22. April. 2023
Während mein Körper schon seit einer guten Stunde im Sessel sitzt fährt mein Kopf immer noch Zug. Mehr und mehr gewinne ich den Eindruck, dass es für mich zuträglich wäre, mal zwei Wochen am Stück zu Hause zu verbringen. Lässt sich aber gerade nicht einrichten.
In der täglichen unverbindlichen Contentvorschlagliste auch eine schwierige Frage heute: „Treppen, Rolltreppe, Lift oder zu Fuß?“
Wie soll ich das denn beantworten, das kommt doch auf eine unglaubliche Fülle an Faktoren an: auf die Stockwerkhöhe, das Schuhwerk, ob viel getragen werden muss, ob in Begleitung und wenn ja in welcher, besteht Zeitdruck, was ist der Zweck des Weges an sich, wie ist der Zustand der genannten Möglichkeiten, wie meine Stimmung?
Um ein paar Beispiele zu nennen: ins Büro (24. Stock) fahre ich jederzeit Aufzug, weil mir 24 Stockwerke in jeder Stimmung zu anstrengend sind und ich auch nicht so viel Zeit habe. Wenn ich dann aber 2-3 Stockwerke weiter hoch will, nehme ich die Treppe, weil es zu lang dauert, auf den Aufzug zu warten. Außer ich schleppe Akten oder balanciere Kaffee und Kuchen, dann nehme ich doch den Aufzug. Wobei ich mit Akten den Weg von oben nach unten auch per Treppe mache, aber nicht, wenn ich „Meetingschuhe“ trage.
Im Kaufhaus würde ich nie die Treppe nehmen, weil ich gar nicht wüsste, wo ich die finde. Aufzug auch nicht gern, meist wartet man sehr lang. Hier wäre meine Wahl immer die Rolltreppe, außer ich bin mit einer Person unterwegs, die nicht gern Rolltreppe fährt (ich kenne mehrere), interessanterweise laufen diese Personen alle auch nicht gerne Treppen, dann nehmen wir also den Fahrstuhl.
Am Fluhafen liebe ich diese ebenerdigen Rolltreppen, also Rollbänder, nicht die für Koffer sondern die für Menschen. Für eilige Menschen. Ich bin ein eiliger Mensch. Man geht auf diesen Bändern ganz normal weiter und es ist dann alles einfach 1,5x so schnell, das hätte ich sowieso gern, dass man alle auf 1,5-fache Geschwindigkeit stellen könnte, wie Hörbücher.
Insofern: das ist keine Frage, schon gar keine „oder“-Frage. Alles hat in unterschiedlichen Kontexten eine Berechtigung.