10. Dezember 2023

Es gibt gute Nachrichten: Das Fotobuch, das ich immer zu Weihnachten verschenke, ist fertig. Allerdings das für 2022, das ist der kleine Nachteil. 2022 habe ich das nicht geschafft, es wird nun also nachgereicht, im Idealfall zusammen mit dem für 2023, das ich dann noch machen müsste. Ich plane das für morgen.

Weitere gute Nachricht: Im Badezimmer kommen KEINE kleinen Metallkügelchen aus irgendwelchen mysteriösen Ecken. Warum das gut ist, ist klar: niemand möchte Metallkügelchen unsicheren Ursprungs im Bad haben. Warum ich das extra für mein Bad erwähne, ist eventuell erklärungsbedürftig und außerdem lehrreich:

Herr N. hat eine Wasserkaraffe aus dünnwandigem Glas. Man kommt da mit nix gut rein – also mit einigem schon, aber nicht mit einer Hand mit Putzschwämmchen und in die Spülmaschine passt das Ding auch nicht. Eine gute Frage ist, warum wir das überhaupt angeschafft haben, das ist ja bar jeder Logik. Es war natürlich ein Geschenk. Wenn man nun so einen komplett unpraktischen Gegenstand geschenkt bekommt, zieht das Folgen nach sich, nämlich kaufte ich, um diesen Gegenstand reinigen zu können, einen weiteren Gegenstand, also: Folgefehler. Merke: der erste Fehler ist meist lässlich aber alles, was man unternimmt, um ihn zu vertuschen ist das Probem! Um zu vertuschen, dass die Karaffe in unserem Haushalt ohne Dienerschaft, die sich Themen wie dem geduldigen täglichen Ausspülen und Bürsten einer dünnwandigen Glaskaraffe widmen würde, einen Fehler darstellt, kaufte ich ein Döschen mit kleinen Metallperlen. Angeblich kann man mit diesen die Karaffe total gut reinigen. Wie genau weiß ich nicht, wir haben diese Perlen seit mehreren Jahren, aber haben sie noch nie verwendet, definitiv muss man sie aber nach dem Reinigungsvorgang durch ein Sieb gießen, das ich zu diesem Zwecke (2. Folgefehler) auch angeschafft habe. Auch ungenutzt.

Neulich nahm ich die undurchsichtige Plastikdose mit den Metallperlen aus einer Schublade, dachte „was war das denn nochmal?“, öffnete die Dose unachtsam und eine Milliarde Perlen sprangen hinaus. Ich sammelte sie fluchend ein, schloss die Dose und legte sie zurück in die Schublade (vermutlich 3. Folgefehler, werden wir in ein paar Jahren sehen). Als ich abends ins Bad ging, piekste mich etwas in die Fußsohle und es war eine der kleinen Perlen. Ich klaubte sie vom Fuß, sie fiel auf den Boden und machte ein bestimmtes Geräusch auf den rauen Fliesen, ich fand sie aber wieder und warf sie in den Müll.

Seit ein paar Tagen höre ich immer mal wieder dieses Perlengeräusch, wenn ich das Duschhandtuch vom Haken nehme und mich damit nach dem Duschen abtrockne. Ich trage dabei keine Brille, kann also nicht sofort schauen, wo die Perle liegt. Um die Brille aufzusetzen, muss ich ein paar Schritte machen, zu dem Zeitpunkt ist dann keine Perle mehr sichtbar. Es passiert immer wieder, es macht mich schier wahnsinnig.

Heute allerdings war ich ja ausgeschlafen. 11,5 Stunden Schlaf, mit sowas im Rücken habe ich Nerven für alles auf der Welt. Als das Perlen-auf-rauen-Fliesen-Geräusch erklang, blieb ich also einfach – nackt, nass, bei gekipptem Fenster, draußen 5 Grad – mit meinen atombunkerwanddicken Nerven reglos stehen und konzentrierte mich. Dann wiederholte ich die soeben ausgeführte Bewegung. Perle-auf-rauen-Fliesen-Geräusch. Ich verharrte. Nichts. Selbe Bewegung: Perle-auf-rauen-Fliesen-Geräusch. Ich konzentriere mich komplett auf das, was da geschah und bemerkte: neben dem Duschhandtuch hängt, an einem weiteren Haken, der Föhn. Vom Föhn hängt das Kabel hinunter, weiter, als es eigentlich sollte, nämlich so weit, dass die Metallnupsis vom Föhn ganz, ganz leicht über die Fliesen schaben. Wie eine winzige Perle.

Ich machte eine Schlinge in das Kabel vom Föhn, so dass es nicht mehr über den Boden schleift. Kein Perlen-auf-rauen-Fliesen-Geräusch mehr. Es sind keine Perlen im Bad auf dem Boden.

Die erste Lehre daraus ist: erledigen Sie Fehler gleich an der Wurzel, dann müssen Sie keine imaginären Metallkügelchen im Bad suchen. Die zweite ist: Korrelation ist nicht Kausalität, es können Metallperlen in der Wohnung herumfliegen und gleichzeitig ist das Perle-auf-rauen-Fliesen-Geräusch dennoch vom Föhn versuchsacht.

Thema in der unverbindlichen Contentvorschlagliste heute: „Wie informierst du dich zum Weltgeschehen“

Ich genieße den Luxus, beruflich täglich eine „Presseschau“ (heißt das heute noch so?) per E-Mail zu erhalten. Der Fokus sind internationale Wirtschaftsthemen, die natürlich mit Politik und allgemeinem Weltgeschehen eng verbunden sind. Das ist meine Informationsbasis. Wenn ich es mir nach Interesse aussuchen könnte, würde ich mir einen etwas stärkeren Fokus auf nationale Themen wünschen, ich kann es mir aber nicht aussuchen und um mein privates Interesse geht es dabei natürlich auch gar nicht. Wenn ich die Zeit finde, blättere ich in einer Pause die Papierzeitungen im Büro (das sind die üblichen großen überregionalen) durch, das letzte Mal habe ich aber ungefähr Anfang Oktober dazu Zeit gehabt. Die Presseschau hingegen überfliege ich mindestens, manchmal sind ein, zwei Themen darin, über die ich mehr wissen möchte und dann google ich weitere Informationen zu dem Thema, manchmal interessiert mich ein Themengebiet nachhaltig, dann melde mich das bei denen, die die Presseschau machen, an und wenn es relevant genug ist, mehrere Personen das tun etc. bekomme ich zu dem jeweiligen Themengebiet dann noch zusätzlich immer mal Infopakete.

Privat habe ich kein Zeitungsabo, möchte auch keines, ich weiß nicht, wann ich das lesen sollte. Fernsehen schaue ich ja nicht, also auch nicht die Tagesschau, Tagesthemen oder so außer mal aus Zufall. Ich höre jeden Morgen im Radio die Nachrichten, während ich die Katzen füttere oder Schulbrot mache, kommt drauf an (wenn die Nachrichten dann gerade nicht laufen, sage ich Alexa, sie soll sie mir nochmal berichten). Wenn mich privat ein Thema sehr interessiert, berichte ich allen, die ich kenne, davon und wenn diejenigen dann auf Informationen zu meinem aktuellen Lieblingsthema stoßen, schicken sie sie mir weiter. Ich folge zusätzlich der Tagesschau auf Twitter, Tröt, BlueSky, was auch immer, dem Account „Heute im Bundestag“, dem Auswärtigen Amt, der Bundesregierung, BMWK, BMI, BSI, dem Hessischen Landtag und der Stadt Offenbach.