November 2024

Blogging November 4/24

Das Besuchskind musste um 5:30 Uhr das Haus verlassen – also nicht, dass ich dafür gebraucht worden wäre, M und er regelten das allein und sie fuhr ihn zum Bahnhof, aber die Katzen dachten dann halt, der Tag hätte begonnen, und mobbten mich aus dem Bett. Ächz, ächz.

Dafür hatte ich dann ausreichend Zeit, zu Fuß zu gehen statt Rad zu fahren. Durch Herbstnebel und buntes Laub, das war schön, ich nahm mir sogar noch Zeit, das Auto zu entlauben, es steht schon eine Weile am Straßenrand und war nicht mehr so gut zu identifizieren. Jetzt sieht es wieder aus wie frisch geparkt. Und dann kaufe ich mir noch einen Blumenstrauß, ebenfalls in bunt. Der Blumenladen hat wunderschöne Weihnachtspostkarten und gar nicht mal teuer, ich glaube, 1,80 EUR das Stück und 12 Stück in einer dekorativen Metallschachtel für knapp 20 Euro. Nur schreibe ich ja gar keine Weihnachtskarten. Das fand ich in dem Moment sehr schade und war enorm versucht, doch eine Metallschachtel voller Karten zu kaufen und dieses Jahr ein Mensch zu werden, der Weihnachtskarten schreibt. Ist aber auch nicht das erste Mal und es hat letztendlich nie funktioniert, genauso wenig, wie es mir gelingt, einen Abreißkalender täglich oder wöchentlich abzureißen. Es geschieht einfach nicht. Ich habe keine Karten gekauft.

Im Büro ein Arbeitstag ohne feste Termine, den ich nutzen konnte, um verschiedenen Dinge aufzuarbeiten und verschiedene Themen mit Personen zu klären. Ein neuer Mitarbeiter war auch da, das kostete mich ungewohnt viel Zeit, weil diejenigen, die sich sonst um so etwas kümmern im Urlaub sind und weil er überaus gesprächig ist.

Zu Hause warteten die Katzen im Gästebett, also konnte ich das nicht abziehen und die Decke wieder vakuumieren und so weiter. Morgen vielleicht. Jetzt bin ich auch schon zu müde.

In der täglichen Contentvorschlagliste wird heute nach „Liebeskummer“ gefragt. Dazu weiß ich nichts.

Blogging November 3/2024

Hm, wo ist der Tag hin? Das ging überraschend schnell. Dabei war ich schon ab 7 Uhr wach und aufgestanden, las zunächst ein Buch, später kümmerte ich mich um Papierkrams und unterhielt mich dabei im Virtuellen Büro, nebenher liefen insgesamt 6 Maschinen Wäsche. Später telefonierte ich noch ausführlich mit Frau Herzbruch und mit meiner Schwester. Und zwischendrin kam mein Patenkind zu Besuch, allerdings zum Besuch zu mir sondern zu M, die beiden zogen dann auch schnell wieder los. Er kam mit riesigem Koffer, das verwunderte mich kurz, denn angekündigt war „1 Nacht“. Klärte sich aber auch auf, denn er reist morgen früh weiter nach Paris, dort macht er für ein paar Monate ein Praktikum. Meine Güte, wie groß die geworden sind, in meiner Erinnerung ist der allererste Besuch noch ganz präsent, damals in einer anderen Wohnung, M war drei Monate alt, das Patenkind war ein Jahr und drei Monate alt, versteckte überall in der Wohnung rohe Kartoffeln und stolperte bei quasi jedem Gang einmal über M, die halt noch auf dem Boden herumlag und weder Laufen noch Krabbeln konnte, klar, mit drei Monaten ist das so.

Den ganzen Tag juckt mir auch die Nase. Papa N sagt, das bedeutet, man bekommt Geld. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es in meinem Fall anders ist, es ist nämlich ein ab und an auftretendes Überbleibsel der Gesichtsgürtelrose und bedeutet, jedenfalls meiner Erfahrung der letzten 6 Wochen nach, dass ich angestrengt bin oder nicht genug geschlafen habe. Im vorliegenden Fall letzteres. Ich habe gestern noch sehr lange im Bett gelesen.

