Urlaub – Tag 7
Im Wesentlichen befassten wir uns heute mit der Suche nach einem Anwesen für den nächsten Urlaub. Wenn man einmal so residiert hat, wie wir es aktuell tun, gibt es kein zurück mehr. Die Möglichkeiten sind mannigfaltig: ehemalige Kirchen mit einem Bett direkt vor dem Altar, Landhäuser mit hoher Aktivität an paranormalen Phänomenen, Säle mit 50 Betten darin. Um nur ein paar zu nennen. Wir sind noch unentschlossen.
Kurz zwischendrin heute dachte ich auch, dass sich alles, also: ALLES nochmal ganz anders entwickelt als bisher gedacht. Wir hatten nämlich Pizza bestellt und dann kam die Pizza und dann war Herr Herzbruch verschwunden. Es war alles unerklärlich, Frau H vermutete aber, dass es Herrn Herzbruch unangenehm gewesen war, kein Trinkgeld zu haben (Sie wissen ja: Fremdwährung) und er daher in Aufwühlung das Haus verlassen hatte, um zu einem Geldautomaten zu gehen und dann den Pizzaboten nochmal abzufangen und es ihm auszuhändigen. Das hielt ich für möglich, genauso möglich aber, dass der Pizzabote schon längst mit einer neuen Bestellung unterwegs ist, wenn Herr H in der Pizzeria eintrifft. Dann hätte man ihm dort ein Getränk angeboten, er wäre mit den EInheimischen ins Gespräch gekommen. Das eine hätte das andere ergeben, Sie kennen solche Geschichten, es hätte in einem fulminanten Fest gemündet, man hätte das Fest nach Herrn H benannt, vielleicht einen Nationalfeiertag eingerichtet, wenn wir in ein paar Jahren zufällig wiederkämen, wäre sein Vorname Platz 1 der Jungsnamen in Dänemark geworden. Ich sah alles ganz genau vor mir.
Das ist nun der letzte Abend, wir haben gepackt, dann haben Frau H und ich im Doppelkopf gewonnen, was gut ist, weil sie angekündigt hatte, dass der Urlaub nicht endet, bis wir ganz vorne stehen. Ich bin ja gar nicht gerne lang im Urlaub. So kommt alles gut aus. Okay, 1 oder 2 Tage hätte ich noch angehängt, mehr aber nur sehr ungern. Mir liegen Kurzurlaube sehr gut, danach fange ich an, Dinge nicht mehr zu finden, weil sie nicht ihren gewohnten Platz haben und ich möchte andere Sachen nutzen, als ich eingepackt habe, ich kann ganz gut vorhersehen, was und wie ich eine Woche lang sein möchte, für länger aber nicht. So ähnlich wie Wetterbericht, das geht ja auch nicht mehr als eine Woche im Voraus wirklich gut.
Morgen steigen wir also wieder in den Tourbus. Meine Aufgaben neben Brillenservice und Tischreinigung werden noch Spülen und Müll wegbringen sein, außerdem mache ich um 8 den Weckdienst, werde dann hart pushen damit allerspätestens um 9:55 Uhr alle im Auto sitzen.