17. April 2024

Es war etwas frisch um die Ohren heute auf dem Rad. Nach wie vor ist es so, dass ich morgens eigentlich gar nicht plane, Rad zu fahren, weil ich in Wirklichkeit ein Buch zu Ende lesen möchte und das geht eben nur in der Bahn. Doch dann fahre ich mit dem Rad bis zur S-Bahn und merke, wie schön das ist – immer noch mit den aufgepumpten Reife und geöltem Alles – und fahre einfach weiter. Heute war ungewohnterweise schon auf dem Hinweg Gegenwind, das ist sonst eher auf dem Rückweg der Fall. Wind, der über den Taunus reinkommt, bringt häufig Unwetter. So war es auch heute, zum Glück sehe ich das ja immer schon von weitem aus meinem Turm heraus und so fuhr ich gerade noch rechtzeitig zurück.

Sogar noch mit einem kleinen Einkaufsschlenk, ich wollte etwas zum Abendessen kaufen, mich inspirieren lassen, das hat aber nicht funktioniert, weil ich Magenschmerzen hatte. Die Einnahme der neuen Eisentabletten ist noch nicht gut eingetaktet, sie sind nun in Kapseln und das verändert natürlich die Aufnahmezeit irgendwie komplett. Abends nehmen geht jetzt nicht mehr, dann ist mir morgens beim Aufwachen übel. Nach dem Aufstehen passt es auch nicht, wie ich ja nun heute bemerkt habe, dann erwischt es mich auf dem Heimweg. Ich werde weiter ausprobieren. Jedenfalls machte mein Magen im Supermarkt die absonderlichsten Geräusche und ich bin mir sicher, die anderen Leute haben mich nur aus Takt nicht angestarrt. Sehr feine Menschen im Lidl in Offenbach! Die Geräusche waren sehr suspekt, okay, ich weiß, dass der Körper aus dem Eisen irgendwas baut, konkret dachte ich, er packt das in Hämoglobin und Myoglobin aber möglicherweise baut er auch irgendwas Lautes aus Metall, so klingt es. Am Ende noch ein Auto! Das würde mir gerade noch fehlen, dass mein Körper in meinem Magen ein Auto baut, meine Güte. Dann lieber ein Raumschiff.

Ansonsten: zwei Personen zurechtgewiesen, eine zu einem Aufhebungsvertrag gebracht, und einer weiteren gesagt, dass sie bis morgen darauf besinnen soll, was die Aufgabe und was die private Agenda ist. Alles sehr im Guten (kein Witz). Den Rest des Tages habe ich mich dann in das StromPBG und EWPBG befasst, also falls da irgendwer superfirm drin ist: ich hätte noch Fragen. Ächz.

Frage in der täglichen Contenvorschlagliste heute: „Während der Corona-Massnahmen war häufig zu merken, dass „Nudges“ oft nur so semi wirken. Wie beurteilen Sie denn vor dem Hintergrund dieser „neuen“ Erfahrung das Rauchverbot von anno tubak – äh 2011? Rauchen Sie? (bezieht sich auf Zigarettenkonsum ;))“

Ich bin unsicher, was „Nudges“ mit Gesetzen zu tun haben, sie sind ja eben keine Gesetze. Ich stehe Nudges übrigens sehr kritisch gegenüber, außer sie sind in der Form gemacht, dass sie den gewünschten Weg stark vereinfachen. Alles, was in Richtung von sozialen Normen, Abschreckung, Warnungen, Erinnerungen und Precommitment geht stößt mich komplett ab und macht mich bockig, unerwartet froh macht mich aber dann doch noch Feedback/Gamification, also zum Beispiel die frohen Smileys, wenn man das richtige Tempo fährt, darauf stehe ich total, ich möchte immer das grüne glückliche Smiley sehen und es macht mich wahnsinnig, wie ich darauf abfahre.

Egal. Rauchverbot. Ich verstehe den Zusammenhang nicht, außer, Sie meinen, die Bilder auf den Zigarettenpackungen hätten vielleicht anstelle des Gesetzes ausgereicht? Was war überhaupt 2011? Das Bundesnichtraucher[*innen – meine ergänzung]schutzgesetz ist von 2007 (ich habe das Wortspiel übrigens nicht übersehen aber tue mein Bestes, es nicht zu kommentieren).

Nein, ich rauche nicht, habe auch nie geraucht und finde Zigarettenrauch äußerst unattraktiv. Ich bin sehr froh, dass an Orten, an denen ich mich nicht entziehen kann (öffentliche Verkehrsmittel, Arbeitsplatz) nicht geraucht werden darf und ich gehe auch nicht in Lokale, in denen geraucht wird (außer, es hat nichts anderes mehr auf), finde das – an den Orten, an denen man sich nicht entziehen kann – auch unabdingbar. Es sollte kein Gesetz dafür notwendig sein sondern so natürlich sein, wie man ja auch in Bussen keine Räucherstäbchen abbrennt oder nicht furzt, nun ist – oder war – die Situation aber halt so, dass das Rauchen eine Zeit lang sehr prestigeträchtig war und das ist dann erst langsam gekippt. So wie das hoffentlich mit den Autos auch bald mal kippt, erst Prestige, dann bäh, ich lasse mir das in meinem Magen dann entfernen. Wo war ich. Ich bin da vermutlich in einer Übergangsgeneration aufgewachsen. Ich fand es als Kind noch völlig normal, dass Leute geraucht haben, als junge Erwachsene dann zunehmend nervig, wenn sich Dinge verzögerten, weil noch irgendwo noch Zigaretten gekauft werden oder noch eine Rauchpause gemacht werden musste und regelrecht durchgedreht bin ich, wenn „noch eine Zigarette“ als Zeiteinheit für irgendwas (bis zum Aufbruch etc.) angeben wurde.

Heute hat sich das für mich weitestgehend erledigt, in meinem Freundeskreis hier vor Ort raucht glaube ich niemand (oder so unauffällig, dass ich nichts davon mitbekomme) und am Arbeitsplatz gibt es zwar eine Handvoll Personen, die rauchen, aber dafür muss man halt immer über 20 Stockwerke nach unten und vor die Tür und das geht im Arbeitsalltag selten, also bekomme ich auch davon nicht viel mit. Das ist mir sehr recht so, denn es stinkt halt.

4 Kommentare zu „17. April 2024“

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