. Dennoch waren wir später noch im Supermarkt, Herr H kaufte Werkzeuge, um das Ferienhaus zu reparieren. „Verlassen Sie diesen Ort so, wie Sie sich wünschen, ihn vorzufinden“ erlangt eine ganz neue Bedeutung. Ich kaufte eine Melone. Frau H TK-HImbeeren. Später nach einer harten Diskussionsrunde während einer doppelten Kreisverkehrfahrt kauften wir noch Baguette, man kann hier glaube ich nie zu viel Baguette haben. Die letzten Tage hier werden wir mit Essen verbringen müssen, alle Vorräte müssen weg.
Mein Matschauge – ich erwähnte es am ersten Reistetag hier, Mitleid blieb aus, empathische Minderleistung der Lesenden – hat sich soweit zurückgebildet, dass ich nicht mehr fortwährend Sonnenbrille tragen muss. Was heute im Regen ganz gut war. Beschwerden sind keine mehr vorhanden, ich hoffe nur, dass sich durch die mehrtägige Schwellung nicht die Haut am Augenlid so weit gedehnt hat, dass eine Rückbildung nicht mehr möglich ist. Dann müsste man da operativ eingreifen, das zahlt aber vermutlich dann die Krankenkasse, weil ich mit dem vor das Auge hängende Lid ja nicht sehen könnte. Warum hat Karl Dall sein Auge eigentlich nie machen lassen?
Bestimmt haben wir heute noch mehr erlebt aber ich erinnere mich gerade nicht, mein Gehirn ist stark verlangsamt (und ich fürchte um meinen 20-Punkte-Vorsprung beim DoKo!). Lesen Sie bei Frau Herzbruch nach.
Ich glaub der Link ist kaputt, es passiert nur ein reload?
Ah. Ich hatte mich selbst verlinkt 🙂
Empathie, Empathie!
(Kann Dich beruhigen, beim letzten Mal Matschauge blieb auch nichts zurück.)
Irgendwann ist es immer das erste Mal!
Bei Karl Dall war es in meinem Kopf zuletzt so sehr sein Markenzeichen, das eine OP vermutlich den Wiedererkennungswert stark gesenkt hätte.
Ich hatte auch im Kopf, das Sie es nicht so mit Mitleid haben 🙂