Mai 2023

24. Mai 2023

In der Bahn saß ich heute gegenüber von einem ganz kompakten Menschen. Ich meine „kompakt“ nicht als Umschreibung für „dick“.

Ich versuche, zu beschreiben, was ich meine: der Mann nahm einen klar definierten Raum ein und hatte dabei Körperspannung, die diesen Raum fest ausfüllte. Dabei war er ganz ruhig. Vielleicht ergibt sich dieses Bild durch Körperspannung ohne viele Mikrobewegungen?

Man konnte diesem Mann sehr entspannt gegenübersitzen, es war zu jedem Zeitpunkt völlig klar, wo er anfängt und wo er aufhört.

Im Gegensatz dazu gibt es auch viele Menschen, die viel undefinierter sind. Die entweder mangels Körperspannung ein wenig zu wabern scheinen oder aber wegen zu großen Mikrobewegegungen dauernd mehr Raum einnehmen als geplant. Zu letzteren gehöre ich, zumindest so ein bisschen, bei mir kommt es häufig vor, dass sich meine Arme oder Beine mit denen anderer Menschen irgenwie im Vorbeigehen verhaken oder zumindest kollidieren, wenn diese Menschen ähnlich veranlagt sind wie ich, zum Fuchteln und zu unbedachten Bewegungen neigen oder wegen irgendeines Gedankens sehr sichtbar zusammenzucken oder sich sehr plötzlich wegen eines anderen Gedankens aufrichten oder ausstrecken.

Ich nehme deshalb ungeplante Berührungen nicht krumm, oft genug habe ich sie ja selbst verursacht. Andererseits halte ich auch gern Sicherheitsabstand ein. Jede Person hat ja eine leicht andere Vorstellung vom idealen Abstand zu anderen Menschen. Und noch einmal variierend nach dem Gefühl emotionaler oder geistiger Nähe natürlich, aber selbst bei gleichem Gefühl von Nähe weicht der ideale körperliche Abstand individuell ab. Ich hatte dieses Erlebnis neulich erst in einem Seminar. Wir wurden aufgefordert, uns so vor eine Person zu stellen, wie wir ihr uns nah fühlen und ich stellte mich in knapper Armeslänge Abstand zu einer anderen Teilnehmerin auf. Sie war überrascht und sagte „du bist so weit weg, ich habe das Gefühl, dass wir uns eigentlich näher sind“ worauf ich sagte „was meinst du, wieso ich gerade noch in Reichweite bin?“ Ich stelle mich doch nicht in Reichweite zu Personen auf, von denen ich nicht erreicht werden möchte.

Kater und Katze bei mir sind ähnlich. Die Katze ist kompakt, der Kater kein bisschen, er ist ausufernder, wenn man ihn hochhebt, hängt immer irgendwo was runter und wenn man ihn kuschelt hängt immer irgendwo was raus. Die Katze ist völlig kompakt, man kann sie hochheben wie einen Ball (was auch ein wenig an der Körperform liegt, aber Gliedmaßen hat sie ja natürlich trotzdem) und man kann sie kuscheln wie eine Kugel.

18. Mai 2023

Ich bin den halben Tag Zug gefahren und habe die andere Tageshälfte mit zwei Senioren verbracht. In der Küche findet ein Krimi-Dinner mit 8 jungen Erwachsenen statt. Herr N. ist von der Vatertags-Radtour ermattet auf dem Sofa eingeschlafen. Es ist daher nur folgerichtig, dass ich eine weitere Frage aus der täglichen unverbindlichen Contentvorschlagliste beantworte.

Die heutige Frage lautet: „Wie verlief das Treffen mit der unbekannten Person aus dem Internet in Nieder-Olm und haben Sie noch Kontakt?“

Eigentlich war sie an irgendeinem anderen Tag einsortiert, ich hatte mir vorsorglich schon die Veröffentlichung der Informationen von der „unbekannten Person aus dem Internet“ freigeben lassen, dann aber keine Zeit für die Beantwortung gefunden. Damit ich mir diese ganze Mühe, die immerhin aus einer WhatsApp-Nachricht bestand, nicht umsonst gemacht habe, habe ich die Frage auf einen freien Slot weiter hinten verschoben und heute taucht sie wieder auf, wie schön!

Verraten ist jetzt schon, dass wir noch Kontakt haben. Ich beantworte daher einen Bonusaspekt: es handelte sich bei der unbekannten Person um rebekka_m, bekannt aus Twitter und Tröt und Blog (wobei das derzeit ruht). Rebekka wohnte damals irgendwo, von wo aus die Mitte zwischen ihrer und meiner Wohnung so ganz grob Nieder-Olm war und stand kurz vor einem Umzug weiter weg; sie hatte mich daher angeschrieben, ob wir die Zeit vor dem Umzug noch für ein Kennenlernen nutzen sollten, weil es danach schwieriger würde.

