Ich verreise in weniger als 12 Stunden und es ist nichts vorbereitet. Das ist langweilig, tut mir leid, wir hatten das genauso schon vor einigen Monaten, mich selbst langweilt es auch. In der täglichen Contentvorschlageliste ist ebenfalls eine Frage, die fast deckungsgleich ist mit einer vor einiger Zeit (Herangehensweise an Studien-/Berufswahl), ich mache jetzt nicht noch den Fehler und wiederhole meine Antwort darauf auch. Logisch.
Heute hatte ich einen unerwarteten Tag. Ich wachte nämlich ein wenig verkatert auf, das war so nicht geplant. Nach gemütlichem Kaffee ging ich mit Joriste zum Bahnhof, sie fuhr zurück nach Hause und ich fuhr zu der Verabredung mit einer älteren Frau aus dem Chor, die da bislang die Buchhaltung gemacht hat und es nicht mehr machen möchte. Ich hatte mich als Nachfolge angeboten und nach einem halben Jahr hatten wir nun endlich einen Termin gefunden, damit sie mir erklärt, was da eigentlich zu tun ist, es war die Rede von einer Software und einem Ordner, soweit alles innerhalb meiner Komfortzone. Am Freitagabend plötzlich sagte sie aber „ich koch uns was“ und mein Kopf meldete „soziales Event Unterform Einladung mit Essen zu Hause!“, ich habe gelernt, dass es dabei üblich ist, mit etwas in der Hand zu kommen. Sehr anstrengend bei fremden Personen. Bei bekannten Personen kann man schöne Dinge, die man selbst gerade hat und teilen möchte (das wären aktuell ein paar Mangos gewesen) mitbringen, bei Fremden ist alles schwierig. Ich erkundigte mich auf Tröt, alle Antworten waren höchst unerfreulich: Süßigkeiten bei älteren Menschen kritisch wegen Diabetes, bei Alkohol könnte sofortiges Mittrinken erwartet werden, der Konsens lief auf eine Pflanze hinaus. Ich erwog, eine meiner Orchideen zu verschenken aber keine davon blüht gerade, am Ende kam ich mit Joriste Samstag an einem Blumenladen vorbei und sie sagte sehr unvermittelt „ich habe die Antworten auf deine Frage gelesen und ICH FÄNDE ES AM BESTEN WENN DU JETZT DIESE TOPFPFLANZE KAUFST“. Ich verstand und kaufte.
Diese Entscheidung war sehr richtig. Auch wenn es „natürlich überhaupt nicht nötig gewesen wäre“.
Dann gab es als erstes Essen. Einen Salat mit gebratenen Pilzen, dann ein Nudelgericht und einen Beilagensalat mit roter Bete und Orangen und plötzlich stand ein Glas Weißwein vor mir. Ich trinke ja keinen Wein, weil ich den nicht mag und Weißwein trinke ich schon einmal erst recht nicht, weil ich mich von vielen Weißweinsorten unmittelbar übergeben muss, schon vom ersten Schluck, ich scheine da eine Unverträglichkeit zu haben, es war sehr anstrengend, den Weißwein abzulehnen. Statt dessen bekam ich dann Saft. Saft mag ich ja auch nicht, muss mich davon aber nicht übergeben, trank ihn also um nicht noch angestrengter zu werden. Dann gab es noch Kaffee und Kuchen, zwei Sorten Kuchen, einen mit Birne und Maracuja-Sahnecreme und einen mit Nüssen und Schokolade.
Irgendwann zwischendrin sprachen wir auch kurz über Buchhaltung.