Morgens völlig erledigt aufgewacht. Die letzten Tage hallen nach. Über den Tag wurde es aber besser, also: von einer überdrehten Anspannung hin zu einer unaufgeregten Müdigkeit, die daraus entstand, dass alle Tätigkeiten einfach so viel mehr Energie zogen als üblich. Heute Nacht werde ich gut und entspannt schlafen.
Ansonsten rankte sich der Tag um ein Chef-Meeting um 9:30, ein Personalgespräch um 10, einen privaten Termin zu einer Fortbildung um 11, eine Schnitzelverabredung um 12 und eine Kuchenverabredung um 15:30 Uhr. Ich will nicht klagen.
Zu Hause gab es Reste. Die neue Gemüsekiste ist gekommen, daher musste altes Zeugs raus aus dem Kühlschrank, ich kreierte eine Art Buffet mit Indisch, Thai, Nudeln mit Ketchup, Käsebrot und Mango-Milchreis.
In der täglichen Contentvorschlagliste wird gefragt: „Wie erklären Sie der Familie, dass sie auch sehr besondere Dinge (Bsp. Heiraten) alleine bzw. nur mit Partner/in machen wollen?“
Ah. Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der jede Person als Individuum mit eigenen Vorstellungen akzeptiert ist. Und ich habe einen Partner, der das genauso sieht und das Kind ist daher auch wieder in einer solchen Familie aufgewachsen.
In diesem Umfeld sind Entscheidungen, etwas allein tun zu wollen, nicht erklärungsbedürftig. Dinge allein zu tun ist ganz anders, als Dinge gemeinsam zu tun. Beides kann schön sein, beides kann doof sein, beides kann etwas dazwischen sein. Manchmal habe ich Lust auf das eine, manchmal auf das andere. Ich habe es nicht so gelernt, dass Familien immer als „Gruppe“ erscheinen müssen, genauso wie ich es nicht gelernt habe, dass im Freundeskreis immer eine „Clique“ zusammen alles macht. Das ist nicht mein Ding. Ich teile mit unterschiedlichen Personen unterschiedliche Dinge. Je nach Anlass, je nach Stimmung, je nach Gelegenheit. Immer nach meiner eigenen Entscheidung, denn ich denke nicht, dass die irgendeiner anderen Person zusteht.