Das Treffen fand am 7.1.2015 statt, wie gesagt in Nieder-Olm, wir parkten beide irgendwo und ich habe keine Ahnung mehr, wo exakt wir uns begegnet sind, also: ob wir uns draußen trafen oder ob ich in einem Lokal saß und sie hereinkam oder umgekehrt. Das weiß ich alles nicht mehr. Vielleicht weiß sie es noch. Das Lokal war ein Grieche in Bahnhofsnähe, sah aber nicht griechisch aus, das Essen war in Ordnung, ich trank alkoholfreies Bier. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und tauchten problemlos in ein langes Gespräch ab, die Themen habe ich allerdings mittlerweile vergessen. Ich glaube, wir brachen auf, als der Grieche schließen wollte. GoogleMaps hat getrackt, dass ich von 19:52 – 23:47 Uhr im Restaurant Akropolis war, laut Website schließen die aber um 23 Uhr, es mag sein dass wir draußen noch vor den Autos zusammen standen. Jedenfalls gingen wir nicht auseinander, weil uns die Gesprächsthemen ausgingen.

Wir begegneten uns danach ein- oder zweimal auf einer re:publica (und ich sah zum ersten Mal Barfußschuhe live!).

Später gründete Rebekka einen Lesezirkel, in dem wir seitdem gemeinsam sind, wir haben online also regelmäßig, wenn auch in größeren Abständen, Kontakt. Vor etwa einem halben Jahr empfahl sie mir zusätzlich ein Lesetreffen mit anderem Format, es ist moderiert und es werden Textauszüge, nicht ganze Bücher gelesen, organisiert vom Literaturhaus Hannover aber als Online-Veranstaltung. Daran nahmen wir in der ersten Runde (zufällig) gemeinsam teil – jetzt in der zweiten Runde haben wir uns (ebenso zufällig) für unterschiedliche Wochentage eingebucht.

Ein paar Mal haben wir über die Jahre auch telefoniert, über Gehaltsverhandlungen und über Geldanlagen und neulich waren wir zusammen beim Thai in Frankfurt, weil sie hier einen beruflichen Termin hatte, auch dieses Mal waren wir sofort wieder mittendrin im Gespräch, hauptsächlich über berufliche Themen.

Meine Einschätzung – und auch mein Wunsch – ist, dass wir uns noch häufiger treffen werden.

17. Mai 2023

Heute bin ich in eine Falle getappt.

Ich fahre bzw. fliege (hurra…) im Juni zu einem größeren Treffen/Meeting/Konferenz, was auch immer, jedenfalls wird das über Dienstag und Mittwoch gehen, ich reise Montag an und Donnerstagmittag ab und würde deshalb zu den Randzeiten gerne so viele Personen wie möglich nochmal separat sprechen. Zu Essen, Kaffee, Drinks, egal was. Damit ich das besser planen kann, hatte ich neulich schon einmal gefragt, wann es denn wohl einen groben Zeitplan für diese zweitägige Veranstaltung gäbe und dann, weil keine Antwort kam, noch ein zweites Mal gefragt. Naja und ein drittes Mal wohl auch.

Heute kam dann eine Liste mit Themen, um die es sich drehen würde. Aber noch kein Zeitplan. Wertschätzend, wie es meine Art ist, schrieb ich, dass die Themen ja super seien aber: wie sieht es mit dem groben zeitlichen Ablauf aus? Dann löschte ich den ersten Teil, Lob mit der Gießkanne ist keins, man muss konkret werden, ich schaute mir also die Themen (wirklich keins davon uninteressant!) nochmal an und pickte mir zwei davon heraus, zu denen ich etwas mehr sagen konnte, einmal qua Interesse und einmal qua zertifizierter (ganz kürzlich erworbener) Qualifikation. Ich schrieb nochmal neu, dass ich mich auf alle Themen freue und besonders auf Dings und Dungs, weil blabla.

Ich schwöre, ich hatte die Mail maximal physisch, aber noch nicht ganz mental abgeschickt, also schon die Antwort kam: „Would you like to participate on the panel?“ Nur das. Sonst nichts, keine Anrede, keine Grußformel, meine Güte, ich hätte mir den Energieaufwand für das konkrete Lob sparen können, denn es ist ganz klar, was das bedeutet: Krieg.

Ich antwortet daher ganz genauso schnell, also definitiv mental noch nicht dabei: „I’d love to!“ Auch ohne Anrede und ohne Grußformel.

Dann ist das jetzt so. Man will mir die Weltherrschaft wohl doch nicht widerstandslos überlassen.


Die tägliche Contentvorschlagliste fragt heute, ob ein gutes Leben ohne gute Freundinnen vorstellbar ist. Freund*innen, nehme ich an. Sicher ist es das, ich kann mir sehr viele gute Weisen zu leben vorstellen. Aktuell habe ich mich so eingerichtet, dass ich viele Dinge gerne immer wieder mit denselben Personen mache – das ist seit längerem so, so dass sich teilweise sogar schon Routinen ergeben in Bezug auf Tagesabläufe oder Urlaube.