Dann habe ich mit etwas Nachdenken festgestellt, dass ich in nächster Zeit so wenig wie möglich Radfahren sollte. Mir tut nämlich seit etwa zwei Monaten der rechte Arm weh, erst dachte ich an einen Mausarm, die übliche Orthese half aber nicht und der Schmerz sitzt höher, eher im Ellbogen. Während ich krank zu Hause war, verschwand er, wenn ich auf Reisen bin, verschwindet er ebenfalls, außer ich habe einen Rollkoffer dabei, dann nicht. Er wird extrem, wenn ich längere Zeit einen Rollstuhl schiebe, dann pocht es nachts, oder eben, wenn ich Rad fahre, dann pocht es auch nachts. Das ist ein sehr schlechte Entwicklung, ich fahre ja nicht aus Vergnügen Rad, sondern um von A nach B zu kommen, für meine ganz alltäglichen Wege. Die ohne Rad eben deutlich länger dauern oder teilweise auch grotesk kompliziert sind – außer, ich würde Auto fahren, was ich aber a) bekanntlich hasse und b) der Arm auch sowieso nicht so komplett goutiert (wenn er es auch besser findet als Rad). Ich werde also mehr zu Fuß gehen in den nächsten Wochen und nur in Fällen besonderer Eile oder Komplikation das Rad nehmen, dann hoffen, dass sich alles ausreichend beruhigt für eine baldige Wiederaufnahme des normalen Lebens.

Frage in der täglichen Contentvorschlagliste: „Was sind gute Ansätze, um Menschen in dienstlichem/professionellen Kontext dazu zu bringen, besser zusammen zu funktionieren?“

Ich würde mal sagen, dazu gibt es zig Bücher und Theorien und meine dilettantische Antwort darauf ist nur für die Personen relevant, die mit mir arbeiten. Ich halt es für einen guten Ansatz, den Menschen begreiflich zu machen, dass es in ihrem ganz eigenen Interesse ist, gut zusammen zu funktionieren. Weil die meisten sich in einer spannungsgeladenen Situation nicht wohl fühlen und weil sonst alles länger dauert und kompliziert wird. Haben das alle begriffen, ist das ja schon die halbe Miete. Dann predige ich noch, dass man das Problem von der Person trennen muss. Das ist für mich die Zauberformel.

Blogging November 2/24

Die Nacht war sehr durcheinander, ich schlief spät ein, wurde dann nach einer Stunde durch einen Anruf von M geweckt, sie war unterwegs und es gab Probleme. Die Probleme wurden gelöst, darüber wurde ich nach weiteren zweit Stunden informiert, dann war ich entspannt aber eben auch ziemlich wach. Gegen 4 Uhr schlief ich wieder ein, um 7 Uhr klingelte der Wecker zu Versorgung des Diabetiker-Katers, dann schlief ich nochmal bis halb 10 und war am Ende halbwegs fit.

Geplant war ein gemütlicher Tag im Sessel, mit Buch, hier eine weitere Misslichkeit: der Akku von Kindle war leer und das Kabel so kurz, dass ich dann nicht bequem lesen konnte. Micro USB ist irgendwie wirklich out, ich habe so gut wie keine Kabel mehr dafür und sowieso hat der Kindle Oasis meine Erwartungen enttäuscht: katastrophale Haptik und absurd kurze Akkulaufzeit. Ich werde mir bei den nächsten Angeboten einen Paperwhite kaufen und den Oasis nur noch als Zweitgerät nutzen, der kann dann immer am Strom hängen und am Bett liegen oder so.

Das Highlight des Tages war der Wocheneinkauf. Ist eigentlich Verbeugen wieder irgendwie in Mode gekommen? Ich hatte hatte ja einen sehr vollen Einkaufswagen, ließ daher einen Herrn, der nur ein paar Dinge in der Hand hielt, vor und er verbeugte sich mehrfach leicht. Dabei fiel mir auf, dass diese Bewegung mir in letzter Zeit öfters mal begegnet, schon einigermaßen vertraut ist, es aber früher nicht war. Ist es wieder in? Oder liegt das an meinem Alter, verbeugt man sich vor mittelalten Frauen schon immer häufiger mal? Oder ist es wegen Corona als Händeschütteln-Ersatz gekommen – gut, Hände hätten wir uns im Supermarkt jetzt sowieso nicht geschüttelt, aber mir fiel ein, dass auch der Vermieter, der mich letzte Woche im Büro besuchte, sich zum Abschied knapp verbeugte. Da wäre früher eher Händeschütteln zu erwarten gewesen. Wobei wir nicht freundschaftlich auseinander gingen, möglicherweise war die Verbeugung ironisch. Irgendwann werden Brillen erfunden, die die Gefühlsregung, die jemand mit seiner Bewegung, Mimik, Gestik rüberbringen will kurz einblendet. Und dann wird alles besser.

