Ich bin den halben Tag Zug gefahren und habe die andere Tageshälfte mit zwei Senioren verbracht. In der Küche findet ein Krimi-Dinner mit 8 jungen Erwachsenen statt. Herr N. ist von der Vatertags-Radtour ermattet auf dem Sofa eingeschlafen. Es ist daher nur folgerichtig, dass ich eine weitere Frage aus der täglichen unverbindlichen Contentvorschlagliste beantworte.
Die heutige Frage lautet: „Wie verlief das Treffen mit der unbekannten Person aus dem Internet in Nieder-Olm und haben Sie noch Kontakt?“
Eigentlich war sie an irgendeinem anderen Tag einsortiert, ich hatte mir vorsorglich schon die Veröffentlichung der Informationen von der „unbekannten Person aus dem Internet“ freigeben lassen, dann aber keine Zeit für die Beantwortung gefunden. Damit ich mir diese ganze Mühe, die immerhin aus einer WhatsApp-Nachricht bestand, nicht umsonst gemacht habe, habe ich die Frage auf einen freien Slot weiter hinten verschoben und heute taucht sie wieder auf, wie schön!
Verraten ist jetzt schon, dass wir noch Kontakt haben. Ich beantworte daher einen Bonusaspekt: es handelte sich bei der unbekannten Person um rebekka_m, bekannt aus Twitter und Tröt und Blog (wobei das derzeit ruht). Rebekka wohnte damals irgendwo, von wo aus die Mitte zwischen ihrer und meiner Wohnung so ganz grob Nieder-Olm war und stand kurz vor einem Umzug weiter weg; sie hatte mich daher angeschrieben, ob wir die Zeit vor dem Umzug noch für ein Kennenlernen nutzen sollten, weil es danach schwieriger würde.
Das Treffen fand am 7.1.2015 statt, wie gesagt in Nieder-Olm, wir parkten beide irgendwo und ich habe keine Ahnung mehr, wo exakt wir uns begegnet sind, also: ob wir uns draußen trafen oder ob ich in einem Lokal saß und sie hereinkam oder umgekehrt. Das weiß ich alles nicht mehr. Vielleicht weiß sie es noch. Das Lokal war ein Grieche in Bahnhofsnähe, sah aber nicht griechisch aus, das Essen war in Ordnung, ich trank alkoholfreies Bier. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und tauchten problemlos in ein langes Gespräch ab, die Themen habe ich allerdings mittlerweile vergessen. Ich glaube, wir brachen auf, als der Grieche schließen wollte. GoogleMaps hat getrackt, dass ich von 19:52 – 23:47 Uhr im Restaurant Akropolis war, laut Website schließen die aber um 23 Uhr, es mag sein dass wir draußen noch vor den Autos zusammen standen. Jedenfalls gingen wir nicht auseinander, weil uns die Gesprächsthemen ausgingen.
Wir begegneten uns danach ein- oder zweimal auf einer re:publica (und ich sah zum ersten Mal Barfußschuhe live!).
Später gründete Rebekka einen Lesezirkel, in dem wir seitdem gemeinsam sind, wir haben online also regelmäßig, wenn auch in größeren Abständen, Kontakt. Vor etwa einem halben Jahr empfahl sie mir zusätzlich ein Lesetreffen mit anderem Format, es ist moderiert und es werden Textauszüge, nicht ganze Bücher gelesen, organisiert vom Literaturhaus Hannover aber als Online-Veranstaltung. Daran nahmen wir in der ersten Runde (zufällig) gemeinsam teil – jetzt in der zweiten Runde haben wir uns (ebenso zufällig) für unterschiedliche Wochentage eingebucht.
Ein paar Mal haben wir über die Jahre auch telefoniert, über Gehaltsverhandlungen und über Geldanlagen und neulich waren wir zusammen beim Thai in Frankfurt, weil sie hier einen beruflichen Termin hatte, auch dieses Mal waren wir sofort wieder mittendrin im Gespräch, hauptsächlich über berufliche Themen.
Meine Einschätzung – und auch mein Wunsch – ist, dass wir uns noch häufiger treffen werden.