Ich könnte mir aber auch vorstellen, eher ohne feste Bindungen zu leben (wie ich mir ja auch vorstellen könnte, in einem 1-Zimmer-Apartment in einem Hochhaus zu leben), ich würde mich dann vermutlich mehr treiben lassen, vielleicht häufiger Veranstaltungen besuchen, bei denen man etwas in Gruppen macht (Kurse irgendeiner Art vermute ich). Ein zurückgezogenes Leben sehe ich für mich nicht. Die meisten von uns hatten ja während der Corona-Lockdowns die Gelegenheit auszuprobieren, wie uns Zurückgezogenheit bekommt und ich gehörte (zu meiner Überraschung) zu denjenigen, die nicht klar kamen. In nächster Zukunft möchte ich das daher nicht wieder ausprobieren.

Natürlich ist es nicht so, dass ich alle meine Freundschaften brechen würde, um meine Freizeit in Gruppen von Fremden zu verbringen. Dann würde ich die entsprechenden Personen, von denen ich mich lossage, sehr vermissen. Aber wenn ich sie nie kennengelernt hätte, nicht von ihnen wüsste, dann wäre sicher dennoch ein gutes Leben möglich. Ganz davon abgesehen, dass es ja auch noch die Möglichkeit gibt, in der Familie oder im Beruf oder Sport völlig aufzugehen und daher keine Freund*innen darüber hinaus zu wollen oder zu brauchen.

Also, ja, ein gutes Leben ist auch ohne gute Freund*innen für mich vorstellbar. Vorstellbar ist für mich auch, dass ich dann etwas unerträglicher wäre, weil das Korrektiv fehlt. Aber das würde meinem guten Leben keinen Abbruch tun, nur dem der anderen.

16. Mai 2023

Die letzten Tage war ich ja mit Violinista ans Meer verreist. Gestern sind wir zurückgekommen, um ca. 20 Uhr war ich zu Hause, es waren sofort einige eilige Dinge zu tun (Dinge der Art, die sich eben ansammeln, wenn man einen Haushalt inklusive einer jungen Erwachsenen und zwei Tieren für vier Tage sich selbst überlässt), während ich die Dinge tat, liefen schon einmal zwei Waschmaschinen, der Koffer wurde ausgepackt, um Mitternacht war ich im Bett und um 8:30 Uhr im Büro.

In solchen Momenten fühle ich mich sehr aus der Zeit gefallen, so als wäre ich der Anwesenheit meines Körpers an unterschiedlichen Orten mental noch nicht ganz nachgekommen. Gut, dass wir das Beamen noch nicht in Wirklichkeit machen könnten, sonst wäre das für mich vermutlich noch viel schlimmer. Ich hoffe, das kommt in den nächsten 50 Jahren nicht noch, sonst bin ich dann irgendwann mit 70 die schrullige Alte, die lieber Bahn fährt als zu Beamen, weil ihr das „irgendwie komisch“ ist.

Meine Handhabe in Momenten der gespaltenen Anwesenheit von Körper und Kopf ist, mich voll in die Situation, in der der Körper sich befindet, zu werfen. So auch heute, nach Abschluss des Arbeitstages baute ich mit M noch einen Kratzbaum auf und schleppte den Sperrmüll auf die Straße sowie mehrere Kartons, in denen ich auch hätte Leichen entsorgen können (wegen der Größe, nicht wegen irgendwas anderem, schon gar nicht wegen eines Motivs), sofort dann war Lesedings und es liefen nochmal zwei Waschmaschinen und jetzt bin ich so ungefähr wieder mit mir vereint. Das ist gut.

Die Frage des Tages lautet: „Wie klappt es mit dem Plan, weniger Lebensmittel entsorgen zu wollen ?“ Stammt diese Frage von einer Person aus dem französischen Sprachraum? Ich frage, wegen des Leerzeichens vor dem Fragezeichen und ich frage aus Interesse, nicht aus Häme. Habe auch festgestellt, dass Personen aus dem Saarland oft eine Leerstelle vor ein Fragezeichen machen, vermutlich, weil sie so gut Französisch können, was mich immer etwas neidisch macht. Sobald ich fließend Italienisch spreche werde ich Französisch nochmal komplett lernen.

Der Plan mit den Lebensmitteln klappt hervorragend, was aber überhaupt nichts mit guter Organisation zu tun hat sondern mit genau dem Gegenteil: ich bin momeńtan so schlecht organisiert, dass es keine Einkäufe gibt, folglich auch nichts wegzuwerfen. Essen gibt es aus der HelloFresh-Box (wenn Herr N. kocht), da gibt es ja keine Reste und wenn ich koche bestelle ich beim Lieferdienst, wir bestellen meist 2 Gerichte für 3 Personen, da gibt es dann auch keine Reste.

Die Biokiste enthält derzeit nur Obst und Rohkost (ich bin versiert, solche Phasen in meinem Leben abzuwickeln und habe schon vor mehreren Jahren entdeckt, dass die Umstellung auf Rohkost bei viel um die Ohren sehr entlastend ist: es ist immer was zu Essen da, in das man einfach reinbeißen kann aber gleichzeitig schreit nichts vorwurfsvoll „koch mich endlich!!“ aus dem Kühlschrank), das geht immer weg. Zwischendrin ernähren wir uns von Haferflocken/Porridge/Müsli, die ganze Brotfrage mit den Konnotationen „Schimmel“ und „angetrockneter Brotbelag“ entfällt.

