21. März 2024
Ich reagiere möglicherweise empfindlich auf die ersten von den drei koreanischen Sonnencremes, zu denen ich mich influencen ließ, was sehr schade wäre, denn es ist die erste Sonnencreme, die ich verwende und nicht sofort superekelhaft finde. Ich hatte sie jetzt zweimal im Gesicht und beide Mal den ganzen Tag leich tränende und brennende Augen, beim ersten Mal dachte ich noch, das käme vom Radfahren (Sonne und Wind und Pollen halt), heute aber fuhr ich erst abends Rad und trotzdem bestand das Problem schon ab ca. 8 Uhr morgens. Ich werde es nochmal an einem Tag testen, an dem ich gar nicht raus gehe, und dann mit „Augenpartie aussparen“, wie es ja auf Cremes immer steht und was ich nie beachte und auf dieser steht es wenn, dann auf koreanisch, dann kann ich es ja halt auch gar nicht lesen.
Sowas von Laune hatte ich heute, meine Güte. Dafür war ich nicht mehr erschöpft. Menschen ziehen ja aus den unterschiedlichsten Dingen Energie, ich unter anderem aus schlechter Laune. Da blühe ich regelrecht auf!
Im Büro suchte ich Crémant. Vor 6 Wochen war eine Feier, dafür hatte ich den bestellt. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass ich die Trinkmenge von ca. 100 Personen so einschätzen kann, dass exakt alles aufgeht, also: keine Reste bleiben und auch niemand klagt, dass die Getränke vorzeitig aufgebraucht sind. Genau so stellte es sich aber dar: niemand hatte sich im Verlauf der Feier beschwert und es waren gleichzeitig keine Flaschen inventarisiert worden. Ich explodierte dezent und kündigte an, nun für eine Stunde einen Videocall zu haben, im Anschluss würde ich erwarten, die Menge von [entgegenkommend niedrig geschätzte Zahl der Restflaschen] im Keller vorzufinden. Das Spiel ging auf. Nicht alle Flaschen waren von der Sorte, die ich ursprünglich bestellt hatte, aber man kann natürlich in der Frankfurter Innenstadt innerhalb einer Stunde Crémant in angemessener Qualität erwerben. Ich werde dem also nicht weiter nachgehen müssen, zumal es ein paar Flaschen mehr waren, als ich angesagt hatte. Das werte ich als Entschuldigung in einem Kontext, in dem eine Entschuldigung nicht ausgesprochen werden kann.
Frage in der unverbindlichen Contentvorschlagliste heute: „Hätten Sie gerne Paralleluniversen, zwischen denen man springen kann und wenn ja, inwiefern würden sich Ihre Leben bevorzugt unterscheiden?“
Paralleluniversen finde ich etwas hochgegriffen. Wenn da dann andere Schwerkraft ist, andere Lebensformen und Kommunikationswege wäre das schon immer ein ziemlicher Akt, da hin- und herzuspringen, bei aller Liebe zur Flexibilität. Ich werde ja schon immer halb überfahren, wenn ich aus Großbritannien komme und dann hier wieder Rechtsverkehr ist.
Ich hätte allerdings gerne ein Parallelleben, zu dem ich ab und zu springen kann. In diesem Parallelleben wäre ich komplett ungebunden und würde in einer 1-Zimmer-Wohnung in irgendeinem Hochhaus wohnen, ziemlich weit oben, mit Fahrstuhl und kleinem Balkon. Die Wohnung wäre klein, weil ich dort ja sowieso nie bin, es befänden sich daher auch nicht wirklich viele Dinge darin, definitiv kein Reiskocher. Ein Bett (1,40 denke ich, evtl. 1,60), eine Küchenzeile mit Kühlschrank, Wasserkocher, 2 Kochplatten reichen, ein kleines Duschbad. Ein Tisch mit vier Stühlen, sehr schnelles Internet. Kein Schreibtisch, keine Bücherregale etc aber ein Kleiderschrank. Vielleicht ein Fernseher! Ich wäre in diesem parallelen Leben eine Person, die ab und an einen Fernseher einschaltet, nachts beim Nach-Hause-Kommen für während des Zähneputzens. Ich würde so gut wie immer erst nachts nach Hause kommen, an den meisten Abenden hätte ich Verabredungen oder würde Veranstaltungen, Lokale, Feste frequentieren.