12. Februar 2024

Völlig bizarrer Tag, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Von einer Person, die ein wenig angeschlagen aussah, auf Nachfragen versicherte, es sei alles bestens und dann stellte sich wenig später heraus, dass sie direkt von einer Vollnarkose aus an den Arbeitsplatz gekommen war über eine andere Person, die den Kauf eines Buchscanners anregte, damit man, nunja, besser Bücher scannen könnte, das sei sonst ja während der Arbeitszeit recht teuer, wenn man den Stundenlohn ansetzt hin zu einer Person, die einen Fremdlaptop ins Netz bringen wollte um „wenn nichts los ist“ für einen anderen Arbeitbgeber, direkte Konkurrenz übrigens, remote tätig zu sein. Den Rest dazwischen habe ich vergessen. Oder verdrängt. Beim Nachmittagskaffee fragte ich Cucinasacalinga, mittlerweile auch etwas angeschlagen: „Da es ja so viele sind, ist es eventuell möglich, dass die alle normal sind und ich die verrückte Person bin?“- „Du fragst möglicherweise die falsche“, sagte Cucinacasalinga mystisch.

Was soll ich noch sagen. Die Sachverhalte wurden alle einer angemessenen Lösung zugeführt. Naja außer dem verlegten Gruppenschlüssel dieser einen weiteren Person, da geraten wir nicht gleich an Tag 1 in Panik. Morgen ist ein neuer Tag. Da mache ich entspannte Sachen. Die Ausgaben vom Januar prüfen vielleicht. Wobei mir dabei einfällt, dass ich das heute auch machen wollte und dabei bemerkte, dass im System an sich etwas nicht spinnt, dass z.B. die Mietzahlungen der letzen 5 Jahre eines anderen Standortes meinem Januarbudget belastet werden und wenn ich in die Buchungen gehe falsche Dokumentationen, nämlich z.B. Taxirechnungen, anhängen. Das habe ich gemeldet. Es ist, soviel wissen wir schon, ein grundlegendes Problem, hat nur außer mir niemand bemerkt. „We will push the vendor for a quick resolution.“ Panik frühestens übermorgen.

Auf der Plus-Seite stand eine Pistazienschnecke.

Ich befasse mich heute mit zwei Themen aus der täglichen unverbindlichen Contentvorschlagliste.

Der erste Eintrag lautet: „Einmal richtig unfreundlich und unverschämt sein“. Ja, machen Sie das. Machen Sie das mehr als einmal. Wir nennen es „situationsadäquat reagieren“. Es gibt immer mal gute Gründe, richtig unfreundlich und unverschämt zu sein, üben Sie es rechtzeitig ein, es ist ja dumm, das eigene Handlungsspektrum zu beschneiden.

Ich hoffe, ich habe die Frage richtig verstanden. Oder sollte ich einmal richtig unfreundlich und unverschämt sein? Dafür stehe ich hier nicht zur Verfügung. Fragen Sie, was Sie wollen und ich beantworte das alles, also lange es nicht eine dritte Person betrifft oder gegen irgendwas geht, das ich unterschrieben habe. Aber an die Art, wie ich mache, kommen Sie nicht dran. Ich lasse mir generell keine Stimmungen aufzwingen. I am the captain of my soul.

Das zweite Thema ziehe ich vor, es steht am 4. März drin, bezieht sich aber auf das Thema von gestern: zu viel Arbeit. Keine Ahnung, warum das in der Liste steht und kein Kommentar geworden ist. Jedenfalls lautete es: „Wenn tatsächlich zu viel Arbeit da ist, nichts weiteres delegierbar ist?“

Ich habe das bereits beantwortet. Wenn zu viel Arbeit da ist, wird ein Teil nicht mehr erledigt. Da geht es nicht dran vorbei. Auch, wenn Sie priorisieren wird ein Teil nicht erledigt. Sie können sich maximal noch aussuchen, ob Sie diese Tatsache gleich akzeptieren oder sich vorher noch ein bisschen oder auch komplett selbst zerstören; am Ergebnis ändert es nichts: das, was zu viel ist, bleibt ungetan.

Nach wie vor bin ich überzeugt, es geht um was anderes bei der Frage. Ringen Sie sich mal zu diesem Punkt durch und gucken Sie sich den an, dann wird es einfacher, weil Ihre Knöpfchen nicht mehr so unwillkürlich gedrückt werden.

6 Kommentare zu „12. Februar 2024“

  1. „um „wenn nichts los ist“ für einen anderen Arbeitgeber, direkte Konkurrenz übrigens, remote tätig zu sein“

    Das finde ich ja echt spannend. Wie losgelöst von allem muss man sein, um zu denken, dass das irgendwie ok sein könnte? Und was passiert jetzt?

    (Die Entscheidung, nach der Vollnarkose am Arbeitsplatz aufzuschlagen, würde ich auf die Nachwirkungen der Vollnarkose schieben — da trifft man leicht abwegige Entscheidungen. Allerdings ist ja genau deswegen eine Begleit-/Abholperson vorgeschrieben, die da hätte einschreiten müssen.)

  2. Ich hätte jetzt auch gern eine Pistazienschnecke. Ich kannte Chefs, die hätten die merkbefreite Person mit dem Fremdlaptop, die während ihrer Arbeitszeit für die direkte Konkurrenz remote arbeiten wollte, zur Schnecke gemacht. Ohne Pistazien.

  3. Ich auch nicht. Auf der Schlangenfarm hatte ich einen Chef, der tobte mitunter schon sehr lautstark den langen Flur entlang und alle hielten die Luft an und hofften, dass er nicht den eigenen Namen rief, sondern an der Tür vorbeiging. Meinen Namen rief er zum Glück nie, aber es erwischte manchmal den Abteilungsleiter, mit dem ich mir das Zimmer teilte (ich gehörte nicht zu dessen Abteilung, aber in dem Zimmer wurde halt seinerzeit ein Schreibtisch für mich frei gemacht). Und ich hörte auch von anderen cholerischen Vorgesetzen.

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