Es gibt diese Situationen, wir nennen sie gerne „unglücklich“, die sind einfach schlecht und lassen sich in keiner Weise gut auflösen, ich erwähnte es bereits einmal. Und heute hatte ich davon gleich zwei.
Die eine war lapidar, hauptsächlich, weil ich auf eine bereits geschaffene und solide Basis sozusagen eincashen konnte und so konnte ich in das Büro des nOC gehen und ihm „Wir haben folgende Situation, die Erklärung interessiert sie nicht, Sie müssen nur mein Wort nehmen, dass ich nicht verrückt oder nachlässig geworden bin und dann einfach hier unterschreiben, damit lösen wir das Ganze auf“ und das tat er dann und alles war gut.
Die zweite Situation war zugegebenerweise deutlich komplexer, hätte dennoch bei einer guten Basis zwischen allen Beteiligten vielleicht zufriedenstellend gelöst werden können, diese Basis haben wir aber nicht, jede der vier beteiligten Personen findet jeweils alle anderen eher entbehrlich. In Bezug auf die Situation: der eine kann sie nicht lösen, die zweite darf nicht, der dritte und ich können und dürfen und haben daher die Wahl: stehen wir lieber vor uns selbst oder vor allen anderen als Depp da, im ersten Fall ist nichts zu tun, im zweiten müssen wir lösen. Der andere entschied sich für Variante a, muss also nicht, ich mich für Variante b, kann und darf und muss also und heute setzte ich um. Kurz vor Feierabend und das war sehr klug, weil mir der Vorgang sämtliche Energie abzog.
Im Anschluss verabredete ich mich mit Herrn N. in einer fußläufigen Kneipe und löschte den schalen Geschmack im Mund mit Flammkuchen und Bier. Ich weiß gar nicht, warum wir das nicht ständig machen, also nicht das mit den schlechten Situationen sondern das mit der fußläufigen Kneipe. Fast hätte ich sogar noch Schanuf zum Vorbeikommen auf ein Getränk bewegt, aber sie hatte Verpflichtungen, die mit einer Couch zu tun hatten. Dennoch, um 21 Uhr schon im Sessel, es gab leckeres Essen und die Küche ist sauber, ich glaube, ich habe diese kluge Vorgehensweise in 3,5 Jahren Pandemie schlicht vergessen. Wer weiß was noch alles.
Ansonsten habe ich noch einen Nachgedanken vom Wochenende bei Violinista. Wir sprachen kurz anlassbezogen von einem Kleidungssstück, das ihr Unbehagen bereitete und je länger ich darüber nachdachte, desto mehr stellte ich fest, dass ich meine Kleidung eigentlich nie spüre. Ich spüre zwar dezent ihr Vorhandensein aber sie ist mir nie unangenehm. Ich bin auch schon versehentlich völlig bekleidet schlafen gegangen, einfach weil ich vergessen hatte, das ich nicht in Schlafkleidung gewechselt hatte. Das alles gilt natürlich nur zu Jahreszeiten, die ich nicht hasse, im Sommer ist alles unbequem, Kleidung genauso wie keine Kleidung aber das hat mit dem Thema an sich nichts zu tun sondern mit Sommer und darüber wollen wir nicht reden jetzt, wo er endlich vorbei ist. Also kurz: meine Kleidung verhält sich unauffällig. Wenn mir auffällt, dass ich sie trage, stimmt in der Regel etwas nicht: Socken haben ein Loch, Hosen sind zu weit oder zu eng, Oberteile sind aus unangenehmem Stoff, BHs sitzen nicht richtig, all das entsorge ich dann sofort, ich lasse mich nicht von Dingen belästigen. Sehr dunkel erinnere ich mich, dass das „früher“ mal anders war, dass ich da öfters meine eigene Kleidung ungemütlich fand. Vielleicht fällt mir noch ein, wann sich das verändert hat, bisher leider nicht.
Nachgereicht auch noch zwei Antworten aus Fragen der unverbindlichen Contentvorschlagliste, ich habe plötzlich den Ehrgeiz in mir entdeckt, sie komplett abzuarbeiten und schneller Fragen zu beantworten, als Sie welche reinschreiben, hehe. Die von heute ist mir aber gerade zu anstrengend, also die von gestern und vorgestern, die sind sehr einfach.
Die eine: „Brüllen Sie tatsächlich Menschen an (siehe vorletzter Absatz vom Text vom 22.08.23)? Ja, ich brülle tatsächlich Menschen an. Meistens brülle ich, wenn ich mich erschrecke oder wenn die Situation kein ausführlicheres Gespräch erlaubt, also z.B. im Straßenverkehr, ich hupe auch außerordentlich gern, wir können alle froh sein, dass ich so selten Auto fahre. Manchmal auch so, wenn ich sehr verärgert bin. Am Arbeitsplatz eher nicht.
Die zweite: „Die Fee schenkt Ihnen eine Fertigkeit, die sie sich schon lang gewünscht haben, aber aus eigener Kraft nicht erwerben können. Welche ist das?“ Das wäre natürlich das Fliegen. Ich kann nachts in allen meinen Träumen fliegen und halte das für mich für die optimal passende Fortbewegungsmöglichkeit, es ist mir ein absolutes Rätsel, warum ich das einfach nicht kann.
Danke für den schönen Satz „… ich lasse mich nicht von Dingen belästigen.“ So halte ich das auch. Dinge, die etwas von mir wollen oder mich belästigen, haben keine Daseinsberechtigung in meiner Nähe. Und ich brülle auch fremde Menschen an, wenn ich mich erschrecke. Das ist ein Reflex. Bisher fühlte ich mich alleine damit.