Hui, einen Tag verpasst, es war einfach zu viel los wegen Geburtstagsparty. Das war Samstag, da stand ich aus Bockigkeit erst aus dem Bett auf, als die Flaschenpost klingelte, wenn keine Getränke gekommen wären, wäre ich einfach gar nicht aufgestanden, hätte alle Gäste im Bett empfangen, sie hätten um mich herum gesessen und gestanden und sich um sich selbst gekümmert. So einen Traum hatte ich als ca. 17jährige mal, der Traum war sehr eindringlich, ich erinnere mich heute noch genau daran. In dem Traum fand eine Party um mich herum statt, während ich im Bett lag, weil ich die Party vergessen und mich daher nicht vorbereitet hatte. Damals war mir das unangenehm. Heute könnte ich das durchziehen. Nee, doch nicht. Vielleicht in 10 Jahren.
Nachdem die Flaschenpost da war, fuhr ich Zeugs wie Brot und Dips kaufen, das schmeckt ja nur frisch. Danach musste ich mich einen Moment im Sessel sammeln und nebenher mit Frau Herzbruch ihre An- und Abreise klären. Es ist so: die Teilnahme von Frau Herzbruch an meiner Geburtstagsfeier ist zwar generell sicher, in den Wochen vor der Party gibt es aber jedes Jahr wieder Überraschungen, Wendungen, Volten, die es unsicher machen, ob sie in voller Familienstärke anrücken, ob sie übernachten und wenn ja, wie viele oder ob sie eventuell doch sehr kurzfristig noch vor der Party wieder abreisen müssen. Wir haben uns daran gewöhnt und führen diese Gespräche in aller Gelassenheit.
Mein Plan war, um 13:30 Uhr aus dem Sessel aufzustehen, dann sehr schnell viel Essen vorzubereiten bis 15 Uhr, dann aufzuräumen bis 16 Uhr, danach Umziehen und den Rest des Tages entspannt genießen. So ungefähr kam es auch aus, ein kleiner angespannter Moment ergab sich, als Familie Herzbruch um 15:07 (also genau während der Aufräumarbeiten) eintraf. Ich bat mir aus, dass alle sich am besten irgendwo hinsetzen und jedenfalls auf keine Fall sich irgendwer auf dem Weg zwischen Küchenzeile und Küchenblock aufhält, damit ich zu keinem Moment ungewollt bremsen. Und, völlig bizarr, wenige Minuten später schwirrten plötzlich nicht nur Herzbruchs sondern auch meine eigene Familie in der Küche um mich herum wie Motten um das Licht! Sie können sich gar keine Vorstellung davon machen. Ich fürchte, ich war barsch, jedenfalls fragte ich ein paar Stunden später, warum Herr Herzbruch denn keinen Kaffee mehr getrunken hätte und erfuhr, er habe sich wohl nicht mehr zur Kaffeemaschine getraut.
Dafür lief dann alles wie am Schnürchen und ich war schon um 15:40 Uhr fertig, zog mich um und wir beschlossen, noch zum Weihnachtsmarkt zu gehen. Ein sehr schlauer Gedanke, so konnte nichts mehr in Unordnung geraten und man sitzt nicht vor Essen, das noch nicht angerührt werden soll. M führte uns noch zu einem weiteren, sehr kleinen Weihnachtsmarkt in einem Hinterhof – es gibt hier in Offenbach immer mehr solche alternativen Veranstaltungen oder wir werden immer besser darin, sie aufzuspüren, was mit einer jungen Erwachsenen natürlich auch gut möglich ist, jedenfalls finde ich es eine schöne Entwicklung.
Ab 19 Uhr kamen dann alle, insgesamt waren es 20 Personen, erstmalig seit vielen Jahren wieder verteilte sich die Feier auf mehrere Räume. Und um ca. 4 Uhr morgens gingen wir dann schlafen. Was total verblüffend ist: das Aufräumen hat (mit 2 Personen) eine knappe halbe Stunde gedauert. Flaschen in die Kästen, Geschirr in die Spülmaschine bzw. stapeln, durchwischen, durchsaugen, fertig. Kann ich eigentlich öfter machen. Mal sehen.
Aufstehen war übrigens um 8:30 Uhr wegen Terminen aller Beteiligten, über heute sprechen wir deshalb jetzt nicht weiter.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Musik im Kopf: Spielt bei Ihnen öfters Musik im Kopf und wenn ja, was ist es gerade?“
Ich kann mich nicht erinnern, wann mal keine Geräusche in meinem Kopf stattgefunden haben. Manchmal Musik, häufiger Satzfetzen, noch häufiger Satzmelodien oder -rhytmen, einfach alle mögliche, das im wahrsten Sinne des Wortes in meinem Kopf nachhallt. Mein Gedächtnis funktioniert sehr auditiv. Je ruhiger es um mich herum ist, desto mehr höre ich im Kopf, deshalb mag ich es, wenn Geräusche um mich herum sind, die mich nicht betreffen – das übertönt die Dinge im Kopf, die mich (weil sie ja eben in meinem Kopf sind) angehen. Derzeit werden in meinem Kopf viele Stimmklänge von der Feier gestern wiedergegeben, von jeder Person, die da war, werden mir kurze Passagen vorgespielt, wenn ich ihren Namen sehe (in Chats) oder an sie denke. So funktioniert in meinem Kopf das Erinnern.
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