Insofern: Klappt gut aber ohne Plan.

14. Mai 2023

Gerade vorhin auf der Terrasse hat mir Violinista noch etwas über Yoga erzählt, und zwar irgendeine Sache, bei der der Körper schläft und der Geist wach ist. Ich bin ja ganz froh, wenn mein Geist mal schläft. Egal, das Thema in der täglichen unverbindlichen Contentvorschlagliste heute lautet „Yoga“.

Ich finde Yoga interessant, es scheint mir eine sinnvolle, gesunde und für alle geeignete Sportart zu sein. Ich betreibe es selbst nicht, habe aber in den letzten 1,5 Jahren öfters darüber nachgedacht, es scheitert bisher daran, dass ich mich so verstärkt dem Amüsement widme, dass ich keine Zeit für etwas neues habe, das ich an 1-3 Abenden pro Woche machen würde. Sollte sich mein Amüsierwahn wieder einpendeln (ich rechne mit 9 – 12 Monaten) steht Yoga ganz oben auf der Liste. M hatte eine 10er-Karte in einem Yoga-Studio (es heißt anders, mir fällt das Wort gerade nicht ein, war es Dojo?) ganz in der Nähe und es gibt dort ein Konzept, das für mich geeignet wäre, bei dem man eine Mitgliedschaft (monatlich kündbar) abschließt und zwar für entweder 1-2, 3-4 oder 5-6 Termine pro Woche, die man dann aber frei wählen kann, irgendwas gibt es jeden Abend. Das finde ich angenehm flexibel und könnte mir eine Mitgliedschaft (oder erstmal eine 10er-Karte) vorstellen.
Natürlich kann man Yoga auch per Youtube oder online-irgendwas betreiben, das sehe ich für mich aber nicht. Genauso wenig, wie ich von zu Hause arbeiten will, will ich von zu Hause Yoga betreiben.

Ganz dunkel erinnere ich mich, dass ich in der Schwangerschaft schonmal einen Yoga-Kurs belegt hatte. Da ist natürlich sehr lang her (so lange her, dass es das Plusquamperfekt rechtfertigt), damals war es glaube ich üblich, in dieser Zeit irgendwelche krankenkassenbezahlten Sport zu betreiben und es gab eine Liste mit Gymnastik und ähnlichem und eben Yoga.

Ich wählte Yoga, das kannte ich noch nicht und ich hoffte, dort Kopfstand zu erlernen. Das war natürlich nicht so, es gibt ja viele Arten Yoga und es handelte sich um spezielles Schwangerschaftsyoga mit viel herumliegen und atmen, ich weiß noch, dass ich jedes Mal nach kurzer Zeit eingeschlafen bin, aber das war auch okay. Am Ende sang die Yogafrau dann immer Mantras in Sanskrit und es wurden Kerzen und Düfte angezündet, davon wurde mir schlecht (mir wurde 9 Monate lang von allem schlecht) und dann bin ich aufgewacht und vorzeitig aufgebrochen. 

Das ist aber ja 18 Jahre her, schwanger bin ich nicht mehr und ich habe den Eindruck, man kann Yoga jetzt auch einfach gymnastisch, also ohne Spiritualität betreiben.

13. Mai 2023

Gleich kommt der ESC, Violinista versucht, ein Tablet mit einer Box zu verbinden, ich wollte helfen aber sie möchte es allein machen. Ich muss mich nun ablenken, damit ich ihr das Ding nicht aus der Hand reiße, auf meine Empore klettere und die Leiter hochziehe.

Frage in der täglichen unverbindlichen Frageliste heute: wie verhindern Sie, selbstgerecht zu werden. Macht und Einfluss korrumpieren jeden. oder?

Ich verhindere sehr einfach, selbstgerecht zu werden, in dem ich haufenweise Fehler mache. Kein Witz. Bei den folgenden Aufräumarbeiten habe ich immer ausreichend Zeit, mich zu ärgern („zu reflektieren“ sagt man wohl auch). 

Weiter versuche ich, Selbstgerechtigkeit zu verhindern, in dem ich mich bevorzugt mit Menschen umgebe, die mir zwar wohlgesonnen sind aber mir nicht nach dem Mund reden. Das ist in der Kombination schwierig zu finden. Personen, die einem nicht wohlgesonnen sind, tun sich mit Widerspruch leicht aber es wird (fälschlicherweise meiner Meinung nach) als ein Zeichen von Zuneigung angesehen, derselben Meinung oder Haltung zu sein. Dabei ist es doch gerade bereichernd, im offenen Gespräch mit Personen zu sein, die ich mag aber die Dinge ganz anders sehen als ich. Meine engeren Freundinnen – Schanuf, Fragmente, Violinista, Herzbruch, CucinaCasalinga, um mal die Ihnen vermutlich bekannten zu nennen – sehen und machen viele Dinge völlig anders als ich, ihnen ist aber gemeinsam, dass sie in ihrer Kritik an mir zugewandt bleiben.