Auf dem Rückweg vom Einkauf komme ich immer an einer Stelle vorbei, bei der die Verkehrsführung, konkret die Spuren vor einer Ampel, geändert wurden, also mit gelb überklebt. Ich habe das so in der Fahrschule gelernt, dass die gelben Markierungen die weißen Fahrstreifen ersetzen. Scheine aber die einzige zu sein, die da vorbeikommt und das noch gegenwärtig hat, denn wirklich jedes einzelne Mal, wenn ich dort entlang fahre, fährt mir jemand beinah in die Seite und hupt dann auch noch. Heute war Contenance nicht im Angebot und als ich an der Ampel dann neben dem Huper zum Stehen kam, kurbelte ich das Fenster runter und brüllte gestikulierend hinaus. Der andere bedeutet mir, er könne mich nicht hören, nicht verwunderlich natürlich, seine Scheibe war ja oben. Ich gestikulierte sehr aufgebracht weiter, er gestikulierte lachend zurück und hob den Daumen, ich musste auch lachen und als Grün wurde und die zwei Spuren hinter der Ampel zu einer wurden, Reißverschlussverfahren, ja auch immer ein guter Anlass, sich zu streiten, ließ er mich mit Lichthupe vor. Immerhin. Verstehe trotzdem nicht, wieso wirklich niemand diese gelben Linien kapiert, so kompliziert ist das ja nun wirklich nicht.

Am Abend kam noch unerwartet Besuch aus dem Chor, um noch etwas vorbeizubringen, wir verquatschten uns ein wenig, daher spätes Abendessen und in der Küche stehen noch alle Einkäufe herum. Ich möchte jetzt aber endlich im Buch weiterlesen, das Lesegerät ist wieder aufgeladen und naja, die Sachen stehen im Zweifel ja auch morgen noch da.

Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Haben Sie einen Staubsauger – Roboter?“

Ja, habe ich, er hatte sogar mal einen Namen, den ich aber vergessen habe, M hat ihn damals benannt nach dem einen Typen aus einer Fernsehserie mit zwei Typen, die Monster jagen und einer von denen jammert ständig, genauso wie der Staubsaugerroboter, der immer jammert, irgendwas sei im Weg oder unter seinen Füßen oder er stecke irgendwo fest. Ich weiß nicht, wie die Serie heißt, der Titelsong ist „Carry on wayward son“. Jedenfalls, der, dessen Name nicht genannt werden kann, steht nun unter einem Schrank im Gästezimmer und staubt dort ein. Es ist ja so: Mittwochs saugt die Putzhilfe. Und ich sauge punktuell, wenn ich irgendwo was sehe, das mich stört. Das ist dann meistens am Wochenende vor den Katzenklos und in der Küche vor der Arbeitsplatte. Unter der Woche bin ich ja sowieso wenig da und wenn ich da bin, will ich garantiert keinen Staubsauger dauerbrummen hören. Also weder abends noch am Wochenende. Der Staubsaugerroboter war für mich ein Fehlkauf.

Blogging November – 1/24

Im November wird täglich gebloggt, egal was ist und komme was wolle und so weiter. Also Hallo!

Seit vier Tagen ist hier Nebel. So richtiger schöner Herbstnebel, bei dem ich aus dem Büro den Boden nicht sehen kann. Ab und zu kommt eine Krähe vorbeigeflogen, sehr stimmungsvoll! Heute früh am Aufzug sagte ein Mann zu einem anderen „Ist das hier oft so neblig?“ und der andere antwortet: „Nein, normal nie!“, worauf ich mich einschalten musste, denn „Als ich hierher gezogen bin, dachte ich einen knappen Monat, das mit der Skyline sei ein Witz, weil ich sie überhaupt nie gesehen habe!“ So arg ist es dieses Mal nicht, heute am Nachmittag klarte es auf.

