21. Oktober 2023

Ich werde heute den gesamten Tag zum Zwecke des Amüsements unterwegs sein, möchte aber keinesfalls die spannende Frage aus der täglichen unverbindlichen Contentvorschlagliste auslassen, die nämlich lautet: „Was ist aus den Museumsbesuchen geworden?“

Die Frage bezieht sich (nehme ich an) auf das Jahr 2021, für das ich vom Arbeitgeber eine MuseumsuferCard zu Weihnachten bekommen hatte. Eine sehr schöne Idee, wie ich fand, ich hatte das selbst für alle so organisiert. Mit dieser Karte kann man 1 Jahr lang kostenlos fast alle Frankfurter Museen und noch ein paar drumherum besuchen.

Ich fand die Idee so schön, dass ich mir vornahm, ALLE Museen anzuschauen. Es waren knapp über 50 glaube ich, also jede Woche im Jahr eines. Das hatte ich hier geschrieben, ich wollte über jeden Museumsbesuch berichten, hatte mir auch schon eine Liste und eińen Lageplan abgespeichert.

Ich war insgesamt in zwei Museen. Glaube ich – eventuell auch dreien, aber dann kann ich mich an das dritte nicht erinnern.. Das erste war im Wesentlichen voller Bilder, es gab ein paar Statuen, ich bemerkte, dass mich Statuen mehr ansprechen als Bilder. Das zweite Museum war mit gemischten Dingen, es war eher modern, ich erinnere mich, dass ich mit Katzentratschen auf einem schwarzen Tuch in einem dunklen Raum saß und wir einen großen Wasserball, der die Erde darstellte und von der Decke hing zwischen uns hin- und herbaumeln ließen, während der Stein des Sisiphos zu uns sprach.

Mit dem Plan, mit der MuesumsuferCard ALLE Museen anzuschauen ist, bin ich also grandios gescheitert.

Warum war das so? Teilweise äußere Umstände, ein Grund ganz klar die Öffnungszeiten. Ich hatte mir vorgestellt, nach der Arbeit jeweils noch für ein Stündchen in einem Museum vorbeischauen zu können, mein Feierabend ist aber selten vor 18:30 Uhr, die Museen haben so lange gar nicht auf, dass das noch klappen könnte. Bleiben die Wochenenden, 52 im Jahr, grob an jedem dritten verreise ich, an jedem weiteren dritten habe ich Zeugs zu erledigen und habe dann noch ein Drittel Wochenenden, an denen es sich nicht ergab. Außer halt zweimal. Von 17 möglichen Wochenenden war ich an 2 im Museum.

Innere Umstände, die hinzukamen: Ich finde Museen toll aber unfassbar anstrengend. Wenn ich in einem war, geht mir das ein paar Wochen im Kopf herum und ich habe gar keine Aufnahmekapazität für weitere Museen.

Hat sich das Ganze gelohnt? Ja definitiv, wenn auch nicht finanziell. Ich habe herausgefunden, dass ich Statuen mag, ich habe noch einen Geburtstagsgutschein für einen Museumsbesuch bei ganz vielen Statuen mit einer auf mich zugeschnittenen Führung, darauf freue ich mich ganz enorm und warte nur darauf, dass ich ausreichend kopffrei dafür habe, um das genießen zu können. Ich habe auch noch einen Geburtstagsgutschein für eine Führung in einem anderen Museum, auch auf mich zugeschnitten, selbe Situation. Das habe ich nämlich auch noch herausgefunden: allein im Museum bin ich verloren. Ich habe (noch?) keine Technik erlernt, wie ich mit den vielen Eindrücken umgehen kann – es ist ja aufgrund der Größe selten möglich, alles ganz genau anzuschauen und ich habe nicht gelernt, für mich zu filtern. Vielleicht kommt das noch, wenn ich ein bisschen öfter hingehe.