Zum zweiten Teil der Frage, „Macht und Einfluss korrumpieren jeden. Oder?“ – Nein, natürlich nicht. Macht und Einfluss sind gute Dinge, sie sind erforderlich, um das eigene Leben selbst gestalten, um eigene Pläne verwirklichen zu können. Bei uns allen sind das manchmal Pläne, die den Plänen anderer zuwiderlaufen oder Möglichkeiten, die wir für uns nutzen wollen und dabei gehen sie anderen verloren, sei es wegen Verknappung oder wegen Unbedachtheit.

Natürlich gibt es auch moralisch grundverdorbene Typen aber in den allermeisten Fällen, in denen wir jemanden als „korrumpiert“ bezeichnen, geht es um Entscheidungen, die wir aus unseren Abwägungen heraus anders treffen würden. Bei Hinz und Kunz fällt uns das nicht weiter auf, aber bei Personen, denen wir sehr viel Macht zugestehen (denn Achtung: Macht kann in einem Vakuum nicht bestehen, sie ist nur da, wenn sie anerkannt wird) fällt uns das natürlich auf und so scheint es, als läge es an der Macht an sich. Dabei wäre Putin auch als politisch einflussloser Normalbürger wohl kein niedlicher alter Herr und Trump würde auch ohne Millionen Frauen begrabschen.

Ein Unterschied ist aber, wie ihrem Fehlverhalten begegnet wird, es wird nämlich von vielen und in vielen Fällen öffentlich toleriert. Und das ist, wie gesagt, Macht, die zugestanden wird. Von anderen. Von den Steigbügelhaltern, die nicht weniger korrumpiert sind als die Person im Rampenlicht, die auch eigene Pläne und Interessen verfolgen, sie fallen uns eben nur nicht so auf. Und dahinter eine weitere Reihe Menschen mit Plänen und Interessen, die von dort das Gesamtbild schon gar nicht mehr sehen können, aber die natürlich auch Ideen und Wünsche und Träume haben. Und so weiter.

Daher: großzügig im Kleinen bleiben, immer mal überlegen, wo man selbst gerade Macht zugesteht und natürlich nicht vergessen, sich selbst zu ermächtigen.

9. Mai 2023

Ich unterziehe mich seit ca. 3 Wochen einem selbst erfundenen Experiment. Der Anlass dafür war das unangenehme Gefühl, das ich immer verspüre, wenn mich auf der Straße jemand um Geld bittet.

In meinem Kopf kam diese Situation ungefähr 100 mal täglich vor, mindestens. Ich kann natürlich nicht jeden Tag 100 Personen Geld geben, ganz klar, da verarme ich. Und selbst, wenn ich willens wäre, sah ich immer zwei Probleme: a) ich bin viel zu sehr Stadtkind, um irgendwo auf der Straße meine Geldbörse herauszunehmen und b) ich habe in den allermeisten Fällen sowieso gar kein Bargeld, ich zahle ja alles mit Karte, die in der Handyhülle steckt oder mit dem Handy selbst – die Hälfte der Zeit habe ich noch nicht einmal eine Geldbörse dabei.

Neulich war aber ja Ostern – ah, nun lässt sich auch der Zeitpunkt besser eingrenzen, ich betreibe mein Experiment seit ziemlich genau 4 Wochen – und Papa N. war zu Besuch. Sein Blick fiel auf einen Katzenfutternapf, den ich schon längst aus meinem alltäglichen Blickfeld ausgeblendet hatte. Er steht neben der Kaffeemaschine und ist gefüllt mit Münzgeld. Nicht mit Silbergeld, das brauche ich immer für Paket- und Essensliefermenschen sondern mit dem Bodensatz der Geldbörsen, das, was ich „grünes Geld“ und „rotes Geld“ nenne, also alles von 1 Cent bis 50 Cent.

Hier habe ich bei meiner Begriffssuche übrigens gerade etwas neu verinnerlicht, vielleicht wissen Sie es noch nicht: Die 1, 2 und 5 Cent-Münzen sind aus Stahl mit Kupferummantelung, die 10, 20 und 50 Cent-Münzen aus Nordischem Gold (was eine Bezeichnung für eine Messinglegierung ist) und die 1 Euro-Münzen sind außen Nickel-Messing und innen Magnimat. Magnimat gewann in den 70ern in der Silberspekulationsblase an Bedeutung, sehr spannende Geschichte, die Brüder Hunt kauften irrsinnige Mengen an Silber, der Silberpreis explodierte und so wurde die ehemalige Silberlegierung unserer 5-DM-Münze Mitte der 1970er gegen eine aus Magnimat ausgetauscht. Ein paar Jahre später griff die Börsenaufsicht ein (Silver Rule 7) und der Markt regelte auch ein bisschen, weil alle anfingen, ihre Silberlöffel einzuschmelzen, den Hunts wurden folglich ihre Long-Positionen zum Verhängnis – ich habe den Faden verloren aber ist egal, denken Sie einfach an mich, wenn Günter Jauch sie mal danach fragt.

