14. November 2023
Hui, wo ist der Tag? Gerade hab ich noch meinen Morgentee auf dem Balkon getrunken (bei Nieselregen, barfuß, sehr angenehm!), schon sitze ich wieder im Sessel, dazwischen lag ein Arbeitstag, bei dem mir die Begriffe „unglücklich“ und „misslich“ nur so um die Ohren flogen und danach war ich einkaufen, hab gekocht, die 3. Maschine Wäsche läuft, ich habe mit M Brownies gebacken und hatte Event mit Frau Herzbruch, dabei die Zugfahrt für die nächste Wien-Reise finalisiert, zwei Rücksendungen von Pailettendingen veranlasst, zwei Oberteile für zur bei mir verbleibenden Paillettenhose bestellt und über passende Schuhe nachgedacht. Chucks gehen zur Paillettenhose ja eher nicht, nebenher zur Kenntnis genommen, dass die Bahn wieder einmal bestreikt wird, meine Güte, wie die mir auf die Nerven gehen, exakt seit 1992 ärgere ich mich quasi unablässig über die Bahn und ich bin da noch nicht zur Akzeptanz bereit. Akzeptanz liegt mir generell nicht so. Kennen Sie das, so Horrorfilme, wo eine Hand aus einem Grab noch nach irgendwem angelt und ihn zu Fall bringt? Das wäre ich.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste – ich muss „Thema“ sagen, es ist ja meist gar keine Fragen – lautet: „Schluss mit lustig“
Nein, natürlich nicht Schluss mit lustig. Warum denn, was könnte besser sein, als Spaß zu haben? Wir haben in der Familie, also Herr N., M und ich, eine Redewendung, die lautet „Das war genug Spaß für heute!“. Die entstand, als M und ihre Freund*innen ca. 14, 15 Jahre alt waren. Ich bin ja schon immer der Ansicht, dass Kinder genauso ein Recht haben, ihre Freizeit selbst zu gestalten, wie Erwachsene. Also wenn alle notwendigen Programmpunkte (Hausaufgaben, Mahlzeiten, Termine, familiäre Verpflichtungen) erledigt sind, können sie spielen, was sie wollen und die Idee, diese Spiele müssten irgendwie sinnvoll sein, draußen stattfinden oder ohne Strom funktionieren finde ich komplett absurd. Jedenfalls, als M ca. 15 Jahre alt war, wollte der Freundeskreis sich treffen, es war ein Wochenendtag, M und die anderen gingen zur gemeinsamen Freundin E, um sie abzuholen. E war auch zu Hause, sie war in ihrem Zimmer und las ein Buch. Die Clique klingelte und fragte, ob E rauskäme, das wurde aber verneint, es gab natürlich zwischen E und den Eltern eine Diskussion und in diesem Zusammenhang sagte der Vater „Nein E, du hast Dich heute morgen schon mit Freunden getroffen, das war genug Spaß für heute!“
Seitdem sagen wir hier in der Familie „Das war genug Spaß für heute!“ in völlig abwegigen Zusammenhängen. Wenn ich beispielsweise M frage, ob sie mir mir Brownies machen will, M dann sagt, dass sie noch eine Präsentation fertigmachen muss, dann könnte ich gut sagen „was, Präsi, du warst doch heute morgen schon in der Schule, das war genug Spaß für heute!“ Und dann würde M mit mir Brownies backen, so wie heute.