2. April 2024

Der Tag begann etwas ruckelig gegen 2 Uhr nachts, als ich nämlich aufs Klo ging und nasse Füße bekam. Das hatte nichts mit mir persönlich zu tun. Das Wasser kam – sehr sachte – aus dem Schränkchen unter dem Waschtisch und zwar sehr sachte, weil ich dort ein Paket Binden aufbewahrte und meine Güte, die sind wirklich sehr saugstark!! Als das Schränkchen aufgeräumt war und ich das Wasser wieder anstellte, sprudelte es wie eine lustige kleine Fontäne an der Seite aus dem Abflussrohr. Lochfraß oder Rost oder sowas, keine Ahnung, es war 2 Uhr nachts, ich war nicht an Gründen interessiert, nur an Lösungen. Die Lösung war Panzertape und zur Sicherheit in Litermaß darunter. Die Lösung ist hinlänglich, der Installateur bereits verständigt, er hat aber erst noch Notfälle abzuwickeln „und Sie haben sich ja schon selbst geholfen, Sie sind kein Notfall“. Das hat man von der ganzen Selbstwirksamkeit.

Ich schlief dann nochmal bis halb 8, dann war der Schnupfen auch anweisungsgemäß weg, nur war die Welt noch sehr, sehr leise, die Ohren sind nämlich dicht. Sonst nahm ich selbst keine Veränderungen an mir wahr. Andere sagten, meine Stimme sei rau und mein Auge träne. Ich selbst sehe da keine Verbindung zum Gesundheitszustand und denke, das war eher dem Tagesgeschehen geschuldet.

Eine Nebenbemerkung, die in mir noch nachhallte, fiel in einem Gespräch mit einer Mitarbeiterin. Wir hatten uns gemeinsam über einen Sachverhalt geärgert und ich hatte herausgefunden, an welcher Stelle die Sache schief gelaufen war – die Stelle lag außerhalb unseres Einflussbereichs. Die Mitarbeiterin sagte darauf „das ist ja immer schonmal gut, wenn wir da nichts machen können!“ worauf ich sagte „Nein, das ist doch genau immer erstmal schlecht, wenn wir nichts machen können!“ und sie erwiderte „ich meine nur, ich bin froh, wenn der Fehler nicht bei uns lag“, worauf ich wieder sagte „Nein, dann können wir ihn doch nicht korrigieren sondern sind darauf angewiesen, dass andere das tun und das ist superlästig!“ Wir kamen nicht gut überein, es scheinen zwei völlig unterschiedliche Weltsichten vorzuherrschen. Was kann denn bei etwas, das nicht funktioniert, besser sein, als die Stellschraube zu finden, die noch gedreht werden muss und es selbst tun zu können? Das ist doch der absolute Idealfall. Finde ich.

Frage in der täglichen unverbindlichen Contentvorschlagliste heute: „Was schmeckt besser: 1 Frankfurter Traditions-Frikadelle oder 1 Kalbfleischpflanzerl?“

Insgesamt würde ich das Kalbfleischpflanzerl im Spatenhaus nochmal essen, die Traditionsfrikadelle nicht. Was daran liegt, dass ich bei der Traditionsfrikadelle zweimal auf einen Bestandteil biss, der nicht nachgab. Beim ersten Mal nahm ich es als „kann mal sein“ hin, beim zweiten Mal war ich raus und der Rest blieb liegen.

In Bezug auf den Geschmack fand ich das Kalbfleischpflanzerl fein, für mich war es aber nicht scharf genug gebraten, es fehlten Röstaromen. Die waren bei der Traditionsfrikadelle definitiv vorhanden, dafür war sie auch etwas im Übermaß gewürzt. Ich würde im Spatenhaus das nächste Mal Schweinsbraten oder Spanferkel essen und im Frankfurter Traditionslokal das Spiegelei mit Schinken und Kartoffelsalat. Frikadellen brauche ich die nächsten Jahre in keiner Form mehr.

1 Kommentar zu „2. April 2024“

  1. Ich denke, das ist die angstgesteuerte Sicht: Wir sind schuld -> jemand könnte uns einen Strick daraus drehen -> bedrohlich. Jemand anderes ist schuld -> puh, dann habe ich ja auch einen Fehler gut, bevor mir das nächste Mal jemand einen Strick dreht -> entspannend.
    Sie haben die angstfreie, gesunde Sicht. Aber die hat leider nicht jede*r. Unglaublich viele Menschen sind angstgesteuert.

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