11. April 2024

Sehr volle Tage sind es derzeit, ohne dass ich konkret sagen könnte, womit sie gefüllt sind. Mit diesem und jenem und scheiternden Unterfangen, so war ich zum Beispiel heute früh um 8 Uhr pünktlich in der Autowerkstatt zur Inspektion, der Termin war dort aber nicht eingetragen. Soweit okay, das kann passieren, die Werkstatt behauptet aber, ich sei überhaupt noch nie dagewesen. Und richtig, mit dem Fahrzeug, mit dem ich da stand war ich noch nie da aber mit einem anderen, das sie aber auch nicht im System finden konnten. Dabei haben wir schon viel erlebt zusammen, diese Werkstatt, das andere Fahrzeug und ich. Das Werkstattpersonal erinnerte sich, immerhin, ich bin nicht vollständig verrückt geworden und bilde mir ein, diverse Dinge erlebt zu haben, die nie stattfanden. Und die Frau an der Anmeldung war halt neu, die hatte ich wirklich vorher noch nie gesehen. Und das Computersystem hat irgendeine Macke, auch das kommt vor, ich wollte nicht auf Klärung warten und machte einen neuen Termin für nächste Woche. Ist ja nur eine Inspektion, nicht so eilig.

Hoffen wir, dass das Computersystem vom Installateur besser funktioniert. Also, dass es jetzt wieder besser funktioniert. Der will nämlich morgen kommen, nachdem „da irgendwas schief gegangen ist und die Daten, die wir vor Ort aufgenommen haben, nicht da sind, wo sie sein sollten“. Es wird sich alles finden. Immerhin wurde der piepsende Rauchmelder in der Nachbarschaft außer Betrieb gesetzt.

Als ich heute dann mit dem Auto nach Hause kam – ich musste es ja mitnehmen ins Büro, weil es nicht in der Werkstatt bleiben konnte, das ist wirklich ganz genau so wie mit einem Kleinkind, bei dem man in der KiTa wegen Personalmangel gebeten wird, es selbst zu betreuen – also jedenfalls stand da ein anderes, fremdes Auto vor der Einfahrt. Frankfurter Kennzeichen. Ich stieg aus und schaute böse, zwei Herren schauten aus Fenstern, ich fragte, ob sie irgendwas wüssten, sie wussten nichts, ich sagte „dann hupe ich jetzt!“. Und musste die Hupe erstmal suchen, ich hatte die allen Ernstes in diesem speziellen Fahrzeug noch nicht benutzt. Ich hatte mich gerade eingehupt, da kam ein Herr aus dem Hinterzimmer des Kiosks nebenan und entschuldigte sich tausendfach, fuhr das Auto halt 5 Meter vor (da ist immer noch Halteverbot aber keines, das mich persönlich betrifft, also mir völlig egal), stieg aus und wollte mich allen Ernstes als Ausgleich für meine Unannehmlichkeiten in das verqualmte Kiosk-Hinterzimmer auf ein (vermutlich alkoholisches) Getränk einladen. Ich war sofort sehr versucht. Musste aber dringend aufs Klo und sah da in diesem Kioskambiente keine gute Möglichkeit für mich, also sagte ich mit Bedauern ab. Zu Hause ist es ja auch schön.

Die heutige Frage in der täglichen Contentvorschlagliste lautet: „Sie haben von Ihrem Lesekreis geschrieben. Warum nehmen Sie daran teil? Wie bereichert er Sie? (Ich nehme an, Sie würden sonst nicht teilnehmen.)“

Ja, das ist richtig angenommen, würde es mir nichts bringen, im Zweifel Unterhaltung, würde ich nicht teilnehmen. Ich bin in drei Lesekreisen, zwischen denen ich nicht sonderlich differenziere. Zwei verfahren nach demselben Prinzip: reihum schlägt eine Person drei oder vier Bücher vor, daraus wird per Abstimmung eins ausgewählt, alle lesen das Buch und treffen sich danach zu einem ebenfalls abgestimmten Termin, um über das Buch zu sprechen, das Gespräch moderiert die Person, die das Buch vorgeschlagen hat. Der dritte Lesekreis ist anders, er begann professionell und wird nun privat fortgeführt, in diesem Lesekreis wird erst der Termin des Treffens festgelegt und die Person, die dieses Treffen moderiert, eine gute Woche vor dem Treffen mailt die moderierende Person einen Textauszug an die Gruppe, er wird vorab von allen gelesen und dann beim Termin besprochen.

Ich nehme daran teil, weil ich gerne Bücher lese und gerne mit Menschen spreche, das ist das Offensichtliche. Hinzu kommt, dass ich mein eigenes Lesen als thematisch sehr eingegrenzt empfand, ich wollte mehr Dinge lesen, die ich nicht kannte, von denen ich nicht wusste, doch ist es schwer, Dinge zu finden, von deren Existenz man nicht weiß. Mit den Lesekreisen funktioniert das sehr gut und sie finden alle ausreichend selten statt, um mein eigenes interessengetriebenes Leseverhalten nicht im Unmaß zu stören.

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