Jedenfalls sagte Papa N „Wat machste denn damit, wennde dat zur Bank bringst musste mehr bezahlen, alset wert is.“ Womit er vermutlich Recht hat, ich gehe aber ja auch sowieso in keine Bank wegen der Öffnungszeiten, deshalb hatte ich den Katzenfutternapf erst installiert und dann ausgeblendet.

Jetzt war er wieder in meine Aufmerksamkeit gerutscht, sehr schlechte Situation, aus der heraus aber nun mein Experiment entstand: jeden Morgen (stimmt nicht, erkäre ich aber später) nehme ich jetzt eine Handvoll von diesen Münzen und stecke sie in die Hosentasche und wenn eine Person mich um Geld bittet, gebe ich ihr die Münzen. Das mache ich nun, wie wir vorhin festgestellt haben, seit 4 Wochen und habe schon zwei Erkenntnisse gewonnen:

  1. Ich werde gar nicht täglich 100 mal nach Geld gefragt. Verblüffend. Ich werde etwa zwei- bis dreimal pro Woche nach Geld gefragt. Nehme also auch nicht jeden Morgen Münzen aus dem Napf, sondern zwei- bis dreimal pro Woche.
  2. Wenn ich gefragt werde, hängt das meist auch mit meinem Aufenthaltsort zusammen und ich werde dann gleich mehrfach gefragt. Ich gebe aber immer alles gleich der ersten Person. Dennoch sind die kurzen Unterhaltungen mit den weiteren Personen nie unangenehm. Ich vermute, das liegt daran, dass ich etwas völlig anderes ausstrahle, wenn ich sage, dass ich leider gerade alles einer anderen Person gegeben habe, als wenn ich „sorry nein“ sage und im Hinterkopf habe, dass ich vielleicht Kleingeld habe oder vielleicht auch nicht und nicht die Geldbörse raussuchen will und da vielleicht auch sowieso nichts drin ist.

Bisher ist mein Experiment also ein voller Erfolg. Der Katzennapf ist noch zu 2/3 voll. Wie ich vorgehe, wenn er leer ist, weiß ich noch nicht.

8. Mai 2023

Gestern konnte ich nichts mehr schreiben, auf dem Rückweg von „Herzbruchs Kommion“ ereilte mich nämlich eine kurze Krankheit, keine Ahnung, was es war, aber mir tat der ganze Körper einschließlich Hautporen und Haarwurzeln weh und ich döste immer wieder weg, kam kaum die Treppe hoch, musste sofort ins Bett. Nach 10 Stunden Schlaf war heute Morgen alles wieder ganz hervorragend.

Ich werde heute nach den „besten Schuhen“ gefragt. Fragen nach dem „besten“ oder „schlechtesten“ finde ich immer etwas kurz gegriffen, es kommt schließlich völlig darauf an, für was. „Be water“ haben wir von Bruce Lee gelernt, heute spricht man von Agilität, zwischendurch hieß es mal „flexibel“, drop your tool or you will die, alles dieselbe Soße.

Die Schuhe – für wen, für mich, für andere und wofür, zum Gehen, zum Rennen, zum Stehen, zum Wandern, zum Balancieren, für warme Füße oder für wenn es warm ist, was weiß ich, ich langweile mich selbst gerade schon enorm mit dieser müßigen Aufzählung. Was sind denn für Sie die besten Schuhe, sagen Sie mal, und dann sagen Sie mir das bitte am 1.8. und am 1.1. nochmal und zwar jeweils heute und in 30 Jahren. Meine Güte. Ich darf Fragen nicht so zerreißen, sonst fragt niemand mehr was.

In diesem Moment die besten Schuhe für mich sind keine Schuhe, denn es ist Abend, ca. 20 Grad in der Wohnung und ich hab die Füße hochgelegt. Schuhe fände ich unbequem. Anders heute auf dem Weg ins Büro, das wäre barfuß unangenehm gewesen, wobei der Weg an sich wegen eines aufwühlenden Ereignisses unangenehm war. Eine Frau stolperte nämlich vor mir und fiel nach vorne hin, ungefähr so wie ich selbst Anfang des Jahre, ich spürte den Schmerz sofort nochmal, half ihr dann auf und fragte, wie ich helfen könne und zu meinem großen Erstaunen war die Antwort nicht „Krankenwagen“ oder „Taxi“ oder „mal eben zur nächsten Bank helfen um sich sammeln“ sondern „mein Ex vergiftet mich und deshalb war mir schwindlig und ich bin hingefallen“. Ich bot also an, einen Krankenwagen zu rufen, damit man die Vergiftung diagnostizieren und behandeln könnte (und außerdem, weil die Frau aufs Gesicht gefallen war und eine aufgeplatzte Lippe hatte), das wollte sie aber nicht und rannte (Beine waren also wohl okay) davon. Ich war kurz perplex, sah für mich dann aber keine weitere Handlungsmöglichkeit mehr und widmete mich wieder telefonisch Frau Herzbruch und der Buchung unserer Zugfahrt nach Wien, das lief nämlich seit etwa einer halben Stunde nebenher, man macht sich kein Bild davon, wie kompliziert so etwas immer ist.

