25. Oktober 2023

Ich sagte es schon einmal, ich sage es noch einmal: das ist hier eine völlig verrückte Stadt. Hinter dem schmalen und komplett planlos bebauten Küstenstreifen liegt ja gleich der Appenin, es geht steil bergauf und man hat dann in Genau einfach Aufzüge mitten in die Stadt gebaut, die einen da hochfahren Mit Blick auf die Karte dachte ich, naja, das wird dann wohl so eine Art Metallkasten sein. Weit gefehlt, man geht erst in einen hübsch gekachelten Gang und steigt dann in einen holzgetäfelten Aufzug ein, mit hölzerner Sitzbank. Das Ganze ist kostenlos. Wer kommt denn auf sowas?

Ansonsten verwirrt mich die Abwesenheit von richtigem Tageslicht in der Unterkunft. Ich habe schon wieder 12 Stunden geschlafen. Fühle mich dafür jetzt auch komplett erholt und topfit. Das ging schneller als erwartet, umso besser!

Frage in der Liste heute: „Was war Ihr schlechtestes Date?“ Meine Dating-Zeit ist ja schon länger her, vielleicht liegt es daran, ich kann mich an kein schlechtes Date erinnern. Ich habe allerdings sowieso auch nie bewusst Dating betrieben, weil ich nie auf der Suche nach einer Partnerschaft war, das hat sich immer mehr so zufällig ergeben. Mein erstes Zusammentreffen mit meiner ersten längeren Beziehung – da war ich 16 – könnte man vielleicht landläufig als „schlechtes Date“ bezeichnen, denn der Tag endete für uns (und noch zwei andere) mit einer Fahrt im Polizeiwagen und einer Anzeige, aber andererseits passte das in der damaligen Zeit ziemlich genau und ich würde nicht sagen, dass es dem Date an sich abträglich war.

Was ist denn genau ein schlechtes Date und – sollte sich eines so entwickeln – warum geht man dann nicht einfach weg? Ich hatte lange Zeit die selbstauferlegte Regel, mit ganz neuen Bekanntschaften nie Essen zu gehen sondern immer erstmal nur ein Getränk zu verabreden, das hat sich auch bei den ersten Internettreffen (nicht mit Datingabsicht) immer sehr bewährt. So ein Bier, insbesondere in der Größe, die man in Düsseldorf bekommt, ist ja im Zweifel schnell geext. Ganz generell verabrede mich sowieso nicht bevorzugt zum Essen. Das ist glaube ich so ein Erwachsenending, das mir irgendwann übergestülpt wurde und ich bin erst vor einiger Zeit darauf gekommen, dass mir das null entspricht. Ich unterhalte mich am Liebsten und Essen und Sprechen macht man beides mit dem Mund, das passt nicht gut, zudem neige ich zum Gestikulieren und auch das ist mit Besteck in den Händen nicht optimal.

Statt auszutrinken und wegzugehen kann man sich natürlich auch den Spaß machen, das Gespräch so zu drehen, dass es einem selbst Freude bereitet oder sich vornehmen, die andere Person zum Aufbruch zu bewegen. Sehr gutes Übungsfeld, wie ich finde! Egal ob allgemeine Verabredung oder Unterform „Date“.

In Bezug auf allgemeine Verabredungen hatte ich ein paar sehr sonderbare Erlebnisse mit Freundin P früher und auch mal mit Frau Herzbruch, da waren wir mit Personen zusammengetroffen, die sich gar nicht mit uns unterhalten wollten sondern die Erwartung hatten, dass wir ihnen wie lustige kleine Muppets eine Unterhaltung darbieten, die sie einfach nur konsumieren. Das können wir natürlich liefern, müssen uns dafür aber nicht extra mit Dritten verabreden, am Publikum ist uns nicht gelegen. Immerhin wurde nicht applaudiert. Wobei, vielleicht doch. Ich weiß es nicht mehr.

Jedenfalls, auch da, alles freie Entscheidung. Es gibt keine Pflicht, zu warten, bis eine Verabredung (ob Date oder nicht) erinnernswert schlecht wird, man kann einfach schon gehen, wenn sie nicht mehr gut ist. Außer man möchte was haben, worüber man später schreiben kann natürlich, dann muss man bleiben und es in allen Facetten erfahren um hinterher gut Auskunft geben zu können, wenn in einer Blogcontentvorschlagliste danach gefragt wird. Dieses Glück habe ich heute nicht.