Ich hatte beschlossen, heute mal nicht so früh aufzustehen wie in diesem Urlaub bisher (immer so gegen 7 Uhr). Schlafen kann ich ja immer, wenn ich mich dazu entschließe. So schlief ich insgesamt 9 Stunden und stand gegen 9:30 Uhr auf. Das war aber recht langweilig und fühlte sich auch nicht besser an als 7 Stunden Schlaf, nur mehr Zeit verloren. Das werde ich nicht wiederholen. Wecker aus und dann halt aufstehen, wenn ich sowieso aufwache, ist besser für mich.
Den Vormittag verbrachte ich mit Mailverkehr, ich schrieb diejenigen in der SPD, die gestern nicht mit abgestimmt hatten, an und fragte warum. Außerdem fragte ich noch bei Herrn Wanderwitz nach, aus persönlichem Interesse und ich bedankte mich bei Frau Tillmann für ihre Haltung. Von den sieben SPD-Abgeordneten, die nicht mit abgestiimmt haben, waren 2 verhindert wegen familiärer Themen, 1 langfristig krank, 1 gerade jetzt krank, 1 hatte eine Fehlentscheidung getroffen. Zwei Antworten stehen noch aus, auch die von Herrn Wanderwitz.
Achso, in einem Nachklapp schrieb ich auch noch dem CDU-Abgeordneten Offenbach Stadt, was ich von seiner „Ja“-Stimme halte.
Dann war auch schon Mittag. Good News, der Dinkel ist jetzt gut essbar, so, wie ich ihn in Erinnerung habe. 3 Tage dauert das also. Normal plane ich mein Essen nicht so langfristig. Was kann ich denn noch mit den Körnern machen?
Heute wollte ich noch ein paar private Dinge am Schreibtisch erledigen. Alles dauerte viel länger als erwartet, natürlich nicht meinetwegen sondern wegen nicht funktionierender Apps, nicht vorhandener Downloadmöglichkeiten, Medienbrüchen und so weiter. Alles sehr sehr lästig. Ich werde, wenn es alles länger dauert, immer ganz unruhig und muss mir selbst versichern, dass überhaupt gar nichts passiert, wenn diese Dinge nicht unmittelbar geschehen. Niemand leidet darunter, es wartet noch nicht einmal jemand darauf. Es ist völlig egal, wie lange es dauert. Ich kann mir Zeit lassen und Spaß dabei haben, herauszufinden, wie ich mich durch die Systeme manövriere. Es ist ein Rätselspiel, so ähnlich wie in Escape Room, auch da passiert nämlich überhaupt nichts, wenn man nicht rechtzeitig fertig ist. Die Tür geht dennoch auf und man kann einfach nochmal wieder kommen. Oder auch nicht.
Ich weiß nicht, woher diese innere Unruhe beim Erledigen privater Dinge kommt (beruflich spüre ich das nie). Ich weiß aber, dass ich mir das unbedingt wieder abgewöhnen muss.
Was mir imponiert hat heute, ist, dass Michel Friedmann heute aus der CDU ausgetreten ist. Ich bin zwar kein direkter Fan von M F., aber das fand ich gut!
Darf ich nach dem Wortlaut des Schreibens an den CDU Politiker fragen? Ich fand das eine tolle Idee, allein mir fehlen die richtigen Worte, ich befürchte die meinen wären nicht salonfähig.
Bei so etwas können LLMs helfen. Ich habe das mit Cucinacasalinga durchgespielt, man kann da sowas eingeben wie „ich möchte schreiben: haben Sie eigentlich einen an der Waffel, geht’s noch du Vollidiot?? – kannst du das für mich so formulieren, dass ich höflich, kompetent aber scharf im Ton klinge“.
Heraus kam dann das folgende:
mit Entsetzen habe ich zur Kenntnis genommen, dass Sie sich dazu entschieden haben, bei einer Abstimmung mit der AfD zu stimmen. Diese Entscheidung empfinde ich als Verrat an den Werten, für die die Partei steht.
Die AfD repräsentiert eine Politik, die unsere demokratischen Grundprinzipien gefährdet und Spaltung statt Zusammenhalt fördert. Dass Sie sich als Mitglied der CDU zu einer Zusammenarbeit oder gar Annäherung an eine solche Partei hinreißen lassen, ist für mich absolut inakzeptabel.
Dieses Verhalten wirft ernsthafte Fragen darüber auf, ob Sie tatsächlich noch die Interessen und Werte der Menschen vertreten, die Sie gewählt haben. Für mich als Wählerin steht fest: Solange Abgeordnete wie Sie Entscheidungen treffen, die die Grundsätze unserer Demokratie untergraben, wird die CDU nicht meine Stimme erhalten.
Ich fordere Sie auf, die Konsequenzen Ihres Handelns zu überdenken und sich künftig wieder entschieden von der AfD und ihren Ideologien zu distanzieren. Alles andere ist ein Bruch mit den Prinzipien, die ich und viele andere von der CDU erwarten.
Mit enttäuschten Grüßen,
Grossartig.Vielen Dank für die Idee zum Briefeschreiben und die Formulierungshilfen.Ich geh dann mal Briefe schreiben.
Rina
großartig, herzlichen Dank, auch an Nathalie!
Danke ich habe mir ein Beispiel genommen und dem CDU Abgeordneten meines Landkreises eine Email geschrieben zudem habe ich mich bei Frau Tillman bedankt, da Sie die einzige der CDU war die mit Nein gestimmt hat. Aber sie lässt sich auch nicht mehr aufstellen.
Zum Thema Dinkelkörner:
Die lassen sich gut kochen wie Reis
und auch so einsetzen.
Ganz herzlichen Dank für die Formulierungshilfen! Ich habe der CDU Abgeordneten meines Wahlkreises auch gleich geschrieben.
Die Person mit der Fehlentscheidung finde ich ja spannend. Hat sie das irgendwie näher ausgeführt?
Ich meine „mir war nicht klar, was ich da tue“ wäre ja einerseits erfrischend ehrlich, andererseits aber auch ein ziemliches Armutszeugnis …
Ich denke, ich kann das auszugsweise zitieren, es ist ja keine private Konversation sondern eine Antwort an eine potenzielle Wählerin:
„Als die CDU/CSU Anfang der Woche ankündigte, zwei Entschließungsanträge noch in dieser Woche einzubringen, habe ich selbstverständlich überlegt, meine Teilnahme an der Podiumsdiskussion abzusagen. Schließlich bin ich nach langer und intensiver Abwägung zu dem Entschluss gekommen, dass ich es für falsch halte, die Podiumsbühne CDU und AfD zu überlassen, die dann ohne starke Gegenstimme ihre billigen Migrationsthesen verbreiten können. Direkt im Anschluss an die Diskussion habe ich mich auf die Rückreise nach Berlin gemacht, um an der namentlichen Abstimmung teilzunehmen. Leider habe ich dies nicht mehr geschafft. Dies bedauere ich zutiefst.
Im Rückblick muss ich gestehen, hätte ich die Podiumsdiskussion absagen müssen, um eine Teilnahme an den beiden namentlichen Abstimmungen sicherstellen zu können.“
Vielen Dank. Ein bisschen eine „Wie man’s macht, macht man’s verkehrt“-Situation, das kann ich nachvollziehen.
Vielen Dank für die „Inspiration“ und die Formulierungshilfe um der „eigenen“ Bundestagsabgeordneten zu schreiben. Auf die Idee wäre ich nicht gekommen. Jetzt hat die Dame ja schon zweimal mit der AFD gestimmt.
Freue mich schon auf die Antwort.