Jetzt ist schon Juli, ein Glück, der erste der drei nervigen Monaten im Jahr ist rum.
Am Wochenende ging gar nichts. Also wirklich nichts. Ich habe keine Ahnung, was da los war. Ich wachte Samstag gegen 9 Uhr auf, setzte mich in den Sessel aber konnte kaum die Augen aufhalten, geschweige denn mich auf etwas konzentrieren. Ich dachte, eine Fahrradfahrt zum Supermarkt könnte helfen. Der Supermarkt ist 1,2 km entfernt und ich war unterwegs unsicher, ob ich es wirklich bis dorthin schaffe. Im Supermarkt ging ich dann verloren, wieder zu Hause musste ich mich hinlegen. Um 16 Uhr wieder aufgestanden, zurück in den Sessel, versucht zu lesen aber immer weggedöst. Ich hätte Narkolepsie gegoogelt, wenn ich lang genug hätte wach bleiben können. Um 21 Uhr schleppte ich mich wieder ins Bett, schlief 13 Stunden und dann ging es genauso weiter wie am Vortag. Am späten Nachmittag beschloss ich, zum Badesee zu fahren (bzw. mich fahren zu lassen), Wasser ist immer gut. Knapp zwei Stunden war ich im Wasser und trieb umher wie ein Stück Holz. Ich habe das große Glück, dass meine Körperfettverteilung oder Körperspannung oder was auch immer so geartet sind, dass ich im Wasser nicht untergehe, auch nicht, wenn ich mich nicht bewege. Ein enorm großes Glück, selbst Schwimmbewegungen waren mir nämlich zu anstrengend. Wieder zu Hause ging ich nach ein paar weiteren sinnlosen Momenten im Sessel schlafen. Heute war dann alles wieder normal, also – so wie immer, ob das normal ist oder nicht, wer weiß das schon. Jedenfalls konnte ich problemlos mit dem Rad ins Büro und zurück fahren (jeweils 8,5 km) und musste dort auch nicht auf dem Fußboden eingerollt schlafen.
Mir hängt noch eine Sequenz aus der letzten Italienischstunde nach. Wenn ich richtig verstanden habe (das Gespräch war auf Italienisch und es war gegen Ende der Stunde, ich kann sehr schlecht eine Stunde lang im Unterricht aufmerksam sein, mein Limit liegt eher so bei 40 Minuten) ging es darum, wie wir auf Italienisch sprechen und ich meine verstanden zu haben, die Grundannahme sei, dass wir im Kopf Deutsch denken und dann übersetzen. Das ist bei mir nicht so. In keiner Sprache, die ich spreche. Ich denke immer in der entsprechenden Sprache – wenn ich noch sehr am Anfang des Spracherwerbs stehe, kann ich nur entsprechend wenig denken (was enorm frustrierend ist, deshalb lerne ich am Anfang immer sehr schnell) und stoße links und rechts und vorn und hinten an ins Nichts, weil ich keine Worte dafür habe. Ich kann grundsätzlich natürlich auch übersetzen, aber das fühlt sich ganz anders im Kopf an. Wenn ich zum Beispiel jetzt den Anfang des Blogeintrags lese, „jetzt ist schon Juli“ kann ich natürlich „siamo già in luglio“ übersetzen, aber das ist irgendwie vorne im Kopf, direkt hinter der Stirn, invece, quando scrivo qualcosa direttamente in italiano, è più in fondo.
In einer Sprache denken und dann eine andere für das Sprechen verwenden ist aber vermutlich eher wie dolmetschen. Das kann ich nur, wenn ich eine Sprache sehr gut beherrsche, so dass ich einen Rhythmus denken und das in einen anderen beim Sprechen übertragen kann. Zwischen Deutsch und Englisch und Deutsch und Spanisch geht das, aber schon zwischen Spanisch und Englisch nicht mehr und mit anderen Sprachen erst recht nicht.
Letzer interessanter Punkt für heute: ich habe eine wiederverwendbare Box für die Kantine gekauft. Ich esse ungern in der Kantine selbst, weil ich mich beim Essen nicht gerne unterhalte und sehr gerne beim Essen etwas trinke und keinen Bock habe, dafür zu bezahlen. Also nehme ich, wenn ich mittags etwas essen möchte (was so gut wie nie der Fall ist, aber manchmal ist es aufgrund der Abendgestaltung notwendig), das Essen mit an den Arbeitsplatz. Irgendwann vor Corona hatte ich dafür ein passendes Transportbehältnis gekauft, während Corona war das dann aber verboten, seit neulich ist es wieder erlaubt aber mein Behältnis ist zwischenzeitlich verschwunden. Ich weiß noch, was es damals für ein Aufwand war, einen passenden Behälter zu finde, umso erstaunter sah ich dann heute, dass es jetzt ganz einfach ist, eine „Mehrweg Lunchbox“ zu kaufen, man kann sich gar nicht retten vor passenden Modellen. Meines kommt morgen an, für den nächsten Kantinenbesuch bin ich ausgerüstet (außer es gibt Pizza).