Ich habe was Neues, und zwar hatte ich ja die ganzen Sachen, die ich erledigen muss und die, die ich evtl. erledigen will, aufgeschrieben, der besseren Übersicht halber in ein Büchlein. Vorn eine Liste der Dinge, die jederzeit stattfinden können, dann je eine Doppelseite pro Tag mit den Dingen, die an diesem Tag stattfinden müssen, links die Auflistung, rechts Platz für Notizen. Das verwende ich jetzt an Tag 3 und vermutlich wegen der ganzen kurzen Notizen kommt es mir so vor, als hätte ich jeden Tag superviel erlebt, randvolle Urlaubstage, dabei war eigentlich – naja, nix. Was ja auch total okay ist.
Gestern war ich zum Beispiel nicht mehr am Briefkasten, obwohl ich das Formular sofort gefunden und schon Schuhe angezogen hatte. Dann traf ich im Flur M, die auch Schuhe anzog um noch zu einem Freund zu gehen und sie bot an, meine Post mitzunehmen. So ging diese Sache also aus.
Heute kam morgens die Putzhilfe, da war ich aber schon 2,5 Stunden wach und hatte die Wäsche verräumt und noch einiges andere, damit Platz zum Putzen ist, die tägliche Textration der VG Wort gemeldet und herausgefunden, dass die Flaschenpost in Düsseldorf kein Altbier mehr liefert (keine Preiseinigung möglich gewesen). Dann kam eine gute Nachricht, M hatte nämlich gestern ihre Geldbörse zwischen Uni und zu Hause verloren. Wie sich herausstellte, direkt auf dem Parkplatz an der Uni und ein kluger und netter Mensch hat sie gefunden, nämlich einer, der sie zurückgeben wollte und durch Nachdenken herausfand, wie die Mailadressen an der Uni sich zusammensetzen, so konnte er M eine Mail schicken und noch vor 11 Uhr morgens hatte sie ihre Sachen zurück (und ein Angebot, ins Leichtathletik-Training einzusteigen, der Finder ist im Team-Management des DLV tätig).
Mittags hatte ich dann selbst einen Termin, nämlich: Pediküre. Ich war vor ca. 2 Jahren das letzte Mal da, hatte dann keine Lust mehr, obwohl die Anbieterin sehr gut und hygienisch arbeitet. Ich fand es irgendwie überflüssig und war von den Besuchen auch etwas angestrengt, denn die Dame neigt zur Problemsuche. Ich habe ja z.B. überhaupt keinerlei Schmerzen an Füßen oder Beinen und keine mir bekannten Probleme, dennoch endete der Besuch auch heute dann mit dem Hinweis dass „der Nagel an diesem einen Zeh an der einen Seite ein wenig dicker ist als an der anderen und es könnte sein, dass das von einem Schuh kommt, der etwas drückt, ich empfehle Ihnen, mal eine Schablone anzufertigen und zu überprüfen, ob der Schuh tatsächlich mindestens 18 Millimeter…“ (und da ging mein Gehirn dann offline). Irgendwas war noch mit Mandelöl. Wenn ich irgendwas in meinem Leben nicht benötige, sind das weitere Tätigkeitsaufforderungen.
Die Füße sind aber zweifellos schön ich habe einen weiteren Termin für den 6. März gemacht, mal sehen, was ich am 6. März von dieser Idee halte.
Wo ich schon einmal mit Verschönerungen dabei war, anschließend Augenbrauen zupfen (und Färben), dann Einkauf – alles bekommen außer Butterbrottüten. Im Pennymarkt war es gerade ganz leer, der Kassierer wollte mir eine App schmackhaft machen, mit der man aber nicht auch gleichzeitig bezahlen kann und die auch irgendwie anstrengend ist: es sind zig Coupons darin, die man aber einzeln aktivieren muss, um sie nutzen zu können. Was denken sich die Leute? Dass ich mir Zeit nehme, Apps mit Coupons zu studieren und dann im richtige Moment die richtigen zu aktivieren? Wieso sind die nicht standardmäßig alle aktiviert? Kommt mir ein bisschen vor wie die Arbeiten auf meiner virtuellen Farm, nur dass es eben kein Computerspiel ist sondern die App eines Supermarktes, der Geld von mir nimmt. In der Zeit, in der ich mir Coupons in einer App anschaue, kann ich mehr Geld verdienen, als ich durch 10 % auf Toastbrot für 1,99 einspare. App sofort wieder gelöscht. Ich brauche wirklich, wirklich keine weiteren Tätigkeitsaufforderungen, auch keine durch Apps. Meine Güte.
Zu Hause weiter Problemlösung, zu Papa N kommt jetzt anstelle der Flaschenpost das Biertaxi, die haben auch Altbier (und Milch und Wasser) und sagen, sie kriegen es unkompliziert hin, die Rechnung an mich zu mailen. Schauen wir gespannt auf den Freitagmittag.
Abends waren junge Erwachsene da zum Lernen, es wurde für den Medizintest gelernt, für ein Psychologiestudium, für die Ausbildung zur Tanzlehrerin (klassische duale Berufsausbildung übrigens, das wusste ich noch nicht!) und Lineare Algebra für Physikerinnen. Essen wollte niemand was, ach, ach, ich bin jetzt so eine Mutter, die ständig Essen anbietet, es war aber nichts gewünscht nur Schuhe durfte ich ausleihen, weil es gleich weiter zum Sport gehen sollte und eine der Freundinnen keine Sportschuhe dabei hatte.
Planung des gemeinsamen Wochenendes mit Violinista im Februar, Nachrichten zu Essensideen für die Reise mit Schanuf im April und fast halbstündiges Telefonat mit Frau Herzbruch („Du darfst mich wirklich, wirklich NICHT ZUM LACHEN BRINGEN!“), bis ihr das Sprechen zu mühsam wurde.
Ach und ganz besonders aufregend: die Mülltonnen wurden heute geleert! Ich kann weiter aussortieren, ohne Rückstau im Flur zu haben!