Jedenfalls trug ich dabei schwarze Chucks Variante „hi“ und war damit sehr zufrieden, an der Schuhwahl lag mein Unbehagen definitiv nicht. Im Büro hingegen hätte ich lieber Pumps oder Ballerinas oder sowas angehabt, weil man die unter dem Schreibtisch einfach kurz ausziehen kann, das geht mich Chucks in „hi“ natürlich nicht, also ausziehen schon, aber nicht „einfach kurz“. Und als ich kurz im Aufzug in den Ganzkörperspiegel schaute, hätte ich auch jedenfalls in der Theorie gerne High Heels getragen, das hätte sehr schick ausgesehen, aber eben nur in der Theorie, denn ich hätte für immer im Aufzug verbleiben müssen, weil ich in High Heels ja gar nicht laufen kann.

Sie sehen, schon an einem Tag vier verschiedene Präferenzen.

6. Mai 2023

Um 8 war ich heute schon wach, was gut war, weil ich so noch ofenarme Scones mit zum Krönungsspekakel nehmen konnte. Nur das Frühstücken hatte ich vergessen, was mir nach dem ersten Kir Royal auffiel. Holladiho!

Bis zum letzten Moment dachte ich, Charles zieht das nicht durch und sagt irgendwann „so, schön, jetzt haben wir Krönung gemacht und ist auch super gelaufen, danke an alle, jetzt ist aber auch genug mit Monarchie, das ist ja alles Quatsch“. Das geschah aber nicht. Ich war ehrlich enttäuscht und auch perplex. Was für eine absurde, aus der Zeit gefallene Veranstaltung.

Hin und zurück fuhren wir mit dem Rad und auf dem Rad braucht man jetzt Sonnencreme, also fuhren wir auf dem Rückweg an der Drogerie vorbei und nun habe ich Sonnencreme für diesen Sommer. Der Einkauf hat mir schlechte Laune gemacht, man braucht jetzt Sonnencreme, das ist schlecht, zu warm ist mir auch schon, wobei ich da selbst noch denke, dass 20 Grad noch nicht unbedingt eine Temperatur zum Jammern ist. Aber Sonnencreme und Sonnenbrille müssen jetzt immer mit, was bedeutet, eine Tasche muss immer mit. Alles sehr schlecht. Ich habe mir vorgenommen, für diesen Sommer keine Pläne zu machen, damit ich die ganze Zeit mit der schlechtesten Laune der Welt zu Hause sein kann aber ich hatte kalkuliert, dass das erst im Juni los geht.Für Mai habe ich noch Pläne. Ich bin sehr angestrengt.

Später bepflanzte ich mit M den Balkon, wir hatten die Pflanzen schon Anfang der Woche gekauft und – halt auch wegen Sonne – wurde es jetzt dringlich, sie aus ihren kleinen Verkaufstöpfchen zu holen und da ich, wie gesagt, im Mai noch Pläne habe, war der realistische Zeitpunkt dafür heute um 19 Uhr. Danach bevor es dämmrig wurde schnell noch den Balkon gefegt-gesaugt-gewischt-nachgespült und eine Lichterkette installiert und die Schrauben am Balkontisch neu festgezogen. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Mal gucken, wie lange die Blumen halten, bis sie verbrennen. Wobei die Lichterkette solar ist, also wenn zu viel Sonne für die Blumen ist, ist dafür gut Sonne für die Lichterkette, irgendwas wird also bunt leuchten auf dem Balkon. Wir sind gut aufgestellt.

Als Thema wird mir heute „Esoterik“ angereicht.

Ich nehme an, es geht um meine Haltung dazu, eine Definition kann man sich ja selbst googeln. Esoterik fällt in den Bereich Spiritualität, wie auch Religion, daran bin ich nicht so interessiert, also an Religion nicht und an Esoterik auch nicht, generell an Spiritualität nicht, an jeder Art von Introspektive eher nicht außer sie dient mir zu strategischen Zwecken, dann (leicht resigniert) schon, aber nicht als Hobby oder als Selbstzweck. Das ist wertfrei gemeint, man kann sich ja befassen, mit was man möchte, die einen lesen die Bibel, die anderen Tarotkarten, ich lese Science Fiction Bücher, der Unterschied ist zu vernachlässigen.

Was ich nicht mag – und das ist bei Spiritualität häufig so – ist, dass Leute, die einem anderen Denkweisenclub angehören, häufig als unverständig, manchmal als minderwertig betrachtet und gegebenenfalls auch ausgegrenzt werden. Das stört mich an vielen Varianten der Spiritualität: diese Rechthaberei, der Versuch Hoheitswissen zu schaffen und zu verteidigen. Ich muss zugegeben, dass manche Science Fiction Nerds das auch machen.

