5. April 2024

Alles zu WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen.

Die Nacht war nicht schlecht, aber auch nicht wirklich voller Schlaf. Es war gemütlich im Bett, ich hatte keine Sorgen, ich lag halt einfach so herum und kam endlich mal ein gutes Stück im Hörbuch voran. Ich glaube, zwischen 2 Uhr und 5 Uhr habe ich auch irgendwann mal geschlafen. Um 7 stand ich dann auf, nicht top erholt aber auch nicht supermüde.

Die Morgenroutine war wie immer, was schön ist. Vor ein paar Tagen war der Kater nämlich für zwei Tage merkwürdig – weniger präsent, leiser, zurückgezogener. Seit gestern ist er wieder so, wie es mir vertraut ist. Vielleicht hat er sich vor irgendwas erschreckt, möglicherweise sogar vor meinem Schnupfen. Er hatte sich ja auch komplett von mir ferngehalten, als ich Corona hatte. Was auch immer es war, es ist vorbei und das ist gut.

Bei meinen diversen Erledigungen (ich laufe morgens immer durch die Wohnung und mache dies und das) konnte ich endlich zweifelsfrei identifizieren, dass das Geräusch, dass ich seit ein paar Tagen manchmal höre, ein Rauchmelder ist, der Batterienot piepst. Allerdings nicht in unserer Wohnung. Irgendwo im Haus halt. Ich schrieb einen Zettel mit der notwendigen Vorgehensweise (Gerät außer Betrieb setzen und Hausverwaltung anrufen) und hängte ihn im Hausflur leise kichernd mit „Priority“ Aufklebern auf (eigentlich für Briefe gedacht, aus unerfindlichen Gründen habe ich eine ganze Rolle dieser Aufkleber), denn ich habe wenig Lust auf den finalen Alarm irgendwann mitten in der Nacht, wenn der betroffene Haushalt möglicherweise nicht da ist und ich dann aus Unsicherheit, ob es jetzt ein Feuer gibt oder nicht, die Katzen in Taschen packen und die Feuerwehr alarmieren muss. Spoiler: Stand jetzt kurz nach 21 Uhr führte mein Zettel noch zu keinem Erfolg, es piepst weiterhin. Sind alle anderen hier im Haus schwerhörig?

Kurz bevor ich gehen wollte bemerkte ich noch, dass der Katzenbrunnen nicht mehr reagierte. Auch nicht, wenn ich statt Bewegungsmelder auf Dauerbetrieb wechselte. Das störte mich, weshalb ich die Pumpe aufschraubte, durchspülte, mit einer Pinzette den Propeller (oder wie das heißt) hin- und herbewegte und dann ging sie wieder. Zusätzlich bestellte ich eine Ersatzpumpe, denn die defekte Pumpe hatte mich so sehr gestört, dass ich mir einen Haushalt ohne sofort greifbare Ersatzpumpe nicht mehr vorstellen möchte.

Im Büro angekommen erwartete mich zunächst einmal ein ganz normaler Tag. Freitags stehen immer ein paar regelmäßige Themen an – schauen, wie die Besetzung in der folgenden Woche ist, evtl. Streitigkeiten zu Konferenzräumlichkeiten entscheiden und für Erledigung von Dingen sorgen, die „bis Ende der Woche“ erledigt sein müssen. Gegen Mittag brach die Routine zusammen, denn die Leute fielen um wie die Fliegen und so verlegte ich meinen Arbeitsplatz ins Chefsekretariat. Das finde ich immer spannend. Heute saß ich dort zusammen mit einer studentischen Aushilfe, die erst seit drei Wochen da ist, also gab es noch viel zu erklären und zu erzählen und das war auch schön. Gegen 18:30 Uhr frage ich den Chef, ob er alles hat, was er braucht – er lachte bitter, so formulierte ich um und fragte, ob ich noch etwas für ihn tun könnte. Wir wünschten uns ein schönes Wochenende.

Zwischendrin hatte ich noch einen ausufernden Chat mit der Kundenbetreuung von HelloFresh. Ich habe eine absolute Krawall-Phase zur Zeit, das hat sich so hochspiralisiert. Personen reagieren ja ganz unterschiedlich auf Streit, Stress und Druck. Ich beobachte, dass ab einem gewissen Level sehr viele Menschen entmutigt, frustriert oder niedergeschlagen werden. Bei mir kippt das komplett anders, ich gerate in eine Art Sucht nach dem Adrenalin-Kick und suche immer mehr Konfrontation. Das ist nicht gut, weder für mich noch für die nachhaltige Auflösung von Problemstellungen. Meine mir selbst gestellte Aufgabe für das Wochenende – ich habe ein langes Wochenende, weil ich ja mit Schanuf ins Nichts verreise – ist es, aus dieser Spirale wieder herauszukommen und am Dienstag als komplett normaler, geerdeter Mensch zurückzukehren.

Auf dem Heimweg erreichte mich eine Nachricht von M, ob ich Donuts mitbringen könnte. Leider hatte der Donut-Laden mit dem netten Mann, der immer meine Pakete annimmt, geschlossen, ich fand per GoogleMaps-Suche aber tatsächlich noch einen weiteren Donut-Laden nur ein paar Fahrradminuten entfernt. Dort lag nur noch ein einziger Donut in der Auslage, die Verkäuferin sagte aber, sie würde gerade frische machen und in 10 Minuten gäbe es Nachschub. Ich gab eine Bestellung auf und kündigte an, in 10 Minuten wieder da zu sein, verbrachte die Zeit in einem Baklava-Laden gleich nebenan, den ich schon lange mal besuchen wollte und es immer vergessen hatte, dort ließ ich mir eine gemischte Box zusammenstellen.

Zu Hause kurz mit allen gesprochen, die Katzen gekrault, das Abendessen aufgewärmt (es gibt Reste – neulich habe ich Ofenrisotto gemacht und ja, es ist okay, was soll an Gemüsereis auch nicht okay sein, die große Offenbarung habe ich jedoch nicht erfahren), Papierkram auf dem Schreibtisch für „irgendwann nächste Woche“ zurechtgelegt. Gleich helfe ich dem Gesangslehrer noch bei einem Förderantrag, dann packe ich die Sachen für die Reise – vielleicht aber auch erst morgen, wir brechen nicht vor 10 Uhr auf.

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