Frau Herzbruch hat gesagt, ich soll den Urlaub verbloggen. Um das vollständige Bild zu geben, muss ich heute anfangen, denn heute begannen bei mir die Vorbereitungen.
Zum einen kam die Katzensitterin zur Einweisung. Sie kennt die Katzen schon viele Jahre, es gibt da wenig bis nichts zu erklären, der Kater hat sie sicherheitshalber zur sofort zur Leckerchenschublade geführt, die natürlich schon aufgefüllt ist. Ich habe mehr über die Wohnung erklärt, die jedes Jahr mehr Tücken entwickelt. Dieses Jahr zwei neue Tücken, dachte ich, nämlich zum einen das Rollo am Balkon, aber das war letztes Jahr schon anweisungsbedürftig in der Handhabung, sagte mir die Katzensitterin, also da wusste sie schon Bescheid, ganz wunderbar. Irgendwann bestelle ich auch mal wen dafür. Es scheitert immer daran, dass ich ja dann an dem Tag zu Hause bleiben muss, am Ende noch von zu Hause arbeiten und allein der Gedanke stresst mich, also konzentriere ich mich lieber einen Augenblick, wenn ich das Balkonrollo bediene. Und die Klinke der Küchentür, den einen Klositz, den anderen Wasserhahn und noch ein paar Dinge. Ich habe eine Liste. Irgendwann wird der Tipping Point erreicht sein und ich lasse wen kommen.
Die zweite Sache, über die die Katzensitterin Bescheid wissen muss ist aber wirklich neu, nämlich: Ameisen. Hier steht seit Anfang Juni ununterbrochen die Balkontür auf wegen Sommer, ja, ist scheiße, ich kann es nicht ändern, ich hätte auch lieber keinen Sommer aber sind nunmal noch ca. 5 Wochen, eine davon verbringe ich in Dänemark bei 19 Grad und Nieselregen und werde sehr glücklich sein, dann hasse ich nochmal 4 Wochen alles und jeden und dann geht das Leben weiter. Derweil kommen Ameisen über den Balkon in die Wohnung. Ich mag Ameisen ganz gern, deshalb habe ich sie mehrfach alle eingesammelt (vorsichtig mit dem Kehrbesen auf große Papierbögen geschoben und mit freundlichen Worten wieder ausgesetzt), da es nun aber auf die Abreise zugeht und ich nicht in eine völlig verameiste Wohnung zurückkehren möchte, habe ich vorgestern zum Staubsauger gegriffen und gestern in der Drogerie Gift gekauft. Ich werde die Ameisen heute Abend vergiften, die Balkontür bleibt dann zu, morgen Abend entferne ich die Leichen, Samstagmorgen reinige ich den Balkon und danach dürfen die Katzen wieder raus. Die Katzensitterin wurde über die Situation informiert und angewiesen, die Balkontür geschlossen zu halten, falls weitere Ameisen (tot oder lebendig) auf dem Balkon auftauchen.
Gerade wäscht die Waschmaschine das letzte Mal Wäsche vor der Reise und gleich werde ich mit M die Koffer vom Schrank holen, sie will morgen schon packen. Ich selbst brauche zum packen nur wenige Minuten, weil ich eine ewige Packliste habe, ich packe also erst Samstagabend irgendwann.
Was ich aber heute mache, neben Wäsche und Ameisen vergiften und kurz nochmal mein gesamtes Büro auf den Kopf stellen, kein Witz, ich muss das morgen irgendwie noch wieder einfangen, ist: Verderbliches aufessen. Und zwar zuerst das, das Fiene nicht fressen darf (sonst kann man es ja einfach mitnehmen und sich beliebt machen). Heute gab es viel Tomatensalat mit Pfirsich, für morgen was mit Paprika und die Trauben schaffen wir auch noch oder nehme sie als Snack für die Menschen mit. Zum Tomatensalat mit Pfirsich gab es aus übrigen Pellkartoffeln noch Kartoffelsalat und dazu Käsewürfel, denn Käse muss auch noch weg. Und für jeden einen Apfel. Äpfel gibt es noch ziemlich viele, die kann Fiene essen aber ich auch, ich bin momentan bei drei am Tag. Alles übrige überlebt, bis wir zurück sind (Joghurt, Kartoffeln, Eier, Zwiebeln, Müsli).
Das war T-3. Bleiben Sie dran für T-2 mit weiterem Resteessen, Büro bügeln und Tatortreinigung!
Die ewige Packliste – Danke für diese geniale Idee. Warum ich nicht selbst drauf gekommen bin – es bleibt ein ewiges Geheimnis.