Insofern, Esoterik, ja, von mir aus, aber ist für mich eher wie Fernsehen – andere Welt aber regt nichts in mir und interessiert ich eher so mäßig, kann ich mich mal einen Abend drauf einlassen aber am zweiten dann zum Ausgleich gerne Karaoke oder so.

5. Mai 2023 – WmdedgT 5/2023

Alles zu WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen.

Ich wache seit einigen Tagen immer um 6 Uhr ohne Wecker auf. Das ist lästig, ich muss nämlich erst um 7 Uhr aufstehen. Die ersten Tage, an denen das geschah, bin ich dann auch gleich aufgestanden und habe den Tag eine Stunde früher begonnen, heute habe ich mich anders entschieden und bin im Bett liegen geblieben, habe den Kater gekrault, mit den Zehen gewackelt und die Gedanken schweifen lassen. Das war auch keine gute Idee, schon nach einer Viertelstunde kamen mir zig Einfälle und ich sprang quasi auf, um Zeit für diese Einfälle zu haben. Es wäre für alle und alles auf der Welt besser, wenn ich einfach eine Stunde länger schlafen würde.

M war gestern krank, heute Morgen ging es ihr besser aber sie war noch nicht zu 100% fit und wir besprachen kurz den Tag: zu Mathe und Englisch gehen ja, zu Sport nicht, auch kein Tanzen am Nachmittag aber Geburtstagsfeier am Abend okay.

Um 9 saß ich am Schreibtisch und hatte mir auch schon die Fingernägel lackiert, als der nOC etwas unerwartet (weil -6 Stunden Zeitdifferenz) schon anrief, aber gut, allzeit bereit und so weiter. Und weiter gut, so war alles vor der Italienischstunde erledigt, wir sprachen auf Italienisch über l’incoronazione di Carlo und weiter über „Seta“ von Barrico, ich gestand, dass ich in Kapitel 28 absolut nichts verstanden hatte, aber wir sollten (was ich nicht wusste) nur bis Kapitel 24 lesen, daher bekam ich auch nichts erklärt. Nächste Woche, aber ich gehe mal davon aus, bis dahin habe ich es mir auch selbst erschlossen, ich habe letztes Mal im Zug und ohne Internet, also ohne die Möglichkeit, irgendwas nachschauen zu können, gelesen.

Den Vormittag über unterschrieb ich stapelweise Dinge (Rechnungen, Verträge, Auslagenerstattungen etc. ) (ächz), befasste mich mit den Fallstricken von unbezahltem Urlaub zu Beginn des Arbeitsverhältnisses (Sozialversicherungsthematik), mit der Unterbrechung von Elternzeit für Mutterschutz (simpel), ärgerte mich über planlose Handwerker und las Verträge.

Zu Mittag war ich mit Fragmente zum Essen verabredet, eigentlich war es Kaffee später gewesen, sie hatte dann aber auf Essen geschoben, das war mir auch angenehm. Nur hatte ich vergessen, dass ich ja mittags normalerweise nichts esse, weil ich davon so unendlich müde werde.

Also war ich den Nachmittag über unendlich müde. Ich befasste mich mit der Kalkulation der Kosten für neue Büromöbel, zu liefern in 4 Chargen mit bestimmten Zahlungsterminen und Preisgarantie, den Fallstricken von Remote Work im Ausland (diverse, aber je nach Zielland unterschiedlich), hatte eine längere Videokonferenz zu der Frage, warum 3 Personen, die von A nach B transferren nicht dasselbe Paket an Leistungen erhalten (weil die Gründe und Umstände komplett unterschiedlich sind) und erledigte dann noch einen Schwung Kleinigkeiten, an die mich unterschiedliche Personen erinnert hatten – ich hatte sie zwar nicht vergessen sondern war einfach noch nicht dazu gekommen, aber jetzt war noch ein Slot für kleine Erledigungen und dann ist es ja sinnvoll, nicht beliebige zu machen sondern die, wo jemand sich die Mühe gemacht hat, zu erinnern, offensichtlich haben die ja dann für irgendwen (wenn auch nicht für mich) Priorität.

Auf dem Heimweg fuhr ich noch kurz einkaufen, dann zum Dönerladen, da M sich Falafeldürüm gewünscht hatte, Herr M. gekam einen Standarddöner, ich war noch vom Mittagessen satt, dann wurde ich auf dem Rad angenehm nassgeregnet.

Gegen 19:00 Uhr war ich zu Hause, überreichte das Essen, startete eine Spülmaschine, setzte mich in den Sessel und traf neue Abendverabredungen – aber nicht für heute, heute bleibe ich im Sessel sitzen, schließlich muss ich morgen für l’incoronazione di Carlo fit sein und nicht so stanca e scavata aussehen wie Camilla. Achso und Scones muss ich noch backen, aber das geht so schnell, das kann ich auch morgen früh noch machen.