Ich muss gleich schon schlafen gehen, letzte Nacht habe ich fürchterlich schlecht geschlafen. Keine Ahnung warum. Ständig wachte ich auf, war sehr müde aber es war zu warm, zu kalt, ich lag zu weit links oder zu weit rechts oder zu hoch oder zu tief, grauenhaft, heute morgen sah ich deutlich älter aus als gestern, irgendwie verquollen. Ich kam auch nach dem Aufstehen nicht richtig in Schwung. Erst, als ich das Haus verließ und sah, dass eine Nachbargarage an einen Handwerker vermietet worden war. Seit einiger Zeit versuche ich ja, einen Installateur und einen Küchenbauer zu mir zu locken. es gelingt noch nicht so richtig (was teilweise auch an meinem mangelnden Effort liegt, ich werde da irgendwann mehr reingeben aber noch nicht gerade jetzt), jedenfalls sah ich diesen Handwerker-Van mit Werkzeug hinten drin und dachte, es könnte ein mir nützlicher Handwerker sein, der mir sozusagen frei Haus geliefert wurde, vom Himmel vor die Tür gefallen, ich muss nur zugreifen. Ich fragte ihn also, was er so könne. Im wesentlichen leider Fliesenlegen und Trockenbau, dafür habe ich keine Verwendung. Sehr schade.
Im Büro ein wenig mehr Irrsinn als erwartet, neuerdings drängt es mich immer, bei Formulierungen einzugreifen. Weil sie in einer für mich falschen Farbe färben. Da sagt mir z.B. eine Kollegin, sie sei so im Stress, weil sie „diese Listen für die A“ bearbeiten müsse und die „plötzlich so pusht“. Frage ich genauer nach, handelt es sich um eine Aufstellung von Auslagen, die noch nicht zugeordnet wurden. Es ist richtig, dass A diese Listen an die Kollegin gegeben hat, dennoch sind die Listen nicht „für die A“ sondern für die Kollegin selbst, damit sie Auslagen erstattet bekommt. Und dass die A „plötzlich so pusht“ liegt daran, dass in den Listen Kosten Auslagen seit Jahresanfang sind, die die Kollegin immer wieder irgendwie geschoben hat und nun kommt das Jahresende, Jahresabschluss und die A sagt „was bis dahin nicht drin ist, verfällt“. Die für mich passendere Färbung wäre also gewesen, zu sagen, „ich will jetzt mal die Hufe schwingen, ich habe diese Aufgabe viel zu lange liegen lassen, A hat mich freundlicherweise vor der Deadline nochmal erinnert und mir alles, das fehlt, zusammengestellt“. Ich verstehe total, dass es unterschiedliche Sichtweisen geben kann, möchte aber, dass meine vorherrscht.
Oder ganz anderer Irrsinn, der Kollege in den USA, der auf meine Frage, wie es ihm geht nur schwer seufzt und bei Nachfrage berichtet, er sei heute Mittag im Restaurant gewesen und habe seine Maske vergessen und nun fühle er sich krank und es sei sicherlich Corona. Wie er denn mit Maske da essen wollte, fragte ich, die Frage fand er doof und meine beruhigenden Worte, dass Corona keine Inkubationszeit von 2 Stunden hat und wenn er sich nun krank fühlt das nicht an einer Coronainfektion bei diesem Restaurantbesuch liegt fand er auch doof. Was ich doof fand war, dass innerhalb seines Tanzbereichs vergessen wurde, auf ein Knöpfchen zu drücken, dass Zahlungen, die am 22.12. fällig waren, auslöst und ich erst einmal nachfragen musste, damit er das bemerkt. Er sei ja jetzt krank und die Kommunikation dazu an die Betroffenen muttersprachlich sicher auch irgendwie besser, das scheint mir auch ein beliebtes Prinzip zu sein, wenn es um etwas Unangenehmes geht ist deutschsprachige Kommunikation besser, wenn es um etwas Tolles geht können die Nachrichten ruhig auf Englisch sein. So kann man auch Stimmung machen. Werde ich weiter beobachten, da gibt es etwas zu Lernen für mich.
Die tägliche Contentvorschlagliste fragt heute: Endspurt: Musst Du dieses Jahr noch irgendetwas erledigen?
Nein, muss ich nicht. Es kommt ja auch gleich direkt danach ein neues Jahr, also kein Grund, sich mit irgendwas künstlich zu stressen.
„Ich verstehe total, dass es unterschiedliche Sichtweisen geben kann, möchte aber, dass meine vorherrscht.“
Das laminiere ich mir und hänge es an den Bildschirm. 🙂
Bin nicht sicher, ob das allgemein goutiert wird 😉
Ich lese hier total gern, vielen Dank für Ihren Blog!
Und alles Gute fürs neue Jahr
Danke, ebenso!