Heute ist nicht nur November sondern auch Freitag, da war natürlich Chor. Für mich die letzte Probe vor dem Konzert, weil ich die nächsten beiden Freitage au Reisen bin. Das ist etwas misslich, denn eins von den Stücken, die gesungen werden, habe ich überhaupt noch nie geprobt wegen einer dummen Kombination aus vergangenen Reisen und Gesichtsgürtelrose. Es ist aber vorher ja noch die Generalprobe, ich hoffe, nein, ich bin in positiver Erwartung, dass sich dann alles finden wird. Es ist ja sowieso alles viel einfacher, wenn Instrumente mit am Start sind, dann kann man von denen Harmonien abhören.

Im Büro gibt es eine super Neuerung, nämlich ein neues Office-Paket, in dem bei Mails immer schon Antworten vorgeschlagen werden. Freundlich-zugewandte Kurzantworten in schönen Variationen wie „Danke sehr!“, „Besten Dank!“ und „Danke vielmals!“. Ich verwende diese Funktion exzessiv, ich glaube, das macht meine Arbeit besser.

Was habe ich im November vor? 2x Gans essen. Eine Reise nach Berlin, eine Reise nach Kassel, eine Reise nach Düsseldorf. Corona- und Grippeimpfung, Chorkonzert und Plätzchen backen. Drei Lesedingstermine und zum Abschluss eine Geburtstagsfeier. Zu Beginn aber noch ein ruhiges Wochenende ohne Termine aber mit Plänen: ich möchte drei Adventskalender (für M, für meine Schwester und für Fragmente) zusammenstellen, das Material ist bereits gekauft und ich freue mich schon total, alles zu verteilen!

Die tägliche Contentvorschlagliste habe ich zusammengeschoben, es ist ja Quatsch, wenn da so Lücken drin sind. Frage heute also: „Sie konnten ihr zerstörtes Knie mit Übungen wieder in Form bringen. Könten Sie diese Übungen beschreiben?“

Nunja. Zunächst mal habe ich das Knie wieder in Form bringen lassen, mit einer Operation. Ich hatte einen Kreuzband-, Innenband-, Außenband- und Meniskusriss, da kommt man nur mit Übungen nicht allzu weit. Nach der OP hatte ich ein Übungsprogramm für zu Hause ab Tag 1, das ich in einem Beutelchen mit Schmerzmitteln, Kontrollterminen, Phsyiotherpieverordnung und so weiter mitbekommen hatte, da das Bein in einer Schiene steckt und sich nur um 10 Grad beugen durfte, ging es hauptsächlich um „Zehen anziehen“, „Bein als Ganzes anheben“ und „Bein bis zur Sperre bei 10 Grad beugen und wieder Strecken“, das alles 100 Mal am Tag mindestens oder so ähnlich. Als die Drainage raus war dann halt Physiotherapie und nachdem die abgeschlossen war und ich wieder ohne Krücken laufen und das Bein in der Theorie – aber nicht aus eigener Kraft – wieder fast komplett anwinkeln konnte, war ich dann auf mich gestellt.

Bekanntlich habe ich ja eine Katze, die von Frau Herzbruch immer gebodyshamed wird und diese Katze frisst besonders gern (und phasenweise auch nur), wenn man dabei neben ihr auf dem Fußboden sitzt oder eben kniet. Knien ging nicht, das fand ich doof, also habe ich der Katze ihren Wunsch erfüllt und mich täglich morgens und abends neben ihr auf dem Fußboden niedergelassen und während sie fraß dann halt versucht, daneben zu knien mit immer weniger Abstützen mit den Händen, und, als das wieder ging, dann immer weiter mit dem Hintern auf den Fersen abzusetzen. Ich weiß nicht, wie lange das gedauert hat, bis das kaputte Knie wieder so reagierte, wie das nicht kaputte. Länger als ein Jahr definitiv. Mittlerweile mache ich eher Rückengymnastik, wenn ich neben der Katze auf dem Fußboden bin. Wenn ich das so schildere, bin ich ein wenig in Sorge, den das gute Tier ist ja mittlerweile 13 Jahre alt, wenn sie irgendwann stirbt, geht es mit meiner Fitness vermutlich steil bergab und ich werde über kurz oder lang Hilfe brauchen, wenn ich vom Fußboden wieder hochkommen will. Naja. Da sind wir noch nicht.